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Von Heinrich von Grünigen um 16:20 |
Heute kam der Artikel. Plötzlich sieht es dann so definitiv und verbindlich aus. Da schaut dir jemand entgegen, den du ein ganzes langes Leben lang gekannt hast, und der jetzt doch irgendwie „neu“ und quasi unvertraut wirkt, obschon dir durchaus gefällt, was du da siehst…
Selbstverständflich musste der Bericht und insbesondere die ausführlichere Online-Version mit den kompletten Interview und dem Video-Beitrag auf den Sozialen Medien sofort verlinkt werden und hat seither zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Interessant sind die Rückmeldungen direkt auf den Online-Bericht: einer fragt sich, wie man es überhaupt so weit kommen lassen konnte mit dem Übergewicht und nicht schon früher reagiert hat? Aber so war es ja nicht. Es gab nach dem ersten Gewichts-Anstieg immer wieder Versuche, mit einer neuen Methode oder einer gerade angesagten Diät abzunehmen, meist auch mit Erfolg… aber das war vor bald 50 Jahren. Damals wusste man noch wenig über den unausweichlichen Jojo-Effekt nach einer Crash-Diät. Und damals war – wie man heute weiss: aufgrund von verfälschten Forschungsergebnissen – das Fett der erklärte Sündenbock und niemand realisierte, dass die Kohlenhydrate uns ins Verderben führen würden… Und dass ein Misserfolg auf den anderen folgte.
Jemand vermutet, bei einer Abnahme von fast 80 Kilo MÜSSE eine Operation im Spiel sein… Ich schwöre: es ist keine OP, es ist „nur“ Akupunktur (nach dem richtigen Konzept) und die konsequente ketogene Ernährung. Aber ich bin noch nicht am Ziel und weiss noch nicht, wie es sein wird, wenn es darum geht, das neue Gewicht dann auf Dauer zu halten.
Aber ich bin entschlossen, durchzuhalten und danke von Herzen für all die vielen anerkenenden Worte und Zeichen. Wir bleiben dran.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:34 |
Es hilft der Disziplin. Darin sind sich viele AbnehmerInnen einig: eines der besten Mittel, sich vor dem Verzehr „falscher“ Lebensmittel zu schützen, besteht darin, diese gar nicht erst anzuschaffen! Eine klare Einkaufsliste, rigoros eingehalten, und nur gerade so viel, wie es für die nächsten Mahlzeiten braucht. Keine Genussware, die uns in Versuchung führen könnte.
Der Kühlschrank als Kurzzeit-Depot, in dem vorwiegend gähnende Leere herrscht… ein einfaches Rezept, das dir hilft, deine Ernährungs-Vorgaben einzuhalten, ohne unerwünschten Gelüsten ausgeliefert zu sein. Das hat mein Leben in den zurückliegenden Monaten ungemein erleichtert.
Vor Vorteil war natürlich, dass ich mich über Mittar in aller Regel ausser Haus verköstige und mir dazu in einem geeigneten Take-Away-Shop eine gesunde Salatmischung, eine Portion Gemüse und ein neutrales Fleischstück besorge. Zuhause habe ich lediglich viel Gemüse, Mineralwasser, die erlaubten Früchte (Äpfel und Kiwis) und am Wochenende dann eine Extraportion Frischfleisch oder Fisch zum Grillieren oder Schmoren.
Mein alter Freund Christian, der vor Jahrzehnten mal Pressechef das Bundesamtes für Kriegsvorsorge war und zur Zeit des kalten Kriegs das Anlegen von ausreichend Notvorrat propagieren musste, würde sich entsetzen über die Tatsache, dass ich auf diese Weise nur wenige Tage überleben könnte, bis auch noch das Tiefkühlfach (mit gefrorenem Gemüse und Fleischwaren) geleert ist.
