24/5  Workout für Dicke

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:00

Wer schon Tag und Nacht Gewichte mit sich herumschleppt, mag oft nicht noch zusätzlich sportliche Übungen machen. Das ist fatal und führt in einen Teufelskreis, denn die Muskeln, die wir nicht mehr brauchen, werden zurückgebildet und wir verlieren nicht nur die Lust sondern auch die Kraft, uns körperlich zu ertüchtigen.

Um aus dieser Falle heraus zu kommen, gibt es Ermutigungen online. So unter anderem Bewegungs- und Workout-Videos bei www.abnehm-engel.de – Letzteres ist ein Online-Abnehm-Programm in Form eines Blogs einer jungen Frau, die ganz ohne Hilfsmittel, nur mit Bewegung und Ernährungsumstellung, von 260 auf 100 Kilo abgespeckt hat. Quasi eine Selfmade-Konkurrenz zu eBalance… als Anregung interessant, auch wenn wohl ältere Menschen eine andere Ausgangslage haben, als sie bei der Protagonistin in den Videos bestand.

160 Kilo sind eine beachtliche Leistung, auch wenn sie noch nicht das Ende der Stange sein müssen. Über die Nachhaltigkeit dieser Methode wird erst der Langzeit-Erfolg entscheiden, und den gilt es abzuwarten. Aber es dürfte sich lohnen, das Konzept näher anzuschauen.




23/5  Ab in die Steinzeit?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:17

Ein aktueller Modegag liegt offenbar in der Propagierung der sogenannten Paleodiät – der Steinzeit-Diät. Wir seien, das ist an sich keine neue Theorie, mit unserem genetisch überlieferten und durch die Evolution kaum veränderten Verdauungsapparat gar nicht geschaffen für die neuzeitliche Ernährung mit Fertigmahlzeiten.

Deshalb empfehlen die Paleo-Experten einen möglichst naturnahen Verzehr von rohem Gemüse und Früchten. Bloss das Fleisch darf gegrillt werden, wie einst die Mammut-Steaks am Höhlenfeuer…

Ich weiss nicht. Eine Abenteuerferienwoche lang mag das lustig sein und allenfalls neue Erkenntnisse bringen, die unsere bisherigen Gewohnheiten in Frage stellen, aber auf Dauer? Wir begeben uns im Alltag ja auch nicht auf eine Zeitreise, verzichten auf die modernen Transportmittel, gehen wieder zu Fuss, schlafen in ungeheizten, offenen Räumen, kleiden uns in selbstgenähte Fellumhänge… Selbst wenn das alles dazu beitragen könnte, dass wir einige Kilos verlieren.

Wir haben uns an die Bequemlichkeit unseres Lebens gewöhnt. Für eine radikale Umkehr brauchte es eine gewaltige Veränderung von aussen, einen brutalen Klimawandel, eine Atomkatastrophe, die uns technologisch um Jahrtausende zurückwerfen würde. Aber können wir das ernsthaft wollen? Seien wir froh, dass wir es nicht müssen. Und versuchen wir, uns freiwillig dort einzuschränken, wo uns dies ohne grosse Einbusse möglich ist. Da wäre noch hart genug.




22/5  Schieberei

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:51

Wie man ein Schwergewicht bewegt, das ist derzeit vor meinem Bürofenster weltweit erlebbar. Allerdings erhebt sich dazwischen noch ein Gebäude mit zwölf Stockwerken… aber dank Fernsehen bin ich aus nächster Nähe dabei, wenn hier in Örlikon das historische ABB-Verwaltungsbebäude auf seinen Schienen langsam zur Seite gleitet, um Raum zu schaffen für neue Bahngeleise.

Es ist wie eine Parabel: anfänglich der Zerstörung anheim gegeben, der Abrissbirne, welche das schlanke Backsteingebäude in kürzester Zeit in seine Einzelteile zertrümmert hätte. Dann kam in der Bevölkerung eine Gegenstimmung auf, es gab eine Unterschriftensammlung, bei der schon die ersten Kontroversen ausgetragen wurden. Ist es nicht unverhältnismässig, so viel Geld buchstäblich in den Boden zu stampfen, bloss um einen alten Steinhaufen vor dem Zerfall zu retten, dem er ohnehin ausgesetzt wäre?

