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Von Heinrich von Grünigen um 19:55 |
Eine böse Geschichte mit offenem Ausgang. Sie geistert seit einiger Zeit durch die Medien und hat unlängst wieder beklemmende Aktualität erreicht. Es geht um Fleisch bzw. um das, was davon noch verwertbar zu sein scheint, nachdem schon alles vom Schlachtkadaver abgetrennt wurde, was noch irgendwie nach Fleisch aussieht. Ein Fleischmulti in USA hatte offenbar eine Technik entwickelt, die allerletzten fleischähnlichen Reste maschinell so zu bearbeiten, dass sie noch eine hellrote (rosa) Paste hergaben, die man verkaufen konnte als Zusatz, um das Hackfleisch bei der Hamburger-Zubereitung zu strecken.
Journalistische Recherche hatte den Vorgang aufgedeckt und publik gemacht, worauf sich namhafte Burger-Brater vom für eklig gehaltenen Ergänzungs- und Verbilligungsgeschäft zurückzogen. Der Konzern hatte nun das publizierende Medium (ein Unternehmen aus der Disney-Gruppe) auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt. Im anstehenden Monsterprozess geht es um Lebensmittelsicherheit im Zeitalter von JunkFood. Marion Nestle dokumentiert in ihrem Ernährungs-Blog die Chronologie des Vorgangs und verspricht, dran zu bleiben.
Bei meiner Suche nach weiteren journalistischen Quellen bin ich auf ein interessantes Phänomen gestossen: gibt man „rosa Schleim“ bei Google ein, kommen sogleich eine Fülle von Hinweisen auf medizinische Phänomene, vom COPD-Auswurf bis zum Vaginalsekret, als hätte jemand alle Texte zur Fleischverarbeitung gesperrt, aus Angst davor, ebenfalls gerichtlich belangt zu werden… Einzig bei der Bilderstrecke kommen die bereits vertrauten Illustrationen pfundweise: pinkes Hack-Mett, das in Wurstform aus dem Cutter kommt, sich in Kübeln und auf Schalen türmt, Hamburger in jeder Grösse undForm, Links zu Hackfleisch, McDonald’s, Chicken Nuggets und immer wieder Brötchen mit Ham- und anderen Burgern…
Erst etwas weiter hinten kommt dann ein Bericht auf Deutsch im ManagerMagazin von diesem März mit dem Hinweis, dass schon Jamie Oliver mit einer ähnlichen Aussage vor Gericht antreten musste. Er war allerdings damals frei gesprochen worden. Wie auch immer: ein guter, selbstgemachter Rindshack-Burger ist über jeden Schleim-Verdacht erhaben.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:02 |
Mitbestimmung wäre zu viel gesagt. Aber wir durften und dürfen mitreden und unsere Ansicht kundtun. Und das ist lobenswert und vorbildlich.
Es geht um Spitalplanung. Das Universitätsspital Basel steht vor einer tiefgreifenden Neubau- bzw. Erneuerungsphase. Schon vor einiger Zeit wurden verschiedene Patientenorganisationen eingeladen, ihre Anliegen und Erwartungen aus der spezifischen Sicht Betroffener zu formulieren, die ein neu konzipiertes Spital erfüllen sollte.
Wir haben von der SAPS aus eine Reihe von Anforderungen formuliert und eingegeben. Heute nun waren wir aufgeboten, zwei Planungsbesipiele in Form von zwei „Musterzimmern“ zu begutachten und gezielte Fragen des Architektenteams zu beantworten. Ein knappes Dutzend Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Krankheitsbilder hatten sich eingefunden, einige davon in Rollstühlen.
Nun wurden die unterschiedlichen Konzepte für die Raumnutzung, für die Anordnung der einzelnen Behelfsmittel, die Ausstattung der Nasszellen und die Funktionalität der Umgebung analysiert und kommentiert, jeweils aus der Sicht der spezifischen Gruppen und aufgrund der Erfahrung von zahlreichen Aufenthalten in Spitälern und Reha-Kliniken. Die Spital-Verantwortlichen skizzierten ihre Lösungsvorschläge, dann hörten sie uns zu und notierten unsere Bemerkungen und Vorschläge. In vielen Fragen waren wir alle gleicher Meinung, in andern wurde engagiert diskutiert und um Konsens gerungen.