Heute habe ich in einem medizinischen Ratgeber eine Liste mit den 14 „besten“ Nahrungsmitteln gefunden, die man stets im Kühlschrank haben sollte. Daarunter hat es einiges, das sich bei mir auch finden, anderes, das bei der ketogenen Ernährung verpönt ist: Trutenbrust, selbstgemachte Tomaten-Salsa, Hummus, Eier, Federkohl, Mineralwasser, frisch gepresster Fruchtsaft (in kleiner Menge), Joghurt nature, Sellerie, Vollkorn-Tortilla, Kohl, Avocados, Beeren… In kurzen Erklärungen sind die gesundheitlichen Vorteile dieser Lebensmittel beschrieben, alles frisch und unverarbeitet, frei von zugesetztem Zucker.
Und gleich danach folgt die Liste mit den 13 „schlimmsten“ Lebensmitteln: TK-Fritten und -Pizza, Ketchup, Mayo, Hot-Dog-Würstchen, Essiggurken, Ice Cream, Joghurt mit Zucker und Aroma, Süssgetränke und Limo, Salatsauce, Bier…
Nun kann jeder an seinen eigenen Frigo gehen um zu schauen, wo er/sie sich selber vorratsmässig positioniert. Und dann die Einkaufs-Lehren daraus ziehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:21 |
Über Nacht hatten sie zugeschlagn. Plakate und Slogans überklebt. Die Betrachter aufgefordert, Hanhenwasser zu trinken anstatt CocaCola. Ein sogenanntes „Guerilla-Marketing“, wie es alternative Organisationen möglichst originell und unerwartet tun, wenn ihnen die Mittel fehlen, um im harten Kampf um die Aufmerksamkeit des Publikums zu Punkten. Hart an der Grenze der Legalität, diese oft ritzend und spielerisch überschreitend.
Es war „Gorilla“ auf den Spuren der Guerilla-Untergrundkämpfer: die populäre Marke des „Schtifti“-Vereins, der sich dafür einsetzt, dass unsere Kids sich mehr bewegen und gesünder leben. Dazu gehört auch der Verzicht auf gesüsste Brauselimonaden, von RedBull bis zum allgegenwärtigen Coci, aber auch auf Säfte und Smoothies, die allesamt reine Zuckerbomben sind, auch wenn sie das Etikett „natürlich“, „frisch“ und „gesund“ umgehängt bekommen.
In verschiedenen Städten hatten Aktivisten der Gorilla-Bewegung die Plakate mit den Stars überklebt, die als Idole der Jugend den Konsum von Süssgetränken anpreisen sollten. Kein Wunder, zeigten sich die Limonade-Hersteller nicht erfreut über diese Zweckentfremdung ihrer eigenen Werbung. Sie lasse Fairplay vermissen. Aber darum geht es ja gerade in einer solchen Guerilla-Aktion: dass mit List aus dem Hinterhalt für Aufmerksamkeit gesorgt wird, ohne dass die Regeln der Korrektness eingehalten werden (müssen).
Klar ist das Vorgehen nicht „rechtens“. Da werden Plakate und Werbeflächen zweckentfremdet, umfunktioniert, wird Werbe-Wert vernichtet, der eine andere Botschaft hätte transportieren sollen… aber gleichzeitig wird Aufmerksamkeit geschaffen, kaum ein Medium, das nicht über den Vorgang in der einen oder anderen Form berichtet hätte, wodurch auch die ursprüngliche Getränkewerbung ins Blickfeld des Interesses geriet. Und in den Kommentaren zum Vorgang halten sich Zustimmung und Ablehnung die Waage. Was will ein Anbieter mehr?
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Von Heinrich von Grünigen um 16:12 |
Es war schon so, als wir selber klein waren. Alles, was „gesund“ war, schmeckte scheusslich, war bitter, lebertranig, roch nach Schnaps und nach sonstwas… und es handelte sich um reine Überlebensstrategie, wenn man sich mit Händen und Füssen gegen die Einnahme von „Gesundem“ zur Wehr setzte. Am schmerzhaftesten waren die Zäpfchen, auch wenn man sie nicht oral verköstigen musste. Dafür kniff man die Pobacken umso fester zusammen.
