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Von Heinrich von Grünigen um 23:38 |
So eine ungefähre Ahnung, um was es geht, hatte ich schon. Morphologie – die Lehre von der Gestalt, von der Form. Dass Goethe, Johann W., den Begriff geprägt hatte, war mir allerdings nicht (mehr?) bewusst. Aber dass „unser“ Glarner Universalgenie Fritz Zwicky daraus eine kraftvolle Lehre entwickelte, das hatte ich schon mal gehört…
Heute lernte ich die Methode von einer ganz praktischen Seite kennen. In einem Workshop ging es darum, sich mit einem morphologisch definierten Hilfsmittel vertraut zu machen, dank dem die überaus komplizierte Materie der Adipositas-Prävention (am Beispiel von Kindern und Jugendlichen) mit all ihren Facetten durchschau- und verstehbar gemacht werden könnte. Ein äusserst spannender Ansatz, der die mrophologische Analyse-Methode verbindet mit einem Informatik-Modul, wodurch das vorhandene, heute auf zahlreiche unterschiedliche Quellen und Autoren verteilte Wissen in eine einzige virtuelle Enzyklopädie verpackt und abrufbar gemacht werden könnte.
Ein kühnes Projekt, das im Kanton St. Gallen als Idee entwickelt und angedacht wurde und das nun, sofern Interesse daran besteht, möglichst vielen Kreisen zugänglich gemacht werden sollte, die sich ebenfalls mit der Adipositas-Prävention befassen und die wenn möglich nicht das Rad nochmals selber erfinden sollten. – Ein derartiges Projekt ist in unserer föderalistischen Landschaft eine Herausforderung und zugleich auch ein Prüfstein. Wie weit sind einzelne potenzielle Abnehmer in der Lage, etwas zu akzeptieren, das nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist? Wie offen muss ein solches Angebot noch sein, dass es bei der Übernahme mit ausgestaltet werden kann? Und wie fertig und abgeschlossen muss es sein, um fachlich überzeugen zu können?
Wir waren uns heute einig, dass das Projekt angesichts der aktuellen Diskussion auf allen Ebenen von grosser Bedeutung ist, dass es breite Unterstützung und Mitwirkung möglichst vieler Kreise verdient und dass es zumindest von den nationalen Instanzen mit getragen zu werden verdient. – Eine ambitiöse Sache, mit der wir uns heute nicht zum letzten Mal beschäftigt haben. Soviel ist sicher.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Am Freitag kam das Telefon vom Universitätsspital. Ob ich am Montag eventuell Zeit hätte für einen zweiten Versuch im MRI. – Blog-LeserInnen wissen: vor einem Monat sollte ich im Zusammenhang mit einer medizinischen Studie eine Magnetresonanz-Momentaufnahme von meinem Herzzustand machen, aber die Tücke des Objektes wollte es, dass ich, einbandagiert wie ich war, gar nicht in die enge Röhre passte, in der ich anderthalb Stunden hätte verbringen sollen.
Nun also ging es darum, den Versuch zu wiederholen. Man habe zwar kein grösseres Gerät gefunden, aber man habe sich doch überlegt, wie man mich als Paket anders schnüren und lagern könnte, so dass ich dann vielleicht doch Platz finden würde in dem Tomografen. – Ich stellte mich also zur vereinbarten Zeit im Spital ein, frohgemut, hatte ich doch auch etwas zur Verbesserung der Ausgangslage beigetragen, indem ich immerhin seit dem letzten Anlauf zweieinhalb Kilo abgenommen hatte.
Aufs Freundlichste wurde ich betreut, ein perfektes Ventil für die spätere Infusion des Kontrastmittels wurde mir am rechten Arm montiert, dann ging es beschwingten Schritts durch das Spital-Labyrinth in den MRI-Trakt. Die gleichen Spezialisten wie vor einem Monat nahmen mich in Empfang, aber nun war ich auf dem Weg zur Gesundung, rüstig und aufgeräumt, nicht mehr im schlappen Krankenstand wie damals. Sicherheitshalber machte man aber doch ein vorsichtiges Probeliegen und Versuchseinschieben… das dicke Liegepolster war entfernt worden, ich legte mich auf eine dünne Unterlage, den Kopf flach nach hinten, nicht mehr auf einem weichen Kissen gebettet… so müsste es wirklich gehen, dachte ich, als der Schlitten sich mit leisem Surren langsam auf die richtige Höhe hob und ich dann in die Magnettrommel eingefahren wurde.
