21/12  Digital essen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:37

Die Diät, die ich im Moment mache, hat etwas Digitales. Sie ist im Wesentlichen definiert durch die beiden Begriffe JA und NEIN. Es gibt Dinge, die darf ich essen (JA) und andere, die darf ich unter keinen Umständen essen (NEIN). Eine Grauzone des Ermessens gibt es dazwischen nicht. Und eine der besten Voraussetzungen für das Gelingen ist ein praktisch leerer Kühlschrank. Der bewahrt mich davor, allenfalls doch in einem schwachen Moment die guten Vorsätze zu vergessen. Bis heute sind 45 Kilo herunter.

Aber das ist es nicht, was eine aktuelle Studie aus dem Gottlieb Duttweiler Institut GDI beschreibt unter dem Titel: European Food Trends Report – Bits over Bites: Wie die Digitalisierung den Food-Konsum neu definiert.

Hier geht es darum, aufzuzeigen, wie sehr schon heute die Welt der allgegenwärtigen Online-Informationen auf Abruf das Essverhalten der Menschen beeinflusst und welche Entwicklungen sich in dieser Richtung abzeichnen. Digitale Ratgeber aller Art helfen der Konsumentin, sich im immer dichter werdenden Dschungel von Angeboten „gesunder“ Kost zu orientieren, denn gesunde Ernährung ist mittlerweile zu einem Synonym für gutes Leben geworden. Leute, die sich bewusst ernähren wollen, stehen vor dem Dilemma, sich in dem stets wachsenden Angebot an „Bio-„, „Natur-„, „Regional-“ und anderen heilsversprechenden Angeboten zurecht zu finden.

Im gleichen Masse, wie das Bewusstsein und die Bereitschaft wachsen, sich über das Essen Gutes zu tun, im gleichen Masse nehmen auch die Einschränkungen durch die Umwelt zu. Hier bietet die digitale Information in Zukunft eine Fülle von Möglichkeiten, mit dem Einzelnen in Kontakt zu treten und ihm einen direkten Zugriff zu ermöglichen auf das, was gut für ihn ist.

Im Wettbewerb der Anbieter wird künftig jener überleben, den es besser gelingt, die digitale Nähe zum Verbraucher herzustellen und dessen Vertrauen zu gewinnen. Nach Google-Maps kommt Google-Food… Schmackhafte neue Welt!




18/12  BPA-Entwarnung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:14

Keine wirkliche Gefahr. Zu dieser Erkenntnis kommt der Bundesrat in Beantwortung eines Postulats der nationalrätlichen Gesundheitskommission aus dem Jahre 2012. Es geht um die chemische Substanz Bisphenol A, kurz BPA, die in verschiedenen Kunststoff-Produkten verwendet wird, u.a. in Spielwaren, Speise-Verpackungen, Plastic-Flaschen, als Beschichtung in Konservendosen und in zahlreichen anderen Plastic-Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

Vor einigen Jahren erst war die Adipositas-Forschung zur Erkenntnis gelangt, dass dieser synthetische Stoff als sogenannter endokriner Disruptor Eigenschaften aufweist, die vergleichbar sind mit körpereigenen Hormonen und dass sie in der Lage sind, in Stoffwechselprozesse einzugreifen und somit auch als ein möglicher Auslöser für Adipositas gelten können. Das Ausmass der Problematik war damals noch nicht erforscht. Verständlich, dass die „Entdeckung“ dieser Wirkstoffe zunächst alarmierend wirkte und eben auch den Auftrag an den Bundesrat bzw. dessen BAG auslöste.

Nun liegt seit Mitte Dezember der entsprechende Bericht vor, publiziert durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit BLV. Darin kommt der Bundesrat, gestützt auf Forschungsresultate der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA, zur Erkenntnis, dass die Menge dieses Stoffes – desen Wirkungen erkannt und unbestritten sind -, die über die Nahrung und durch Hautkontakt (BPA ist z.B. auch im sogenannten Thermopapier enthalten, wie es für gewisse Kassenbons und Tickets verwendet wird) aufgenommen wird, um ein Vielfaches unterhalb des bestehenden Grenzwertes liegt und daher zu gering ist, als dass sie für die menschliche Gesundheit eine Gefährdung bedeuten könnte.

