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Von Heinrich von Grünigen um 21:14 |
Es gibt keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Jedenfalls nicht beim Abnehmen. Lange war es an der Medikamentenfront der sogenannten Schlankheitspillen (was ja eine völlig überrissene Bezeichnung ist, wie wir noch sehen werden) still. 13 Jahre lang. Nun tut sich was und die amerikanischen Behörden haben trotz gewisser Bedenken bezüglich möglicher Nebenwirkungen ein Produkt frei gegeben.
Ursprünglich sollte es unter dem Namen Qnexa auf den Markt kommen, doch dann tauchten Bedenken auf, dass dieser Begriff zu Verwechslungen mit anderen Präparaten führen könnte. So heisst das Ding nun nicht weniger abenteuerlich: Qsymia. Seine Zulassung in den USA war im Sommer erwartet worden, nun also ist es so weit. Dass sich die Behörden zu diesem Entscheid durchgerungen haben wird darauf zurück geführt, dass inzwischen die Adipositas-Rate in der erwachsenen US-Bevölkerung auf bedrohliche 35 Prozent angestiegen ist und man nach jedem Strohhalm greift…
Neu ist denn auch die Einschätzung der Risiken und Nebenwirkungen, die noch im Frühjahr ausgesprochen klein geredet wurden. Einerseits verspricht das Medikament, das man über längere Zeit einnehmen könne, einen Gewichtsverlust von 7 bis 9 Prozent des Körpergewichts, was gegenüber den 4-5 Kilo früherer Pillen doch beachtlich wäre (aber noch lange nicht „schlank“ macht…). Anderseits ist die Liste der unerwünschten Effekte lang: Gefahr von Herzversagen, Depressionen bis zu Selbstmordgedanken, grüner Star, Konzentrations- und Aufmerksamkeits-Störungen, Erinnerungslücken, nach Worten suchen, Kribbeln in Händen und Füssen, Schwindelanfälle, Veränderungen des Geschmacksempfindens, Schlafstörungen, trockener Mund…
Einiges davon kennt man fast von jedem Beipackzettel… jedenfalls hat es sich bei gewissen Patienten auch nach der Einnahme von Topamax oder von Acomplia eingestellt. Diese Auflistung der Nebenwirkungen ist indessen gravierend genug, dass die Europäische Zulassungsbehörde dem Mittel den Eintritt zum Markt noch verwehrt. Sehr zum Leidwesen des Herstellers Vivus Inc. Und die Patienten?
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Von Heinrich von Grünigen um 22:12 |
Seit zwei Tagen sitzen wir in einem luxuriösen Seminarhotel und reden uns die Köpfe heiss… so dass wir uns dann mit ebensolchem Hunger auf die Mahlzeiten stürzen. Der Verstand würde zur Vorsicht mahnen, denn auf den täglichen Gängen durch die verwinkelte Anlage bis in die äussersten Sitzungszimmer treppauf und treppab machen sich die Kilos unangenehm bemerkbar, die da zu tansportieren sind.
Das ist zwar mühsam, aber nicht matchentscheidend. Nach getaner Arbeit sind wir froh, bei einem 5-Gang-Menü entspannen zu können und ein gutes Weinlein zu schlürfen. Es gibt Kollegen, die verzichten aufs Essen, vorbildlich. Ob sie stattdessen am Joggen sind oder auf ihrem Zimmer eine Runde schnarchen, das ist nicht klar. Aber wir lassen uns den Kräfteersatz nicht verdriessen. Die Waage meldet sich dann zuhause früh genug zu Wort.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:14 |
Da sassen wir wieder zusammen, VertreterInnen von Gesundheitsorganisationen, mit Experten und Funktionären, und es ging um die Frage, was zu tun sei, um die Öffentlichkeit zu motivieren, der „Bewegung im Alltag“ vermehrt Beachtung zu schenken.
Denn dass dieser in der ganzen Gesundheitsdiskussion eine zentrale Bedeutung zukommt, ist zwar bewiesen, aber längst nicht allen bekannt. Auch wenn man es mit dem angeblichen Zitat von Winston Churchill hält und no sports zu seinem Motto kürt, so gilt doch als medizinisch erhärtet, dass der „Verzicht auf Bewegung“ für die Gesundheit etwa ein gleich grosses Risiko darstellt wie das Rauchen.
Natürlich gibt es einzelne Menschen, die ein Leben lang rauchen und hundert Jahre alt werden ohne an Krebs zu erkranken… aber das sind die genetisch bestimmten Ausnahmen. Moderate und regelmässige Bewegung – nicht zu verwechseln mit Hochleistungssport – im Alltag hält den Körper und seine Organe fit und stellt eines der wirkungsvollsten Präventionsmittel dar.
