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Von Heinrich von Grünigen um 11:24 |
Es geht nicht um die Stadt, die so heisst. In der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL findet sich ein äusserst lesenswerter Beitrag mit dem Titel „Das Grosse Fasten“. Darin wird ausgeführt, wie die gesundheitspolitischen Diskussionen und Massnahmen in Deutschland bezüglich der „richtigen“ Ernährung die Bevölkerung verunsichern.
Vieles von dem, was dort berichtet wird, kann sinngemäss auch auf die Schweiz übertragen werden. Die Sorge um das gesundheitsverträgliche Essen beschäftigt heute die Bevölkerung mehr denn je: laut Umfrage achten zwei Drittel der Bevölkerung stärker als früher darauf, „sich gesund zu ernähren“.
Auch in der Politik spielen Ernährungsfragen eine zunehmend wichtige Rolle, das Gesundheitsministerium hat eine BMI-Website eingerichtet, unter Experten wird über die Option einer Fettsteuer diskutiert. Für grosse Aufregung sorgt derzeit die „Chlorhuhn“-Diskussion: im Rahmen eines bevorstehenden Handelsabkommens zwischend er EU und den USA soll auch hierzulande Geflügel in den Handel kommen, das in USA in einer Chlor-Lösung gebadet wurde zwecks Abtötung der Bakterien. Gegner dieses Abkommens warnen nun vor den gesundheitlichen Schäden, die durch das Chlor verursacht würden, vergessen aber, dass sie im Schwimmbad mit jedem Schluck Wasser ein Vielfaches davon zu sich nehmen…
Gewisse Allergien, die offenbar derzeit sprunghaft zunehmen, seien – so der Bericht – nicht wirklich vorhanden, sondern „eingeredet“, weil einzelne Stars und Promis über entsprechende Leiden wie etwa Gluten-Unverträglichkeit berichten. Man nennt das – in Anlehnung an den Begriff „Placebo“ – den Nocebo-Effekt einer eingebildeten Krankheit.
In einer grossen Video-Dokumentation von SpiegelTV wird dieses Thema am 8. Februar auf RTL vertieft, der Trailer dazu ist hier zu sehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:41 |
Alles wieder auf Start. Eben noch gab es eine Art Entwarnung, was die Verwendung von „künstlichen“ Süssstoffen betrifft. Sie seien nicht so schlecht wie ihr Ruf, eine negative Wirkung sei bisher nicht nachgewiesen, die Vorteile würden mögliche Nachteile überwiegen, wenn es darum geht, weniger „Zucker“ zu konsumieren…
Und nun kommt in Frankreich eine umfangreiche staatliche Studie heraus, die wieder das Gegenteil bekräftigt: es gebe keine gesicherte Evidenz dafür, dass Zucker-Ersatzstoffe wirklich harmlos seien, dafür würden die bisherigen Erfahrungen zeitlich nicht ausreichen. Es sei verfrüht, diese intensiven Süssstoffe als vollwertigen Zucker-Ersatz zu propagieren. Vielmehr gelte es, den Konsum an „Süssem“ ganz allgemein zu reduzieren, und zwar bereits vom jüngsten Kindesalter an.
Dies könne nur durch intensive Aufklärung und Schulung erreicht werden, aber auch durch klare Vorgaben für die Rezepturen bestimmter Nahrungsmittel. Wie schwierig dies in der Praxis ist, das erfährt, wer mit kleinen Kindern zu tun hat. Auch wir versuchten in den 70er-Jahren unseren Nachwuchs so gut wie möglich vom Zucker fern zu halten. Die gelang uns beim Erstgeborenen, bis er drei war… dann steckte ihm eine gutmeinende Verkäuferin hinter unserem Rücken einen Schleckstengel in den Mund… und es war geschehen. Er war definitiv auf den Geschmack gekommen.