Gesundes in eine wohlschmeckende Leckerei zu verpacken, das war schon immer die Kriegslist, um kindlichen Widerwillen zu überwinden. Auch Supernanny Mary Poppins war mit diesem Kniff vertraut, wenn sie den spoonful of suger besang, mit dem sich die Medizin besser schlucken lässt. Wohlvertraut aus der Werbung sind uns die Spots, in denen etwa „Fruchtgummis“ angepriesen werden mit dem Argument, sie enthielten besonders viele wertvolle Vitamine.
Solche Anpreisungen konnte man bisher leicht ignorieren, weil die Motivation der Süsswarenfabrikanten auf der Hand lag: Umsatz zu generieren. Das Wohlergehen der Kids war dabei lediglich ein vorgeschobener Nebeneffekt, wie fragwürdig das auch immer erscheinen mochte.
Aber nun kommt in Deutschland eine Steigerung auf den Markt: eine Drogerie-Kette verkauft mit Vitaminen angereicherte Gummibärchen. Vier dieser Vitamin-Petzchen würden den ganzen Tagesbedarf eines Kindes bis zu 100% decken! Ernährungsexperten sind konsterniert: ausgerechnet eine Handelskette, die sich in den Dienst der Gesundheit stellen müsste, gibt sich für eine solche Aktion hin.
Schleckwaren mit Vitaminen können kein Ersatz sein für Früchte und Gemüse. Bei einer einigermassen ausgewogenen Ernährung besteht die Gefahr, dass es zu einer Überdosierung mit bestimmten Vitaminen kommt. Auch wenn dadurch keine akute Schädigung droht, weil die meisten Vitamine wasserlöslich sind und wieder ausgeschieden werden, ist es doch ernährungstechnisch ein Unsinn, sich damit vollzupumpen.
Der Vorgang findet in Deutschland statt. Bleibt zu hoffen, dass das hiesige Apotheken- und Drogerie-Wesen mehr Vernunft und Verantwortungsbewusstsein zeigt.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:08 |
Das Ende naht. Eine düstere Prognose formuliert der Innovations-Chef des Schokolade-Multis Barry-Callebaut: Wenn der Zuckergehalt – und damit der süsse Geschmack – in der Schokolade reduziert werden müsste, würde dies das Ende der Branche der Chocolatiers bedeuten.
Zwischen den Zeilen gibt Peter Boone in einem Interview anlässlicvh der Süsswarenmesse in Köln zu verstehen, dass sein Unternehmen sich nicht so leicht vom aktuellen Produktions-Kurs abbringen lasse. Der Wunsch nach einer Reduktion des Zucker-Anteils sei weitgehend herbeigeschrieben und entspreche nicht einem echten Bedürfnis der Kundschaft.
Vielmehr gehe es darum, in den Schoko-Produkten neue geschmackliche Anreize zu schaffen, z.B. indem man konsequent auf Bio-Produkte bei den Zutaten setze, den Nüssen etwa, die in die Schoggi eingearbeitet werden. Auch Nahrungsfasern könnten die Qualität der Schleckereien aufwerten, ohne dass zugunsten einer Zucker-Reduktion der gute Geschmack geopfert werden müsste.
Kein Zweifel: in den Labors wird an neuen Rezepturen gewerkelt, damit sich die „gesünderen“ Pralinen vom Nischenprodukt, das sie derzeit noch sind, zu einem Verkaufsschlager entwickeln. Die Lust auf Süsses wird uns erhalten bleiben. Und ich halte es mit Andreas Bächlin, dem früheren Schularzt in Basel, der, wenn es um übergewichtige Kinder und Jugendliche ging, diesen den Rat mit auf den Weg gab, nicht völlig auf Schokolade zu verzichten. Aber: wenn schon, dann müsse es qualitativ die allerbeste sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:19 |
Alles andere nur Beilage. Wie dumm darf Werbung sein? Oder tut sie nur so? Wie ein Anachronismus muten die Botschaften an, die uns die heimische Fleischweirtschaft vermittelt, indem sie so tut, als wären die tierischen Faserzellen das Nonplusultra in unserer Ernährung und die wahre Krönung jeder Mahlzeit. Grill-Ueli for President!