Auch wenn interessengebundene Schweizer Parlamentarier mehrheitlich die Präventionsvorlage bachab geschickt haben, bleibt die Aufgabe bestehen, unter den gegebenen Umständen die körperliche Bewegung zu ermöglichen und zu erleichtern. Dazu bieten sich viele Gelegenheiten, die nicht neu erfunden werden müssen.
Bereits vor zwei Jahren wurden entsprechende Zielvorstellungen und Handlungsempfehlungen in der internationalen Toronto Charta für Bewegung formuliert. Es lohnt sich, diese zu studieren und als Individuum oder als Organisation aktiv zu werden. Dazu wurde eigens eine Internat-Plattform geschaffen. Alsdann: bewegt euch mal!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:41 |
Manchmal nimmt die Diskussion um die Lauterkeit und die Wahrhaftigkeit der Werbung bizarre Formen an. Unlängst wurde eine Firma von kritischen Konsumenten dafür getadelt, dass auf der Milch-Packung eine Kuh mit Hörnern abgebildet war. Dies sei, so der Vorwurf, eine arglistige Täuschung der Verbraucher, denn es sei doch allgemein bekannt, dass den hiesigen Kühen schon sehr früh die Hörner amputiert würden…
Die Erklärung der Firmensprecherin war dann die, dass es unter den Milchlieferanten sowohl Bauern „mit“ wie auch „mit ohne“ Hornvieh gebe, und dass man dies im Bild ausgewogen habe berücksichtigen wollen. Das allerdings scheint mir eine müssige Diskussion gewissermassen um das Horn des Propheten zu sein, denn es ändert nichts an der Tatsache, dass die Milch, die wir im Grossmarkt kaufen, heute nicht mehr die Flüssigkeit ist, die uns einst der Bauer im Stall direkt ab Zitze kuhwarm in den Mund gespritzt hat.
Die Gewinnung des weissen Saftes aus der Kuh wurde hochprofessionell rationalisiert und sterilisiert. Vorbei die Zeiten, da man sich vor Milchpanschern hüten musste, die auf dem Hof noch etwas Wasser in die Tanse laufen liessen oder wo schädliche Keime bei unsauberer Stallhaltung ganze Käselager gefährdeten… Die Veredelung und Umwandlung in ein polyvalentes und witterungsbeständiges Nahrungsmittel findet in den Konzernen statt, wo Rahm abgeschöpft wird, die Flüssigkeit erhitzt, abgekühlt, gequirlt, geschäumt, mit Vitaminen angereichert und wieder neu komponiert wird, bis jene Packungen entstehen, von denen die Kleinen heute meinen, daraus käme die Milch.
Gut, dass nun ein – offenbar auch von den statistischen Beobachtern schon erkannter – Gegentrend eingesetzt hat: wer es sich leisten kann wählt heute landwirtschaftliche Produkte aus der Nähe, aus der Region, „vom Bauernhof“. Die Firmen mit lokalem Kolorit erleben einen Boom, man bevorzugt Natürlichkeit, will das unbehandelte Produkt und interessiert sich wieder dafür, wo es herkommt (und nicht bloss dafür, wie es die Kühe auf die höchsten Berggipfel geschafft haben).
Das steht allerdings in einem klaren Widerspruch zu der zeitgeistigen Forderung nach immer billigeren Preisen und immer längerer Haltbarkeit. Trotzdem ist und bleibt die Milch ein universeller Energiespender auch für den modernen Menschen. Das musste doch auch wieder mal gesagt werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:47 |
Die Zeit der Lese, der Traubenernte naht. Einst eine romantisch verbrämte Sache mit den holden Maiden, die elegant die goldenen Beerenbündel vom Stock schnitten, sie den schmucken Burschen übergaben, die sie dann in trichterförmigen Hutten zu den Sammelbehältern trugen… Heute wuchten sich gewaltige Erntemaschinen durch die schnurgeraden Reihen der Traubenstöcke und rupfen mit mechanischen Greifern die Beeren unbarmherzig von den Pflanzen…
Und wo einst zu frohem Gesang die nackten Beine im Bottich den Saft stampften, quetschen gnadenlose hydraulische Pressen den letzten Tropfen aus den mechanisch zermanschten Früchten. – Trauben sind, so lesen wir etwa in der GlücksPost, wahre Wundertüten, bis an den Rand gefüllt mit Gesundheit und wertvollen Essenzen. Die meisten davon finden sich in den Traubenkernen… Pech für all jene, die sich an das kernenlose Import-Gezücht gewöhnt haben!
