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Von Heinrich von Grünigen um 19:50 |
Ein beschämender Vorfall. Ein Patient mit schwerer Adipositas (BMI weit über 40) hat sich nach jahrelangem, vergeblichem Kampf unter ärztlicher Aufsicht zu einer Magen-Operation entschlossen. Diese wurde an einer spezialisierten Klinik durchgeführt. Nachträglich weigert sich seine Krankenkasse, die Kosten für den Eingriff zu übernehmen, unter dem Vorwand, der Patient erfülle nicht die notwendigen Kriterien, indem er nicht lückenlos und detailliert nachgewiesen habe, dass er „mindestens zwei Jahre lang“ ohne Erfolg versucht habe, mit konventionellen Mitteln sein Gewicht zu reduzieren.
In ihrer Stellungnahme bemüht sich die Kasse mit spitzfindiger Wortklauberei ihre Haltung zu begründen, indem sie Gerichtsurteile zitiert, die vor Jahren gefällt wurden, als noch andere Bedingungen galten… Dabei beruft sie sich auf medizinische Richtlinien, die seit Anfang 2015 gar nicht mehr gültig sind.
Die aktuellen Bestimmungen der zuständigen Fachorganisation besagen eindeutig, dass bei Operationen, die an zertifizierten Klinik-Zentren durchgeführt werden, keine Kostengutsprache mehr eingeholt werden muss, da die Bedingungen grundsätzlich als erfüllt gelten…
Ist es nun einfache Unkenntnis des aktuellen Stands der Rechtslage oder absichtliche Winkel-Rabulistik, mit welcher hier Patienten in ein Gerichtsverfahren getrieben werden, die an der Last ihrer Krankheit ohnehin schon schwer genug zu tragen haben? Sollte es zu einer juristischen Auseinanderetzung kommen, müsste sich diese Frage rasch klären lassen. Auch im Interesse künftiger PatientInnen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:03 |
Das Imperium schlägt zurück. In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis weltweit durchgesetzt, dass Süssgetränke, im Übermass konsumiert, eine der bestimmenden Ursachen für die Adipositas-Epidemie sind, neben falscher Ernährung, sitzendem Lebensstil und Bewegungsmangel. In vielen Ländern wird über die Einführung von Steuern auf solchen Getränken beraten. In USA ist der Süssgetränke-Konsum aufgrund zahlreicher Informations-Kampagnen um 25 Prozent zurückgegangen.
Nun geht der weltgrösste Getränkeproduzent in die Gegen-Offensive, wie die New York Times in einem fundierten Artikel berichtet. Sie weist nach, dass der Getränke-Gigant Coca-Cola systematisch wissenschaftliche Studien sponsort, in denen dargelegt wird, dass die wirkliche Ursache für die immeer noch anhaltende Gewichtszunahme der Bevölkerung nicht etwa in einer ungeeigneten Ernährung und im Konsum von allzu vielen flüssigen Kalorien zu suchen sei, sondern hauptsächlich in der fehlenden Bewegung. Was sich deshalb zwingend ändern müsse, seien nicht etwa die Essgewohnheiten und die kloriendichten Angebote in Form von industrieller Fertignahrung auf dem Lebensmittelmarkt, sondern das Bewegungsverhalten. Wer aktiv Fitness betreibe, könne sein Gewichtsproblem vermeiden.
Um diese Botschaft in die Medien und in das Bewusstsein der Konsumenten zu tragen, wurde eigens eine neue Organisation ins Leben gerufen mit dem unverdächtigen Namen Global Energy Balance Network, angeführt von hochkarätigen Bewegungs- und Ernährungs-Wissenschaftern. Sie alle, weist die New York Times nach, haben in den letzten Jahren massive finanzielle Unterstützung durch Coca-Cola erfahren, das neue Netzwerk ist denn auch ein total durch Coca-Cola finanziertes Propaganda-Instrument, dessen Website nchweislich von der Coke-Marketing-Abteilung betrieben wird.
Wachsamkeit ist also angezeigt. Zahlreiche Grundlagenstudien, die in den letzten Monaten durch unabhängige Forschungsteams publiziert wurden, haben gezeigt, dass der Kalorien-Verbrauch durch „Bewegung“ in Wirklichkeit weit geringer ist, als gemeinhin angenommen wird, und dass erhöhte körperliche Aktivität zwar für das allgemeine physische Wohlbefinden bekömmlich und zu empfehlen ist, dass sich der effektive Nutzen für die Gewichtsreduktion jedoch in sehr engen Grenzen hält.