Die Titel-Story in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL deckt schonungslos auf, welche Rolle die heutige Massenproduktion von Fleisch sowohl im Rahmen der Klimaerwärmung spielt, als auch bei der globalen Zerstörung landschaftlicher Ressourcen.
Fleisch, einst unverzichtbares Nahrungs-Element für die Evolution unserer Vorfahren, ist durch den weltweiten Massenkonsum zu einer Belastung geworden: 30 Schweine, zwei ganze Rinder und 400 Hühner vertilgt der durchschnittliche Mitteleuropäer im Laufe seines Lebens… 70% der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche dienen einzig der Futtergewinnung für die Fleischproduktion, 80% der gesamten Soja-Ernte werden in der Tiermast verfüttert und 18% der Treibhausgase werden durch die Fleisch-Fabrikation verursacht – mehr als der gesamte Auto- und Flugverkehr zusammen.
Würden alle Menschen auf der Welt gleich viel Fleisch konsumieren wie wir, so brauchte es dazu dreimal unsere Erde, um die Produktion sicherstellen zu können. Eine perverse Vorstellung: die Fleisch-Fabrikation runiert unsere Welt und der Fleisch-Verzehr kann unsere Gesundheit gefährden. Die WHO empfiehlt daher, pro Tag nicht mehr als 86 Gramm Fleisch zu essen, das entspricht etwa einem Wienerli. Wir essen im Schnitt mehr als das Doppelte.
Gibt es Alternativen? Weltweit wird nach Lösungen gesucht: Ersatz-Produkte für Burger aus pflanzlichen Stoffen stehen kurz vor der Einführung. „Zuchtfleisch“, im Reagenzglas produziert, hat sich in den letzten jahren perfektioniert: kostete der erste künstlich herangezüchtete Hamburger noch 250’000 Dollar, ist derzeit das Kilo Retortenfleisch schon für 75 $ zu haben.
Wer es ernst meint mit dem Umweltschutz, sollte also so rasch wie möglich seinen Fleischverzehr reduzieren, auf Ersatz-Produkte ausweichen, die umweltverträglich hergestellt werden, und dabei auch Gutes für seine Gesundheit tun. „Richtiges“ Fleisch von echten Tieren würde so, sagen die Experten voraus, über kurz oder lang zur Luxus-Delikatesse, die sich nur noch die oberste Geniesser-Schicht leisten könnte. Alle andern ernähren sich von Standard-Produkten aus synthetischer Produktion… Oder es gibt – wie in unserer Kindheit – nur noch einmal pro Woche Fleisch.
Ein kurzes Video illustriert die Thematik eindrücklich.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:34 |
Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Nicht nur im neu bestellten Weissen Haus, das zum Piniocchio-Palast zu verkommen droht, sondern auch anderswo. Und die Grenzen beginnen zu verschwimmern zwischen dem, was man aufgrund von Fakten in guten Treuen für „wahr“ halten darf, und dem, was aus dem Reich der Phantasie stammt, von der harmlosen Schummelei bis zum hinterhältigen Lügenkonstrukt.
Ein subtiles Müsterchen wurde heute Morgen in der Radio-Konsum-Sendung „Espresso“ abgehandelt: eine Schulklasse hatte im Chemie-Unterricht eine Frucht-Limonade analysiert und dabei festgestellt, dass von der Frucht, die auf der Etikette abgebildet und im Namen des Getränks genannt wird, nicht die winzigste Spur vorhanden ist. Der Geschmack stammt allein von synthetisch hergestelltem Aroma.