Ganz langsam und behutsam diesmal, kritisch beobachtet von drei Augenpaaren, die jede Veränderung wahrnahmen und sogleich merkten, dass meine Arme, die ich seitlich neben mir liegen hatten, die Wände der Röhre streiften und einen Druck auf den Brustkasten ausübten. Geht es so? Können Sie so bleiben? Ist der Druck auszuhalten? – Nein, das Ganze halt! Zurück, es hat keinen Zweck, geht doch nicht, durch den Druck würde das Messresultat verfälscht… ob ich mich eventuell auf den Bauch legen solle? oder auf die Seite? – Was auch immer wir erwogen, es gab keine vernünftige Lösung und die Übung musste zum zweiten Mal abgebrochen werden. Mir tat das aufrichtig Leid, denn ich hatte wirklich gehofft, diesmal der Wissenschaft dienen zu können und ich mochte diese hilfsbereiten Menschen nicht gern enttäuschen…
Als tröstlich empfand ich, dass es eigentlich gar nicht so sehr das überschüssige Abdominalfett war, das sich als problematisch erwies, sondern mein etwas stämmig angelegter Brustkasten, neben dem die Arme keinen Platz fanden… und ich erinnerte mich an den uralten Witz mit Bart, den man über den seinerzeitigen Kreml-Fürsten Leonid Breschnew erzählte. Frage: Warum hat Breschnew einen so imposanten, massigen Brustkorb? – Antwort: Er hat einen Herzschrittmacher aus der DDR.
Wir geben die Hoffnung nicht auf. Vielleicht lässt sich in einem anderen Institut doch noch ein grösseres Gerät finden.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:33 |
Eine der zentralen Fragen, wenn wir mit Menschen, die abnehmen wollen, über Ernährung sprechen, ist die: Können Sie sich vorstellen, dass Sie in der Lage sind, diese bestimmte Ernährungsform von nun an bis an Ihr Lebensende erfolgreich in Ihren Alltag zu integrieren und zu praktizieren? – Wenn diese Frage bejaht wird, dann besteht eine Chance, dass die Umstellung erfolgreich ist und der fruinöse JoJo-Effekt vermieden werden kann.
Leider zeigt es sich bei den meisten Konzepten, die am Anfang blendend funktionieren, dass die Begeisterung nach einer gewissen Zeit nachlässt, dass die guten Vorsätze ins Wanken geraten und dass sich alte Verhaltensmuster ganz hinterlistig wieder ins tägliche Leben einschleichen… und in ihrem Schlepptau kommen auch die Kilos wieder.
Hier lässt eine neue deutsche Publikation aufhorchen, weil sie so ziemlich das Gegenteil vertritt von dem, was bisher als gängige Meinung der Experten galt: es geht um sogenannte Formula-Diäten. Das sind konzentrierte Nahrungs-Ersatz-Produkte, die anstelle einer Mahlzeit eingenommen werden und die dem Körper eine ganz bestimmte Energiemenge in ausgewogener Zusammensetzung zuführen, bei reduziertem Fett- und Kohlenhydrat-Gehalt, aber mit den überlebensnotwendigen Vitaminen und Spurenelementen. Dabei kann es sich um Suppen, Drinks oder Riegel handeln… Aber eben: keine frisch hergestellte Mahlzeiten, sondern vorgefertigte „Ersatz“-Produkte.
Der Autor, ein Experte vom Institut für Ernährungspsychologie der Universität Göttingen, kommt zum Schluss, dass solche Formula-Diäten sich in Langzeitversuchen gegenüber einer „normalen“ kalorien- und fettreduzierten Mischkost als überlegen gezeigt hätten. Er beklagt, dass – in Deutschland, aber das gilt auch für die Schweiz – solche Produkte und deren begleitende Beratung von den Krankenkassen nicht berappt würden.
