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Von Heinrich von Grünigen um 16:14 |
Seit die Menschen untereinander Botschaften austauschen, die nicht einfach mündlich weitergegeben werden können, sind sie auf der Suche nach universell verständlichen Zeichen und Symbolen, nach Bildern und Abbildungen, die einen Inhalt vermitteln, der von allen leicht verstanden werden kann. – Die Keilschrift der Sumerer ist heute von unsereinem kaum noch zu entziffern, ohne entsprechendes Studium. Desgleichen die altägyptischen Hieroglyphen und die Runen der frühen Germanen oder die in Schnüre geknüpften Mitteilungen der Inkas in Südamerika.
Eine eher jüngere Abwandlung von dieser Zeichenschrift sind die Piktogramme, wie sie uns weltweit auf Flughäfen, in Einkaufszentren und in Cities den Weg aufs WC, zum Taxistandplatz, zum Bahnperron oder zur Abfertigungshalle weisen. Und nicht zu vergessen die sogenannten Emoticons, die ausdruckstarken Smileys, die sich aus einigen Schriftzeichen zusammenstoppeln lassen und etwas über unsere Befindlichkeit aussagen können ;-)
Ein noch nicht fertig beschriebenes Blatt ist die Kennzeichnung von Nahrungs- bzw. Lebensmitteln. Immer mehr Esswaren befinden sich nicht mehr im rohen Urzustand der Schöpfung, sondern wurden industriell bearbeitet und vorgefertigt und enthalten eine Vielzahl von Substanzen und Bestandteilen, die kein Blick mehr zu entschlüsseln vermag. Zwischen verschiedenen Konzepten tobt in den Ländern der zivilisierten Welt ein regelrechter Verdrängungskampf, eine verbindliche Regelung fehlt in weiten Regionen, einzelne Beispiele wurden umgesetzt oder sind in der Erprobungsphase, aber welches System das „richtige“ oder gar das „beste“ sei, darüber gehen die Meinungen – je nach Interessenlage – weit auseinander. Eine gut verständliche Übersicht gibt der Deutsche Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung (etc.).
Vier verschiedene Lösungsvorschläge werden vorgestellt und dokumentiert: das Ampel-System, wie es in England eingeführt ist und in vielen Ländern von den KonsumentInnen-Organisationen gewünscht würde; das GDA-System (Guideline Daily Amounts), das von der Nahrungsmittel-Industrie favorisiert wird und dem man vorwirft, z.T. irreführend und manipulativ angewendet zu werden; das Schlüsselloch-System, wie es in Schweden mit Erfolg zur Anwendung kommt; und schliesslich eine Lösung aus den Niederlanden (Bewusst wählen). Vorzüge und Nachteile sind dargestellt. Eine Lösung muss über kurz oder lang für Europa gefunden werden; die Schweiz wird – wie immer – sich voraussichtlich den Europa-Richtlinien anschliessen. Wir sind gespannt: wenn nur etwas geschieht, was für die KonsumentInnen von klein bis alt verständlich ist!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:20 |
Vor einigen Tagen war hier die Rede davon, wie deutsche Verbraucherverbände in vergleichenden Tests ermittelt haben, dass die Nährwertangaben auf Produkten, die für Fitness und Gewichtsreduktion empfohlen werden, alles andere als transparent sind und dass einige dieser Lebensmittel Fett und Zucker im reichlich roten Bereich enthalten. – Nun ist mir aufgefallen, dass eines dieser Produkte seine ganze TV-Werbe-Kampagne darauf aufbaut, dass es NICHT zur Gewichtsreduktion taugt.
Das ist ein interessanter Aspekt. Hört auf zu hungern, fangt an zu essen! so lautet der Slogan, von Abnehmen ist nirgends die Rede, es werden die geschmacklichen und die „gesunden“ Vorzüge der besonderen Frühstücksflocken gepriesen… so dass neimand eine irreführende Heilsversprechung unterstellen kann. Dies eröffnet eine neue Dimension der Wahrhaftigkeit in den Werbebotschaften, die wir so bisher noch nicht gekannt haben. Ein Produkt wird zum gesunden Genuss empfohlen, der das Gegenteil von einer Diät bewirken soll. Geht es noch ehrlicher? Da wird den Kritikern der Wind voll aus den Segeln genommen. Und wenn das Beispiel Schule macht, ziehen die Burger-Brater wohl bald nach und heissen ihr Zielpublikum willkommen in der Fett-Zone und im Mollig-Land.
