4/3  Gerichtsentscheid

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:58

Ich döste noch ein wenig vor mich hin. So wie jeden Morgen, nachdem der DAB-Radiowecker seinen Dienst angetreten hatte und mich diskret und pünktlich mit den Frühnachrichten von „HeuteMorgen“ beschallte. Dann kam das Regionaljournal und darin eine kurze, sachliche Mitteilung.

Am Spital Bülach könnten weiterhin die bariatrischen Magenoperationen ausgeführt werden, nachdem das Bundesverwaltungsgericht eine Verfügung der kantonalen Gesundheitsdirektionen wieder aufgehoben habe. Die Gesundheitsdirektionen hatten den Versuch unternommen, die Anzahl der Kliniken, an denen Magen-Operationen gegen Übergewicht vorgenommen wurden, dramatisch zu reduzieren. Dieser Schritt wurde begründet mit dem Hinweis, es handle sich dabei um „hochspezialisierte viszeralchirurgische Eingriffe“. Diese könnten nur auf dem erforderlichen Niveau ausgeführt werden, wenn eine gewisse Fallzahl pro Jahr erreicht sei, und deshalb sei eine Konzentration auf einige wenige Standorte schweizweit unerlässlich.

Eine solche Perspektive kann nur in einem allein auf Rentabilität fixierten Verwaltungsgehirn entstehen. Bereits bei dem ersten Auftauchen entsprechender Ideen wurde heftig darauf hingewiesen, dass eine solch drastische Reduktion der Adipositas-Kliniken den Interessen der PatientInnen zuwieder laufe und dass professionelle Qualität zwar ein Resultat von Routine sein kann, dass dies aber nur einer von verschiedenen Faktoren ist in der langen Kette der seriösen Betreuung von Bariatrie-PatientInnen.

Wie auch immer: Berufsverbände und Kliniken haben gegen die Auflagen der kantonalen Gesundheitsdirektionen rekurriert – und das BVG hat diesen Rekursen Recht gegeben. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Szene – im Interesse der Adipositas-Betroffenen – weiter entwickelt.




3/3  Die Abnehm-Show

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:10

Es war purer Zufall. Kurz nach 23 Uhr habe ich auf RTL in eine Show hineingezappt, die zunächst aussah wie eine Standup-Comedy. Ein Entertainer hampelte auf er Bühne herum, eine Mischung aus Michael Mittermeier und Mario Barth. Die Leute im grossen Saal kugelten sich vor Lachen, obwohl es eigentlich gar nicht so lustig war.

Der Mann hiess Patric Heizmann und war, wie sich später herausstellte, Ernährungs-Coach und Fitnesstrainer und hatte ein „Erfolgsprogramm“ formuliert, das nicht nur als Buch erschienen war, sondern mit dem er auch sonst durch die Lande tourt.

Das Programm hört auf den von Hape Kerkeling entlehnten Titel Ich bin dann mal schlank. Zwei Stunden lang geht die Show und sie enthält alle relevanten Informationen zum Thema Gewichtsverlust und gesunde Ernährung… aber es ist kein sachlich-fachlicher Vortrag, sondern eben eine Comedy-Show, gespickt mit Bonmots, Kalauern und witzigen Sprüchen. Man kann sie sich auf YouTube in kleinen, bekömmlichen Portionen ansehen!

Man kann, was Heizmann sagt, nur unterstreichen. Ob die, die ihm zuhören, auch befolgen, was er sagt, ist eine andere Frage. Am Wissen fehlt es nicht, sagt er einmal, wir haben ein Umsetzungsproblem. Brilliant ist seine Illustration des menschlichen Stoffwechsels durch den Vergleich des Körpers mit einer Stadt, und was sich dort ereignet, wenn es nicht klappt mit der Energieversorgung, mit dem Zusammenwirken der verschiedenen einzelnen Komplexe, die das Wohlergehen in der Stadt bewirken… – Es lohnt sich, sich mit Heizmann zu befassen.




1/3  Das verflixte Fett

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 19:37

Es sei, so hören wir die jüngsten Entwarnungen, das Fett nicht so böse wie einst angenommen. Schlimmer sei ein Überschuss an Zucker in jeder Form. Aber schon kommt die nächste Erkenntnis: es gibt „gutes“ und „schlechtes“ Fett! An sich haben wir das ja gewusst, aber nun ist eine ganz spezielle Bösewicht-Roille wissenschaftlich nachgewiesen.

