1/6  Relativer Nutzen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:10

Was nützen Gesundheitskampagnen? Nicht so viel, ist man versucht zu sagen, wenn man das Ergebnis einer amerikanischen Langzeitstudie betrachtet. Da wurde der Lebensstil der Menschen von heute verglichen mit dem vor 20 Jahren. Und trotz einer grossen Anzahl von aufwändigen Präventions-Kampagnen und Aufklärungs-Aktionen im Rahmen nationaler Programme haben die „schlechten“ Gewohnheiten, die einen ungesunden Lebensstil prägen, in dieser Zeit nicht ab- sondern zugenommen. Das zeigt der Befund in fünf gesundheitsrelevanten Sektoren:

– die Anzahl der Erwachsenen zwischen 40 und 74 Jahren mit BMI über 30 ist von 28% auf 36% gestiegen
– die Zahl der Leute, die drei oder mehr mal pro Woche trainieren, ist von 53 auf 43% gesunken
– die Zahl der RaucherInnen ist in dieser Zeit etwa konstant geblieben
– die Zahl der mässig Trinkenden hat leicht zugenommen
– die Anzahl der Leute, die 5 Portionen Früchte und Gemüse pro Tag verzehren, ist um 40% zurückgegangen

Angesichts dieser objektiv erhobenen Fakten gibt es zwei Betrachtungsweisen: die pessimistische besagt, dass Kampagnen, die an Freiwilligkeit und Motivation appellieren, zum Scheitern verurteilt sind und hinausgeworfenes Geld bedeuten… die optimistische dagegen betont, dass ohne die ganzen staatlichen Kampagnen sich die Situation noch weit verheerender präsentieren würde und der Gesundheitszustand Amerikas insgesamt noch viel schlechter wäre.

Welche Lesart wählen wir nun für die Schweiz? Hier stehen im Schnitt klar weniger Mittel zur Verfügung… und die Kampagnen sind kaum origineller und wirkungsvoller. Meine Schlussfolgerung zieht die Bilanz aus beiden Interpretationen: Kampagnen sind auch weiterhin nötig, aber der Gesetzgeber muss weit mehr unternehmen punkto Regulierung, dort wo das möglich ist.




31/5  Diabetes in Fernost

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:30

Übergewicht gilt gemeinhin als „Zivilisationskrankheit“, indem es vermehrt auftritt, wo Wohlstand ist und reichlich nahrhafte Lebensmittel zu günstigen Preisen vorhanden sind. Lange war das Phänomen im asiatischen Raum kaum bekannt. Noch vor zwanzig Jahren lächelten Experten in traditioneller Chinesischer Medizin nur milde, wenn man sie fragte, ob Akupunktur etwas gegen zuviel Körpergewicht ausrichten könne… Zwar kannte man die feisten Bäuchlein der in sich selber ruhenden Buddhastatuen… aber das war keine Krankheit, das war Meditation und spirituelle Vollkommenheit in höchster Stufe.

Jetzt rollt, einem Bericht der BBC news zufolge, eine gewaltige Welle über ganz Asien hin: Diabetes Typus 2. Hierzulande in der Regel eine der Folgen von Übergewicht, meist erst im Alter (seit Kurzem auch schon bei adipösen Jugendlichen) anzutreffen, befällt die Krankheit in Asien zunehmend jüngere Menschen mit Normalgewicht. Schätzungen zufolge wird sich diese Form der Zuckerkrankheit zur neuen Welt-Epidemie mausern, wobei 60% der Fälle im asiatischen Raum anzutreffen sein würden.

Einer der Gründe für dieses Phänomen sei die fast sprunghafte Entwicklung von „frühen“ ländlichen und einfachen Lebensformen innerhalb von wenigen Jahren zu einem „zivilisierten“, urbanen Lebensstil mit all seinen Folgen, die wir im Westen schon zu spüren bekommen haben, aber im Zeitraffer. Und da Diabetes eine relativ „teure“ Behandlung braucht, könne deren massenhaftes Auftreten gerade ärmere Länder an den Rand des wirtschaftlichen Kollapses bringen. Keine erbauliche Perspektive, angesichts derer sich unser Gezänk um die Kassenprämien nach „Jammern auf hohem Niveau“ anhört.