Eine US-Studie hat überdies ergeben, dass, wer regelmässig Trauben isst (in welcher Form auch immer, ob frisch oder als Rosinen und Weinbeeren) insgesamt eine gesündere Ernährungsweise pflegt. Calzium, Magnesium, Vitamine A, B, C, Faserstoffe in rauen Mengen bereichern den Speiseplan, gleichzeitig nehmen die Trauben-Esser weniger Fett, zugefügten Zucker und überhaupt weniger Kalorien auf.
Allerdings gilt es auch zu beachten, dass Trauben im traditionellen Anbau intensiv mit chemischen Schutzmiteln gespritzt werden. Man sollte sie deshalb nie ungewaschen essen. Dabei nicht einfach unter dem Wasserstrahl schwenken, sondern wenn möglich länger in lauwarmes Wasser einlegen und dann gründlich abspülen… Wenn ich frisch gekaufte Trauben „unterwegs“ schnausen will und sie deshalb nicht waschen kann, dann nehme ich ein frisches Papiertaschentuch und reibe jede einzelne Beere damit zwischen den Fingerspitzen ab… es ist verblüffend, welche dunklen bis schwarzen Spuren da im Weiss des Taschentuchs zurückbleiben, die wir sonst auf der Zunge und im Magen hätten…
Wer allerdings auf sein Gewicht achten muss/will, der sollte auch hier ein vernünftiges Mass walten lassen, was die Menge betrifft. Denn allzuviel ist bekanntlich das Gegenteil von gesund. Über Trauben nicht übertreiben!
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Von Heinrich von Grünigen um 15:36 |
Sie nennen sich The Real Bears und sind Eisbären, weiss wie Schnee – oder eben wie Zucker. Sie leben fröhlich in einem Haus und das Lieblingsgegtränk von Vater Eisbär ist gezuckerte Limonade. Davon kann er nicht genug kriegen.
Er weiss offenbar nicht – das sagt ihm der Zwischentext – dass Zucker in allem was wir essen und trinken der weitaus grösste Kalorienlieferant ist. Und dass zuviel Zucker nicht gut ist für die Gesundheit.
Vater Bär wird zu dick, sein Fell platzt aus den Nähten. Aus dem Schäferstündchen mit Mutter Bär wird nichts, denn zuviel Zucker führt zu Erektionsstörungen. Vater Bär ist ein Kandidat für Diabetes Typ 2, er bekommt einen schlimmen Fuss, der ihm weh tut und der schliesslich amputiert werden muss.
Jetzt sitzt Vater Bär im Rollstuhl. Er nimmt die restlichen Limonadeflaschen aus dem Kühlschrank und fährt, gefolgt von seiner ganzen Familie, hinaus aufs Polareis. Am Rand zum Wasser halten sie an. Vater Bär verteilt die Flaschen an Frau und Kinder…
Was dann geschieht, kann man selber schauen. Das Filmchen dauert knapp vier Minuten.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:46 |
Uff! Der Umzugstag liegt hinter uns. Und ich hatte nicht mal den schwersten Part dabei. Aber das Ein- und Auspacken stresst doch, bis die Dinge so an ihrem neuen Ort sind, dass wieder eine Art von Vertrautheit resultiert.
Und nun geht der Blick aus dem Fenster über das nächtliche Örlikon, der Horizont ist in weiter Ferne in Schwarz getaucht, die Lichter in den Häusern erinnern an Modelleisenbahn-Anlagen und wenn ich auf den Bahnhof hinunter schaue, sehe ich die kleinen Züglein am Perron einfahren, im Licht der Lampen steigen verspätete Reisende ein und aus, es ist Swiss Miniatur in Reinkultur.
Die letzten Tage waren geprägt vom Aufbruch. Anfangs trennte man sich nur zögerlich von liebgewordenen Gegenständen und Dokumenten… aber es musste sein, das Volumen musste reduziert werden, es ist schlicht nur noch die Hälfte an Platz verfügbar. So mussten denn auch eine ganze Reihe ungelesener Hefte und Magazine über die Klinge springen, in denen Diät- und Abnehm-Konzepte und -Programme besprochen wurden, die ich alle irgend einmal genauer studieren und bewerten wollte. Daraus wird nun nichts, denn die neuen oder überarbeiteten alten Programme kommen früher oder später sowieso wieder in die Blättlein, sobald nach dem Winter der Frühling naht und die Leute wieder auf die Linie achten wollen…
Das scheint einem so hoch über den Dächern alles eigentlich ohne Belang. Jetzt gilt es, in der ersten Nacht den neuen Schlaf zu testen.