An der Universität Uppsala in Schweden hat ein Forscherteam einen Versuch mit Menschen gemacht. Normalgewichtige junge Leute wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Alle erhielten zusätzlich zu ihrer „normalen“ Tages-Nahrung einen „Kalorienbonus“ von 750 kcal in Form eines leckeren Schokolade-Muffins. Die Muffins gab es in zwei Varianten: einmal mit gesättigter Fettsäure aus Palmöl und einmal mit mehrfach ungesättigter Fettsäure aus Sonnenblumenöl. Die übrigen Zutaten waren in beiden Muffin-Sorten identisch: Zucker, Eiweiss, Kohlenhydrate, Kakao… Nur eben die Fette waren verschieden.

Und das Resultat war verblüffend. Alle Probanden wurden zu Beginn und am Ende des siebenwöchigen Experimentes genauestens untersucht. Im Magnet-Resonanz-Tomografen wurden sie gescant und die Unterschiede in der Menge und in der Platzierung der verschiedenen Körper-Bestandteile registriert und verglichen.

Es zeigte sich: die Leute, die das mehrfach ungesättigte Sonnenblumen-Fett gegessen hatten, hatten weniger Körperfett entwickelt, dafür mehr Muskelmasse. Und jene, die die Muffins mit dem Palmöl und den gesättigten Fetten assen, hatten zusätzliches Fett im Bauchraum und in der Leber angesetzt.

Für den Forschungsleiter Professor Ulf Rosérius ist die Schlussfolgerung klar: Übergewicht und Adipositas entwickeln sich in der zivilisierten Welt langsam, über Jahre. Kleine und kleinste Mengen des „falschen“ Fettes summieren sich im Lauf der Zeit. Immer mehr Fertigprodukte enthalten Fett aus Palmöl, einmal weil es billiger ist, aber auch, weil es sich besser verarbeiten lässt und der Industrie grösssere Gewinne bringt.

Es lohnt sich also, die Lebensmittel-Etiketten genau zu studieren und Produkte mit Palmöl auf den Regalen zu lassen… auch wenn sie sich dort länger halten.




28/2  Der Sturz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:35

Es gibt Dinge, die holen dich buchstäblich auf den Boden der Tatsachen zurück. Es war schon später am Abend. Wir hatten in diesem kleinen Thai-Restaurant gespeist und es war angenehm und gut wie immer. Als wir bezahlt hatten und gingen, sahen wir, dass es draussen regnete. Nicht zu stark, aber alles war nass und am Strassenrand stauten sich die Pfützen. Zum Glück hatte ich mein Fahrrad unter das Vordach gestellt, so dass es praktisch trocken geblieben war.

Da ich nicht zu lange im Regen stehen wollte, kletterte ich noch im Trockenen aufs Rad und versuchte in Fahrt zu kommen, um weiter vorne vom Trottoir auf die Strasse zu rollen. Aber das wollte irgendwie nicht gelingen, ich geriet ins Schwanken, wollte mich mit dem rechten Fuss abstützen, geriet dabei über den Trottoir-Rand, wodurch die Strasse zu tief unten lag, als dass ich die Balance hätte halten können, so dass ich mitsamt dem Rad seitlich auf den Asphalt fiel, direkt in eine der Regenpfützen hinein.

Als alter Judoka hatte ich mich reflexartig abgerollt und lag nun da auf dem Rücken mitten auf der schmalen Strasse im Dunkeln… zum Glück galt Tempo 30 und es war kein Fahrzeug in Sicht. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, hier alleine wieder auf die Füsse zu kommen. Ich spürte, wie von hinten die Nässe unter meinen Parka kroch und wie sich die Jeans mit Regenwasser vollsogen. Eine halbe Ewigkeit lag ich so – oder kam es mir nur so vor?

Da löste sich von der anderen Strassenseite ein schmaler Schatten. Ein junger, drahtiger Mann mit dunkler Hautfarbe. Kann ich Ihnen helfen, fragte er, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Natürlich „konnte“ er mir helfen… und gleichzeitig war mir klar, dass er es allein nicht schaffen würde, die 170 Kilo wieder in eine aufrechte Position zu bringen. Inzwischen hatte ich mich aufgesetzt. Das Regenwasser kam weiterhin von unten und von oben.