Lange wurde das Anliegen wie eine heisse Kartoffel zwischen den verschiedenen Akteuren hin und her geschoben, man verschanzte sich hinter Baurecht, Paragrafen, Finanzierungs-Engpässen… aber plötzlich war die politische Stimmung gut, wurden mutige Beschlüsse gefasst, und nun, nach langer Vorbereitung, kann man sagen: Es bewegt sich doch!

Gewicht und Grösse sind nebensächlich geworden, im Gegenteil. Jetzt ist es ein Ruhmesblatt, wenn hier „das grösste Gebäude“ verschoben wird, das je in Europa verschoben wude. Ich erinnere mich an spektakuläre Verschiebungen in Berlin… aber das Faszinosum hier ist ein mehrfaches, denn nicht nur passiert es vor unserer Haustüre, es läuft auch mit routinierter Selbstverständlichkeit ab, während wenige Meter nebenan die Züge in voller Fahrt vorbeidonnern und der Bahnhof funktioniert wie eh und je.

Ein Schwergewicht auf Reisen, und wir können sagen, wir seien dabei gewesen, nachbarschaftlich, gewissermassen.




21/5  Gastro-Gefahr

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:07

Das lesen die Freunde aus dem Gastgewerbe wohl nicht gerade gern. Zuerst vergrault der allzu starke Franken die touristische Kundschaft aus dem Ausland, dann vergrämt eine volkstümmliche Polit-Wichtigtuerin die kaufkräftigen Deutschen… und jetzt kommen die Leute von der Abnehm-Front und empfehlen, man solle möglichst nicht auswärts essen.

Wer regelmässig ausser Haus esse, sagt die Ernährungs-Kolumne DietBlog, für den sei es praktisch unmöglich, Gewicht zu verlieren, selbst wenn er nach bestem Wissen und Gewissen auf eine „richtige“ Ernährung achte. Die Wirtshaus-Kost sei in aller Regel nicht kalorienbewusst konzipiert, sondern enthalte um des Geschmackes willen die eine oder andere Fett- und Salz-Zugabe, sei es in den Saucen, sei es in der Butter, welche die Teigwaren schmiert, oder im Dessert…

Wer dreimal pro Woche statt auszugehen zuhause seine Mahlzeiten selber zubereite, der schaffe es locker, in einem Jahr etwa 20 Kilo abzuspecken… sofern man in der häuslichen Küche den Empfehlungen für fettbewusstes Kochen nachlebt und auch genügend Früchte und Gemüse in den Speiseplan einbaut. Dies, schreibt die Autorin, bedürfe aber einer bewussten Planung schon beim Einkauf. Diese sei die Voraussetzung dafür, dass ein angemessener Früchte- und Gemüse-Verzehr nicht unter die Räder der Alltagsroutine kommt.

Sorry liebe Wirte, da habt ihr wieder was zum Jammern. Als ich vor Jahren mit dem Gastro-Dachverband die Option diskutieren wollte, man könnte durch ein besonderes Schild und die entsprechende Ausbildung darauf hinwirken, dass in den Gaststätten kalorienbewusst und fettreduziert gekocht werde, um so den wachsenden Markt der bewussten Essenden abzuschöpfen, wurde mir von den Funktionären fast mitleidig beschieden, so etwas habe keinerlei Priorität und wäre ein viel zu komplexes Projekt… Jammern und nach Mehrwertsteuer-Erleichterungen schreien ist offenbar weniger mühsasm.




20/5  Verloren

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:38

Instinktiv habe ich weggezappt, als ich heute Abend zufällig auf das Finale von The Bigges Loser stiess. Nach zehn Wochen Abnehm-Stress hat sich offenbar die Teilnehmerrunde gelichtet. Wer das Pech hatte, unter der Woche weniger abnehmen zu können als die andern, musste gnadenlos über die Klinge springen und ausscheiden. Nun standen sich in der Endrunde noch drei KandidatInnen gegenüber.