Beim Verfasser handelt es sich um Thomas Ellrott, einen äusserst vielseitigen Adipositas-Spezialisten, der schon zahlreiche Bücher und Studien publiziert hat, denen man in aller Regel nicht Praxisfremdheit vorwerfen könnte… die aktuelle These von den Formula-Diäten im Dauerverzehr ist allerdings wenig vertrauenerweckend und sie widerspricht diametral allen Erfahrungsberichten, mit denen wir bis heute in der Beratung konfrontiert waren: die Drinks, Suppen und Cremen mögen anfänglich schmecken, aber sie haben ein sehr hohes „Verleider“-Potenzial und wecken auf Dauer verhängsnisvolle Gelüste nach deftiger und „richtiger“ Kost… Hier klaffen Theorie und Praxis mächtig auseinander. Oder handelt es sich am Ende gar um ein Gefälligkeitsgutachten?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Den ganzen Tag und die ganze Nacht singen sie rund um den Erdball gegen die globale Klimaerwärmung an. Und Al Gore blitzt mit seinem Film-Report quer durch alle TV-Programme… wer hier in Zürich nicht meinte, sich unter die 2 Millionen erwarteten Zürifäscht-Besucher stürzen zu müssen, hatte keine Chance, dem Umwelt-Diskurs zu entkommen.
Dabei, gilt es zu bedenken, geht uns das Thema in mehrfacher Hinsicht etwas an. Denn es bestent ein direkter Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und Übergewicht. (Das hat kürzlich der Adipositas-Forscher Dr. pharm. Leoluca Criscione, früherer Forschungsleiter bei Novartis, in einem Artikel für die Basler Zeitung ausgeführt.) Steigt die Temperatur der uns umgebenden Atmosphäre an, so verbraucht der menschliche Organismus weniger Energie, um die lebensnotwendige Körpertemperatur zu erzeugen. Auch wenn es sich im Bereich der heute messbaren Schwankungen um kleine Grössen handelt, so können sich diese im Lauf der Zeit doch summieren. Ein Minderverbrauch von 50 Kalorien pro Tag ergäbe im Lauf eines Jahres 2,5 Kilogramm Gewichtszunahme. In zehn Jahren sind dies 25 Kilo!
Und dies ist nur eines von zahlreichen, ganz verschiedenen Elementen, die einen Einfluss haben können auf die Entwicklung des Körpergewichts bei Menschen, welche die „Fähigkeit“ haben, unverbrauchte Energie in Form von Fettreserven zu speichern. Einen hervorragenden Überblick über die komplexe Struktur der Übergewichtsepidemie gibt ein Aufsatz des Adipositas-Spezialisten Dr. med. David Fäh, der letztes Jahr in der Schweizerischen Ärztezeitung erschienen ist.
Das Engagement für die Umwelt ist gleichzeitig auch ein Engagement für den Kampf gegen Übergewicht… zumindest so lange, bis nicht der drohende Umwelt-Kollaps zu einer Verknappung der Lebensmittel führt, was dann wiederum automatisch eine regulierende Wirkung auf die Energiebilanz in der Ernährung haben würde… – Was kann ich schon tun? fragt sich der Einzelne. Und insgeheim sind wir froh, dass die Musikstars es uns heute weltweit abgenommen haben, das Engagement so richtig zu zeigen. Aber wenn wir darüber nachdenken, muss uns klar werden, dass wir alle direkt und indirekt betroffen sind.
Das Heirats-Schnapsdatum vom 7.7.07 sollte auch für unser Umweltbewusstsein eine Wendemarke darstellen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:29 |
Der Bericht, der gestern von Reuters publiziert wurde, geht auch eBalance etwas an. Er handelt von der Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit der Empfehlungen, die Ratsuchende zum Thema Gewichtsverlust im Internet finden können.
Von über 3’000 Anfragen in Foren und Online-Diensten, die untersucht wurden, haben sich fast 10 Prozent mit dem Abnehmen befasst. Unter den zahlreichen Antworten, die aus dem Internet zurückkamen, gab es zwar auch „falsche“ und irreführende, einige davon wurden später korrigiert… aber eine beträchtliche Anzahl von Tipps und Empfehlungen erwies sich als durchaus korrekt, hilfreich und brauchbar.
Allerdings, so die Schlussfolgerung des Forscherteams, wenn es um konkrete medizinische Fragen gehe, so halte man sich vorzugsweise an die Experten… – Und dies, so scheint mir, ist eine recht akkurate Beschreibung der eBalance-Formel: auf der einen Seite das Forum für den Austausch persönlicher Erfahrungen bzw. Meinungen, und auf der andern Seite das bestens qualifizierte Experten-Team, an das man sich direkt oder indirekt wenden kann, wenn man eine fachlich fundierte Auskunft braucht.