Noch ging es nur um die grundsätzlichen Planungsfragen und nicht um die Ausrüstung mit konkreten Gerätschaften, dies ist einer späteren Phase vorbehalten. Denn der Neubau wird kaum vor 2030 abgeschlossen sein. Wie sich dann die Krankheits-Landschaft der Schweiz präsentieren wird, ist schwer vorauszusagen. Auf jeden Fall ist die Initiative der Basler Spitalleitung in höchstem Masse begrüssenswert und hat Vorbildcharakter. Man kann nur hoffen, dass andere Institute nachziehen und sowohl das Gespräch mit den Patientenorganisationen suchen, als auch sich an positiven Beipsielen im Ausland orientieren. Die Betroffenen wissen es zu danken.
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Von Heinrich von Grünigen um 11:23 |
Es gibt kein Entrinnen mehr. Seit einigen Tagen hat direkt nebenan an unserer Strasse ein neuer Shop eröffnet. Früher war dort eine kleine Bäckerei-Filiale mit diskretem Angebot an schlichten Backwaren, etwas Konfekt, einem Mandelgebäck mit dem (mir) sympathischen Namen „Heinerli“, aber im Vorbeigehen oder wenn man beim direkt daneben angebrachten Bancomaten sein Bargeld bezog, hatte man nicht den Eindruck, dass der Laden besonders gut lief.
Kürzlich stand ein Umzugswagen davor auf den Trottoir, es wurden Regale und gläserne Theken ausgeladen und in das Verkaufslokal geschafft. Ein Kleber im Schaufenster zeigte nur zwei Worte, in abgerundeten Grossbuchstaben, orange und pink: DUNKIN‘ DONUTS. Am nächsten Morgen war die Neu-Installation abgeschlossen. Neben der Eingangstür, die halbwegs hinter einer stützenden Säule verborgen liegt, welche das Hotelgebäude trägt, war eine mobile Absperrung montiert, wie man se vom Flughafen oder von anderen Orten kennt, wo Menschen sich in Warteschlangen einreihen müssen, um dranzukommen.
Und seitdem ist von früh bis spät eine Gruppe von Leuten auszumachen, die sich an dieser Absperr-Strecke sammeln und geduldig warten, bis sie an der Reihe sind und eintreten dürfen in den kleinen Tempel der Gaumenfreude und der Zuckerlust: tropfenweise kommen sie wieder zurück, drängen sich an den Wartenden vorbei, mit glänzenden Augen der Vorfreude, in der Hand eine pink und orange bedruckte Tüte, grössser oder kleiner, je nachdem.
Auf einem Stellplakat neben der Tür prangen farbenfroh die verschiedenen Modelle der crèmegefüllten Teigringlinge… und ich konnte natürlich nicht anders, als probeweise der Verführung nachzugeben. Wir haben uns ein Exemplar mit Marzipanverzierung erstanden und ich habe davon genascht. Und muss neidlos eingestehen: das Zeug hat Suchtpotenzial!
Nun sind also auch wir an diesen weltweiten Luxus des Nasch-Rausches angeschlossen. Zum Glück legt mir mein Essensplan in dieser Hinsicht straffe Zügel an, sonst würde ich der Versuchung beim täglichen Vorbeigehen kaum auf Dauer widerstehen können. Insgeheim frage ich mich, auf welche anderen Kalorienbomben all die Leute nun verzichten, die da immer in der Warteschlange stehen. Oder werden die jetzt auch einfach dicker?
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Von Heinrich von Grünigen um 18:32 |
Alle Jahre wieder. Schon zum vierten Mal in Folge hat die Informationsgruppe Erfrischungsgetränke bei einem repräsentativen Panel von 1’000 StimmbürgerInnen deren Einstellung gegenüber allfälligen staatlichen Massnahmen zur Regulierung des Umgangs mit „ungesunden“ Lebensmitteln erfragen lassen. Das gfs-Institut hat diese Umfrage durchgeführt.