Ich habe, wie gesagt, sofort weg- und weitergezappt. Ich wollte gar nicht sehen, wie die „bewegendsten Momente“ aus der ganzen Serie Revue passierten und wie am Schluss eine oder einer der Teilnehmenden den Hauptpreis von 50’000 Euro kassieren konnte. Der wahren Preis zahlten die Ausgeschiedenen durch all die Demütigungen und Erniedrigungen, die sie erleben mussten, bis sie endlich so weit waren, die Hoffnung auf den Geldgewinn sausen zu lassen und auszusgteigen oder sich herauskicken zu lassen.

Kurz vorher war – nach Mitternacht – auf einem anderen Sender eine sensible SPIEGEL-TV-Dokumentation zu sehen über eine Reihe von deutschen Menschen, alle zwischen 180 und 260 Kilo schwer, und ihren Kampf zurück in die Nähe eines lebenswerten Gewichtes. In nachhaltiger Einnerung ist mir der junge Mann geblieben, der um alles in der Welt von seinen 240 Kilo herunter möchte, sich aber gegen eine Operation sperrt und sich immer wieder vornimmt Ab morgen nehme ich ab! – Da gibt es eine Stelle, in der er sich zum Essen eine gebratene Ente wünscht. Seine jüngere Schwester, bei der er wohnt, bereitet im Backofen gleich zwei Enten zu. Eigentllich wollten sie eine einzige zu dritt verspeisen. Aber er setzte mit weinerlich-beharrlicher Bettelei durch, dass er einen der beiden Vögel alleine essen durfte. Ab morgen nehme ich ab! sagte er immer wieder, wie beschwörend, mehr zu sich selber als zu seiner Schwester.

Er habe, hiess es am Schluss des Berichts, inzwischen 20 Kilo abgespeckt! Er wiegt nun noch 220 Kilo. Verloren hat er nicht nur an Gewicht.




19/5  Mehr als 20 Prozent!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:49

Vor einigen Jahren wurde noch milde gelächelt, wenn auf dem politischen Parkett die Forderung erhoben wurde nach einer Besteuerung von „ungesunden“ Nahrungs-Bestandteilen. Inzwischen erwägen immer mehr Länder auch in Europa die Einführung einer Fettsteuer oder die Besteuerung von gezuckerten Getränken, wenn solche Steuern nicht bereits realisiert wurden.

Offen war bisher die Frage, wie hoch denn so eine Lebensmittel-Steuer ausfallen dürfe. Eine Gruppe von Wissenschaftern in Grossbritannien hat nun berechnet, dass eine kleine Steuerkosmetik wirkungslos verpuffen würde und dass derartige Steuern mindestens 20 Prozent oder mehr betragen müssten, um etwas auszulösen.

Tatsächlich habe eine Steuer von 35 % auf gezuckerte Getränke in einer amerikanischen Kantine zu einer Reduktion des Verkaufs um 26 % geführt. Die so erhobenen Mittel könnten gezielt verwendet werden für die Behandlung von Krankheiten (Übergewicht, Herz-Kreislauf-Störungen), die in direktem Zusammenhang stehen mit ungesunder Ernährung.

Die Lebensmittelindustrie ist verständlicherweise solchen Theorien gegenüber skeptisch und verweist auf den Tabak- und den Alkohol-Markt, wo massive Preis-Erhöhungen nur eine bescheidene Auswirkung gehabt hätten… – Diese Überlegungen wurden angestellt im Blick auf die 65. Welt-Gesundheits-Konferenz, die vom 21. bis zum 26. Mai 2012 in Genf stattfindet. Dort geht es um die weltweite Prävention der nicht-übertragbaren Krankheiten, die in allen Ländern vorangetrieben wird und die um die Schweiz herum keinen Bogen machen…




18/5  Die Liste

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:10

Wer sich für das Thema interessierte, hat fast sehnsüchtig darauf gewartet. Gehört hat man schon vor einiger Zeit, dass sie im Entstehen war. Jetzt ist sie verabschiedet und in Kraft gesetzt. Bis Ende Jahr haben die Lebensmittelproduzenten nun Zeit, ihre Werbung an die neuen Regeln anzupassen.

Gesundheitsförderliche Wirkung – genannt Health Claims – darf nur noch behauptet werden, wenn das Produkt auf dieser Liste zugelassen ist. Ganze 222 Produkte haben das ersehnte „ok“ erhalten, über 1’600 weitere Anträge wurden abgelehnt. Die Kommunikation zu deren „Wirkung“ muss abgeändert und angepasst werden.