Das Internet als weltweites, selbstregulierendes Wissensarchiv ist ein lebendiger Organismus mit Stärken und Schwächen. Es verändert und entwickelt sich stetig und wenn man es zu nutzen weiss, liefert es laufend neue Erkenntnisse. Aber wenn man, wie im Fall von eBalance, auf die abonnierte Expertise von Spezialisten zählen kann, dann hat man sozusagen den Fünfer und das Weggli. Was will man mehr?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:29 |
Seit gestern sitze ich also wieder an meinem Arbeitspult. Wobei der Begriff „wieder“ eigentlich völlig falsch ist, denn während meiner Abwesenheit wurde von einer tüchtigen Helferschar der Sitz der SAPS-Geschäftsstelle verlegt, von Zürich-Enge nach Zürich-Örlikon. Es ist ein geräumiger, origineller Büro-Komplex, der viele Möglichkeiten bietet und sich flexibel ausgestalten lässt. Ein Glücksfall, überdies zu einem günstigeren Tarif – die Lage hatte ihren Preis.
Ich sitze also an einem neuen Schreibtisch, auf dem sich meine alten Dokumente türmen, die ich eigentlich vor dem Umzug noch sortieren und ordnen wollte… aber dazu hat es ja nicht mehr gereicht. Dies sollte nachgeholt werden, denn es zeigt sich das altbekannte Büro-Phänomen: du lebst in einem kreativen Chaos, aber du hast den (nahezu) totalen Überblick, weisst von jedem Dossier und jedem Dokument, in welchem der Haufen es steckt. Mit einem Griff hast du es gefunden… aber wehe, wenn jemand es gut mit dir meint und in deiner Abwesenheit einmal „aufräumt“… dann bist du hoffnungslos verloren, wie der blinde Maulwurf, tastest dich durch die Papiergebirge, hast keine Orientierung mehr und musst entnervt die Suche aufgeben… das ist das zwangläufige Resultat eines Umzugs ohne deine Mitwirkung: zwar haben die cleveren Heinzelfrauchen vorbereitend die verschiedenen Stapel schön beschriftet, auch eine Skizze angefertigt, wo auf dem früheren Pult was gelegen hat, sauber durchnummeriert und in einem Plan eingetragen… Aber dann kamen die muskulösen Möbelpacker, schmissen die säuberlich beschrifteten Papierbeigen in ihre Kisten und hievten sie am neuen Ort auf die Tischplatte.
Also müsste ich jetzt in aller Ruhe Stoss für Stoss durcharbeiten und das Sortieren nachholen. Aber nun kommen noch die Anfragen und Pendenzen aus den fünf Wochen meiner Abwesenheit dazu: selbst wenn Vieles davon schon in meinem Sinn erledigt ist, so geraten sich die zwei Aufgaben doch in die Quere. Und vor allem stehen sie in krassem Widerspruch zu der in jedem Mail, jedem Telefonanruf und jedem persönlichen Gespräch formulierten Aufforderung, mich ja zu schonen, es sachte anzugehen, nicht allzuviel zu unternehmen und mit meinen Kräften noch haushälterisch umzugehen…
Das Gute daran ist, dass ich mit diesem Argument alle anstehenden Probleme austricksen kann: im Moment kein Handlungsbedarf, ich bin noch in der Schon-Phase, nächste Woche dann, vielleicht, jetzt noch nicht… aber im Inneren weiss ich mit diskreter Gewissheit, dass diese nächste Woche schon sehr bald kommt und dass es dann keine Ausrede mehr geben wird. Zum Glück habe ich bis Ende August im Prinzip keine Termine.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:28 |
Beat „Bergfloh“ Breu, der kleine Radler von Weltformat mit dem unverwüstlichen Überlebenswillen, ist wieder da. Vor Jahren bin ich ihm bei einer Vernissage zum letzten Mal begegnet, mitten in seiner Komiker-Phase, als einem der unfreiwillige Mix aus aus Wollen und nicht Können reichlich leid tat.
Nun tritt er erneut ins Rampenlicht der Boulevard-Bühne und kündigt sein Comeback an als Radrennfahrer, mit 50 und einer natürlichen Power-Motivation namens H-zwei-O-hoch-3. Das ist ein basisches Konzentrat in Wasserform mit einem ph-Wert von 13, das man massiv verdünnen muss, ehe man es trinken darf, dann hilft es – sagt er – gegen die Übersäuerung des Körpers und steigert nicht nur das Wohlbefinden sondern auch die Leistungsfähigkeit.