Das Plädoyer für mehr Selbstbewusstsein und Körpervertrauen ist an sich sympathisch, mit Mass betrieben. Mal sehen, wer den nächsten Schritt unternimmt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:17 |
Was ich gestern über die fruchtzuckergesüssten Dickmachergetränke und Kinderleckereien gesagt habe, gilt mit etwas verändertem Vorzeichen leider auch für zahlreiche Produkte, die auf dem Lebensmittelmarkt speziell empfohlen werden für das tägliche Wohlbefinden. Die deutsche Verbraucherorganisation foodwatch hat kürzlich 27 Nahrungsmittel aus dem Wellness- und Fitness-Sortiment analysiert und vor allem so beschriftet, dass ich Nährwertgehalt auf einen Blick transparent wird: nach dem britischen „Ampel-System“.
Dabei hat sich gezeigt, dass die Hälfte der ausdrücklich als „gesund“ angepriesenen Lebensmittel zuviel Zucker enthielten und somit im „roten“ Bereich waren; 15 von 27 Produkten enthielten zu viel Fett („gelb“) und zwölf hatten zu viel Salz, als dass man sie täglich bedenkenlos essen sollte. Untersucht wurden u.a. der Abwehrkräfte-Spender „actimel“, die Kellogg’s-Flocken „Special K“ und die „Du-darfst“-Produkte…
Diese neue Untersuchung bestätigte einen Befund, der schon früher veröffentlicht wurde: die Wellness-Linien dienen oft nicht wirklich der Gesundheit und dem Wohlbefinden, sondern sie bieten dem Hersteller einen Vorwand, wenig gesunde Produkte raffiniert so zu etikettieren, dass sie sich besser verkaufen. – Die von der Lebensmittelindustrie favorisierte Darstellung der Nährwerte nach dem Prozentanteil eines fiktiven Tagesverbrauchs erlaubt es, den wahren Gehalt zu verschleiern und die Konsumenten so hinters Licht zu führen. – Da hilft nur eins: Aufklärung, Information und Ermunterung zu Wachsamkeit. Dazu dient die aufschlussreiche Gegenüberstellung der beiden Systeme.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:41 |
Deutschland macht Ernst. Letzte Woche wurde ein Nationaler Aktionsplan (NAP) veröffentlicht, hinter dem die beiden Ministerien für „Gesundheit“ und für „Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ stehen. Die Losung heisst: „Wir bringen Deutschland IN FORM“. – Das 52 Seiten starke Papier wurde den Medien vorgestellt und wird nun sukzessive umgesetzt. Bis zum Jahr 2020 soll erreicht werden, dass Kinder und Erwachsene „gesünder leben“, dass Gesundheitsförderung und Prävention als gesellschaftliche Werte anerkannt und im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind.
Die deutsche Regierung stellt für die kommenden drei Jahre in einer ersten Phase der Information und der Moitivation die Summe von insgesamt 45 Millionen € zur Verfügung. Mit diesem Geld sollen:
– die Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung vemittelt werden
– alltagstaugliche Empfehlungen zu Ernährung und Bewegung erarbeitet werden
– Strukturen geshaffen oder verbessert werden, die eine gesunde Lebensweise erleichtern
– bestehende Massnahmen und wichtige Akteure vernetzt und koordiniert werden
– gute Projekte bekannt gemacht und verbreitet werden
Manches von dem, was hier aufgeführt ist, findet sich ähnlich auch in unseren „Nationalen Projekt Ernährung und Bewegung 2008-2012“ (NPEB). Bloss hat man den Eindruck, das Schweizer Konzept sei etwas gar vorsichtig ausformuliert (es soll ja auch fast nichts kosten), während der nördliche Nachbar mit deutlich grösserer Kelle beherzt anrührt und auch bereit ist, einen Extra-Batzen in die Hand zu nehmen… Aber wenn wir ehrlich sind, verteilen sich diese 45 Mio € letztlich auf die deutsche Gesamtbevölkerung wesentlich „dünner“ als die wenigen Mittel, die bei uns vorgesehen sind.