Die Liste ist zu umfangreich (sie umfasst 724 Seiten), als dass ich hier im Detail darauf eingehen könnte. Bei den akzeptierten Produkten handelt es sich mehrheitlich um Präparate, welche „natürliche“ Substanzen enthalten, die zum Körperaufbau nützlich sind. Elemente wir Eisen, Zink, Vitamine, aber auch Zucker-Austausch-Stoffe, z.B. in Kaugummi.

Praktisch alle Produkte auf der Basis von Joghurt und Milch wurden abgelehnt. Wie phantasievoll immer die Bakterienstämme benannt wurden, welche das Milchprodukt speziell besiedeln sollen, sie fanden keine Gnade. Die meistbreworbenen der oralen Heilsbringer wie etwa Actimel wurden nicht zugelassen.

In einem Info-Dienst werden erste Stellungnahmen verschiedenster Institutionen publiziert. Viele Experten warnen nun vor einer sprunghaften Zunahme von billigen Imitaten, welche sich an die „bewilligten“ Produkte anhängen würden. Zudem wird der Werbung eine hohe Kreativität attestiert, auf der Suche nach Wegen und Möglichkeiten, die „verbotenen“ Slogans künftig durch solche zu ersetzen, die juristisch nicht fassbar sind. Die Verwirrung bleibt dem Kunden, zu dessen angeblichem Wohl letztlich alles geschieht…




17/5  JoJo – neu definiert

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:02

Wir alle, die wir mit dem Gewicht und dem, was damit zusammenhängt, zu kämpfen haben, kennen ihn aus dem Effeff und aus leidvoller Selbsterfahrung: den bösen alten JoJo-Effekt, der sich wie zur Strafe immer dann einstellt, wenn wir uns einseitig und radikal einer ungesunden Diät verschrieben haben. Er lässt unser Gewicht auch nach erfolgreicher Abnahme innert kürzester Zeit wieder hochschnellen, über den ursprünglichen Ausgangspunkt hinaus… physikalisch müsste man sogar von einem Perpetuum Mobile sprechen, denn das sinnbildliche JoJo hüpft am Ende höher hinaus, als es gestartet ist.

Natürlich wissen wir auch, woher das kommt. Der Stoffwechsel stellt sich bei Mangel-Ernährung auf Sparflamme um, drosselt den Energiebedarf des Körpers, baut Muskelmasse ab und legt wie verrückt neue Reserven an, sobald er wieder einigermassen ausreichen Nahrung bekommt… Mit Bewegung kann man die Muskeln erhalten und die Auswirkungen des Meister JoJo etwas einschränken, aber es ist eine harte Tour.

Nun habe ich heute am Fernsehen eine neue Interpretation bzw. Definition gehört, die zwar recht absurd anmutet, aber dennoch einleuctet. Sie stammt von der bildlichen Verkörperung des amerikanischen Herrn Jedermann, von Homer Simpson aus Springfield. Homer soll in einem Film mitwirken, dafür ist er aber zu dick und muss daher abnehmen. Er bekommt einen Personal Trainer. Bei der ersten Begegnung wehrt er ab, er könne gar nicht abnehmen, er leide nämlich am JoJo-Effekt! Und der gehe so: wenn er zum Beispiel einen Donut sehe, rufe er: Jo, gebt mir den Donut! und: Jo, her mit dem Hamburger, Und: Jo, noch ein Bier..!

So also, geplagt von seinem ganz persönlichen Jo!-Jo!-Effekt gelinge es ihm nie, erfolgreich abzunehmen. Und tatsächlich. Zwar trainiert ihm der Coach mit hartem Sport den Bauch ab und Sixpacks an, aber nach kürzester Zeit schwappt die Wampe wieder über den Kostümrand und Homer treibt die Filmcrew zur Verzweiflung. Sein Schicksal soll(te) uns eine Lehre sein.