Auch heute gibt es tapfere Jung-Eltern, die sich alle Mühe geben, eine zuckerbewusste Ernährung aufrecht zu erhalten. Aber die Verführungen durch Werbung und Kioskangebote sind übermächtig, die Fülle des Angebots ist erdrückend, vom Fruchtsaft bis zum Brotaufstrich, von der Frühstücksflocke bis zum Kakaogetränk – es ist eine reine Zuckerorgie, die da durch die Kinderkehlen flutscht, wenn man die Produkte so serviert, wie sie im Laden stehen und wie sie schlimmstenfalls im TV-Spot als „gesund“ oder zumindest als Quell reinen Wohlbefindens und guter Laune angepriesen werden…
Der Süsse-Diskurs kann weitergehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:55 |
Nach mehr als zehn Jahren hat die US-Behörde FDA wieder ein Gerät zur Adipositas-Bekämpfung zugelassen. Es geht um das Produkt VBLOC, eine Art Schrittmacher, der unter die Haut eingepflanzt wird und der mit elektrischen Impulsen den Vagus-Nerv stimuliert. Der wiederum steuert verschiedene Funktionen im Bereich der Nahrungsaufnahme, übermittelt Hunger- bzw. Sättigungsgefühle ans Hirn…
In einem Versuch während eines Jahres an 200 adipösen Probanden aus USA und Australien wurde das Gerät erprobt, im direkten Vergleich mit einer Patientengruppe, der nur eine Schrittmacher-Attrappe eingepflanzt wurde. Die Wirkung des „echten“ Gerätes war deutlich besser: mehr als 24% des Übergewichts konnte im Schnitt abgebaut werden. Die Vorteile des neuen Gerätes überwogen dabei die möglichen Risiken, wie die Experten festhielten, welche dem VBLOC die Zulassung zum Markt erteilten. Im Vergleich mit dem Magenbypass fiel dabei ins Gewicht, dass der Eingriff wesentlich weniger invasiv ist. Zudem wird die Auswahl der Nahrung – mit Ausnahme der Menge – nicht eingeschränkt.
Bekanntlich spielt gerade bei der Adipositas-Therapie der Placebo-Effekt eine wichtige Rolle; so erstaunt es nicht, dass die Patienten, denen nur eine Attrappe implantiert wurde, immerhin im Schnitt auch bis zu 16% ihres Übergewichts verloren.
Das neue Gerät stellt eine Alternative dar zu den bisher bekannten „Magen-Schrittmachern“. Ob und wann es auch in der Schweiz zugelassen wird, ist noch offen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:06 |
Wirtschafts-Prognostiker wollen wissen: die Süsswaren-Industrie schrumpft. In einer Studie sagen Experten voraus, dass die zuckerverarbeitenden Hersteller von Schleck- und Süsswaren für die kommenden Jahre mit einem Absatz-Einbruch in Europa zu rechnen haben. Ein begrenztes Wachstum sei allenfalls noch möglich in Ländern des Ostens.
Im westlichen Europa würden die zahlreichen Kampagnen und Aufklärungs-Aktivitäten der Regierungen über die gesundheitlichen Risiken eines zu hohen Zucker-Konsums Wirkung zu zeigen beginnen. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen, welche bisher die hauptsächliche Zielgruppe für den Absatz von Schleckwaren gewesen sind.
Immer mehr Familien würden auf eine gesundheitsbewusste Ernährung achten und den Verbrauch von Zucker einschränken. Hauptlieferant des Zuckers in der Nahrung sind nach wie vor die Süssgetränke, aber Schokolade und Schleckwaren kommen an zweiter Stelle. Und alle Indizien würden dafür sprechen, dass in den westlichen Ländern der Absatz in den nächsten Jahren mit einer negativen Wachstumsrate von minus 1,7% konfrontiert wein würde. Dann wären die seit langem empfohlenen Restriktionen in der Werbung nicht erfolglos geblieben. Bleibt abzuwarten, welches die Folgen bezüglich Gesundheit bzw. Körpergewicht sein werden, langfristig.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:09 |
Zugegeben: die Werbung wirkt. Seit am Sonntagabend am TV vor der Giacobbo/Müller-Sendung der Bildschirm zum Grillschirm wird und die dünne und die dicke Wurst und das kleine und das grosse Poulet brutzeln lässt, sind die Bratlinge allgegenwärtig. Die Restnahrung wird zur verzichtbaren Beilage – um nicht zu sgen: Beigemüse – degardiert.
