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Von Heinrich von Grünigen um 23:31 |
Eine bemerkenswerte Nachricht kommt aus USA: 4’000 Übergewichtige wurden befragt, ob und was sie tun, um Gewicht zu verlieren. 2’500 davon gaben an, dass sie regelmässig versuchen abzunehmen und dass sie in den zurückliegenden Jahren 5 bis 10 Prozent ihres Gewichts verloren hätten.
Nach den Methoden befragt, die sie dabei anwendeten, zeigte sich, dass jene Leute am effizientesten Gewicht reduziert hatten, die ganz simpel und „traditionell“ mehr auf Bewegung achteten und den Fettkonsum reduzierten… Dem gegenüber waren sämtliche modischen und von der Werbung angepriesenen Wunderdiäten weit weniger erfolgreich.
Der Befund widerspricht also der Annahme, die man aufgrund von Werbung und Medienpräsenz treffen würde: nicht die jeweils aktuellen, „neuen“ und sensationellen Schlankheits-Konzepte erzielen eine Wirkung, sondern die gute alte Volksweisheit „mehr bewegen – weniger essen“. – Was natürloich auf eine Reihe von komplexen Fällen wiederum nicht anzuwenden ist.
Allerdings, räumen die Forscher ein, sei dies eine Momentaufnahme. Die Frage der Nachhaltigkeit, der Dauer des Anhaltens der Gewichtsabnahme, sei in dieser Studie nicht erhoben worden. Dies müsste Gegenstand einer weiteren, gezielten Untersuchung sein. Immerhin, sagen die Experten, bringe bereits eine Gewichtsreduktion von 5 Prozent wesentliche Verbesserungen im Blick auf die gesundheitlichen Risiken. Und das sei der positive Aspekt an der ganzen Sache.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:24 |
Ein „schwerer“ Themenabend am Fernsehen. Vier Stunden hochkarätige Dokumentation von Spiegel-TV auf VOX, mit dem Titel Diätlügen – was hilft wirklich?
Experten und Betroffene erläutern die Wirkungsweise von verschiedenen Konzepten zur Gewichtskontrolle, teilweise mit praktischer Erprobung und Analyse. Beleuchtet werden exemplarisch die klassische Kohlsuppen-Diät, die Brigitte-Diät, Weight Watchers, Metabolic Balance, Atkins, Schlank im Schlaf, Dinner Cancelling, Move-Guard (mit Personal Trainer), mediterrane Ernährung… bis hin zur bariatrischen Magen-Operation. Gezeigt wird auch der Fall eines früheren 300-Kilo-Mannes, der aus eigener Initiative sein Gewicht um fast die Hälfte reduziert hat, und dabei auf empirische Weise sich von seiner masslosen Fresserei abgewendet und zu einer massvollen, dosierten und abwechslungsreichen Ernährung gefunden hat. Ebenso eine junge Frau, die nach einem Gewichtsverlust von über 40 Kilos unter einer Fettschürze leidet, die operativ entfernt werden muss.
Kommentiert werden die verschiedenen Präsentationen von prominenten Abnehm-Profis wie Christine „Vollweib“ Neubauer und Susanne „Moppel-Ich“ Fröhlich und von führenden Stoffwechsel- und Adipositas-Spezialisten. Aus fachlicher Sicht eine solide, populär zubereitete aber saubere Auslegeordnung mit verschiedenen Informationen, die durchaus Newswert haben: da ist das Forschungsprojekt, mit dem anhand von Blutproben aus der Nabelschnur Neugeborener Rückschlüsse gezogen werden können auf das Risiko, dass ein Kind später adipös werden würde. Oder eine Studie über den Zusammenhang zwischen Dauer-Stress und Übergewicht. Aufschlussreich auch der Einblick in den Pflege-Alltag in einer spezialisierten Adipositas-Klinik.
Offen ist der Ausblick auf die Zukunft. Eine „Lösung“ des weltweiten Adipositas-Problems ist noch nicht in Sicht. Neu ins Blickfeld des Interesses rückt die Darmflora, die Besiedelung unseres Verdauungsapparates mit Bakterien, von denen jeder Mensch rund zwei Kilo mit sich herumträgt. Ihr Einfluss auf die Bildung von Körperfett ist wohl wichtiger als man das bisher angenommen hat. So hat man in einem grossen internationalen Human-Versuch drei unterschiedliche „Darm-Typen“ entdeckt, welche den Verdauungs- und Stoffwechselprozess unterschiedlich beeinflussen.