Das ist zum Jahresende wohl eine beruhigende Botschaft. Aber sie hat doch noch ein paar Häkchen: interessanterweise ist im Bericht auf Seite 7, wo geschildert wird, welche gesundheitlichen Risiken aufgrund der EFSA-Forschung praktisch ausgeschlossen werden können, der Begriff der Fettleibigkeit bzw. Adipositas nicht erwähnt. Die Rede ist einzig davon, dass eine negative Einwirkung auf das Fortpflanzungs-, Immun-, Stoffwechsel- und das Herz-Kreislauf-System ebenso wenig nachgewiesen werden konnte wie eine Begünstigung der Entstehung von Krebs… Auch beschränkt sich der Bericht einzig auf die Aufnahme von BPA über die Nahrung und den Hautkontakt im Alltag, nicht aber auf allfällige Kontaminations-Risiken bei der Berufsausübung.

Tröstlich hingegen ist die Aussage, dass der Bundesrat die Entwicklung und allfällige neue Erkenntnsise der Forschung aufmerksam verfolgen will. Immerhin.




17/12  Rosaroter Schleim

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:14

Eine Online-Seeschlange geistert durch das weltweite Web. Ein vermeintlicher Skandal wird gegeisselt. Jamie Oliver, der Starkoch, habe einen Prozess gegen den Burger-Bräter McDonald’s gewonnen, in welchem er dargelegt habe, dass die Hackfleisch-Patties in Wirklichkeit nicht aus gutem Fleisch sondern aus minderwertigen Fleischabfällen gefertigt seien, wie sie sonst für Hundefutter verwendet würden, indem diese mit einer Chemikalie „gewaschen“ würden, die eigentlich giftig sei…

Wer diesen Blog-Eintrag liest, könnte leicht in Panik geraten. Bei näheren Recherchen zeigt sich allerdings, dass es sich hier um eine alte Story handelt, die 2011/12 zum ersten Mal die Runde machte, worauf die Gesetzgebung insofern abgeändert wurde, dass nur noch ein klar begrenzter Anteil dieses „rosa Schleims“ (wie die veredelten Fleischabfälle genannt wurden) mit dem Hackfleich verarbeitet werden darf.

Bei uns in der Schweiz ist sowieso alles anders: nicht nur, dass unser eingeborener Starkoch René Schudel jedem Rindlein eigenhändig über den Kopf streichelt, ehe es zum Metzger geführt wird, die Fleischklopse werden unter eidesstattlicher Versicherung seit 39 Jahren nur aus einheimischem Rindfleisch von der Firma Bell gefertigt.

Man kann viele Argumente gegen FastFood ins Feld führen, in diesem Fall ist die die Blog-Kampagne, die da vom Schreibtisch aus angezettelt wurde, offensichtlich irreführend. Eine gesunde Portion Skepsis ist angezeigt.




15/12  Heiss geschluckt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:39

Es riecht nach Glühwein. Wie eine Wattewolke aus Duft liegt der schwere Geruch über dem Weihnachstmarkt. Und das Getränk ist aus der Festtageszeit nicht mehr wegzudenken. In grossen Kesseln wird es gebraut und in die Pappbecher gezapft oder geschöpft, heiss und klebrig, man kommt nicht daran vorbei. Einst hatten wir ihn zuhause selber gebraut: Rotwein in die Pfanne, Gewürze dazu, Zitrone und Nelken, Zucker… Und weil es so süss war, durften sogar die Kinder daran nippen, meist allerdings in verdünnter Form.

Dann kamen die Sirupe auf den Markt. Kein Vergleich mit dem Original! Reiner Zucker mit Aromen und ohne jeden Alkohol… aber eine gewisse wärmende Wirkung war dem künstlichen Gebräu trotzdem nicht abzusprechen.

Es gab Zeiten, da sind wir durch die Budenstädtchen gestreunt und haben uns an jedem Stand einen Becher ausschenken lassen, schon nur um Vergleiche zu ziehen. Und mit der Zeit stellte sich jene fröhlich-beschwingte Form von Trunkenheit ein, die das Leben zwar leichter aber die Zunge dafür umso schserer macht. Eine trügerische Wärme übertüncht die unvermittelte Kälte der Jahreszeit.

Und was in der Regel verdrängt wird: Glühwein ist – wie die meisten der beliebten winterlichen Heissgetränke – eine radikale Kalorienbombe. Über 250 Kilokalorien enthält ein Becher davon, wenn man ihm zudem noch mit einen Schuss Schnaps mehr Schwung verleiht…

Also sollte man das mit der Sumpftour doch eher bleiben lassen und sich auf einen gezielten und limitierten Genuss beschränken. In diesem Sinne: Prost!