Und man hat – subjektiv? – den Eindruck, in der letzten Zeit sei die Werbung für den Fleischverzehr richtiggehend explodiert. Ist dies die Antwort auf Meldungen in den Medien über eine immer weitere Verbreitung der vegetarischen Lebensweise in der Bevölkerung? Laut aktuellen Schätzungen ernähren sich in der Schweiz etwa 3% der Bevölkerung fleischlos. Auch wenn eine steigende Tendenz bei gewissen Populations-Gruppen (jüngere Frauen) festgestellt wird, kann dies nicht der Hauptgrund für die carnivore Werbetrommel sein.
Soll die Betonung auf „Schweizer“ Fleisch die Konsumenten davon abhalten, ins nahe Ausland zu pilgern um sich mit viel günstigeren Fleischprodukten einzudecken? Jedenfalls kommt jetzt die massive Subventionierung der Fleischwerbung durch den Bund wieder mal öffentlich ins Gespräch.
Seit Jahren weisen engagierte Organisationen (darunter auch die SAPS) auf den Widerspruch hin, der in der Praxis besteht zwischen den auf eine gesunde Lebensführung ausgerichteten Ernährungs-Empfehlungen und der staatlichen Finanzierung von Fleisch-Propaganda. Wie verschupfte Findelkinder stehen da Gemüse und Früchte daneben… Schaut man sich das Konzept für die Weltausstellung 2015 in Mailand an, wo es um die nachhaltige Welt-Ernährung geht, verschenkt die Schweiz Kaffee, Salz, Wasser und gedörrte Apfelringe. Immerhin.
Es ist gut, dass politischer Zug in die Debatte kommt. Ob sich eetwas ändern wird, ist eine andere Frage.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:03 |
Unbestreitbar: Joghurt ist ein gesundes Nahrungsmittel. Das Produkt hat mich seit früher Kindheit begleitet. Ich erinnere mich an zylindrischen Gläser in der Migros der frühen 50er-Jahre, mit dem grün bedruckten Karton-Deckel, in dessen Mitte ein halbmondförmiger Schlitz ausgestanzt war, von unten zugeklebt mit Papier, so dass man zum Öffnen mit dem Messer das Papier durchstechen und den Deckel abheben konnte. Wir kauften immer nur Nature.
Später beschaffte Mutter eine Joghurt-Maschine. Das war ein blecherner Behälter, den man zur Hälfte mit Wasser füllte. In einer Pfanne musste die Milch auf genau 62 Grad erhitzt werden, dann kam sie in ein grosses Jena-Glas mit einem Deckel aus Aluminium. An diesem Deckel befand sich ein nach unten gerichteter Haken, an dem wiederum die „Joghurt-Wabe“ hing, ein poröses Gebilde, in dem sich offenbar die Joghurt-Bakterien aufhielten.
Verschloss man das Glas mit dem Deckel, so tauchte die Wabe in die warme Milch ein. Das Glas kam in den Behälter mit Wasser, dieser wurde verschlossen und mit einem gefütterten, bunt bedruckten Überzug bedeckt. Alles zusammen musste nun über Nacht stehen gelassen werden. Am andern Morgen war ein Liter Joghurt verzehrbereit.
Später explodierte die Gattung der Milchspeisen zu einer unüberschaubaren Vielfalt von Produkten in immer neuen Aromen und mit immer neuen angeblich gesundheitsförderlichen Zusätzen, mit mal mehr und mal weniger Fett (von 0 bis 10%), mit und ohne Zucker, nach griechischem oder türkischem Rezept… aber generell mit viel zu viel Zucker in den „Frucht-Joghurts“.
Seit bald zwei Jahren machen wir unseren Joghurt wieder selber, nach der Betty-Bossi-Methode: ein Becher Nature-Joghurt wird in einen Liter kalte Milch eingerührt und mit dem Besen gut verschwungen. Diese Milch wird dann in sieben kleine Gläser eingefüllt, die Gläser werden auf einem beheizbaren Untersatz gestellt, der mit einem Deckel verschlossen wird. Nach rund 10 Stunden bei geringer Temperatur kommen Schraubverschlüsse auf die Gläser und diese in den Kühlschrank – fertig. Da hat es garantiert keinen Zucker drin, keine Zusätze irgendwelcher Art, der Joghurt schmeckt erfrischend und bekömmlich.