Das Resultat der vierten Welle ist an sich nicht überraschend. Noch immer bekundet eine satte Mehrheit der Befragten, dass sie – vor die Wahl gestellt, ob sie selber darüber entscheiden möchten, was und wieviel sie essen, oder ob sie vorziehen, dass Väterchen Staat ihnen dies vorschreibt – sich beherzt für die individuelle Freiheit und damit für ihre Selbstverantwortung aussprechen. Alles andere hätte im Land der Tellensöhne und -töchter mehr als verwundert.
Und doch zeichnen sich nach vier Jahren bei praktisch gleichbleibender Fragestellung gewisse Tendenzen ab: so hat sich der Anteil derer, die der Einführung einer Besteuerung von „ungesunden“ Lebensmitteln (zu viel Fett, Salz und vor allem Zucker) seit letztem Jahr vergrössert von 20% auf 30%. Die Zustimmung ist in der Suisse Romande mit 39% deutlich höher als in der Deutschschweiz (27%). Das mag damit zusammenhängn, dass in zwei welschen Kantonen (Neuenburg und Waadt) ein politischer Entscheid über konkrete Vorschläge zur Einführung entsprechender Steuern hängig sind und in der Öffentlichkeit diskutiert wird.
Interessant ist auch, dass der Gedanke, die an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungeeignete Lebensmittel zu regulieren, an Boden gewinnt und dass eine deutliche Mehrheit sich eine bessere Nährwert-Deklaration wünscht und eine konstruktive Kooperation der Lebensmittel-Produzenten mit staatlichen Instanzen begrüssen würden.
Die Umfrage ist zwar so angelegt, dass ihre Auftraggeber vor allem jene Resultate herauslesen könnn, die ihre eigene Argumenation stützen („76% der Schweizer halten eine Zuckersteuer für ungerecht“ – „für 70% der Schweizer ist die Eigenverantwortung bei Ernährungs- und Gesundheitsfragen zentreal“ – „die Mehrheit der Schweizer ist sich sicher, dass Ernährungsgewohnheiten nicht mit Steuern geändert werden können“). Aber zwischen den Zeilen lassen sich auch Trends herauslesen, die den Gesundheitsverantwortlichen Hoffnung geben können.
Aber zu einer wirkungsvollen geetzlichen Regelung ist es noch ein weiter Weg. Positiv stimmt mich die Tatsache, dass die Getränke-Industrie sich seriös mit der Thematik befasst und offen ist für den Dialog. Fast etwas Mitleid erweckt der Rivella-Boss, wenn er sagt, man könne doch das Problem der Adipositas-Erkrankten nicht einfach der Getränke-Industrie anlasten, deren Umsatz ohnehin in der letzten Zeit kaum mehr gewachsen sei…
Und das ist ebenfalls ein spezieller Diskussionspunkt: eines der Verteidigungsargumente der Getränkeleute besagt, dass „Erfrischungsgetränke nur einen kleinen Teil der täglichen Kalorienzufuhr der Europäer ausmachen“. Das mag statistisch korrekt sein. Aber: beim Zucker geht es eben gerade nicht um die Kalorien, sondern um die generell schädlichen Auswirkungen auf den ganzen Stoffwechsel und die daran beteiligten Organe, wenn er im Übermass genossen wird. Und hier ist jede noch so geringe Reduktion der Gesamtmenge erstrebenswert und segensreich. Die Empfehlungen der Weltgesundheits-Organisation WHO sind in dieser Hinsicht eindeutig.