14/12  Super, Food!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:43

Der Begriff ist dabei, sich in unserem Bewusstsein einzunisten. Superfood. Das sollen essbare Dinge sein, die angeblich Superkräfte bezüglich unseres gesundheitlichen Wohlbefindens freisetzen sollen. Es fängt mit der permanent-penetranten TV-Shop-Bewerbung an, die uns überschwatzen will, wir müssten unbedingt eine bestimmte Art von Mixgerät kaufen, das in der Lage sei, jedes beliebige Gewächs zu einem omnipotenten Gesundheitstrunk zu verarbeiten, wie weiland Miraculix in Kleinbonum mit dem Zaubertrank… Dann taucht immer wieder eine magisch anmutende Wunder-Beere auf, die in einem verborgenen Winkel eines Urwalds am Amazonas gefunden wurde… und von der es plötzlich so viele tausend Tonnen gibt, dass die ganze Menschheit damit versorgt werden könnte, wenn sie sie denn nur kaufen wollte.

All das wird als Superfood bezeichnet. Und ist in Wirklichkeit nicht viel anderes als das, was schon unsere Grossmutter gern in den Kochtopf gesteckt hat: naturbelassenes Grünzeug, frisches Obst und Gemüse mit positiver Auswirkung auf unseren Organismus, frei von belastenden Nebenstoffen… Aber im Handel hat die Sache einen Haken: im Unterschied zu „Bio“ ist der Begriff „Superfood“ nicht geschützt, kann also von jedem Scharlaten beliebig zur Anpreisung verwendet werden, ohne Rücksicht darauf, ob tatsächlich Wirkstoffe vorhanden sind und wenn ja, wie sie wirklich wirken.

Solche Superstoffe sind nicht unumstritten. Vor allem die populäre Maxime „viel hilft viel!“ ist trügerisch: Mediziner warnen davor, dass ein Konsum im Übermass für die Gesundheit negative Auswirkungen haben könnte, dass bei zu hoher Dosierung bestimmte Medikamente in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden können. – Trau keinem, der dir das Blaue vom Himmel herunterlügt! Und übertreibe es auch mit der Gesundheit nicht. Masshalten gilt auch bei dem, das uns angeblich gut tun soll.

 




10/12  Kiff dich schlank!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:33

Erst gestern geisterte eine Meldung durch Facebook. Mit Cannabis-Konsum könne man die Gewichtsreduktion unterstützen. Sogleich schiessen Assoziationen durchs Gehirn: wäre dies ein valabler Grund für die Legalisierung der Tüte? Ein Klick auf Google zeigt: das Thema ist uralt und beschäftigt Forscher wie User seit den 70er-Jahren. Offenbar ist die Anzahl fettleibiger Personen unter denen, die sich gelegentlich oder regelmässig einen Joint reinziehen, tatsächlich geringer. Dies sei, wird vermutet, weil der Cannabis-Wirkstoff den Stoffwechsel ankurble. Auch wurde durch empirische Beobachtung festgestellt, dass kiffende Personen bei ordinären Verrichtungen generell mehr Kalorien verbrauchen würden als Nichtkiffer.

Sollen wir also den Teufel mit Beelzebub austreiben? Die Perspektive hat für mich etwas von der Methode, die früher mal als erfolgversprechend galt beim Abnehmen: sich einen Bandwurm einpflanzen zu lassen, der dann quasi von innen her dafür sorgte, dass weniger Kalorien aufgenommen wurden…

Die Feststellung erinnert mich an meine eigenen, wenn auch bescheidenen Erfahrungen mit dem Gras, die ebenfalls weit in die 60er- und 70er-Jahre zurückreichen. Man hing damals in Cliquen ab, hörte Musik, trank anständigen Wein, diskutierte und wollte die Welt verbessern… Ich hatte – was möglicherweise damit zu tun hatte, dass ich schon damals zu einer gewissen Fülligkeit neigte – eine ziemliche Resistenz entwickelt gegen alles, was eine betäubende Wirkung haben sollte. Nein, eigentlich hatte dies schon in früher Kindheit begonnen: als ich mit elf Jahren am Blinddarm operiert werden musste, setzte man mir auf dem OP-Tisch eine kleine Mull-Maske auf, auf die aus einer Flasche Äther geträufelt wurde… Ich solle jetzt tief einatmen und langsam bis zehn zählen, sagte die freundliche Dame, zu der man damals noch Krankenschwester sagen durfte.