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Von Heinrich von Grünigen um 12:00 |
Woher es wohl kommen mag, wird gerätselt, dass bei vielen Konsumgütern – vor allem wenn es ums Essen und Trinken geht – die Verpackungsgrössen stetig wachsen. Um die Popcorn-Tüte ins Kino zu schleppen braucht es bald einen kleinen Wagen… Zuckerbonbons werden in der Kilopackung verkauft, die Süssgetränkeflaschen sind inzwischen auf zwei Liter angewachsen und immer mehr XXL-Restaurants bieten für Nimmersatte all-you-can-eat-Mahlzeiten zu Pauschalpreisen an. Das gute alte Büffet à discretion ist da längst nicht mehr konkurrenzfähig.
Was veranlasst die Menschen, zu Portionen zu greifen, die weit über dem liegen, was sie eigentlich brauchen um satt zu werden? Denn dass beim Verzehr dann in der Regel so lange zugegriffen wird, bis entweder alles verputzt ist oder man so pappsatt ist, dass sich nichts mehr reinwürgen lässt, das ist doch die täglich erlebte Realität.
Nun haben verschiedene Studien aufgezeigt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Wahl der Portionengrüsse und dem aktuellen Selbstwertgefühl: wer sich schwach und benachteiligt fühlt, der greift – das haben mehrere Test-Situationen übereinstimmend belegt – viel häufiger zur Riesenportion als jemand, der sich im Vollbesitz seiner Kräfte wähnt. Offenbar verleiht der Erwerb und der Besitz von „grossen“ Dingen eine Art von Machtgefühl, das den Ohnmächtigen hilft, ihre Situation besser zu meistern.
Beobachten wir uns doch einmal selber. Bei welcher Gelegenheit und in welcher Gemütslage greifen wir – wenn wir die Auswahl haben – zum „grösseren“ Produkt? Oder spielen doch andere Aspekte eine eben so wichtige Rolle?
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Von Heinrich von Grünigen um 16:58 |
Es ist angezeigt, auf eine Website hinzuweisen, die sich im Aufbau befindet. An sich gibt es sie bereits längere Zeit, aber ihr Begründer hat sie einem Facelifting unterzogen, das sie attraktiv und sehens- bzw. lesenswert macht.
Es handelt sich um die AdipositasPage von Klaus Kühr. Sie richtet sich in erster Linie an Betroffene und bietet eine Fülle von Informationen (die laufend aktualisiert werden) aus dem deutschen und dem internationalen Sprachraum an. Dazu gibt es verschiedenste Service-Leistungen (auch wenn noch nicht alle voll etabliert sind) und interaktive Möglichkeiten, sich am Informations-Austausch zu beteiligen, unter Einbezug aller verfügbaren technischen Möglichkeiten der sozialen Kommuniktion.
Es lohnt sich auf alle Faälle, AdipositasPage auf die eigene Favoriten-Liste zu setzen und ihr regelmässig einen Besuch abzustatten. Man kann sie auch über Facebook kontaktieren, dann ist man laufend orientiert.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:00 |
Braten sollte man möglichst fettfrei. Und die vielen Pfannen, die man uns im Werbe-TV vorführt, zeichnet eine Eigenschaft aus: es brennt nichts an und es klebt nichts (abgesehen davon, dass man sie angeblich auch mit Gewalt nicht zerkratzen kann).
Aber beim Bräunen des Fettes geht es hier nicht um Speisefett und um Pfannen, sondern um Körperfett und um menschliche Wesen. Wie bekannt, hat „braunes“ Körperfett die Eigenschaft, dass es überschüssige Kalorien in Wärme umwandeln kann. Babies und kleine Lebewesen haben viel davon, weil sie sonst zu rasch auskühlen würden. Bei den meisten verwschwindet das braune Fettgewebe mit zunehmendem Alter bzw. es wird „weiss“ und dient nur noch als Fett-bzw. Energie-Speicher.
Nun hört man von einem neuen Hormon – Irisin – das die Eigenschaft hat, weisses Fett in braunes zurück zu verwandeln. Auf diese Weise würde sich der tägliche Grundbedarf an Kalorien erhöhen und die Gefahr einer Gewichtszunahme würde verringert. So weit so verheissungsvoll.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Irisin wird vom Körper selber produziert, und zwar in den Muskeln… wenn man sie tüchtig anstrengt. – Es gilt dann also wieder mal die alte Volksweisheit: Ohne Fleiss kein Preis! Es sei denn, eine kommende Forschergeneration entdeckt eine Möglichkeit, das Hormon synthetisch herzustellen, ohne schädliche Nebenwirkungen. Denn eine Sonnenbank fürs Fett gibt es noch nicht.
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