Die kompletten Unterlagen der Studie finden sich auf der Website der IG Erfrischungsgetränke.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:27 |
Es waren schöne Pfingsten. Meistens sonnig und doch nicht zu heiss. Denn nach der Folge von ersten warmen Sommertagen hörte man ja bereits auch erste Klagen darüber, dass die Hitze unerträglich werde…
Da gibt es ein gutes Gegenmittel: den Griff zur Wasserflasche. Denn Wasser – so versichert uns der medizinische Online-Ratgeber – ist uns eine wohltätige Hilfe auch beim Abnehmen. Es gibt eine Reihe von Gründen,weshalb wir regelmäsig und so oft wie möglich nach der Flasche greifen sollten:
- Wasser muntert uns auf, es füllt den Blutkreislauf, so dass genügend Sauerstoff transportiert werden kann
- 70-80% der Gehinrmasse bestehen aus Wasser, trinken wir nicht genug, schränkt dies unsere Denkfähigkeit ein
- genügend Wasser verhindert Muskelkrämpfe und schmiert die Gelenke
- Wasser glättt die Haut und fördert deren Durchblutung
- Wasser ist gut für unsere Verdauung und fördert regelmässigen Stuhlgang
- reichlich Wasser verhindert die Bildung von Nierensteinen, indem es die im Urin enthaltenen Salze und Mineralien auflöst und verdünnt
Normalerweise sorgt unser Durst dafür, dass wir ausreichend trinken. Oft aber unterdrücken wir diesen oder trinken das Falsche. Reines Wasser anstelle von gesüssten oder alkoholischen, kalorienhaltigen Getränken, sind am besten für die Gesundheit. Interessant ist die Empfehlung, das Wasser möglichst eisgekühlt zu trinken, weil dann fürs Aufwärmen zusätzliche Kalorien verbrannt werden müssten. (Dem widersprechen andere Theorien, die wenn immer möglich warme Getränke empfehlen und davor warnen, vor dem Essen kalt zu trinken, weil dies das Sättigungsgefühl beeinträchtige. Aber das ist wohl letztlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.)
Mit diesen Tipps schlürfen wir uns getrost dem richtigen Sommer entgegen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:12 |
Wenn es wärmer wird, kommen auch die Wettbewerbe. Kaum eine Zeitung, die nicht das Wissen, ob allgemein oder spezialisiert, ihrer Leserschaft auf die Probe stellt, wobei oft schon die Gewissheit, die Fragen richtig beantwortet zu haben, eine substanzielle Belohnung für die Wissenden darstellt.
Beim Wettbewerb, um den es hier geht, sind anständige Preise zu gewinnen. Das geht von einem Surfbrett, einer Kaffeemaschine, einem Bürostuhl über ein Sortiment aus dem Selecta-Automat, eine Auswahl an Burgerstein-Nährstoffen, Weight-Watchers-Programme bis zu einem Kochkurs bei Hiltl… – Und worum dreht es sich inhaltlich?
Es geht um Fragen rund ums Essen, das „richtige“, ausgewogene Essverhalten, wie es die Grundlage für eine gesunde Lebensführung darstellt.
Ausgeschrieben hat diesen Wettbewerb, bei dem man den ganzen Monat Juni über mitmachen kann, die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE. Und hier geht es direkt zum Start. Viel Glück!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:13 |
Heute ist Weltnichtrauchertag. Die Menchen werden auf mannigfaltige Weise rund um den Globus ermahnt, den Glimmstängeln abzuschwören, da Rauchen nicht nur der Gesundheit schadet sondern auch ganz direkt tödlich sei. Die WHO legt sich ins Zeug.
Meine eigenen Erfahrungen mit dem „Teufelskraut“ liegen ein halbes Jahrhundert zurück. Unter Studierenden galt es in den 60er Jahren als schick (das Wort cool kannte man damals noch bicht), bei nächtelangen tiefsinnigen Gesprächen sich einen würzigen Rauch in Schwaden um die Köpfe wabern zu lassen… Angefangen mit dem Gift Nikotin hatte ich allerdings schon früher: als Buben hatten wir im Wald Nielen geschnitten, die lianenartigen Zweige in kurze Stücke zerteilt, diese in Mutters Backofen getrocknet und dann heimlich geraucht, bis unsere Augenbrauen zu schmürzeln begannen.