Als ich bei fünfundzwanzig angekommen war und fragte, wie lange ich noch zählen müsste, goss die Schwester einen guten Schuss nach, und mir wurde schwarz vor den Augen. Mit dem Erfolg, dass ich mich dann offenbar während der Operation erbrechen musste, dabei etwas vom Erbrochenen in die Lunge einatmete, wo es sich derart festsetzte, dass ich noch lange Jahre später bei den militärischen Durchleuchtungen unter dem Verdacht stand, an einer schlimmen TB zu leiden. – Ähnlich erging es mir bei meinen späteren Selbstversuchen mit Marihuana: ich zog und zog an dem glimmenden Stängel und wunderte mich, dass ich keine Wirkung verspürte… bis mich eine bleierne Übelkeit befiel und ich mich gerade noch an einen sicheren Ort zur Erleichterung begeben konnte. Aber das Erlebnis war keineswegs lustvoll und rief nicht nach Wiederholung.

Dass das Thema jetzt wieder aufs Tapet kommt, wundert mich. Man ist dem Konsum der sogenannt weichen Drogen gegenüber ja viel toleranter als früher. Aber als wirklich hilfreich würde ich ihn nicht einstufen.




10/12  Zurückgekrebst

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 9:50

Es sind knapp vier Monate her. Im August war an dieser Stelle die Rede von einem kritischen Bericht in der New York Times. Darin war aufgedeckt worden, dass der CocaCola-Konzern ein wissenschaftlich aufgezogenes Netzwerk sponsert, dessen Ziel und Aufgabe darin besteht, in der Öffentlichkeit zu argumentieren, die weltweite Übergewichts-Epidemie habe weniger mit falscher Ernährung und zu hohem Konsum von Zuckergetränken zu tun als vielmehr mit mangelnder Bewegung.

Das Auftreten dieses Propaganda-Trupps mit dem wohlklingenden Namen Global Energy Balance Network hatte umfassende Kritik und heftigen Widerspruch in der Fachwelt ausgelöst, mit der Folge, dass die “gekauften” Experten kalte Füsse bekamen und die Anschubfinanzierung durch die Coca-Firma in der Höhe von einer Million Dollar wieder zurückzahlten, wie sie dem British Medical Journal mitteilten. Dadurch fehlten dem “Netzwerk” die nötigen Mittel, worauf es sich im vergangenen November selber auflöste, da die verbleibenden Gelder nicht ausreichten, die gesteckten Ziele – im “Kampf gegen Adipositas und Übergewicht” – weiter zu verfolgen.

Lehre: Transparenz und Widerspruch können zum Erfolg führen, wenn sie kompetent und mit Nachdruck eingefordert und artikuliert werden. Die Forschung in USA hat an Glaubwürdigkeit gewonnen.




8/12  Die kleinen Dinge

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 9:52

Es sind einfache Sachen, die Freude machen. Die vordergründigen Vorteile des Abnehmens lassen sich täglich erleben. Seit ich in diesem Sommer mit der Akupunktur-Behandlung angefangen und meine Ernährung auf ketogen und konsequent zuckerlos umgestellt habe, sind fünf Monate vergangen und ich bin 44 Kilo leichter geworden. Entsprechend hat sich mein Umfang verringert. Ein Erlebnis, das ich bisher nur gekannt habe aus der Begleitung von Adipositas-Patienten nach einer Magen-Operation.

Es sind alltägliche Beobachtungen. Dass ich zuhause erstmals in die Duschkabine gelangen kann, ohne mich durch die zu schmale Öffnung der gläsernen Schiebetür zwängen zu müssen. Dass ich mich unter der Dusche drehen kann, ohne dass mein Bauch das Wasserventil nach eiskalt oder siedendheiss verschiebt. Dass ich meine Socken anziehen kann, ohne dass ich den Atem anhalten muss. Dass ich wieder im Sitzen die Schuhe zu binden vermag, was jahrelang nicht mehr möglich war.