Es handle sich, betont er im TalkTäglich auf TeleZüri, nicht um ein „Wunderwasser“ sondern um eine natürliche Substanz, die einen natürlichen Prozess unterstützen helfe. 16 Kilo habe er abgenommen, aber nicht durch das Wasser allein, sondern durch die Umstellung seiner Ernährung: keine Kohlensäure, keine Weissmehlprodukte, viel Fisch, viel Gemüse und Früchte… Aber das Wasser helfe ihm, es nehme ihm die Lust auf Süssigkeiten und überhaupt.
Beat vertreibt das Präparat gerade selbst. 80 Franken kostet eine Flasche, sie reicht einen ganzen Monat lang. – Es handle sich, erfahren wir später in einem Beitrag von TeleZüri, um ein Direktvertriebs-System. Der Ex-Rad-Promi muss die Gunst der Stunde nutzen und sich seiner potenziellen Kundschaft zeigen, in einer Woche fährt er in Oerlikon wieder Rennen. – Hat er dank seinem Wasser abgenommen? Oder eher wegen der Umstellung seiner Ernährung und vor allem, weil er jeden Tag bis zu sechs Stunden trainiert, um wieder in Form zu kommen? Da würde selbst ich abnehmen, sechs Stunden täglich im Sattel…
Unbestritten: die Theorie vom ausgeglichenen Säure/Basen-Haushalt ist altbekannt und viele Menschen schwören darauf, indem sie sie bei der Zusammensetzung ihres Speisezettels berücksichtigen. Ob es dazu eine potenzierte Tinktur braucht und welche Rolle der Glaube an den Erfolg spielt, das ist eine andere Frage. Eigentlich wünsche ich Beat viel Erfolg bei seinem neuerlichen Überlebensversuch… aber ich weiss wirklich nicht, was ich davon halten soll.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:46 |
Das war also der letzte Abend im „Bistro“, der Café-Bar unserer Kuranstalt, im Kreise von Kollegen und Mitpatienten, mit denen man sich in den lezten Wochen zusammengefunden hat. Leidensgenossen und Genesungsgenossen gleichermassen. Die meisten haben noch eine bis zwei Wochen zu bleiben und es ist ein amüsanter Austausch der Agumente, ob sie nun noch bleiben „dürfen“ oder „müssen“. Ich verspüre, wenn ich ehrlich bin, einen gewissen Stalldrang und habe schon vor dem Abendessen damit begonnen, meine Koffe zu packen.
Morgen in der Frühe werden sie verschlossen, ab 0830 Uhr liegt die Rechnung an der Rezeption bereit, von den meisten meiner BetreuerInnen habe ich mich schon verabschiedet, nicht alle sind im gleichen Masse geschäftserprobt wie der Leiter der Fitness-Therapieangebote, der mir noch einen Prospekt mitgeben wollte für den Fall, dass ich mal einfach so für eine Woche als Privatmann („Selbstzahler“) in einen therapeutischen Wiederholungskurs oder so kommen möchte.
Bis zur letzten Stunde zeigt sich das Personal von seiner herzlichen, hilfsbereiten Seite. Diese Qualität der Betreuung ist nicht hoch genug einzuschätzen: man ist hier nicht eine Nummer oder ein anonymes Patientengut, die meisten kennen ihre „Kunden“ mit Namen, sprechen sie gar mit dem Vornamen an, machen ein Spässchen und tragen so bei zu einer motivierenden Kommunikation, die so wichtig ist für den Heilungsprozess.
Wenn ich die verschiedenen Testblätter und Berichte betrachte, die meinem Schlussrapport beigelegt sind, dann stelle ich fest, dass sich meine Leistungsfähigkeit zwischen der ersten und der dritten Woche erheblich gesteigert hat: schwarz auf weiss ist belegt, was ich eigentlich auch am eigenen Leib verspüre, wenn ich mich im Hause bewege, was mir von Tag zu Tag leichter gefallen ist.