30/5  Der dicke Schorsch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

Beim stöbern in Wikipedia zum Stichwort Adipositas bin ich auf eine Postkarte aus dem Jahre 1904 gestossen: Der dicke Schorsch. Da sitzt er breit auf zwei Stühlen, strahlt scheinbar zufrieden unter seiner Matrosenkappe hervor. Wer er ist und was er ist, das ist aus dem Bild nicht ersichtlich, aber in Rot steht aufgedruckt: Gruss aus Fränkisch Crumbach, vom Gasthaus zum dicken Schorsch’chen.

Die Verkleinerungsform mit dem dicken Schorsch’chen gefällt mir am besten. Dieser listige Versuch, eine Tatsache durch deren Bezeichnung zu verniedlichen! Es erinnert mich an eine eigene Gepflogenheit bei der Nahrungsaufnahme. Wenn ich zum Beispiel etwas Käse möchte, oder ein Stück vom Braten, oder auch eine Scheibe Brot, dann bitte ich meine Gastgeber meistens um ein „Schnifeli“… das ist die Verkleinerungsform von einem „Schnäfel“. Und dieser wiederum bedeutet einen Schnitz, eine Scheibe, einfach etwas, was sich mit dem Messer herunterschneiden lässt und ist in der Praxis meist deutlich grösser, als die Formulierung es andeutet.

Aber der „dicke Schorsch“ erinnert mich noch an etwas anderes. In der nächsten Ausgabe des SAPS-Magazins, das ich dieser Tage fertig redigiert habe, hat es einen Artikel zum Thema der erhöhten Flugtaxen für übergewichgtige Passagiere, ausgehend von der Tatsache, dass in USA nun viele Gesellschaften von denen, die auf einem Sitz nicht Platz finden (wie der Schorsch), verlangen, dass sie zwei Tickets bezahlen. Und es war praktisch unmöglich, zu diesem Thema eine passende Illustration zu finden, bis wir schliesslich dank einer freundlichen Agentur auf eine schwarzweisse Aufnahme aus den 30er Jahren stiessen, mit der „dicksten Familie Amerikas“, die sich aufmachte, ein klappriges Propellerflugzeug zu besteigen… – Daran erinnert mich der dicke Schorschi in seiner ganzen Pracht und Fülle, die damals wohl noch für ein Signal von Reichtum und Wohlergehen angesehen wurde. So ändern sich die Zeiten.




29/5  Soli-dick

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:00

Mitgefühl ist schön. Solidarität kann erleichtern. In diesem Fall beschwert sie aber: eine Untersuchung bei 5’000 Erstlings-Vätern in England hat gezeigt, dass diese während der Schwangerschaft ihrer Partnerin im Schnitt 6,35 Kilo zugenommen hatten. Sie hatten sich in den Wochen der Schwangerschaft offenbar ungesunde Lebensweisen angeeignet, waren mehr auswärts, tranken mehr, assen Süsses… kurz, die Wissenschafter machten sogar auf die Gefahr aufmerksam, dass die Jungväter in spe mit ihrem Verhalten ihre Frauen negativ beeinflussen könnten.

Die Schlussfolgerung für die Forscher war, dass die Gesundheitsbehörde im Sinne der Prävention ein spezielles Programm entwickeln sollte, das sich an werdende Väter richtet, um diese darüber aufzuklären, dass und wie ihr Verhalten auch die Mütter und die un- bzw. neugeborenen Kinder beeinflussen kann. Da sind wir weiter. Bei uns setzt die Prävention bereits bei den werdenden Eltern an. Ob genau diese Problematik auch thematisiert wird, das entzieht sich meiner Kenntnis.




28/5  Latz-Ersatz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:17

Heute war ich über Mittag unterwegs und knapp bei Zeit, als mein Weg mich an einem McDonald’s Drive-In vorbei führte. Und ich sagte zu mir selber: Warum nicht, so ab und zu? Und antwortete mir auch grad selber: Sicher. Meine Sorge war allerdings: was gibt es im Angebot, das sich mit meiner aktuellen Ernährungsform verträgt, nämlich wenn möglich Kohlenhydrate zu vermeiden?