Es wird spannend sein, den Wettlauf der Konzepte zu beobachten bzw. mitzugestalten. Möge er anspornend zu erfolgreichen Taten sein?
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Von Heinrich von Grünigen um 22:33 |
Das ist die neue Zauberformel für Bewegung am Arbeitsplatz: nicht nur einfach ein Stehpult mit einem Laufband, darüber haben wir schon vor einem Jahr gelesen. Nein, jetzt steht hier eine komplexe Maschinerie, ein Laufband am Boden, darüber ein mobiler Sitzball, damit man rückengesund und aufrecht sitzen und federn kann, zwischendurch wieder auf dem Band stehen bzw. gehen. So kann der arbeitsame Büromensch sich die zuträgliche und gewünschte Dosis selber verpassen.
Die Anpreisungen sind verführerisch: 30 Kilo und mehr abnehmen, 1 bis 2 Pfund pro Woche, ohne Ernährungsumstellung, kein zusätzlicher Zeitaufwand für Sport, Stressabbau, bessere Laune und tieferer Schlaf, das Altern hinauszögern… – All das sind Segnungen, die gemeinhin auch dem ausgiebigen Wandern und Marschieren zugeschrieben werden, jeder Jakobs-Pilger kann ein Lied davon singen… aber eben: wir leben in Bürolandschaften und müssten uns Wanderwege extra erschliessen. Kann das so ideal mit der Büro-Präsenz kombiniert werden? Die Fragen, die zu stellen sind, lauten ja wohl anders: welchen Bürojob kann ich ausüben, wenn ich gleichzeitig zügig marschiere oder im Sitzen auf und ab hüpfe? Telefonieren geht vielleicht, aber schon das Tippen auf dem Keyboard wird zum Problem. Wie kann ich mit dem Cursor auf dem Bildschirm in einer Excel-Tabelle eine Ziffer genau anpeilen, wenn ich zur gleichen Zeit schweisstreibend vorwärtsstürme?
Kreative Teams können sich vielleicht solche Bewegungsoasen leisten… aber denen bringt es wohl mehr, wenn sie zwischendurch gemeinsam in die Sauna gehen. – Gibt es unter den eBalance-Blog-LeserInnen Leute, die praktische Erfahrungen mit solchen Gerätschaften haben? Positive oder negative? Das wäre spannend.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Es gab (oder gibt es sie immer noch?) eine Lehrmeinung in der Psychoanalyse, wonach an allem Ungemach, das uns im Leben begegnen mag, letztlich, wenn man lange genug danach fragt, die Mütter Schuld sind. Ich erinnere mich an ein Seminar, das ich in den Siebzigerjahren besucht habe. Es galt der Prozessorientierten Psychologie, kurz POP genannt (als diesem Kürzel in seiner Tätigkeitsform noch keine Beschäftigung zugeordnet war, die üblicherweise den gefiederten Freunden vorbehalten ist). Und in diesen POP-Seminaren kam bei jeder Problemstellung am Schluss unweigerlich die Mutter ins Spiel: ob Migräne oder Versagensängste, Bindungsunfähigkeit oder Übergewicht… irgendwann stand im Raum eine dominante Mutterfigur und der Proband wurde aufgefordert, seine ganze Wut, den Hass auf seine Mutter herauszulassen, herauszuschreien – und dabei stellvertretend auf ein Kissen einzuprügeln.