Ein lohnender Überblick, der die Zeit rechtfertigt, die man sich nehmen muss, um ihn in seiner ganzen Länge anzusehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:31 |
Herr N. schaut fern. Wenn im privaten TV ein Film läuft, häuft sich die Werbung. Mitunter im Zehnminutentakt wird die Handlung unterbrochen. Und dann sind da die schlecht synchronisierten Stimmen, die ihre Message herausbrüllen wie billige Jakobe.
Sie bieten eine ganze Nacht lang diese Artischoken-Drinks feil, mit denen man mühelos und ohne Verzicht in einer einzigen Woche bis zu 15 Kilo abnehmen kann. Das wär doch was, sagt sich Herr N. Er ist nicht blöd, verfügt über einen angemessenen Bildungshorizont und überhaupt. Aber wenn diese Drinks so intensiv angepriesen werden, denkt er, muss doch etwas daran sein.
Und wenn man sofort bestellt, bekommt man eine zweite Packung gratis! Ein Fläschchen mit einem Schluck kostet dann nicht mehr 10 Franken, sondern nur noch 5! Wenn das kein Schnäppchen ist. Herr N. traut der Sache noch immer nicht. Beim nächsten Besuch in der Klinik will er den Adipositas-Spezialisten fragen.
Der Doktor unterdrückt ein Lächeln. Das ist Voodoo, sagt er. Aber die viele Werbung! sagt Herr N. trotzig. Entschuldigen sie den Ausdruck, sagt der Arzt, aber da werden die Leute schlicht verarscht. Herr N. glaubt dem Doktor. Aber ein bisschen enttäuscht ist er doch. Es wäre wirklich schön gewesen, wenn der Spezialist ganz offiziell ein so wirksames Mittel anerkannt und zum Gebrauch frei gegeben hätte.
Kann man denn nichts dagegen tun? fragt Herr N. Der Doktor schüttelt den Kopf. Es ist der freie Markt. Herr N. hat es geahnt.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:44 |
Wieder erklingt der Aufschrei der rechtspopulistischen Anti-Präventions-Hysteriker. „Einmischung in die Privatsphäre!“ zetert Gewerbeverbandsboss Bigler im Namen einer hurtig zusammengeschusterten „Allianz der Wirtschaft für eine massvolle Präventionspolitik“. Auch die „IG Freiheit“ (die eigentlich IG Eigennutz heissen müsste, weil sie gegen alles wettert, das das rücksichtslose Profitstreben der Wirtschaft einschränken könnte) ist auch dieser Meinung. (So zu lesen in einem Bericht von 20minuten, leider nicht online verfügbar.)
Worum geht es? In den Kantonen Bern und Fribourg wird ein Projekt zur Früherkennung von Adipositas bei Kindern erprobt. Die Bedeutung dieser Früherkennung ist aus medizinischer Sicht unbestritten. Sie dient dazu, Unterstützung anzubieten, wenn eine besondere Gefährdung festgestellt wird, sei es aufgrund der genetischen Voraussetzungen oder des aktuellen Umfelds eines Kindes.
Die Eltern von Kindern, die bei der schulärztlichen Untersuchung als adipös diagnostiziert werden, erhalten Informationen über die Möglichkeiten, sich – auf freiwilliger Basis – helfen zu lassen. Dabei geht es nicht nur um Tipps und Empfehlungen bezüglich Essverhalten und Bewegung, sondern auch um Hilfe gegen das unter Kindern leider verbreitete Mobbing, gegen Hänseleien und Diskriminierung. Ziel der Aktion ist es, den Kindern zu helfen, ihr Gewicht wenn möglich zu stabilisieren, so dass sie in eine gesunde Wachstumsphase kommen können.