Damit bin ich gerüstet und vorbereitet für die Rückkehr in die Stadt, wo ein Teil der Alltagswelt auf mich wartet. Von allen Seiten wird mir schon vorsorglich gut zugeredet, ich solle mich ja nicht übernehmen, jetzt heisse es neue Prioritäten zu setzen, die Geschäfte sanft anzugehen, Sorge zu mir zu tragen… aber da ich nicht unter einer Käseglocke lebe und die schöne Schonzeit in der ländlichen Idylle nun vorbei ist, wird man sehen müssen, wie damit umzugehen ist. Eines ist sicher: aus DIESER Thematik soll mir kein Sress erwachsen.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:51 |
Die schönen Tage der gesundheitsförderlichen Erholung (auf Krankenkasse) gehen dem Ende entgegen. Letzte medizinische Checks sind angesagt, damit sich der Schlussbericht redigieren lässt, um den Hausarzt ins Bild zu setzen, wie es weiter gehen soll mit mir. Meine Befindlichkeit – verglichen mit dem Zustand vor drei Wochen – hat sich markant verbessert. Ich merke schon noch, dass es irgendwo mit der Sauerstoff-Versorgung hapern muss, denn ich gerate viel zu rasch ausser Atem, muss tief durchschnaufen, wenn ich eine Treppe hoch gegangen bin (und erinnere mich dabei an die ersten zaghaften Gehversuche noch im Spital unter Anleitung der kleinen Physiotherapeutin mit den silberblauen Augen, als mir bei der dritten Treppenstufe der kalte Schweiss auf der Stirne stand), aber ich kann wieder eine ganze Bassinlänge schwimmen, ich kann federnden Schrittes durch en Aufenthaltsraum in den Speisesaal gehen und ich fühle mich gerüstet für den Wiedereintritt ins „normale“ Leben.
Ich werde morgen das Programm des letzten Tages noch so gut auskosten wie es geht.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:14 |
Mit etwas Verspätung bin ich heute beim sonntäglichen Stöbern im Internet auf eine Meldung gestossen, die schon Anfang April publiziert wurde und die mir bisher entgangen ist. Da hat ein Ernährungsforscher an der Universität Jena mit Versuchen an Mäusen herausgefunden, dass bei einer Funktionsstörung der Mitochondrien (das sind die sogenannten „Kraftwerke“ in unseren Muskelzellen, in denen z.B. das gespeicherte Fett in Energie umwgewandelt wird) die Versuchstiere an Gewicht zunehmen.
Dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Vorhandensein der Mitochondrien (die man sich durch entsprechendes Muskel-Training aneignen kann) und dem Abbau der Fettreserven, das war ja schon lange bekannt. Aber offenbar wurde in diesen Versuchen nachgewiesen, dass auch eine leichte Veränderung der Funktion zur Bildung von Übergewicht beitragen kann, auch wenn nicht unmässig gegessen wird und für ausreichende Bewegung gesorgt ist. Interessanterweise wurden die Fettreserven von den Mäusen aber nur angelegt, wenn sie kalorien- und fettreiche Kost zu sich nahmen. Wenn sie „richtig“ gefüttert wurden, stellte sich dieser Effekt nicht ein.
Noch handelt es sich nur um Erkenntnisse aus Tierversuchen. Aber diese eröffnen doch neue Perspektiven in der Diskussion über mögliche Ursachen der Adipositas. Da im Alter die Mitochondrien inaktiver werden, könnte auch dies eine Erklärung dafür sein, dass viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte Gewicht zulegen, auch wenn sie weniger essen als früher. – Ich bin also auf dem richtigen Weg, wenn ich mir vornehme, nach Abschluss meiner Rehabilitation vermehrt darauf zu achten, mich körperlich zu betätigen. Das Problem wird sein, den guten Vorsatz in die Tat umzusetzen und einen vernünftigen Umgangston mit dem lieben inneren Schweinehündchen zu finden, das immer wieder Mittel und Wege findet, mich auszutricksen… so wie heute, wo ich mir fest vorgenommen hatte, im Lauf des Nachmittags noch einige Schritte zu gehen, mindestens 1’000 sollten es schon sein, ohne Stress… aber kaum war ich losmarschiert und lagen die ersten Hundert hinter mir, fing es zu regnen an und ich musste umkehren. Der Himmel öffnete seine Schleusen, Blitze zuckten und Donner grollte, als hätte sich die Natur gegen mich verschworen und möchte mich die letzten Tage hier noch auf die Probe stellen. – Für heute habe ich klein beigegeben.
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