Die Milchindustrie versucht jedoch, gesäuerte Molkereiprodukte mit immer neuen Heilsversprechungen bezüglich deren Wirkung unters Volk zu bringen. Im letzten Jahr musste die Europäische Zulassungsbehörde für Lebensmittel-Claims, die EFSA, nicht weniger als 168 Studien und Eingaben prüfen, die belegen sollten, dass bestimmte fettfreie Joghurt-Sorten zu einem Gewichtsverlust führten, wenn sie im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät gegessen würden…
Aber keine der Studien vermochte zu überzeugen, die Werbebotschaften wurden nicht bewilligt. Ist mir auch recht, ich könnte sie auf meinen Gläsern ohnehin nicht anbringen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:15 |
Man muss das Rad nicht neu erfinden. Wie man es mit den Vorsätzen zum Jahreswechsel haben will, ist jedermanns und jederfraus höchst persönliche Angelegenheit. Auch was es mit den Vorsätzen bezüglich Gewichtsabnahme auf sich hat, ist hinlänglich bekannt.
Und doch bin ich auf einen kurzen aber cleveren Text gestossen, der alles enthält, was es dazu zu sagen gibt. Er wurde geschrieben von PD Dr. med. David Fäh, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich (neu: „Institut für Epidemiologie, Biostatik und Prävention“) und abgedruckt in der Dezember-Ausgabe des Bulletins „Prävention & Gesundheitsförderung im Kanton Zürich P&G“.
Was Fäh – der übrigens auch dem Stiftungsrat der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS angehört – zum Theme „gute Vorsätze“ sagt, ist so allgemeingültig und hilfreich, dass die Lektüre zum Jahresanfang allen bestens empfohlen werden kann, die sich mit ihrem Gewicht beschäftigen. Hier geht es zum Artikel.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:49 |
Es gebe, sagen wir immer wieder, keine Wunderpille, dei uns das Abnehmen abnehme. Und doch glimmt am Horizont regelmässig ein Silberstreifen auf, der uns eben dieses Heil verheisst. Der Jahresanfang ist eine gute Zeit für solche Zeichen.
Salopp könnte man sagen: Gruss aus Entenhausen! Denn wie meist ist die angekündigte (Wunder-)Pille bisher erst an Mäusen erprobt worden – dort allerdings mit Erfolg. Der Name der revolutionären Droge ist noch nicht bekannt, der Wirkstoff, den sie enthält, nennt sich Fexaramin.
Er soll dem Körper vorgaukeln, dass eine Menge Nahrung aufgenommen worden sei, ohne dass man in Wirklichkeit eine Kalorie zu sich genommen hat. Durch diese „Botschaft“ wird der Stoffwechsel animiert, seine Aktivität zu erhöhen, um die – imaginäre – Nahrungszufuhr zu verarbeiten und in den vorhandenen Speicherorganen Platz zu schaffen.
Die Versuche mit den Mäusen seien durchaus erfolgreich gewesen und der Wirkstoff, der oral eingenommen wird, konzentriere sich nur auf den Darm, gelange also nicht in die Blutbahn und damit in andere Körperregionen, so dass auch keine unerwünschten psychischen Nebenwirkungen entstehen könnten.
Diese z.T. lebensbedrohlichen Nebenwirkungen haben bisher die Entwicklung eines Präparates, das in die Kommunikation der Botenstoffe eingreift, verhindert (einzige Ausnahme war Xenical, das auch nur im Darm seine Wirkung entfaltet, aber dafür bei unkontrolliertem Fettkonsum andere unangenehme Neben-Effekte zur Folge hat).