Die Indoktrinations-Kampagne, wie sie hier mit dem Global Energy Balance Network angestrebt wird, droht also zu einer reinen PR- und Verwedelungsaktion zu verkommen, die von den tatsächlichen Problemen und von der Gefährdung durch einen zu hohen Konsum von Süssgetränken ablenken soll.
In Europa sind solche Strategien bis jetzt noch nicht festgestellt worden. In der Schweiz findet anfang September ein öffentlicher Anlass der parlamentarischen „Informationsgruppe Erfrischungsgetränke“ statt, bei dem über die Thematik „Ernährung und Bewegung“ informiert werden soll. Mitbeteiligt ist Coca-Cola Schweiz. Ich werde mit gespitzten Ohren hingehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:03 |
Es war zu erwarten. Als Gesundheitsminister Alain Berset im Rahmen eines Besuches der EXPO in Milano bekannt gab, man sei mit Exponenten der Lebensmittlindustrie überein gekommen, in gewissen Produkten den Zuckergehalt zu reduzieren, um dadurch einen – wenn auch bescheidenen und freiwilligen – Beitrag zu leisten zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie in der Schweiz, ging im ultrarechten Spektrum der helvetischen Politik das Zetermordio-Geschrei los: das sei eine unzumutbare Bevormundung und Beschneidung der Freiheit des Einzelnen, der Staat mische sich in ungebührlicher Weise in die Selbstverantwortung seiner Bürger ein… kurz, es schien, als wäre es für diese Freiheits-Apostel das absolut fundamentalste Individualrecht, sich mit einem Übermass an zusätzlichem Zucker krank zu fressen.
Interessanterweise sind die lautesten Schreihälse die gleichen, die auch die bedingungslose Abschaffung der Menschenrechte fordern, aber das nur nebenbei. Der internationale Vergleich zum Zuckerkonsum ziegt, dass dieser in der Schweiz weltweit einer der höchsten ist. Er liegt um mehr als das Doppelte über der von der Weltgesundheits-Behörde WHO empfohlenen täglichen Menge… Ein interessanter Artikel in der jüngsten Ausgabe der SonntagsZeitung legte überdies dar, dass der auf vielen Verpackungen als besonders bekömmlich dargestellte „Fruchtzucker“ gerade das Gegenteil von gesund ist und deshalb gemieden werden sollte, während er in immer mehr Fertigprodukten eingesetzt und als „positiv“ verkauft wird… Hierbei geht es allerdings nur um die industriell gefertigte, „zugefügte“ Fructose, nicht um jene, die in frischen Früchten vorhanden ist.
Dabei lebt es sich „zuckerfrei“ gar nicht schlecht. Ich habe mich vor einigen Wochen entschlossen, konsequent auf Zucker in der Ernährung zu verzichten, mit Ausnahme einer Frucht pro Tag (nach dem alten Motto: An Apple a Day Keeps the Doctor away. Und ich darf sagen: ich fühle mich seitdem physisch viel besser, es fehlt mir an nichts, im Gegenteil. Der Totalverzicht führt auch dazu, dass ich keine Entzugserscheinungen habe und nicht innerlich nach Süssigkeiten giere. Ich kann problemlos an einem Dessert-Buffet vorbei gehen, ohne dass es mich juckt, zuzuschlagen. Und auch die aufdringlichste TV-Werbung für nutzloses Zuckerzeug lockt mich nicht. Allerdings fällt mir jetzt erst recht auf, wie gross der Anteil dieser gesundheitsschädlichen Produkte am gesamten Werbekuchen ist! – Einstweilen mache ich weiter so.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:29 |
Eine Woche lang waren wir unterwegs. Um uns die Mühsal langer Autofahrten auf deutschen Autobahnen in paneuropäischen Autoschlangen zu ersparen, wählten wir diesmal ein Transportmittel, das – nach unserer Erfahrung wohl nicht ganz zu Unrecht – im Rufe steht, ein „Altersheim auf Rädern“ zu sein: den Reisecar, all inclusive.
Es war ein rennomiertes Unternahmen mit besten Bewertungen im Internet, die Ausstattung der „Königsklasse“ war luxuriös und geräumig, der Chauffeur umsichtig und zuverlässig, die Fahrgemeinschaft angenehm und der Service perfekt… aber etwas Strapaziöses war dieser Form der durchorganisierten Städtetour nicht abzusprechen.