Es gab nur einen Weg: ich musste es irgendwie schaffen, auf meine Knie zu kommen, dann konnte ich mich hochziehen… aber woran? Weit und breit war nichts da, das solid genug gewesen wäre, dass ich mich hätte darauf abstützen können. Dazu kam, dass ich nicht in der Lage war, mein Gewicht einfach so auf die Knie zu stellen: zu gross waren die Schmerzen, seit ich im rechten Gelenk eine Prothese hatte, deren Stahlrand meine Kniescheibe unbarmherzig gegen den Strassenbelag quetschte.

Jetzt erschien auch die Wirtin aus dem Lokal. Ich fragte sie, ob sie eine Decke oder ein Kissen entbehren könnte und bald kam sie wieder mit einem Polsterteil, auf das ich mich bäuchlings wälzen konnte… dann vorsichtig mit den Knien auf die weiche Unterlage, links und rechts je eine helfende Hand, das eine Bein aufgestützt und mit vereinten Kräften ging es ruck-zuck doch in die Höhe, aus dem nassen Tümpel in die kalte Nachtluft.

Der junge Mann hatte sein Auto neben mir geparkt und bot an, mich nach Hause zu fahren, die Wirtin würde bis am andern Tag das Fahrrad hüten… aber das war zum Glück nicht nötig, verletzt hatte ich mich – bis auf eine kleine Schürfung vom Pedal unterhalb des Knies – nicht. So stieg ich diesmal mit der nötigen Vorsicht in den Sattel und radelte nach Hause, wo ich ohne weiteren Zwischenfall und wohlbehalten anlangte.

Ich bin noch nicht dazu gekommen, ein Inventar all jener Gedanken zu machen, die mir gestern auf der nassen Strasse durch den Kopf gingen. Vielleicht ist es auch besser so.




26/2  Flexibel essen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:28

Das ist jetzt der neuste Modetrend beim bewussten essen. Keine fixe „Diät“, sondern essen nach Lust und Laune… solange es nicht zu viel ist und solange die Grundnahrungsmittel in einigermassen ausgewogener Zusammensetzung vorkommen.

„Flexible Dieting“ nennt sich das Ding, oder auch mit einer Abkürzung: IIFYM (If It Fits Your Macros – was bedeutet: solange es deinen Bedarf an Grundnahrung in Form von Fett, Eiweiss und Kohlenhydraten deckt). Dabei wird von einem Grundumsatz an Kalorien ausgegangen, die aber nicht als solche gezählt werden, sondern die man umrechnet aufgrund des Gewichts der jeweiligen Nährstoffe.

Deshalb ist die Waage das wichtigste Hilfsmittel: die einzelnen Bestandteile der Mahlzeit müssen berechnet werden (mit der Zeit bekommt man die Mengen intuitiv in den Griff). Dazu dann noch die Forderung, dass man möglichst naturbelassene, unverarbeitete Nahrungsmittel zu sich nehmen sollte, frisch vom Produzenten, frei von irgendwelchen Zusatzstoffen…

Diese neue, individuell ausgestaltbare Ernährungsform ist dabei, zu einem sich rasant entwickelnden Erfolgsmodell zu werden. Einerseits ist alles „erlaubt“, anderseits heisst es die Menge im Auge zu behalten… Wie sich das in der Praxis ausnimmt, für Leute, die viel unterwegs sind, wird sich in einer Probephase weisen müssen… Wer macht mit?

http://healthyeater.com/flexible-dieting-get-started




25/2  Wasser marsch!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:34

Auch Amerika trinkt Wasser. Ein breit angelegtes Programm, das auch von der First Lady unterstützt wird, will die Bevölkerung dazu motivieren, den Durst mit Wasser zu löschen. Das ist die Botschaft der Website drink up.

Allerdings geht es dabei nicht in erster Linie – wie bei der entsprechenden Aktion unserer Gesundheitsförderuung – um den sogenannten Hahnenburger, das Wasser, das trinkfertig aus der offiziellen Wasserversorgung kommt, denn dieses ist in USA nicht überall von erster Qualität, zumal nicht in New York.

Dieser Umstand hat verschiedene Wasser-Produzenten auf den Plan gerufen, die speziell für diese Kampagne „gewöhnliches“ Wasser in Flaschen abfüllen, das sie zu 1,5 Dollar pro Flacon anbieten. Zielpublikum der Werbebotschaft sind  vor allem die Kinder. Deshalb muss dieses besondere Wasser auch ganz besonders beworben werden.