Versuchsreihen an Menschen werden zurzeit vorbereitet. Sind auch sie erfolgreich, wird man von diesem Produkt wieder hören.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:31 |
Vorurteile sollen bewiesen werden. Eines der hartnäckigsten ist und bleibt wohl, dass übergewichtige Menschen an ihrem Dicksein selber schuld seien und dass sie jederzeit abnehmen könnten, wenn sie nur wollten bzw. nicht zu faul oder zu dumm dazu wären…
Dies hat jüngst in einer Kolumne die britische Journalistin Katie Hopkins behauptet und sich zum Beweis mutwillig 10 Kilo Zusatzgewicht angefuttert, das sie nun durch Training und weniger Essen demonstrativ wieder abnehmen will. In England ist ein Shitstorm über sie hereingebrochen und sie gilt als die meistgehasste Frau der ganzen Insel… Jedenfalls hat sie es in die internationalen Schlagzeilen geschafft.
Eigentlich sollte man sich mit einer derart absurden Story nicht lang befassen müssen. Zu Recht ist eine Woge der Empörung und der Solidarität mit den Dicken über die Dame hereingebrochen, aber es bleibt zu befürchten, dass ihr „Selbstversuch“ für manchen unverbesserlichen Gesundheitsapostel willkommene Argumente liefern wird, von den grossen Zusammenhängen und den Hintergründen der Adipositas-Epidemien abzulenken und die alleinige Verantwortung den Betroffenen aufzubürden.
Freilich ist nicht von der Hand zu weisen, dass es einen gewissen Prozentsatz übergewichtiger Menschen gibt, die durch eine konsequente Umstellung ihres Lebensstils hätten dazu beitragen können, dass ihr Gewichtsproblem gar nicht erst entstanden ist… aber setzt eine konsequente Aufklärung und eine sinnvolle Verhältnisprävention voraus, denn nicht alle Leute sind in gleicher Weise genetisch disponiert und wachsen nicht unter den gleichen Umwelt-Bedingungen auf, die dazu beitragen, dass sie zu dem erden, was sie sind.
Das Postulat von Miss Hopkins ist etwa so hirnverbrannt wie wenn jemand sagen würde: jeder könnte locker Triathlon-Weltmeister werden, wenn er nur wollte und nicht zu faul dazu wäre. Oder jeder könnte den Mount Everest besteigen – wenn er nicht zu bequem dazu wäre! Und es ist nur eine Frage des Willens, ob jemand ein Konzert-Pianist ist oder nicht.
Also lassen wir den Ärger über die dumme Miss und ihre unbedarften Nachplapperer und arbeiten wir weiter an zielführenden Lösungsversuchen sowohl zur Verhinderung wie zur Behandlung der Adipositas.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:31 |
„Triple A“ ist u.a. aus der Bankensprache bekannt, wenn es um die Bonität von Aktien und Anlagen geht. Es ist eine Formel für höchste Qualität und Sicherheit. Wie viel besser müssen denn da ganze FÜNF A’s sein? 5As ist die Formel für einen neuen kanadischen Leitfaden für Allgemein-Mediziner zur Behandlung der Adipositas in der ärztlichen Praxis.
Die 5 grossen A stehen für die englischen Begriffe Ask, Assess, Advise, Agree, Assist. Diese kurzen Befehlsformen stehen für die folgenden Tätigkeiten/Handlungen: Frag den Patienten um Erlaubnis, ob du mit ihm über sein Gewichtsproblem sprechen darfst; beurteile die durch die Adipositas bedingen Risiken und analysiere deren Ursachen; berate den Patienten über die Gesundheitsrisiken und bestehende Therapie-Möglichkeiten; einige dich mit dem Patienten über das Resultat der Beratung und über realistische Ziele zur Verhaltensänderung; unterstütze den Patienten im Verlauf der Therapie und bei der Umsetzung.
Diese 5 Handlungsanleitungen sind hinterlegt mit einem Online-Tool, das die Ärzte gegen eine kleine Gebühr herunterladen können, der Erlös kommt dem Kanadischen Adipositas-Netzwerk zugute, das diesen Leitfaden erarbeitet hat.
In der Schweiz wurden vom Bundesamt für Gesundheit vergleichbare Anleitungen für die Hausarzt-Praxis entwickelt, die sich in einer Phase der praktischen Erprobung befinden. Es dürfte interessant sein, diese Dokumente miteinander zu vergleichen. Das Jahr fängt gut an.
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