Was soll daran nun Zwang und Einmischung sein? Weshalb soll dies ein „staatliches Unfähigkeitszeugnis“ sein, wie die Kritiker behaupten? – Das ist doch reine Stimmungsmache auf verantwortungslosem Niveau. Oder würden die gleichen Freiheitshelden auch das Anbringen von Halteseilen und Geländern auf exponierten Bergpfaden bekämpfen, weil diese die individuelle Freiheit des Bürgers einschränken, in die Tiefe zu stürzen? Wie simpel gestrickt müssen Politiker sein, die so billig argumentieren?! Zum Glück, möchte man sagen, ist das deren Privatsache. Wenn sie sich im Resultat nur nicht so fatal für die Allgemeinheit auswirken könnte.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:02 |
Freund Rolf hat eine Vision. Er lehnt sich im Stuhl zurück, die Augen halb geschlossen und den Mund ein wenig angespitzt, als würde er einen alten Wein verkosten. Wie wäre es, sagt er, wenn es Speisen gäbe, die so wohlschmeckend, lecker und bekömmlich sind wie die besten unserer Lieblingsmenüs, dabei aber fettfrei, ohne Kalorien und preiswert…
So etwas müsse es doch geben, fügt er nach einr Weile des Nachdenkens bei, wozu arbeiteten denn in der Gastronomie die besten Köche des In- und Auslandes? Und wahrscheinlich stünden diese Mahlzeiten bereits irgendwo auf einem Speisezettel, in einem Lokal, das wir bloss noch nicht kennen. Nun gelte es, sagt er, herauszufinden, wo und was das ist, um dann eine Liste zu erstellen und zu publizieren, nach der sich alle richten könnten. Dann wären wir in der Lage, die feinsten Essen zu geniessen, so richtig nach Herzenslust zu schlemmen, ohne auch nur ein Gramm an Gewicht zuzunehmen und ohne hinterher von Magenbeschwerden oder Gicht geplagt zu werden. Es sei an uns, meint er, die entsprechenden Recherchen anzustellen, um eine solche Liste zu schreiben, die dann zum Geheimtipp würde für alle Gourmets mit Linienproblemen.
Ich muss ihm beipflichten: der Gedanke besticht. Aber ich bezweifle seine Realisierbarkeit. Speisen ohne Fett und mit wenig Kalorien haben es an sich, dass sie quasi von Amtes wegen weniger gut schmecken als die Angebote der traditionellen Küche. Und was gut schmeckt, von dem isst man gerne etwas mehr, als man eigentlich sollte. Da liegt ein gewisser Widerspruch in der Visison. Denn auch der Preis müsste stimmen, und da spricht der Markt eine andere Sprache. Fett und Zucker sind heute die billigsten Energieträger, auserlesene Zutaten vom Feinsten kommen teurer.
Ich misstraue grundsätzlich einem Diätkonzept das mit der Formel wirbt Schlemmem Sie sich schlank! Auch das Rezept Mit Hochgenuss zur Traumfigur dürfte kaum halten, was der Leser sich davon verspricht… Aber es gibt natürlich Tricks und Tipps, wie man fett- und kalorienbewusster kochen kann, um so die Energiezufuhr etwas zu drosseln, ohne dass die Nahrung dabei zu Sägespänen und Löschpapier verkommt. Damit sollten wir beginnen.
Wir haben in der Schweizerischen Adipositas-Stiftung der Plan, einen Kochkurs mit diesem Ziel zu lancieren, dass Betroffene, die selber kochen (oder es lernen möchten) in die Lage versetzt werden, ihre Speisen so zuzubereiten, dass sich der Kaloriengehalt in Grenzen hält und dass doch der Geschmack nicht allzu sehr darunter leidet. Morgen haben wir eine Planungssitzung. Ich hoffe, dass wir Rolfs Träumen damit etwas näher kommen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:54 |
Man kann einem dicken Kind nichts Schlimmeres antun, als es auf Diät zu setzen. Denn dies kann es auf direktem Weg in eine Essstörung führen. Aber genau das hat eine amerikanische Mutter mit ihrer siebenjährigen Tochter gemacht. Und stolz darüber in der Zeitschrift Vogue berichtet.
Dara-Lynn Weiss hatte selber als Kind und Jugendliche mit ihrem Gewicht zu kämpfen. Sie hasste ihren eigenen Körper und flehte den Arzt an, ihr Abführmittel zu verschreiben und Psychopharmaka, um den Appetit zu zügeln, obwohl diese bekannt waren für ihre schlimmen Nebenwirkungen.
Als ihre Tochter Bea nach der schulärztlichen Untersuchung den Befund heim brachte, sie gehöre zu den 17 Prozent der amerikanischen Kids, die als „adipös“ gelten, leitete sie ein rigoroses Regime ein und setzte die Kleine nicht nur auf eine radikale Diät, sondern zudem auch moralisch unter Druck.