Das zeigte sich in meinem Fall vornehmlich am Hinterteil. Dieses wollte partout nicht so recht zu dem an sich auf Bequemlichkeit angelegten Fahrzeugsessel passen, oder umgekehrt. In der Mitte war die Federung des Sitzes weich und angenehm, auf den Seiten jedoch hart und kantig, was sich auf Dauer – und die Fahrten dauerten und dauerten – schmerzhaft in die Hinterbacken prägte und von dort bei jeder Unebenheit in der Strasse auf die Wirbelsäule durchschlug, als wäre der Nordosten Deutschlands noch immer unter DDR-Verwaltung…
Wie auch immer: kulinarisch war die Reise eine wahre Erlebnis-Expedition in die Welt der frischen Meerfische, die auf keinem Speiseplakat, keiner Menükarte und keinem Büffet fehlten. Dass Fisch so lecker zubereitet werden kann und in all seinen Varianten so vorzüglich schmeckt, das war mir bisher aus unbekannten Gründen verborgen geblieben. Ich habe auf diesem Trip möglicherweise meinen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren auf Jahre hinaus gedeckt. Und die Leute, die auf dem Oerlikoner Wochenmarkt frischen Fisch anbieten, müssen sich jetzt wohl etwas wärmer anziehen.
Positive Ess-Erinnerungen sind das eine, das von Pauschalreisen übrig bleibt, Eindrücke von Landschaften, untermalt vom gelegentlich etwas eintönigen Singsang einer professionellen FührerInnen-Stimme, sind das andere. Und erst zuhause, wenn du im Reisehandbuch die verschiedenen Stationen deiner Rundfahrt nachschlägst, stellst du fest, was du alles NICHT gesehen hast…
Aber die Neugierde ist geweckt und jetzt ist vielleicht die Motivation da, sich das nächste Mal doch selber ans Steuer zu setzen.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:51 |
Neinnein, es geht nicht darum, die winzigen Zirper über glühenden Kohlenstücken zu verbraten. Es geht vordergründig nur um den kleinen Sprach-Unterschied zwischen Deutsch und Deutsch. Hierzulande sagt und singt man seit altersher „grillieren“. Und wer es noch nicht wissen sollte, erfährt es Dutzende von Malen pro Tag vom Bildschirm herunter: so ein richtiger Mensch ist hierzulande nur, wer Stücke von toten Tieren in geeigneter Zubereitung auf den heissen Rost legt und dazu Lieder mit grottenschlechten Reimen trällert.
Ganze Spielshows werden bestritten mit dem Rösten von tierischem Eiweiss und kein Servelat-Promi ist abgehalftert genug, um nicht mitzumachen, sei es als Juror(in) oder als Kombattante(r). Nomen ist schliesslich Omen.
In Deutschland nennt man die Tätigkeit „grillen“. Und seit Deutschmenschen in vielen Schweizer Betrieben Einzug gehalten haben, vermischen sich die Grenzen im Sprachgebrauch. Eine Werbekampagne auf SRF musste offenbar abgesetzt bzw. geändert werden, weil die germanisch unterwanderte PR-Agentur den „falschen“ Begriff verwendet hatte, was einen veritbablen Shitstorm ausgelöst haben soll…
Nun höre ich aber schon am frühen Morgen auf unserem ehrwürdigen Public-Service-Sender in der Nachrichten-Berichterstattung über die Waldbrandgefahr zu wiederholten Malen, dass „Grillen“ nur noch zuhause und mit Elektrisch bzw. mit Gas erlaubt sei… Es käme mir allerdings nicht – wie so vielen andern – in den Sinn, deswegen nun die sofortige Privatisierung der SRG und die Abschaffung der Billag zu verlangen.
Aber ich stelle doch fest, dass Flexibilität im Sprachgebrauch machbar ist. – Wie auch immer: wenn man schon im Garten fleischliche Leckereien braten will, unabhängig davon, wie sich diese Tätigkeit richtigerweise nennt, dann doch bitte mit dem nötigen Sachverstand im Umgang mit dem wertvollen Nahrungsmittel. Hierzu dient beispielsweise der Grill-Kompass. Viel Erfolg!
PS: Ferienhalber bin ich bis nach Anfang August abwesend. In diesem Sinn: bis dann!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:54 |
Der Zeitpunkt ist günstig. Wir trinken, was das Zeug hält, weil uns der Schweiss in Bächen am Leib herunter rinnt und man die Unterhose stündlich auswringen sollte… Aber wer ist denn so blöd, den Durst mit zuckerhaltiger Limonade zu löschen?