Das Bestellen war schon ein Kunststück. Die Säule mit dem Mikrophon stand in einer leichten Rechtskurve und um nahe genug an die Sprech-Schlitze zu kommen, musste ich so weit wie möglich links halten… was allerdings dazu führte, dass der vordere Abstands-Sensor in Panik zu piepsen begann, offenbar weil er mir zutraute, ich würde das McDonald’s-Häuschen rücksichtslos über den Haufen fahren… – Bunte Bildchen zeigten eine reiche Auswahl an Burgern und Burgern… ich entschied mich nach einigen Schrecksekunden für Chicken Wings, nachdem ich die Chicken Nuggets zwar erwogen, aber wegen der Pannade wieder verworfen hatte. Der Rest klappte reibungslos.

Die Chicken Wings erwiesen sich übrigens als ideale ketogene Nahrung: weisses Pouletfleisch, erstaunlich wenig Fett, knusprig gebraten und reichlich, schön in einzelne Teile zerlegt, so dass man sie abnagen konnte, ohne beide Hände benutzen zu müssen. – Was mir dabei aber fehlte, das habe ich dann erst am Abend im Internet entdeckt: der ganz spezielle Auto-Latz! Er heisst The BeltzBib und kostet etwas über 13 Dollar. Man befestigt ihn am Sicherheitsgurt, unten hat er so etwas wie eine eingebaute Lade, in die man das erstandene Fastfood packen kann, dann lässt sich ohne Rücksicht auf Krümel, Sauce-Tropfen, Käse-Schlieren oder andere Bekleckerung drauflos schnabulieren… Hemd und Wagen bleiben sauber, der Abgang sammelt sich in der taschenartigen Ausbuchtung, und wenn man fertig ist, kann man den Latz vom Sicherheitsgurt lösen, ihn zusammenrollen, so dass alles schön in der Tasche bleibt und zuhause entsorgt werden kann.

Genial, nicht? Einziges Handicap: das Ding ist gedacht für Leute, die entweder ganz schnell schlingen und sich dabei beidhändig den Food in den Mund stopfen… oder aber für solche, die wärend der Fahrt essen, nur eine Hand frei haben, die Nahrungsaufnahme nicht kontrollieren können und sich deshalb einsauen würden… – Beides aber, Freunde und Freundinnen, ist in höchstem Masse ungesund. – Ich selber bin mit meinem Kauf an ein ruhiges Plätzchen gefahren, ausgestiegen, habe mich unter Bäume in den Schatten gesetzt und genüsslich meine Pouletknöchelein benagt. So viel Zeit muss sein!




27/5  Gesundheitskosten

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:13

Ein grosses Murren geht durch die Gesellschaft und hallt wider in den Medien: der Freisinn in seiner hartnäckigsten Verkörperung durch den Gesundheitsminister hat es fertig gebracht, die Reserven der Krankenkassen zu liquidieren um sich vorübergehend als Kosten-Dompteur feiern zu lassen. Nun kommt der Backlash.

Und männiglich ist mit fixen Vorschlägen zur Kostenreduktion zur Hand. Als erstes wurden die „Lifestyle-Operationen“ genannt… und heute rechnet der Blick vor, dass mit einem Verbot von „unnötigen Behandlungen“ 2 Milliarden eingespart werden könnten. Was aber eine unnötige Behandlung ist, das wird nicht ausgeführt. Klar, mit einem Umlauf im Daumen in den Magnetresonanz-Tomografen zu gehen, wäre in höchstem Masse unnötig. Aber wer zieht die Grenze? Schon heute werden Hürden und Barrieren aufgebaut, die vor allem die Adipösen zu spüren bekommen.

Angesichts der aktuellen Diskussion wäre es an der Zeit, die realen Zahlen und Fakten offenzulegen. 2,7 Milliarden Franken kostet heute die Behandlung von Übergewicht, ohne dabei die Kosten für die verschiedenen Folgekrankheiten mit einzurechnen. Adipositas ist ein chronisches Phänomen, die Rückfallquote bei der „konventionellen“ Behandlung (mit Ernährungsberatung, Bewegungstherapie, Psychologie und Medikamenten) beträgt 85%… nur die chiriurgischen Eingriffe zeitigen – bis jetzt – längerfristig einen einigermassen anhaltenden Erfolg. Noch aber werden diese Operationen von vielen Krankenkassen extrem kritisch beurteilt, weil sie „teuer“ sind. Es wäre seriös nach- und vorzurechnen, dass das Gesundheitswesen bei einer konsequenten Anwendung der bariatrischen Chirurgie in „schweren“ Fällen von Adipositas unter dem Strich nur profitieren könnte. Dann wären wohl sogar die Eingriffe zur Wiederherstellung der viel zu gross und zu schlaff gewordenen Körperhaut finanzierbar, die heute schon mit dem Vorurteil zu kämpfen haben, sie seien rein kosmetisch und nicht gesundheitsrelevant… – Auf den neuen BAG-Chef warten ein paar Baustellen.