Sie demütigte ihr Kind in der Öffentlichkeit, verbot ihm alle Lieblingsspeisen, machte ihm Vorwürfe und setzte es gegenüber seinem Bruder herab, der kein Gewichtsproblem hatte. Über all dies berichtete sie nicht ohne Stolz im Modemagazin, das nicht zum ersten Mal fragwürdige Texte zum Thema Schlankheitsidol publizierte.
In einer heftigen Kontroverse wurde die Mutter von der ganzen Fachwelt dafür gescholten, dass sie ihren eigenen Hass dem Essen und ihrem Körper gegenüber auf das Kind projiziert und es so zu eigenen Zwecken instrumentalisiert und missbraucht habe. Als dieses – ein Jahr später – acht Kilo abgenommen hatte und fünf Centimeter gewachsen war, entsprech es zwar wieder dem Normalgewicht. Aber die inneren Verletzungen, welche die „Kur“ verursacht hatte, werden wohl bleiben. Ihre Langzeitfolgen sind nicht abzusehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Merkwürdig: in den meisten Tatort-Krimis, die ich sehe, verpflegen sich die Kommissare auch nach Dienstschluss fliegend an einer Würstchen- oder Frittenbude. Im Stehen ziehen sie sich eine Currywurst rein und spülen mit einem Bier nach. Wenn sie sich am Mittag auf den Präsidium in der Kantine verköstigen, sieht es in der Regel auch nicht eben ausgewogen aus, was da von den notorisch schlechtgelaunten Damen hinter dem Büffet hervor auf die Teller geklatscht wird…
Es ist ja auch ein stressiger Job, bei dem es nicht nur darum geht, einen verzwickten Fall à la minute zu lösen, sondern sich dabei auch noch so zu verhalten, dass die gestrenge Schar der TV-Verantwortlichen und die unerbittlichen Medienkritiker kein Haar in der Suppe finden. Dazu kommt der gnadenlose Wettbewerb der Anstalten untereinander. Die verschiedenen Kommissare und Kommissarinnen haben zwar jede und jeder ihre ganz bestimmten Macken, und jeder hat die Chance, Pubikumsliebling zu werden… bloss hinsichtlich Ernährung und Lebensweise sind sie keine leuchtenden Vorbilder. Es ist denn auch nicht von ungefähr, dass einige von ihnen klar übergewichtig sind – und trotzdem ihren Mann stellen.
Es fällt übrigens auf, dass die weiblichen Kommissare fast ausnahmslos gesundheitsbewusster leben und auch ein weniger exponiertes Körpergewicht aufweisen, was dann allenfalls wieder etwas zu tun haben kann mit den Vorgaben der Fernseh-Dramaturgie, die sich in dieser Hinsicht offenbar an den gängigen Klischees und Publikumserwartungen orientiert.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:46 |
Eingeschneit in der Ost(er)schweiz hat man Zeit zum Lesen und zum TV-Gucken. Abgesehen von dem dümmlichen Kantonshymnen-Rap, der nun vom Facebook-Hohn den Weg zu Giacobbo/Müller gefunden hat (nur dass das klar ist: ich habe keineswegs den Wunsch, hier zu sterben!), habe ich mir wieder mal auf Sat.1 The Biggest Loser angetan.
Das ist nach wie vor die bescheuertste Abnehm-Sendung im aktuellen TV-Programm. Da werden massiv Übergewichtige und Adipöse (vereinzelt über 180 Kilo) in einem Camp zusammengetrieben und unter strengstem Drill angehalten, ihre Organismen extrem zu strapazieren. Zudem werden sie verschiedenen fiesen Versuchungen ausgesetzt, bei denen sie entweder Süsses naschen und dabei Bonuspunkte gewinnen oder enthaltsam bleiben können.
Am entsetzlichsten aber ist das Wiege-Ritual: zwei Teams treten im Wettkampf gegeneinander an. Jedes Mitglied wird auf der überdimensionierten Waage gewogen, dabei wird dermassen auf Spannung gemacht, dass sich dagegen jede Casting-, Model- oder Talentshow verstecken muss. Nach einer Woche Abnehm-Schlauch wird Bilanz gezogen. Der beste Abnehmer hat in diesen sieben Tagen drei Kilo abgelegt, die schlechteste bloss 700 Gramm… das eine ist absurd (3 Kilo in einer Woche) und in der freien Wildbahn niemals auf gesundem Weg zu erreichen, das andere wäre normal und lobenswert, wird aber mit Häme und Strafe vergolten.