Eine Studie der Universität Cambridge hat aufgedeckt, dass ein häufiger Konsum von gezuckerten Getränken das Risiko um fast 20% erhöht, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, und dies – das ist der interessante Aspekt an dieser Studie – unabhängig davon, ob jemand bereits übergewichtig oder adipös ist oder nicht.
Zudem zeigt die Untersuchung auf, dass künstliche Süssstoffe kein wirklicher Ersatz sind, wenn man nach einem „gesunden“ Getränk sucht. Die Studie – im British Medical Journal publiziert – blieb allerdings nicht unwidersprochen. Experten aus verschiedenen Lagern meldeten sich zu Wort mit der Einschränkung, diese Erkenntnisse seien das Resultat einer zufälligen Konstellation in der Übungsanlage und keinesfalls repräsentativ und es müsste noch viel länger und intensiver geforscht werden…
Das weckt im aufmerksamen Leser natürlich Erinnerungen an die jahrelangen Auseinandersetzungen um die effektiven oder nur vermeintlichen Gefahren des Tabak-Konsums, immer wieder neu widerlegt durch Resultate der von der Tabakindustrie geförderten Forschung…
Ich habe mich mittlerweile an einen totalen Zucker-Verzicht gewöhnt… Mein Lieblingsgetränk an einem heiss-schwülen Sommerabend ist eiskaltes Hahnenwasser aus dem Frigo, mit einem Schuss frischen Zitronensaft, naturbelassen. Prost!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:00 |
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein neues Video im Internet zirkuliert. Thema: das Elend der Massentierhaltung zwecks Ernährung des fleischfresssenden Teils der Menschheit. Nicht nur, dass die Produktion von tierischem Eiweiss unsere Umwelt extrem belastet, wenn immer mehr zu immer günstigeren Preisen auf den Markt gestellt werden muss – die modernen Verarbeitungsmethoden stellen auch für die zum Verzehr bestimmten Tiere eine unvorstellbare Tortur dar. Man muss kein Tierli-Romantiker sein, um das nachvollziehen zu können.
Deshalb kommt auch das Thema Fleisch-Verzicht immer wieder aufs Tapet: Vorzüge und Nachteile der vegetarischen bzw. der veganen Ernährungsweise werden in Foren und auf Ernährungsplattformen erörtert, oft kontrovers, nicht selten mit gehässigem Unterton, als ginge es um letzte religiöse Wahrheiten.
Eine angenehm sachliche Stimme war dieser Tage zu vernehmen, in einem Blog, den zu lesen sich lohnt. Die Botschaft ist einfach: wer kein Fleisch isst, der „verzichtet“ nicht, der hat sich aus eigener Verantwortung entschieden, eine problematische Ernährungsweise zu „unterlassen“… Und gleichzeitig hat er eine Essens-Form gewählt, die abwechslungsreich, vielfältig und bekömmlich sein kann. Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung aufgrund der Werte, die man für bedeutend hält.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:21 |
Früher einmal galt es als Mutprobe. Wer eine Tapferkeitsprüfung zu bestehen hatte, der musste mindestens einen Regenwurm schlucken. Das lief noch relativ reibungslos, wie auch die kulinarischen Erfahrungen aus dem Dschungel-Camp bestätigen. Schon heikler war es, wenn es darum ging, einen lebenden Maikäfer zu verspeisen, der zwischen den Zähnen knackte und knisterte und sich mit seinen Krallenfüsschen im Todeskampf an der Zunge oder am Rachen festzuhalten versuchte. Besonders fies war es, wenn ein solcher Käfer in Schokolade getunkt war und sich dann überraschend als Real-Insekt outete.
Wir haben eine durch unsere Tradition anerzogene Abneigung gegen die meisten Gliederfüssler. Wo wir sie sehen, hauen wir drauf, um sie zu liquidieren. Es sind meist Schädlinge, die sich an unseren Vorräten gütlich tun, die als Würmer unsere Existenzgrundlage zu ruinieren suchen, um sich dann flatternd aus dem Staub zu machen, unterwegs zu neuem Unheil, das sie anrichten.