WAT-AAH! nennt sich das Getränk und verfügt über eine eigene Facebook-Seite mit Glugglu-Untermalung… Aber auch auf Youtube kann man einschlägige Wasser-Filmlein anschauen. Und sogar getwittert wird, was das Zeug hält. Die Sozialen Medien sind im Mittelpunkt der Kommunikation und man kann sich daran ein Beispiel nehmen.

Werbemässig werden die Vorzüge des Wassers so charakterisiert: Ultra reines Wasser! Magnesium für die Knochen! Absolut kein Zucker! Schmeckt wie reinen, sauberes Wasser!  – Verblüffende Botschaften, wer hätte das gedacht? Sie kommen einem fast ein wenig vor wie des Kaisers neue Kleider… es ist einfach Wasser!

Einziger Schönheitsfehler der Kampagne ist – nach Ansicht der Lebensmittel-Kritikerin Marion Nestlé – die Tatsache, dass zwecks Propagierung des WAT-AAH!-Flaschenwassers das Gratis-Hahnenwasser heruntergemacht wird. Das könnte bei uns so nicht passieren.




24/2  Zynische Euro-KMUs

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:03

Der Ampel-Krieg geht weiter. Im Dezember letzten Jahres hatten sich innerhalb der EU Kritik und Wiederstand formiert gegen das modifizierte Ampel-System für die Lebensmittel-Deklaration, wie es in England – zunächst auf freiwilliger Basis – eingeführt worden war. Mehrere Länder hatten sich dem italienischen Standpunkt angeschlossen, wonach diese Ampel-Deklaration für den Verkauf gewisser Produkte negative Auswirkungen haben könnte, was es unbedingt zu vermeiden gelte.

Die zuständige EU-Kommission hat nun den Ball aufgenommen und angekündigt, sie wolle klären, ob die von England gewählte Lösung überhaupt mit dem EU-Recht kompatibel sei und mit welchen Auswirkungen allenfalls zu rechnen wäre, wenn man diese Hybrid-Ampel flächendeckend einführen würde.

Der heftige Widerstand der Grossen in der Lebensmittelbranche wurde bereits orchestriert. Nun doppelt der europäische Verband der kleinen und mittleren Unternehmen, die UEAPME (Union Européenne de l’Artisanat et des Petites et Moyennes Entreprises), mit einer in Klartext formulierten Stellungnahme nach: würde eine solche Ampel-Kennzeichnung zur Pflicht, so müsste mit Mehrkosten und einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen gerechnet werden. Eine solche Lebensmittel-Deklaration verstosse gegen die Handels- und Gewerbefreiheit und sei deshalb konsequent abzulehnen.

Deutlicher kann man es nicht formulieren: das Wohl der KonsumentInnen wird mit Füssen getreten. Die Maximierung des eigenen Profits geht über die Vermeidung von gesundheitlichen Risiken für die Mehrheit der Bevölkerung. Das ist die gleiche menschenverachtende und zynische Grundhaltung, wie sie einst die grossen Industrieunternehmen im Spätkapitalismus – aber auch der Sozialismus lässt grüssen! – prägte, als die Schadstoffe aus den Fabriken ungefiltert in die Umwelt entlassen und ganze Landstriche und deren Bewohner verseucht wurden.

Egoistisches Rowdytum gehört an den Pranger gestellt. Wenn die EU hier die falschen Schlüsse zieht, würde dies einen fatalen Rückschlag für die Lebensmittel-Transparenz bedeuten. Leider ist nicht anzunehmen, dass unsere patriotischen EU-Dissidenten in dieser Frage anders ticken als die europäischen KMU-Egomanen.




23/2  Grüne Diät

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:03

Ein Fall, der Schlagzeilen machte. Jahrelang war Daniel Brélaz eine Art Ikone der Dicken. Er war im Nationalrat für die Grünen und er war Stadtpräsident von Lausanne. Und er war zu gewissen Zeiten über 170 Kilo schwer. Also genau das, was man im Volksmund ein politisches Schwergewicht nennt. Auch seine Frau gehörte in die gleiche Gewichtsklasse und es ging die Legende, sie habe sich einer Magen-Operation unterzogen um damit publikumswirksam für die Akzeptanz dieses Eingriffs zu werben.