Wer das Pech hat, weniger abnehmen zu können, wird gedemütigt, abgewählt und ausgestossen. Das ist übelste Dickenheetze und seelenlose Verächtlichmachung. Die grössten Verlierer sind dabei die Adipösen, auf deren Kosten sich die breite Masse ofenbar lustig machen kann. Gleichzeitig werden völlig falsche, ireführende Massstäbe gesetzt. Ich werde jedenfalls lange warten, Bis ich mir den Schwachsinn wieder antue.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:31 |
Die Geschichte ist rasch erzählt. Sie war heute Abend im Rahmen der TV-Serie Galileo – big pictures auf Pro 7 zu sehen. Sie handelt von einem Mann namens Bob, er in London lebt. Der war zufällig zu Fuss unterwwegs, als Aufnahmen für Google-Street-View gemacht wurden. Als er sich selber später am Strassenrand stehen sah, realisierte er, dass er zu dick sei, mit 135 Kilo bei 182 cm Körpergrösse. Da beschloss er, Sport zu treiben und abzunehmen. Im Laufe eines Jahres trainierte er sich 44 Kilo ab.
Das ist doch eine schöne Geschichte! Wer allerdings diesen Blog regelmässig liest, weiss mehr. Denn hier war die genau gleiche Geschichte bereits vor acht Monaten, am 29. Juli 2011 zu lesen gewesen. – Wenn der Umstand, dass man sich selber aus einer gewissen Distanz sieht und dabei die Unförmigkeit seines Körpers erkennt, zur Folge hat, dass man zur Gewichtsreduktion motiviert wird, so wäre dies ja eine günstige Therapie: man könnte zum Beispiel die Aufnahmen übergewichtiger Menschen, die von den diversesten Überwachungskameras gemacht werden, auf einer besonderen Website ins Netz stellen. Wer sich dort sähe, würde zum Abnehemen angeregt…
Man könnte spezielle TV-Sendungen entwickeln, in denen sich die Leute erkennen würden, damit sie sich gegenseitig gewissermassen unter Druck setzen… Aber das kann ich ja nicht ernsthaft meinen. Schliesslich bin ich doch der eklatante Gegenbeweis: regelmässug bin ich am Bildschirm und in der Presse auf Fotos zu sehen… aber das löst in mir nicht den unbezwingbaren Drang aus, jetzt endlich und definitiv abzunehmen… das Gleiche gilt z.B. auch für Rainer Calmund, der sich nicht über fehlende Medienpräsenz beklagen kann… solange er dick genug bleibt. Es sind also ganz unterschiedliche Faktoren, die unsere Motivation bestimmen. Optische Selbstwahrnehmung kann allenfalls eine davon sein. Muss aber nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:10 |
Kritik am Body Mass Index BMI ist nicht neu. Meist wird ihm – gerne von den Kritikern der Prävention – vorgeworfen, da er nicht zwischen Fett und Muskelgewebe unterscheiden könne, sei durch diese Messformel die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas dramatisiert worden.
Letztmals ging ein Aufschrei durch unsere Medien, als die Messung des Bauchumfangs bei mehreren Tausenden von Probanden eine grössere Anzahl Adipöser zeigte als bisher ausgewiesen. In die gleiche fatale Richtung zielt nun eine aktuelle Untersuchung in USA. Sie ergab bei einer präzisen Messung der Anteile von Körperfett, Muskelmasse, Wasser und Knochen mittels eines Röntgen-Verfahrens, dass sage und schreibe 39 Prozent der Personen, die gemäss BMI lediglich „übergewichtig“ waren, vom Fettanteil her die Kriterien der Adipositas erfüllten. Von dieser neuen Erkenntnis betroffen sind vor allem Frauen im mittleren Alter.
Diese quasi neue Erkenntnis – die in Wirklichkeit die Bestätigung einer Tatsache ist, die von den Experten seit längerer Zeit vermutet wurde – müsse, so sagen die Wissenschafter, ein Ansporn sein, die Anstrengungen zu intensivieren, um das Problem durch politische Massnahmen in den Griff zu bekommen. Während sich die Welt in dieser Sache einig ist, täubeln in der Schweiz die vorgestrigen Polit-Egozentriker gegen das neue Präventionsgesetz. Willkommen in der Provinz! Über den IQ sagt der BMI nichts aus.
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