Die Abklärung des „Falls“ ist ernüchternd: diese Bezeichnung in Wort und Bild stellt keinen „Betrug“ dar, sondern hält sich genau an die rechtlichen Vorgaben, schöpft den Buchstaben des Gesetzes wortwörtlich bis zur Grenze aus und kann de jure nicht beanstandet werden. Das heisst: wir müssen mit dieser Wirklichkeit leben und unsere Aufmerksamkeit schärfen, solche Botschaften kritisch hinterfragen, die Details auf der Deklaration lesen und unsere eigenen Schlüsse ziehen, ehe wir den Verlockungen der Werbe-Raffinesse erliegen.
Vom permanenten Kampf um Glaubwürdigkeit in der Argumentation zeugt auch der aktuelle Newsletter der Verbraucher-Organisation foodwatch, die sich momentan ein veritables Duell liefert mit Food-Verbänden in Deutschland, die mit allen Mitteln versuchen, die Kritik seitens der Konsumentenschützer zu diskreditieren, wobei beide Parteien nicht geizen mit gegenseitigen Lügen-Bezichtigungen.
Auch hier sind wir als staunende LeserInnen in der Pflicht, den kritischen Überblick zu behalten und allzu vollmundigen Bahauptungen mit gesundem Misstrauen zu begegnen: es geht schliesslich um unser eigenes Wohlbefinden.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:08 |
Das klingt ja schon mal gut. Der neue Nestlé-Chef erklärt, er wolle auf gesündere Produkte setzen. Salz, Fett und Zucker reduzieren, dazu vermehrt Bio-Erzeugnisse anbieten, weil die KonsumentInnen das so wollten.
Wenn der weltgrösste Anbieter diese Richtung einschlägt, könnte das Signalwirkung haben. Die Schlagzeile klingt plakativ: Nestlé entschärft seine Zuckerbomben. Das liest sich so, als lägen in den Regalen massenweise süsse Blindgänger herum, die nun ein todesmutiger Trupp so behandelt, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Aber darum geht es nicht: es sollen gar keine mehr produziert werden in den Munitionsfabriken zur Verführung Minderjähriger und anderer Schleckmäuler.
Das Projekt wurde indes schon vom alten CEO aufgegleist mit der Ende letzten Jahres angekündigten Entwicklung einer zuckerlosen Schokolade. Diese ist zwar noch nicht auf dem Markt, aber solche Verheissungen sind immer gut fürs Image.
Ein gesünderes Leben verheisst auch eine Studie, über die zu lesen ist, wonach die einst so übel verdächtigten Transfettsäuren am Ende doch nicht so schädlich sein sollen wie angenommen: zumindest die „natürlichen“, die in unbehandelten Lebensmitteln vorkommen. Verglichen mit anderen Risiken, die aus der Umwelt kommen, dürfte deren Schadenspotenziel tatsächlich begrenzt sein.
Und dann war da noch die Meldung, dass die Regierung des Kantons Waadt erwägt, im Alleingang eine Süssgetränke-Steuer einzuführen, mit dem Zweck, einen Teil der Kosten für die Zahnarztbehandlungen – vor allem bei Jugendlichen – zu finanzieren. Damit übernimmt der Kanton eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der zweckgebundenen Belastung weniger gesundheitsförderlicher Lebensmittel. Für die Linken ist das ein Schritt in die richtige Richtung, die Rechten jammern darüber, dass so der Bürger einmal mehr entmündigt werde, weil man ihn von seiner Selbstverantwortung enttbinde… Auch hier darf man gespannt sein, wie sich die Sache entwickelt.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:54 |
Man muss ja im Bild sein. Die öffentliche Dokumentation meines Gewichtsverlustes schreitet weiter voran. Diesmal sollte der neu gewonnene Alabasterkörper in seiner unverfälschten Form zur Geltung kommen, mit Aufnahmen im Schwimmbad, am Rand des Bassins, beim Einstieg und im Wasser…
Ich habe gar nicht gewusst, dass für das Fotografieren in städtischen Bädern derart rigorose Regeln gelten. Zuerst benötigt der Fotograf eine Bewilligung des zuständigen Sportamtes. Er muss sich verpflichten, gewisse Auflagen einzuhalten. So soll er darauf achten, dass keine unbeteiligten Badegäste ins Bild kommen, insbesondere keine Kinder. Dann muss er sich vom diensthabenden Personal überwachen lassen und muss am Schluss die Bilder, die er geschossen hat, zeigen, damit nochmals alles überprüft werden kann.