16/5  Neulich, an der Kasse

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:02

Meist, wenn man in Eile ist, kommt es zu Verzögerungen. Das war kürzlich der Fall, als ich noch schnell in der Migros etwas besorgen musste. Ich war schon zu spät dran, es ging um einen einzigen Artikel, und so wählte ich die Express-Kasse, bei der ich sicher sein konnte, dass niemand mit einer ganzen Wagenladung und Cash-Card und weiss nicht was für Cumulus-Abrechnungen mich aufhalten würde.

Eine einzige Kundin stand da, ihre wenigen Artikel auf dem Band. Die Kassiererin zog die Waren routiniert über den Scanner – bis sie stutzte. Es machte auch beim zweiten Mal nicht Biip und sie realisierte, dass das Gemüse in dem Plasticsack nicht abgewogen war, dass die Etikette mit dem Code und der Preisangabe fehlte.

Mit einem unhörbaren Seufzer machte sie sich auf den Weg durch das Verkaufslabyrinth in die Gemüseabteilung (nebenbei: ich verstehe nicht, weshalb man für solche Fälle nicht eine spezielle Waage unmittelbar bei den Kassen installiert). Da hatte es mich also wieder einmal erwischt, das Prinzip von der schlimmstmöglichen Wendung, und ich schaute innerlich brummend zu, wie die anderen Schlangen links und rechts zügig vorankamen.

Die Kundin, die durch ihr Nicht-Wägen die Verzögerung verursacht hatte, blickte mich wie entschuldigend an und sagte dann: Jetzt wo wir Zeit haben – sind Sie nicht der Herr von Grünigen? Ich nickte. Sie outete sich als regelmässige Blog-Leserin und verriet mir, dass sie sich meine Texte mit grossem Interesse zu Gemüte führe. Solch öffentliches Lob macht mich immer ein wenig verlegen… und zugleich natürlich auch stolz, denn es belegt doch, dass es da draussen ein Publikum gibt, das ab und zu den innerlichen Gefällt mir-Knopf drückt, und dass ein Teil der Botschaften wahrscheinlich ankommt.

Das Lachen, sagt man, sei der Lohn des Clowns. Auch wenn er keine rote Nase hat.




15/5  Es war einmal…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:02

So fangen bekanntlich Märchen an. Uralt und märchenhaft sind die Phantasien vom „mühelosen“ Abnehmen, ohne dass man seine Ernährung umstellen müsste und ohne dass man sich mit vermehrter Bewegung quälen sollte… Dass dies nicht bloss zeitgeistige Schalmeientöne geschickter Profitmacher und Scharlatane sind, das zeigt ein Blick in die Vergangenheit.

Was wurde nicht früher (schon) alles als Wundermittel gegen zuviele Pfunde angepriesen! Wenn man das Design etwas aktualisieren würde, könnte man direkt meinen, es gehe um aktuelle TV-Werbung. Da sind die Ladies, die in den Rüttelgurten hängen und sich ihre schwabbeligen Wampen durchkneten lassen… – Es gab eine „Adipositas-Seife“, mit der man sich nur regelmässig waschen musste, und schon würden die Kilos nur so weggespült! – Wie der „Spot Fat Reducer“ funktionieren sollte, habe ich nicht herausgekriegt: er sieht mir aus wie ein kleines Hand-Massage-Gerät, mit dem man gezielt einzelnen Pölsterchen zu Leibe rücken könnte… – Ganz apart ist die „Transportable Fett-Schmelz-Sauna“, in die man sich zum Abnehmen legen konnte. – Die Knetmaschine für Bauch und Hinterteil (in die man sich voll angekleidet stellte) könnte aus einer alten Folterkammer stammen, und das richtige Abführmittel („Galle-Bohnen“) sorgte von Innen heraus durch die populäre „Entschlackung“ für strahlende Schönheit. – Dank den modellierenden Stütz-Elementen aus Gummi von Frau Dr. Jeanne Walter liess sich Fett an jeder beliebigen Stelle des Körpers einfach „weg-schwitzen“… – Und der elektrische Impuls-Gurt könnte direkt aus unserer heutigen Zeit stammen.

Es ist frappant, wie die Hoffnung und der Glaube, es gebe bequeme Wege zum Schlanksein all die Jahrzehnte überdauert haben. Und wenn sie nicht gestorben sind, so glauben sie es heute noch…