Nun also hat Brélaz abgenommen. Innerhalb von 9 Monaten ganze 73 Kilo, nach anderen Quellen sind es etwas weniger, aber immerhin: ohne Operation, mit einer radikalen Diät, durch strikten Verzicht auf Zucker, Kohlenhydrate, auch auf Süssstoff und mit Unterstützung durch Akupunktur. Er wolle damit den Beweis erbringen, dass man mit Verzicht auf industriell gefertigte und gezuckerte Nahrung erfolgreich abnehmen könne.

Beobachter stellen ihm allerdings keine hoffnungsfrohe Prognose: wer seine Ernährung so radikal umstelle, laufe Gefahr, über kurz oder lang in die Jojo-Falle zu tappen, ein Rückfall sei programmiert, dass er das neue Gewicht auf Dauer halten könne, sei so gut wie unwahrscheinlich.

Ich habe Brélaz als Stadtpräsident von Lausanne bei Verhandlungen erlebt. Er ist ein cleverer, zäher und durchhaltewilliger Politiker. Ich traue ihm zu, dass er mehr durchsteht als der Schnitt der Bevölkerung. Umso mehr bin ich gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Bleibt er erfolgreich, könnte er zur neuen Ikone für Abnehmer werden.




20/2  Smart berechnet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:34

Der BMI als Mass aller dicken Dinge. Er ist etwas in Verruf geraten, weil er  nur aufs Gewicht und auf die Grösse abstellt, ohne sich um die effektive Zusammensetzung des Körpers zu kümmern, um die Anteile an Fett, Muskelgewebe und Wasser.

Es habe, so ein häufiger Einwand, ein durchtrainierter Bodybuilder, an dessen muskelbepacktem Körper kein Quäntchen Fett zu finden sei, unter Umständen einen „zu hohen“ BMI, der ihn gar als „adipös“ ausweise, obwohl davon doch nicht im Entferntesten die Rede sein könne.

Das Argument hat natürlich was. Aber auf der andern Seite ist der Anteil der Bodybuilder an der Gesamtbevölkerung zu gering um statistisch relevant zu sein und zudem: wer seinen Body in schweisstreibendem Training zum Muskelgebirge geformt hat, der weiss, wie es um ihn bestellt ist und muss sich um den BMI nicht kümmern.

Für alle andern bleibt der Body Mass Index nach wie vor die WHO-Norm für die Einteilung der (Über-) Gewichtsklassen. Nun gibt es aber neuerdings einen etwas raffinierteren Rechner, der von einem Wissenschaftsjournalisten entwickelt wurde, mit fachlicher Unterstützung durch Adipositas-Experten, der den BMI unter differenzierten Kriterien berechnet und kommentiert: mit berücksichtigt werden Alter, Geschlecht und Diäterfahrungen. Daraus leitet sich eine zwar automatische, aber eben doch individualisierte Kommentierung ab, die auf die persönliche Situation eingeht.

Dieser BMI-Rechner ist seit kurzem online in einem Gesundheits-Portal aufgeschaltet und nennt sich smart-BMI-Calculator. Probieren Sie ihn aus!




19/2  Dick für den Frieden

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:52

Aus dem Osten erreicht uns eine seltsame Nachricht. Da seien, heisst es in verschiedenen Agenturberichten, die Soldaten der Chinesischen Volksarmee in den letzten Jahren infolge Wohlstands schlicht zu dick geworden und passten nicht mehr in die inzwischen über 30 Jahre alten Panzer hinein. Auch die Uniformen seien ihnen entsprechend zu eng geworden und eine Nachrüstung sei unumgänglich, aber belaste den Wehr-Etat zu stark…

Das wäre somit das erste Mal, dass epidemische Gewichtszunahme einen positiven Nebeneffekt hat: schon früher war aus USA zu vernehmen, dass die Wehrkraft der Army darunter leide, dass zu viele GI’s allzu korpulent sind. Wenn nun aber auch die zweitgrösste Wehrmacht der Welt aus den Nähten platzt und nicht mehr panzertauglich ist, dann könnte dies ein positives Signal sein für die Friedenstaube – es sei denn, auch sie hätte inzwischen Speck angesetzt und ist gar nicht mehr in der Lage, sich in die Höhe zu schwingen.

Merke: das Bedrohungsbild ist in stetem Wandel begriffen und wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt.