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Von Heinrich von Grünigen um 19:51 |
Heute ruft mich eine Zeitungsredaktion an. Ob ich schon gehört hätte, dass in Zürcher Kindergärten (oder war es die Unterstufen-Schule?) bei Geburtstagsfeiern der Kleinen keine Torten mehr verspeist werden dürften, sondern nur noch gesunde Lebensmittel? Und ob ich wüsste, ab dies auch andernorts so gemacht wird?
Das hatte ich noch nicht gehört, obwohl es mir dunkel ist, ich hätte mal etwas zum Thema gelesen. Was ich davon halte, war die Frage, unter dem Aspekt der Übergewichtsprävention? – Schwer zu sagen. „An sich“, setzte ich an, „an sich“ sei das wohl eine richtige Überlegung, dass die Kids schon früh an vernünftige Ernährung gewöhnt werden… „ABER“, schob ich einen bedeutungsvollen Vorbehalt nach, man müsste sich dabei wohl überlegen, ob nicht die Gefahr bestünde, dass durch eine solch puritanische (um nicht zu sagen zwinglianische) Praxis den Kindern jede Feier-Freude genommen werden könnte, so dass sich schliesslich die Idee vom „gesunden Essen“ in der kindlichen Wahrnehmung zwangsläufig verbinden müsste mit Enttäuschung, Frust und Wut über Lustentzug… Ab und zu etwas quasi Verbotenes geniessen dürfen, das müsste doch drin liegen! Zumindest solange die Klassen noch nicht so gross sind, dass dreimal pro Woche Geburtstag zu feiern ist.
Kaum hatte ich dies der Journalistin gesagt, wurde mir bewusst, dass ich mich auf dünnes Eis begab: Da hatte eine Behörde im Intreresse der Kindergesundheit einen zwar unbeauemen aber bedeutsamen Entscheid getroffen – und schon kommt der Adipositas-Mann, der eigentlich dankbar jubilieren müsste, und hat etwas zu Meckern! Wir versuchten dann gemeinsam, eine nicht allzu verfängliche Formulierung zu finden. Ich bin gespannt, was morgen in der Zeitung steht.
Um den Kids – und den Grossen – die Freude an ungesundem Essen zu vergällen, reicht es absolut aus, wenn man ihnen den kleinen Videofilm zeigt, den das Internet-Portal TODAYhealth gedreht hat über schlimme hygienische Zustände in amerikanischen Schnellimbissbuden.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:14 |
Das Auge isst mit und es muss eine direkte Verbindung geben zwischen dem Sehnerv und jenen Drüsen, die unseren Speichel reichlich in die Mundhöle fliessen lassen, sobald wir eine leckere Speise erblicken. Das Wasser läuft uns im Mund zusammen, heisst es dann so schön.
Das wissen die Lebensmittelfabrikanten und verwenden viel Energie darauf, per Inserat und Plakat ihre Produkte so lustverheissend wie möglich darzustellen. Dass dann der am Tresen erstandene Happen (ob es sich nun um ein Fastfood-Lokal oder ein angesehenes Personalrestaurant handelt, spielt keine Rolle) meist ziemlich anders aussieht, ist auch eine Erfahrung, die wir regelmässig machen können.
Der Fotograf Jon Feinstein hat einen interessanten Versuch gemacht: er hat verschiedene Speisen, die im Schnellimbiss angeboten und mit hübschen Plakaten beworben werden, quasi wie im Mikroskop zwischen Glasscheiben geklemmt und sie dann 1:1 fotografiert, weder verkleinert noch vergrössert, auch farblich nicht aufgemotzt – einfach so, der ganz alltägliche Food-Realismus. Damit hat er die amerikanischen Nationalgerichte, von verschiedenen Burgern bis zu Chickennugets, aus ihrem Mahlzeiten-Umfeld herausgelöst und bietet sie gewissermassen „nackt“, als Symbole der Ernährung, an, entmystifiziert sie, reduziert sie auf ihre Bestandteile und ihre Struktur… Appetitlich sehen einzelne von ihnen nach wie vor aus, aber die grosse Verführungskraft ist ihnen irgendwie abhanden gekommen. Es fehlt ja auch der Geruch.
Aber dass die Nase mit essen würde, habe ich nich nie gehört.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:43 |
Zwei Tage war ich in Mailand an einer internationalen Tagung und da mein Laptop mit Virenbefall das digitale Bett hütet und ich noch kein multifunktionelles Super-Ipod-Handy mit Netzzugang habe, blieb der Beitrag von gestern ungeschrieben.
Es war aber ein anregendes Treffen in einem gediegenen Fin-de-siècle-Hotel mit pronkvoller Ausstattung, Chinz an den Wänden und Marmor im Klo, getauft auf den Namen einen Schiffes, das Mitte der 50er Jahre als Stolz der italienischen Nachkriegsmarine galt und nach einer Kollision im Nebel unterging, wobei glücklicherweise bis auf vereinzelte Tote die über 1’600 Passagiere gerettet werden konnten: Andrea Doria.
Ich musste das zuerst auch in Wikipedia nachschauen und stellte mir während der ganzen Tagung die Frage, ob der Ort möglicherweise etwas Symbolhaftes an sich haben könnte… und wenn man so will, liesse sich durchaus entsprechend argumentieren. Es ging um ein Treffenvon acht verschiedenen nationalen Terre des hommes-Organisationen, Hilfswerke, die auf den gleichen Namen hören und auf den gleichen Gründer zurück gehen, und die schon seit Jahren darum gerungen haben, sich effektiver zu vernetzen, um schlagkräftiger zu werden in einer immer globalisierteren Welt, in der nur noch die Grossen und Starken überleben…
Will die Geschichte von der Andrea Doria uns sagen, dass zuerst das für stolz gehaltene Transportmittel kollidieren und unergehen müsse, damit die Passagiere gerettet werden und in die Geschichte eingehen können? Jedenfalls sind wir voller neuer Ideen für Reformen und Veränderungen wieder in die Neigezüge gestiegen, die uns durch die Kälte und den Gotthard nach Norden geschaukelt haben, feste Schienen unter den Füssen und kein Nebel in Sicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:16 |
Als Grizzly-Mom hat sich die Vizepräsidentschafts-Anwärterin Sarah Palin seinerzeit im Wahlkampf positioniert, und heute tritt sie wieder an ggen alles, was von den Obamas kommt. Und da die First Lady sich für eine gesunde Ernährung der US-Kids engagiert, muss die kämpferische Sarah natürlich das Gegenteil tun.
So hört man, dass sie in Schulen ungesundes Gebäck verteilt und die Zöglinge der Lehranstalten dazu aufruft, sich „staatlichen Essensverordnungen“ zu widersetzen, denn es gehe nicht an, dass die politische Führung sich in die privaten Dinge einmische. Wenn überhaupt, so hätten höchstens die Eltern ihren Kindern vorzuschreiben, was diese essen sollen und was nicht.
Der Konflikt ist also programmiert. Und sollten die Tea-Party-Leute an die Macht kommen, kann Amerika wieder kräftig zunehmen: es lebe der Profit.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:57 |
Wir sind uns während Jahren immer wieder begegnet, zuerst beruflich, dann im Rahmen von geselligen Anlässen, an denen jeder von uns seine Rolle und seine Funktion hatte. Es war keine innige Beziehung, auch keine Freundschaft, aber man schätzte und mochte sich, man tauschte Erfahrungen aus, man pflegte mehr als Small-Talk und die Wiedersehensfreude war jeweils echt und herzlich.
Deshalb traf mich die Nachricht von seinem Tod gestern unerwartet und schmerzhaft. 75 war er geworden, eigentlich kein Alter für einen so vitalen Menschen, sprühend vor Unternehmungslust, die Umtriebigkeit in Person, rastlos und unermüdlich, optimistisch und stets gut gelaunt. – Kurt H. Illi starb an einem Herzinfarkt, in seinem Auto, das zum Glück noch parkiert war und mit dem er eben losfahren wollte um die Heimreise anzutreten, nach einem Zirkusbesuch.
Sein Herz hatte zu schlagen aufgehört. – Nach dem Zirkus. Gab es einen Anlass? Was war geschehen? Eben lese ich von einer Untersuchung der Krankengeschichten von rund 2’000 Herzinfarkt-Patienten. Daraus geht hervor, dass eine üppige Mahlzeit – so wie sie über die kommenden Festtage wieder anstehen dürften – für gefährdete PatientInnen das Risiko vervierfacht, innerhalb der nächsten zwei Stunden nach dem Essen einen Infarkt zu erleiden.
Es geht also in der Adventszeit, die sich ja schon mit Schokoladezeug, Christstollen und Betriebsessen ankündigt, nicht nur darum, zusätzliche Kilos zuvermeiden, sondern auch der Gefahr eines Herzversagens vorzubeugen. Dies kann in erster Linie durch Masshalten geschehen, durch Reduktion der Portionengrösse, durch geschickte Auswahl und Zusammensetzung der Speisen, auch bei bewusstem und gezieltem Genuss.
Kurt hat das Leben genossen. Es ist nicht zu bezweifeln, dass er dort, wo er jetzt ist, alles daran setzt, „sein“ Luzern im besten Licht erstrahlen zu lassen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Gross ist die Befürchtung, dass durch die orchestrierten Kampagnen für gesundes Körpergewicht so etwas wie ein Schlankheitswahn entstehen könnte, der auch sogenannt Normalgewichtige – vor allem Frauen – in die verhängnisvolle Diätenspirale zu treiben vermöchte. Tatsächlich sind bei unserer Beratung Anfragen in dieser Richtung recht häufig: dass sich Menschen nach einer für sie geeigneten Therapie erkundigen, die bei genauerer Befragung durchaus im Bereich des normalen Gewichts liegen.
In Amerika macht man andere Erfahrungen. Dort ist offenbar die Übergewichtigkeit schon so zur selbstverständlichen Norm geworden, dass manche – vor allem Frauen – gar nicht mehr merken, dass sie zu schwer sind… Bei einer Befragung von über 2000 Frauen waren ein Viertel überzeugt, „normalgewichtig“ und schlank zu sein, obwohl sie eindeutig adipös waren. Dabei handelte es sich vor allem um Frauen mit afrikanischen oder spanischen Wurzeln. Diesen kommt es gar nicht in den Sinn, ihren Lebensstil, ihre Essgewohnheiten oder ihr Bewegungsverhalten zu ändern, um etwas für ihre Gesundheit zu tun, denn sie sind überzeugt, dass sie gesund sind.
Durch dieses Verhalten sei der Erfolg von Präventionsprogrammen in Frage gestellt, klagen die Forscher der Universität von Texas. Es sei, sagt Studienleiterin Professor Abbey Berenson, zu befürchten, dass diese Frauen unbemerkt ein höheres Risiko eingingen, an Herzkreislaufproblemen oder Diabetes Typ 2 zu erkranken. Dies spiele vor allem eine Rolle bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, die eher zu Übergewicht neigten als die Männer der gleichen Altersklasse, da sie nach der ersten Geburt ihr Gewicht behalten hätten und nun keine Zeit mehr fänden, sich um ihre Gesundheit zu kümmern.
Es ist eine trügerische Sicherheit mit dem anscheinenden Schlanksein.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:52 |
Ein Männer-Deo wirbt zur Zeit mit einem selten blöden TV-Spot: ein junger Bursche sprayt sich mit dem besagten Deo ein und verwandelt sich – schwupps – in eine glänzende, dunkelbraune Schiessbuden-Figur, eine Mischung aus Al Jolson und dem nickenden Negerlein… Er muss aus purer Schokolade bestehen, verziert mit etwas Zuckerguss, denn unterwegs auf der Strasse verkrümelt er seine Nase über Glacé-Cornets, stellt sich im Bad für süsse Dips zur Verfügung, verkocht seine Hand zu Kakao und in der U-Bahn wird er schamlos in den Hintern gebissen von einer jungen Frau, die danach verschämt lächelnd ihren braun verschmierten Mund ableckt (es muss Schokolade sein!), darauf nähert er sich dem Fenster zu einem fitness-Center, wo ihm weitere junge Damen aufgeregt zuwinken… er hebt den Arm zum Gruss – und dieser wird ihm von einem weiblichen Fan in einem vorbei fahrenden Cabriolet abgerissen…
Fazit: alle wollen Schokolade! Denn Schokolade schmeckt nicht nur gut, sie ist ja auch sooooo gesund. Das hat die Wissenschaft schon längst herausgefunden und ich habe hier bereits früher darüber berichtet. Jetzt doppelt ein medizinischer Newsletter nach und beschreibt den Gesundheits-Hype, der rund um den – massvollen! – Konsum des Kakao-Derivats gemacht wird. Das kann uns im Blick auf die herannahende Advents- und Weihnachtszeit eigentlich nur gut und recht sein. Denn der Schoko-Mann ist so oder so eine Art von Sinnestäuschung, die uns im realen Leben nie begegnen wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:31 |
Ab und zu schmecken Pommes Frites lecker. Aber wir wissen, dass sie viel Fett und oft zu viel Salz enthalten, deshalb geniessen wir sie mit Vorsicht und nicht zu häufig.
In letzter Zeit sind in den Take-Aways die Country-Cuts in Mode gekommen: diese naturbelassenen Kartoffelschnitzchen mit Schale, die nicht nur im Oel ausgebraten sind, sondern meist auch in einer würzigen Tunke geschwenkt wurden. Eine attraktive Abwechslung, auch wenn gesundheitlich nicht gerade von Vorteil.
Einen ähnlichen Weg ist die Fastfood-Kette Wendy’s gegangen: sie hat in Amerika eine neue Fritten-Sorte eingeführt, die Natural-cut fries with sea salt. Zwei Merkmale zeichnen die Speise aus: die Fritten-Stäbchen haben an den beiden Enden noch etwas Schale dran, und bestreut werden sie mit Meer-Salz. Das lasse sie irgendwie „gesünder“ wirken, sagen Marketing-Experten.
Bei dieser neuen Rezeptur handelt es sich um das allererste Redesign der Pommes seit 41 Jahren, sagt Wendy’s, und sie wollten damit gegenüber dem Marktführer McDonald’s Terrain gutmachen. Die Krux dabei sei, meinen besorgte Ernährungswissenschaftler, dass das Meersalz gegenüber dem klasssischen Steinsalz chemisch keinen Unterschied bringe: in reiner Form sind die beiden Stoffe identisch. Da aber das Meersalz etwas grobkörniger sei, würde mehr davon verwendet, so dass die gesundheitliche Bilanz am Ende negativ ausfalle. Gerade junge Menschen, die man mit dem neuen Produkt ansprechen wolle, sollten nicht an einen zu hohen Salzkonsum gewöhnt werden.
Aber die Zukunft lässt sich nicht aufhalten. Nach den neuen Frittes kommt nun auch ein neuer Burger. Wohl bekomms.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:37 |
Zum vierten Mal in Folge hat eine Eltern-Jury in Australien der Firma Kellogg’s den Preis für das schlechteste Lebensmittel-Marketing zugesprochen, weil stark zuckerhaltige Produkte in der Werbung explizit für Kinder und Jugendliche angepriesen wurden, mit Methoden, von denen sich der Konzern in seinem Versprechen betreffend freiwillige Werbebeschränkung auf dem Papier ausdrücklich distanziert hatte…
Dieser Vorgang isgt eine weitere Illustration der Tatsache, dass von der Lebensmitelindustrie auf freiwilliger Basis nicht mit einem wirksamen Beitrag für eine gesündere Ernährung der Kinder zu rechnen ist. Nur harte Verbote und deren konsequente Ahndung könnten Remedur schaffen, sagt die Elternkommission, die von namhaften Gesundheits- und Patientenorganisationen in Australien unterstützt wird.
Unter anderem hatte Kellogg’s den Kids in TV-Spots suggeriert, dass sie sich in der Schule bei den Kameraden beliebt machen würden, wenn sie zum Znüni einen bestimmten Schokoriegel mitnähmen, und gleichzeitig wurde eine besonders zuckerhaltige Frühstücksflocke als „Iron-Man-Krfaftnahrung“ angepriesen, wodurch der Eindruck entstand, siese sei besonders gesund.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:06 |
Es macht Fortschritte mit der Deklaration der Lebensmittel. Heute fand ich auf einem Stück Käse von coop einen veritablen Leitfaden. Anstelle der normalerweise aufgeklebten Etikette befand sich ein kleiner, laminierter Faltprospekt, der sich ablösen liess. Aussen ein schönes Bild eines breit ausladenden Berner Bauernhofes, mitten in saftig grüner Graslandschaft und umgeben von Obstbäumen, daneben auf grünem Untergrund das Bio-Knospen-Logo mit dem Zusatz naturaplan, sowie die herkunftsbestätigende Beschreibung des Inhalts: EMMENTALER/switzerland. Auch, dass es sich um eine milde Sorte handelt.
Am rechten Bildrand unter einem durchsichtigen Streifen sind die Nährwerte pro Portion (30g) sichtbar: 122 kcal, das sind 6 % meines Tagesbedarfs, und die GDA-Angaben zu Zucker, Fett und Kochsalz. In der unteren Ecke lädt mich ein kleiner Pfeil dazu ein, das Deckblatt zu lösen, um an weitere Informationen zu kommen. So finde ich denn die Internet-Adresse zum coop-Foodprofil und ausführlichere Angaben in Deutsch und Französisch zu den Werten für 100 Gramm, eine Portion und den gesamten Tagesbedarf.
Was mich aber in höchsdtem Masse verblüfft, das ist der Allergie-Hinweis auf der Innenseite, in der linken oberen Ecke. Da steht doch, auf hellgrünem Hintergrund, mit einem kleinen „i“ eindeutig als Information gekennzeichnet, die dreisprachige Botschaft: Enthält Milch – Contient du lait – Contiene latte. – Wer hätte DAS gedacht? Sind wir dank der Produktionsmöglichkeit von synthetischen Lebensmitteln nun glücklich so weit, dass es nicht mehr selbstverständlich ist, dass Bio-Emmentalerkäse aus MILCH gemacht wird? Muss man dem Konsumenten warnend in Erinnerung rufen, dass die weisse Flüssigkeit nicht etwa bloss aus der Fabrik kommt, sondern früher einmal Gras war, das durch die Kuh erst veredelt wird?
Immerhin, es ist eine klare und unmissverständliche Aussage: Enthält Milch. Bei vielen Schokolade- und anderen Süssprodukten steht der Allergie-Hinweis: Kann Spuren von Nüssen enthalten. Da können wir uns ja wirklich glücklich schätzen, dass hier (noch) nicht steht: Könnte Spuren von Milche enthalten.
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