Später dann zogen wir an der Pfeife, um es Max Frisch gleichzutun. Dies allerdings wurde mir in der Rekrutenschule ausgetrieben, nachdem auf der Kampfbahn die dritte Pfeife zu Bruch gegangen war und ohnehin neimand daran dachte, der Truppe „eine Pfeifenlänge Pause“ zu gewähren. Von da an rauchte ich Zigaretten. Zuerst die „Mary Long“, weil die Dame auf der Packung ähnlich aussah wie Marianne B., auf die ich damals heimlich stand… Später wechselte ich zu „Marlboro“ und rauchte so meine drei bis vier Packungen pro Tag: Journalistenrauchen eben: eine im Mundwinkel, eine brennend auf dem Rand des Aschenbechers und eine noch nicht angezündet hinter dem Ohr. Ohne Rauch meinte ich kein Wort schreiben zu können.
Als sich in den Bronchien ein stechender Schmerz einstellte und ich morgens immer längere Hustenattacken hatte, hörte ich von einem Tag auf den andern auf… und nahm in kurzer Zeit an die 30 Kilo zu, weil ich den Rauchverzicht mit Süssem und mit Alkohol kompensierte.
An diesen fatalen Einstieg in meine Übergewichts-Karriere muss ich immer denken, wenn wieder so ein „Welt-Tag“ kommt, der die Vorzüge des Rauchstopps preist. Damit wir uns nicht falsch verstehen: es spricht gar nichts dagegen, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber man sollte sich heute mehr denn je bewusst sein, dass die Adipositas-Falle zuschnappt, wenn man nicht höllisch aufpasst. Das verschweigen die Smoke-Free-Propheten gerne und sprechen zaghaft von einer „gewissen Möglichkeit, einige Kilos zuzulegen“.
Das ist fahrlässige Beschönigung. Mein Rat: stellt das Rauchen ein, unbedingt. Aber seid euch bewusst, dass ihr gleichzeitig eure Ess- und Trinkgewohnheiten kritisch unter die Lupe nehmen müsst und mit ausereichender Bewegung ein gezieltes Verhalten ins Auge fassen sollt, den Kilos keine Chance zu geben, euch hinterrücks anzufallen. Versprochen?
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Von Heinrich von Grünigen um 14:32 |
Wenn es warm wird kommt der Durst. Löschen ist angesagt. Und da sollten wir es mit der Feuerwehr von früher halten: für die alten Pompiers gab es nur ein einziges Löschmittel: Wasser.
Oft wird in der durstigen Not zu jeder Flüssigkeit gegriffen, die gerade in Reichweite ist. Bier vor allem, in grossen Mengen. Aber Bier ist im Grunde genommen ein Nahrungsmittel, das mit seinem Kaloriengehalt, bei genügend Volumen, eine Mahlzeit ersetzen kann. Es sind die „flüssigen Kalorien“, die sich, zusätzlich zu dem was wir essen, an unsere Hüften krallen. Dazu gehört auch der frisch gepresste Orangensaft, der mehr Energie enthält als die meisten anderen Getränke, selbst wenn er unausrottbar für „gesund“ gehalten wird (was er, in kleinen Mengen genossen, ja durchaus auch ist).
Der Begriff „Limonade“ ist auch mit verschiedenen Vorurteilen behaftet: einerseits gelten sie als „erfrischend“ (also gut gegen Durst und Hitze), anderseits sind es „dickmachende“ Süssgetränke, von denen man nach Möglichkeit Abstand nehmen sollte. Allerlei Wissenswerte über die „Limo“ findet sich im Online-Infodienst Food Monitor: woraus sie bestehen, wie sie lebensmitteltechnisch definiert sind, wie mit diesen Getränken umzugehen ist, wo Gefahren bestehen, auf was man achten sollte und einiges mehr.
Haupterkenntnis: auch Limonaden sind Genussmittel und sollten nicht bedenkenlos hinuntergestürzt werden, egal wie heiss es auch immer sein mag.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:22 |
Es war eine wunderschöne, angenehme Woche. Reiseferien in sympathischer Gesellschaft, exzellent betreut durch einen kundigen Cicerone, auf den Spuren uralteuropäischer Völker durch den Absatz des italienischen Stiefels zu streifen: Apulien mit all seinen Sehens- und Erlebenswürdigkeiten.