Jetzt erfahren wir, dass die schuldhafte Verstrickung der Mutter noch viel weiter geht: denn die Mutter ist es – erwiesenermassen – die durch ihr eigenes Essverhalten während der Schwangerschaft und der Stillzeit die Essensvorlieben und -abneigungen des Säuglings programmiert. Dies hat ein Versuch bestätigt, bei dem insgesamt 46 Schwangere in drei Gruppen eingeteilt wurden. die eine der Gruppen trank während den letzten Monaten der Schwangerschaft viel Karottensaft und nach der Geburt dann nur noch Wasser, die zweite Gruppe trank in der Schwangerschaft Wasser und nach der Geburt Karottensaft, während die dritte Gruppe überhaupt und immer nur Wasser trank.
Die Säuglinge der beiden ersten Gruppen reagierten markant positiver auf karotten-haltige Babynahrung als die Kinder der reinen Wassertrinkerinnen. – Wie aussagekräftig ist so ein Versuch? Auch wenn es sich dabei nicht um Hasen gehandelt hat? – Ich denke, er verdiente Vertiefung: mit Spinat, Fenchel, Birchermüesli… allem, was gesund ist. Die Lust am Ungesunden kommt dann von allein.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:13 |
Japan, las man dieser Tage, rückt den Übergewichtigen rigoros auf den verfetteten Pelz: der fernöstliche Inselstaat hat sich ja schon lange exemplarisch dadurch ausgezeichnet, dass in den Betrieben eine kollektive Fitness-Kultur zelebriert wurde; man sah die Bilder, in denen uniforme Belegschaften in Reih und Glied ein Turnprogramm absolvierten, wie wir es vor bald einem halben Jahrhundert in der Schweizer Armee in Form des ATP (Armee-Turn-Programm) geübt haben. (Und ich erinnere mich, wie ich im Eigental meinen 110 Mann starken Funker- und Telefonistenzug jeweils vom zweiten Stock der Mannschaftsunterkunft aus per Lautsprecher kommandiert und dabei eine Art Gymnästrada-Feeling en miniature erlebt habe… zum Glück gab es damals noch keinen „Blick“, sonst wäre solch militaristische Tollerei direkt schlagzeilenverdächtig gewesen.)
Also die Japaner, las man, haben knallharte Richtlinien herausgegeben betr. maximal tolerierten Bauchumfangs: 85 cm für Männer und 90 für Frauen… und wer diesen Massen bei den jährlichen Messungen künftig nicht (mehr) entspricht, der erhält Auflagen bezüglich Ernährung und Bewegung. Hier mischt sich der Staat direkt ins Leben seiner Bürger und wehrt in gewissem Sinne den Anfängen, mit dem Messband in der Regierungs-Hand.
Die Schweiz agiert da vorsichtiger, aber immerhin! – Es ist dem Bundesrat HOCH anzurechnen, dass er sich über die peinliche Kampagne der scheinliberalen Wirtschafts-Lobby hinweggesetzt und heute beschlossen hat, dass er die erarbeiteten Präventionsprogramme verlängert und neue Ziele setzt bis 2012. Dazu gehört neu auch das Nationale Programm Ernährung und Bewegung, von dem an dieser Stelle schon verschiedentlich die Rede war. Dieser Entscheid wurde von den Gesundheitsorganisationen positiv aufgenommen, weil damit die Grundlage geschaffen ist für ein koordiniertes Handeln auf allen Ebenen des öffentlichen Lebens (wo nötig) und der privaten Eigenverantwortung (wo möglich).
Damit ist der Startschuss gefallen. Jetzt geht es pragmatisch an die Umsetzung, die Arbeit beginnt, die Regierung hat re(a)giert.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:52 |
Das sagen alle, die viel Gewicht verlieren konnten (wobei „verlieren“ nicht unbedingt der richtige Ausdruck ist, denn diesem „Verlust“ ist ein anstrengender und langedauernder Kampf, nicht zuletzt mit sich selber, vorausgegangen). Es sei, als hätten sie ein neues Leben gewonnen, als könnten sie wieder von vorne beginnen, in einer neuen, leichteren Identität. (Später merken sie zwar, dass in ihrem Innern immer noch der alte dicke Adam haust und so funktioniert, als wäre alles noch wie früher…)
Vor allem Menschen reagieren so, die eine Magenoperation hinter sich haben. Die durch massivste Adipositas in einem Zustand waren, den sie nicht mehr als lebenswert empfanden und bei dem auch eine ernsthafte Gefährdung durch akute Erkrankungen bestand. Sie blühen auf, kleiden sich neu ein, zeigen Selbstbewusstsein und Stolz auf das Erreichte… und würden die Operation sofort wieder machen lassen, auch dann, wenn sie mit Komplikationen verbunden war und die Umstellung alles in allem schwer fiel. Aber das „neue Leben“ überwiegt alle Probleme.