26/5  Den Mäusen gepfiffen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:32

Und auch das hat man herausgefunden: Curry-Gerichte können dazu beitragen, dass man nicht zunimmt. Denn das gelbe Gewürzpulver, das dem indischen Curry seine Farbe gibt, enthält einen Wirkstoff namens Curcumin. Und dieser – so hat ein Versuch gezeigt – bewirkt, dass der Körper weniger Fettpolster bilden kann. Denn (sagen die Forscher) Voraussetzung für ein „Wachstum“ des Fettgewebes sei, dass zuerst ein Blutgefäss-Geflecht entstehe, welches das neue Fettgewebe erst mit seinem Inhalt versorgen und füllen kann. Der auf Pflanzenbasis hergestellte Wirkstoff Curcumin nun verhindere dieses Gefäss-Wachstum, so könne sich auch kein neues Fettgewebe bilden.

Man hat zwei Gruppen von Probanden mit speziell fettreicher Nahrung gefüttert. Die eine Gruppe erhielt zu jeder Mahlzeit etwas Curcumin… die andere keines. Die Curcumin-Gruppe nahm innerhalb von 12 Wochen deutlich weniger zu als als die Gruppe ohne den Curry-Farbstoff, auch hatten diese Probanden weniger neue Blutgefässe gebildet und ihr Cholesterol-Wert war tiefer. – Allerdings – und das ist die leidige Einschränkung – handelte es sich bei den Probanden um Mäuse. Und wie so oft in der Adipositas-Forschung steht die Überprüfung am menschlichen Objekt noch aus. Vieles, was in der Wissenschaft als grosse Entdeckung und Beginn einer Zeitwende verkündet wird, funktioniert erst bei den kleinen Nagern… wir grossen Fresser müssen uns noch in Geduld üben.




25/5  Totlieben

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:22

Das ist die Geschichte von Billy Robbins und seiner Mutter Barbara. Billy ist 19 Jahre alt und wiegt 380 Kilo. Er hockt auf einem Sofa, isst, schaut TV und spielt Video-Gmes, und seine Mutter füttert und wäscht ihn und zieht ihm etwas über, was wie Kleider aussieht. Billy ist ein hilfloses, unförmiges, überdimensioniertes Riesenbaby, abhängig von seiner Mama, die Tag und Nacht um ihn herum ist und ihm jeden Wunsch von den Lippen abliest.

Aber Billy muss abnehmen und die Ärzte wollen ihn auf eine Magenbypass-Operation vorbereiten. Zuerst wird er per Sondertransport ins Spital geschafft. Nach einer Woche scharfer Diät (1200 kcal täglich) geht es ein erstes Mal unters Messer: es wird ihm eine Fettschürze von über 50 Kilo abgetrennt. Als er einigermassen ausgeheilt ist, wird der bariatrische Eingriff vorgenommen. Jetzt nimmt Billy ab und wiegt nach einem halben Jahr noch 190 Kilo. Er darf nach Hause.

Mama Barbara ist auch im Spital nicht von seiner Seite gewichen. Mit einer Psychologin hat sie ihren Fall aufgearbeitet. Es zeigt sich, dass sie ein erstes Kind im Alter von wenigen Monten verloren hat. Das soll ihr nicht nochmals passieren, deshalb päppelt und verwöhnt sie ihren zweiten Buben, füttert ihn fett, so dass er schon im Kindergarten kugelrund ist… Unbewusst will sie, dass er immer ihr Baby bleibt, abhängig von ihrer Fürsorge, ein ausgeliefertes Liebesobjekt.

Mit der Zeit sieht sie die verheerende Wirkung ihres Handelns ein: mit ihrer Mutterliebe hat sie das Kind erdrückt, gefangen, an den Rand des Todes gemästet. Als ihr Liebling wieder zuhause ist, stellt sich die Frage, ob sie nun ihr Verhalten in den Griff bekommt. Beim Jungen spielen sofort die alten Mechanismen, er verlangt Essen in grosser Menge, sie verweigert es, es kommt zu wüsten Beschimpfungen. Aber doch auch zur Einsicht, dass er mit zwanzig sein eigenes Leben leben will, in einer Reha-Anstalt, aber fern von der Mutter und ihrer erdrückenden Liebe.