Und dann vor allem die tägliche Begegnung mit der einheimischen, im wahrhaftigen Wortsinn „mediterranen“ Kost. Angefangen bei den Abermillionen von z.T. mehrtausendjährigen Olivenbäumen, die die Strassen säumen und unzählige Varianten von „nativem“ Oel liefern, über die jeweils lokalen Fleischwaren und Molkereiprodukte, die handgefertigten Oehrchen und Röhrchen aus würziger Pasta, die schmackhaft zubereiteten Gemüsesorten, einst Armeleutespeise, den bissfesten Risotto bis hin zu den originalen Dolci, die das Essen abrunden. Von den Rebenprodukten gar nicht zu reden, rot, weiss und als glasklares Destillat…
Ein kulinarisches Umfeld, vor dem jeder Gedanke an eine kontrollierte, gewichtsbewusste ketogene Diät bedingungslos kapitulierte und die Flucht ergriff. Die ersten zwei Tage war da noch kontrollierter Widerstand oder doch zumindest der Versuch, bezüglich der Kohlenhydrate Zurückhaltung zu üben. Aber angesichts der immer neuen regionalen Brot-Varianten und im Wissen um die historische Bedeutung der lokalen Rezepturen, sowie in der direkten Konfrontation mit ofenwarmer, ölgetränkter Focaccia gab es bald keine Bedenken mehr. Es wäre, so die Erkenntnis, die sich nach dem Dammbruch Bahn brach, schlicht ein Verbrechen an einem Kulturgut gewesen, sich nicht vorbehaltlos dem Genuss hinzugeben.
Erste Erfolge liessen sich allerdings schon bald an der Lochung des Gürtels ablesen. Und daran, dass die Badehose, unlängst noch auf enger gezurrt, wieder zu zwicken begann. Auch, dass der Schnauf beim Erklimmen längerer Kirchentreppen wieder etwas kürzer ging. Final dann daheim auf der persönlichen Wage die unmissverständliche Bilanz: ganze 7 Kilo hatten sich unterwegs eingefunden. Das meiste wohl in Form von Wasser. Aber trotzdem. Jetzt ist wieder Schmalhans Küchenmeister.
Erinnerungen haben gottlob keine Kalorien.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:58 |
Es ist absurd. Alle wollen gesund sein. Und dann gibt es Leute, die nichts sehnlicher wünschen, als dass sie endlich als „Kranke“ akzeptiert werden.
Der Welt-Adipositas-Verband – World Obesity Federation WOF – ruft die Patientenorganisationen und die Regierungen aller Länder auf, sich dafür einzusetzen, dass endlich die Adipositas als eigenständige Krankheit anerkannt wird und entsprechend auch die erforderlichen Massnahmen ergriffen und finanziert werden können, um im Sinne der Prävention und der Behandlung der Betroffenen effizient zu handeln.
Von einer solchen „Anerkennung“ verspricht sich die WOF einen „Schneeball-Effekt“, der auch zu einem Umdenken in der öffentlichen Wahrnehmung der Adipositas- und Übergewichts-Problematik führen müsste. Vor allem würde die Anerkennung der medizinischen und gesellschaftlichen Komplexität und Multi-Kausalität die einzelnen Betroffenen entlasten vom Stigma, in den Augen der Öffentlichkeit ausschliesslich „selber Schuld“ zu sein. Dazu brauchte es einen enormen Effort an Aufklärung.
In die gleiche Richtung zielt auch der Aufruf der Organisatoren zum diesjährigen Europäischen Adipositas-Tag am morgigen 20. Mai 2017: die Regierungen der europäischen Länder (und dazu gehört die Schweiz, auch wenn sie nicht Mitglied ist) sollen alles unternehmen, was in ihrer Macht steht, um die Bedingungen für Prävention und Behandlung der Adipositas zu verbessern.
Vieles wird schon getan. Manches ist noch zu tun. Wir bleiben dran.
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