Von weiteren hygienischen Verrichtungen ganz zu schweigen: zwar ist das politisch korrekte Sitzpinkeln immer noch angesagt, aber die Reinigung nach dem grossen Geschäft ist wieder einfach und unproblematisch geworden und braucht weit weniger Papier als vordem. Und das Zeugungsgerät, das sich während Jahren in einem tiefhängenden Fettwulst vor jedem Zugriff versteckt hatte, guckt schon wieder fast frivol in die Welt hinaus…

Im Kino kann ich mich bequem in die Sessel fläzen, im Restaurant ist die Wahl eines geeigneten Stuhls kein Thema mehr, denn ich setze mich spielend in jede Sitzgelegenheit, ob mit oder ohne Armlehnen. Auch muss ich den Tisch nicht mehr von der Bank wegschieben, weil ich zusätzlichen Freiraum für den Wanst brauchen würde.

Kurz: die physische Erleichterung spiegelt sich in praktisch allen Verrichtungen des täglichen Lebens und wird mir von früh bis spät bewusst. Das ist ein Aufsteller, der Lebensfreude schafft!




7/12  Alles was Recht ist

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 9:55

Rechte Patienten haben Patientenrechte. Patientinnen natürlich auch. Das ist selbst dem Bundesrat bewusst, gezwungenermassen. Als Antwort auf verschiedene Postulate im Nationalrat hat das BAG ein Grundlagenpapier erarbeitet: “Patientenrechte und Patientenpartizipation in der Schweiz”. Es ist im Juni 2015 erschienen und wurde vom Bundesrat zur Kenntnis genommen. Demnächst soll es in den Räten behandelt werden, zumindest was allfällige Umsetzungs-Vorschläge betrifft.

Im Zentrum des Berichts stehen ja eigentlich die Betroffenen, also die Patientinnen und Patienten sowie die verschiedenen Organisationen und NGOs, die einzelne Krankheitsbilder vertreten.

Heute hat sich eine Gruppe davon, zusammengeschlossen in einem informellen Arbeitskreis, der von einer initiativen Pharmafirma getragen wird, mit dem Thema beschäftigt und konkrete Erwartungen diskutiert und formuliert. Übereinstimmend ist man der Auffassung, dass es notwendig ist, die Patienten in der Wahrung ihrer Interessen zu bestärken. Dies sollte auf keine Fall dadurch geschehen, dass neue administrative Strukturen geschaffen, sondern dadurch, dass bestehende Dachorganisationen gestärkt und unterstützt werden, dass die vorhandenen Gruppierungen gefördert werden, so dass sie in der Lage sind, sich untereinander besser zu vernetzen, Informationen auszutauschen, ihre Anliegen gemeinsam zu formulieren und in der politischen Diskussion einzubringen.

Von einem Idealzustand sind wir noch weit entfernt. Lobenswert ist die Bereitschaft der Exekutive, sich des Themas anzunehmen. Bleibt zu hoffen, dass die entsprechenden Vorlagen in der neu konfigurierten Legislative eine Chance haben und nicht von den rechtsradikalen Selbstverantwortungs-Aposteln schon vom Tisch gefegt werden, ehe die Diskussion überhaupt begonnen hat. Die Hauptarbeit bleibt noch zu tun.




4/12  Was ist drin?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 9:56

Mehr Transparenz ist gefragt. Die Neugier treibt uns um, was wir eigentlich zu uns nehmen, wenn wir essen. Nicht nur die Anzahl Kalorien oder Joules möchten wir wissen, sondern auch die Anteile der verschiedenen Nahrungselemente, die prozentuale Verteilung und die weiteren Inhalte, seien es Vitamine, Nahrungsfasern oder Mikronährstoffe.

Alle, die sich bewusst ernähren wollen, haben nun online Zugriff auf die interaktive Datenbank des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV. Hier können aus der offiziellen Nährwertdatenbank Angaben zu über 7’000 in der Schweiz erhältlichen Lebensmitteln abgerufen werden.

Dieses elektronische Register ersetzt bisherige Print-Versionen, die den Nachteil hatten, dass sie regelmässig ergänzt, aktualisiert und neu herausgegeben werden mussten. Die neue Version kann jederzeit agenpasst und erweitert werden, ist benutzerfreundlich und bietet eine Fülle von Informationen und Daten, die durch kein formales Korsett begrenzt sind.

Eine wahre Fundgrube zum Stöbern und zum Erkunden auf der Suche nach Antworten auf die Frage, was denn da nun eigentlich in unseren Töpfen schmort und auf unserem Teller liegt.