Der Bericht im RTL-Magazin ist verstörend. Er zeigt die Mechanik einer tödlichen Adipositas und zeigt einige der Gründe auf, die dazu geführt haben. Es ist ein aussergewöhnliches Beispiel, aber gerade darum ist es beispielhaft und macht betroffen.




24/5  Mandeln kauen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:01

Mandeln sind – das haben wir am Adipositas-Kongress in Amsterdam gesehen – eine Art Geheimwaffe gegen Übergewicht. Sie stellen für Leute, die es unbedingt brauchen, eine ideale Zwischenverpflegung dar, besser als alles, was der findige Herr Müller (oder was?) sich für den kleinen Hunger zwischendurch ausgedacht hat, und sie enthalten wertvolle Fette, die der Körper braucht.

Wo kommen die Mandeln her? Ich habe das bisher gedanklich immer mit einem nordafrikanischen Land in Verbindung gebracht, für mich wuchsen die Mandeln gleich neben den Datteln… vielleicht weil ihr Name einen ähnlichen Klang hat? Und dann habe ich gelernt, dass 90 Prozent der Welt-Mandel-Produktion aus Kalifornien kommt. Wer hätte das gedacht.

Nun stosse ich auf eine Studie aus Amerika, unterstützt von der kalifornischen Mandel-Industrie (die, wie einleitend vermerkt ist, grosszügigerweise auch die Mandeln für den Versucnh zur Verfügung gestellt hat), die zu der durchaus nicht unerwarteten Erkenntnis kommt, dass Mandeln wirklich gesund sind… wenn man sie richtig isst. Und dieses „richtig essen“ bezieht sich aufs Kauen: die Zellen mit dem gesunden Öl in den Mandeln müssen richtig aufgeknackt werden, wenn sie wirken sollen. Deshalb hat man einen Versuch gemacht mit 13 normalgewichtigen Erwachsenen. Diese erhielten 55 Gramm Mandeln und wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt: die einen kauten die Mandeln 10 mal, andere 25 mal und eine dritte Gruppe kaute 40 mal (wie schon das Grosi immer empfohlen hatte). Nach zwei Stunden wurde das Sättigungsgefühl erfasst, das Blut wurde analysiert, ebrenso der Stuhl… und das 4 Tage nacheinander.

Und das Resultat hat alle Erwartungen bestätigt: beim 40maligen Kauen hält die Sättigung am längsten an, werden die Ölbetandteile am besten verdaut und sind die positiven Auswirkungen auf den Stoffwechsel am deutlichsten… Und wenn ich bedenke, dass die kalifornische Mandel-Branche für den ganzen Versuch bloss 2,8 Kilo Mandeln sponsorn musste, dann ziehe ich hochachtungsvoll mein Mandelkäppchen vor so viel Geschäftstüchtigkeit.




23/5  Hopp, ins Bett!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:54

Schlimm: da bin ich wieder mal der Faszination eines an sich trivialen Fantasy-Films erlegen und habe TV geguckt bis kurz vor Mitternacht. Und lese nun von einer Studie in USA, die klar gezeigt hat, dass Menschen, die nur kurz schlafen, zu 75% eher dazu neigen, übergewichtig zu sein als die Langschläfer. Einer der Gründe sei wohl, dass die Schlaf-Dauer etwas zu tun habe mit einem ausgewogenen Hormon-Haushalt und dass bei kurzem und unruhigem Schlaf diese Hormone nicht mehr ordentlich funktionieren, wodurch der Mensch dazu veranlasst wird, mehr zu essen.

Eine andere Begründung kann darin gesehen werden, dass kurzer und unruhiger Schlaf oft zurückzuführen ist auf eine physische Belastung durch Stress – und Stress wiederum ist selber eine der Ursachen für Übergewicht.

Also will ich mir diese Erkenntnis – die an sich gar nicht neu ist, sondern lediglich einmal mehr bestätigt wurde – zu Herzen nehmen und Schluss machen, um vier Minuten nach Mitternacht unter die Decke zu schlüpfen… Gut Nacht!