An diese physische Wiedergeburt musste ich heute denken, als ich eine Zuschrift bearbeitete, die per E-Mail bei uns eingetroffen war. Jemand bot uns exklusive Informationen über ein neues Wunder-Präparat an, das nicht nur zu Gewichtsverlust führt, sondern auch sonst noch nahezu jeden Krankheitszustand im Körper zu heilen vermag, eine Wohltat für die Menschheit, eine Pille, die eigentlich von Staats wegen an die Bevölkerung abgegeben werden müsste, und dann wären alle kerngesund und man könnte die Spitäler schliessen. Um welches Präparat es sich dabei handelte, das verriet der Schreiber nicht. Er wollte wohl zuerst meine Neugier testen.
Zum Glück gibt es Google, und die Suchmaschine führte mich mit zwei Klicks ans Ziel: ich kannte diese Pillen, man hatte sie uns früher bereits zur Erprobung angeboten, aber da es sich um ein Franchising-Schneeball-Verkaufssystem handelte, hielten wir uns aus Prinzip bedeckt. – Der Schreiber, das war bei dieser Gelegenheit auch zu erfahren, betreibt eine esoterische Naturheilpraxis und nichts liegt mir ferner, als mich über diese Methoden irgendwie lustig zu machen. Ich kenne ehrenwerte Praktiker, die viele Menschen wirklich aus unheilbaren Situationen erlösen konnten, und ich halte es in dieser Sache durchaus mit Hamlet und anerkenne, dass es viele Dinge und Phänomene gibt, gerade im seelischen Bereich, die wir uns mit unserer Schulweisheit nicht erklären können. Umso breiter ist allerdings auch die Einfallsschneise für gnadenlose Scharlatane und Abzocker.
In der genannten Praxis werden verschiedene Therapien und Behandlungsmethoden angeboten, darunter auch Rebirthing, zu deutsch: Wiedergeboren werden. Nun ist dieser Vorgang nicht wörtlich zu nehmen. Die Therapie dient vor allem dazu, Verspannungen zu lösen, mit dem Atmen zu arbeiten, unter anderem den eigenen Geburtsschock nochmals zu erleben um ihn besser verarbeiten zu können… aber als ich das las, zuckte mir der zynische Schalk kurz durch den Kopf: wäre es nicht im wahrsten Sinne des Wortes wunder-bar, wenn wir Dicken uns vertrauensvoll zu einer solchen Rebirthing-Therapie anmelden könnten, um dann – schwuppdiwupp! – als gertenschlanke Wesen neu wieder auf die Welt zu kommen, gefeit gegen jede künftige Form von Übergewicht, vom Fett gereinigt, sozusagen, ganz in der Art, wie man sich früher den Jungbrunnen bildhaft vorgestellt hat, wo auf der einen Seite die alten Hutzelweibchen hineinkletterten, um auf der andern Seite mit prallen, straffen und jungen Körpern wieder den Fluten zu entsteigen, begehrenswert wie einst im Mai!? Das wäre eine wahre Wieder-Geburt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Die Holzkorporation Maur hat das Blockhaus im Wald über dem Greifensee vor sieben Jahren erstellt. Ein solider, behäbiger Rundholzbau, so wie man sich die Hütten der wilden Westmänner vorstellt, einst, in den rauen Zonen, als noch das Recht des schnelleren Schützen galt. Zur Party geladen hat der XL-FreizeitClub, bei dem Toleranz an erster Stelle steht.