Der Fotograf selber – wenn er sich dem Schwimmbecken nähert – muss Badekleidung tragen, zumindest untenrum. Und so machen wir es denn auch. Glücklicherweise kann man ihm eine passende Kurzhose vermieten, denn darauf war er nicht vorbereitet. Zum Glück haben wir eine lässige Abwartin, die das Abenteuer mit Humor nimmt.
Jetzt geht es ans Werk – aber gemach: vom Wechsel aus der regnerischen Kälte draussen in das tropische Klima des Wärmebades Käferberg haben sich die Linsen des Fotoapparates beschlagen, wir müssen warten, bis das Gerät sich akklimatisiert hat. Inzwischen erkunden wir geeignete Positionen und Standorte. Und schon meldet sich ein Schwimmer, der wissen möchte, was wir im Schilde führen und der auf keinen Fall irgendwie abgebildet werden will…
Der Fotograf erklärt ihm die Sache und ich bin beeindruckt, wie einfühlsam und verständnisvoll er diese Aufgabe bewältigt: er kennt es von seiner Arbeit zur Genüge. Die Menschen sind vorsichtig geworden, auch misstrauisch, was das Aufzeichnen öffentlicher Auftritte betrifft, im Zeitalter der unauslöschbaren digitalen Omnipräsenz jeglicher Abbildungen.
Aber wir bringen die verschiedenen Aufnahmen mit Bravour hinter uns und – schwupp! – schon sind wir wieder draussen in der Garderobe und auf dem Heimweg. In der nächsten Woche soll ein Interview erscheinen, für das die Bilder bestimmt sind. Am Montag kommt dann noch eine Video-Equipe, die für den Online-Auftritt eine animierte Szene einfangen möchte. Dafür gehen wir zur Akupunktur in die Arztpraxis. Bin gespannt, was am Schluss daraus werden wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:17 |
Low Carb – High Fat. Nachdem die staatlich organisierte Fett-Verteufelung abgeflaut ist und sich das ernährungskritische Augenmerk vermehrt auf Kohlenhydrate, Pasta, Backwaren und süsses Nachschwerk inklusive zuckerhaltige Getränke richtet, bekommt die Kohlenhydrat-reduzierte Ernährungsweise neuen Auftrieb. Interessant ist dabei, dass gleichzeitig Bestrebungen im Gang sind, das einst verfemte Fett zu rehabilitieren und zu preisen mit seinen Eigenschaften als Geschmacksträger, als Hort für bestimmte Vitamine, als Zellbaumaterial und Lieferant wertvoller Omega-Fettsäuren, nicht zuletzt auch als hilfreiches Agens für die Gewährleistung der Fruchtbarkeit bei Frauen…
Mit dieser Thematik – dem Verzicht auf „Carbs“ (Kohlenhydrate) und dem gezielten Genuss der richtigen Fettsäuren – hat sich unlängst ein Kongress der deutschen Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) befasst. Der Tagungsbericht gibt einen interessanten Einblick in die Thematik rund um die ketogene Ernährung, die auch positive Wirkungen bei der Krebstherapie zeitigt.
Aus meiner aktuellen Praxis und Erfahrung kann ich bestätigen, dass sich mit einer konsequenten „Very Low Carb“-Diät bestens leben – und abnehmen – lässt, auch ohne gleichzeitig den Fett-Konsum anzukurbeln, aber mit dem Vorteil, dass ich mich nicht ausschliesslich auf das landesübliche „magere“ Fleisch (in Form von Poulet, Trute und dergleichen) konzentrieren muss, auch wenn dies von der Endsumme aller Kalorien her natürlich empfehlenswert wäre. – Noch fehlen mir in den Rezeptbüchern und auf den Gastronomie-Speisekarten die entsprechenden LC(HF)-Menüs…
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