Und nun sollen wir uns, auf Geheiss bzw. Empfehlung der Welternährungsorganisaation, mit dem Gedanken anfreunden, dieses Krabblegetier auf unseren Speisezettel zu setzen? So wie dies in vielen Ländern der Welt bereits seit langer Zeit der Fall ist. Gelegentliche Experimente und Tests – gerne vor einer laufenden TV-Kamera – zeigen zwar immer wieder, dass „es“ so schlimm nicht sein kann, aber die Vorstellung, solches Viehzeug in Zukunft regelmässi9g auf dem Menüplan zu haben, törnt uns nach wie vor ab, auch wenn viele gute Gründe dafür sprechen würden, von der Nachhaltigkeit über den weltweiten Energiehaushalt bis zur gesunden Ernährung…
Was unsere Bevölkerung zu diesem Thema sagt bzw. meint, das ist nachzusehen in einem Bericht über eine Studie zur Einstellung der Schweizer KonsumentInnen gegenüber dem Verzehr von Insekten, die von der Fachhochschule Bern A>nfang dieses Jahres durchgeführt wurde. Das Fazit: eine gewisse Neugierde wäre durchaus da…
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Von Heinrich von Grünigen um 22:09 |
Irren sei menschlich. Das sagt zumindest der Volksmund, überliefert aus dem alten Latein nach der Formel „Errare humanum est“. Ursprüglich hatte der Satz noch einen Nachsatz: „…sed in errore perseverare diabolicum“, was soviel heisst wie „…aber auf dem Irrtum zu beharren ist teuflisch.“
Nun gibt es rund um „unsere“ Krankheit viele Irrtümer, vor allem im Sektor Ernährung: die Sache mit den Minus-Kalorien etwa, oder die Meinung, Margarine sei gesünder als Butter, oder dass Spinat besonders viel Eisen enthält, dass Light-Produkte keine Kalorien haben und dass Schnaps die Verdauung befördert…
Alles Quatsch. – Aber auch um die Therapie der Adipositas ranken sich viele Meinungen und Behauptungen, die zum Teil tief ins Bewusstsein der Menschen eingeprägt sind. Da sind klare, aufklärende Worte wichtig.
So zu lesen etwa auf der Webseite von Dr. Samuel Stutz, verfasst vom Leiter der bariatrischen und metabolischen Chirurgie am Berner Insel-Spital, Dr. Philipp C. Nett. Er kommentiert und berichtigt sieben Aussagen, die wesentliche Missverständnisse enthalten, die dringend aufgeklärt werden müssen. Absolut lesenswert!
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Von Heinrich von Grünigen um 13:58 |
Schon früh verfestigt sich ein gewisses Essverhalten. Die Lebensmittelindustrie hat deshalb ein Interesse, junge und jüngste Konsumenten so früh wie möglich an bestimmte Marken zu binden. Dies geschieht mit ansehnlichem Erfolg durch die Verbindung eines Produktes mit einer populären Comic-Figur.
Darum war es lange Zeit eines der Ziele der Konsumentenschützer, auf ein gesetzliches Verbot dieser Verbindung zwischen Essen und Comic-Figuren zu drängen – allerdings ohne Erfolg, denn alle entsprechenden Demarchen in verschiedenen Ländern wurden abgeblockt.
Nun wird der Spiess umgedreht: eine Forschergruppe hat das Verhalten von Kindern analysiert und kommt zum Schluss, man könnte die positive Identifikation mit bestimmten Cartoon-Lieblingen auch für „gesunde“ Lebensmittel nutzen.
Knapp 200 Jugendliche zwischen 8 und 13 Jahren wurden mit drei verschiedenen Food-Packungen konfrontiert. Alle drei enthielten eine identische Flocken-Joghurt-Müsli-Mischung. Unterschiedlich war die Verpackung: die eine zeigte eine attraktive Comic-Figur, die zweite war optisch neutral und die dritte enthielt zusätzliche Nährwert-Angaben.
Beim ersten Test ging es darum, wie kräftig die Kinder eine Packung in den Fingern behielten, wenn man sie ihnen wegnehmen wollte… Beim zweiten Test wurde nach dem Geschmackserlebnis gefragt. In beiden Runden gab es ein eineutiges Resultat: „Sieger“ war die Packung mit der Comic-Figur!
Daraus zogen die Psychologen den Schluss, dass er wohl sinnvoll wäre, diesen Mechanismus auszunützen, um „gesundheitsförderliche“ Produkte an die kleinen Kunden zu bringen, um sie so an weniger Fett und weniger Zucker zu gewöhnen… Eine nachvollziehbare Idee, die durchaus positiv zu werten wäre, wenn es da bloss nicht die leidige Markt-Wirklichkeit gäbe, nach der die ungesunden Zutaten leider nach wie vor die günstigsten sind!
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