Es ist eine aufgestellte Gruppe von Menschen, die mitten im Leben stehen, die sich regelmässig treffen zu geselligen Anlässen, gemeinsamem Wassersport und fröhlichem Beisammensein, je nach Jahreszeit und Witterung. Es wird auf der offenen Feuerstelle gegrillt, ein üppiges Salatbüffet trägt der Gesundheit Rechnung und auch die Dessertfreuden wurden nicht vergessen. Zwischen den Gängen huldigt die Truppe dem alten Motto, dass man sich dort ruhig niederlassen kann, wo gesungen wird: kein ausgefeilter und einstudierter Chorgesang, aber gemeinsames und improvisiertes Karaoke-Singen, das bald für ausgelassene Stimmung sorgt und auch eingefleischte Gesangsmuffel zum Wippen und zum Mitsummen bringt.
Einige in der Runde sind schon länger Mitglied im SAPS-Trägerverein, man tauscht Erfahrungen aus, Erlebnisse aus Beruf und Freizeit, lernt neue Gesichter und Geschichten kennen, und spontan beschliessen einzelne, dass sie an einem Schnupperkurs für orientalischen Tanz teilnehmen wollen, den wir in der neusten Ausgabe unseres Mitglieder-Magazins ausgeschrieben haben. Wir vereinbaren, dass wir im Anschluss daran im SAPS-Büro nebenan einen Kafffee-Treff einrichten und freuen uns, dass der Freizeit-Gedanke übergesprungen ist und Funken geschlagen hat. Schön, dass es euch gibt!
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Von Heinrich von Grünigen um 22:54 |
Am Mittag Sitzung in Bern: Gründungsversammlung einer neuen Kraft im Kampf für eine wirkungsvolle Prävention in der Schweiz. Allianz Gesunde Schweiz nennt sie sich und es gehören ihr im Moment 21 nationale Organisationen im Gesundheitsbereich an, dreizehn weitere werden wohl noch dazu stossen. Wir verabschieden eine Erklärung zuhanden er Öffentlichkeit und beschliessen die Grundzüge eines Aktionsprogramms.
Dann geht es durch das Toben der Orangen Hölle Hollands in der Berner Innenstadt wieder zurück zum Bahnhof: Es ist noch nicht zwei Uhr und das Spiel findet erst am Abend statt… da wird noch manche Kehle trocken gelärmt, bis zum Anpfiff. Aber eigentlich liegt eine enorme Fröhlichkeit und eine Lebensfreude über der Stadt, wie man sie nur vom Zibelemärt her in Erinnerung hat.
Es ist gut, dass sich die Gesundheits-Organisationen aufraffen und das Feld nicht den politischen Gegnern überlassen, die mit ihren Parolen von der Freiheit zur Selbstverantwortung nur notdürftig ihre eigenen Marktinteressen kaschieren, die offensichtlich darin bestehen, möglichst viel Profit aus dem freien Wettbewerb mit seinem Verdrängungskampf zu ziehen… und die gesundheitlichen Spätfolgen von der Allgemeinheit bezahlen zu lassen.
In den Medien dann zwei gegenläufige Botschaften: Manuel Uribe, der schwerste Mann der Welt, hat bereits 200 Kilo abgenommen… und kennt keinen sehnlicheren Wunsch, als nach Erreichen seines angestrebten Zielgewichts von 130 Kilo (dafür muss er nochmals 200 Kilo abspecken!) zu Fuss mit seiner Traumfrau zum Traualtar zu schreiten. Diese Motivation gibt Mut. – Und auf der andern Seite war da ein Beitrag in der TV-Serie CSI Las Vegas, wo die Kriminalexperten einen mysteriösen Mordfall aufklären, der schliesslich darin besteht, dass ein junger Mann zu Tode gekommen ist, weil er beim Liebesspiel von seiner übergewichtigen Freundin erdrückt wurde… – Eher geschmacklos und eigentlich nicht motivierend… obwohl es vielleicht geheime Sehnsüchte geben mag, die in diese Richtung weisen.
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