29/2  Faktor Zeit

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:03

Nachtrag zu meiner gestrigen Betrachtung im Zusammenhang mit einer Sendung der ARD über „gesundes Essen“: Ich habe mich heute mit einem Stoffwechselspezialisten über diesen Beitrag unterhalten.

Es sei – so dessen Meinung – einigermassen fahrlässig, aufgrund einer bloss wenige Wochen dauernden Versuchsanordnung mit einem relativ kleinen Panel (15 Leute pro Ernährungs-Typ) irgendwelche verbindlichen Schlüsse über die Reaktionen des Körpers auf die Ernährung ziehen zu wollen.

Veränderungen im Stoffwechsel und in den verschiedenen Messwerten einzelner Daten würden sich nicht kurzfristig einstellen (ausser unter extremen Bedingungen), zuerst setze der Organismus alles daran, sein gewohntes „System“ weiterhin aufrecht zu erhalten. Messbare Änderungen der Werte würden sich erst über eine längere Dauer einstellen, und um zu verlässlichen Daten zu kommen, müssten wesentlich mehr Probanden an einer solchen Studie mitmachen.

Das ist tatsächlich eine Überlegung, die ich selber nicht angestellt hatte, denn die Auswertung des TV-Experimentes wirkte überzeugend. Aber der Praktiker weiss, dass jede Entwicklung im Bereich Übergewicht grundsätzlichb auf lange Dauer angelegt und überwacht werden muss. Über die Wirkung von bestimmten Therapien lässt sich erst nach Jahren eine verlässliche Aussage machen… und auch die muss nicht unumstösslich sein, wie verschiedene Erfahrungen mit Medikamenten zur Gewichtskontrolle in den letzten Jahren gezeigt haben.

Das gilt wohl auch für ein brandneues Präparat mit dem Namen Qnexa, das vor wenigen Tagen in USA durch die Behörde FDA (Food and Drug Administration) zugelassen wurde und von dem man bisher sehr positive Berichte hört. Mit der Zeit wird es ja sicher auch in die Schweiz kommen.




28/2  Gesund essen?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:11

Am Montagabend zeigte das Erste Deutsche Fernsehen eine interessante Dokumentation: der ARD-TV-Koch Tim Mälzer ging der Frage nach, ob es denn „gesunde“ und „ungesunde“ Ernährungsweisen gebe, wo wir uns doch tagtäglich mit der mehr oder weniger deutlichen Aufforderung konfrontiert sehen, uns „gesund“ zu ernähren.

Dabei ging es diesmal nicht ums Abnehmen, sondern „nur“ um den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit. An dem Experiment nahmen 45 Personen teil. Vier Wochen lang durften sie nichts anderes essen als das, was in Mälzers Kochstudio für sie zubereitet wurde, zum Frühstück, am Mittag und am Abend. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe ass „mediterran leicht“, also das, was gemeinhin als bekömmlich und gesundheitsförderlich gilt. Die zweite Gruppe ernährte sich von „deftiger deutscher Hausmannskost“, während die dritte Gruppe ausschliesslich Fast Food futterte, also Burger, Pommes und Co., mithin am sogenannt „ungesündesten“ lebte.

Allen drei Gruppen war gemeinsam, dass sie pro Mahlzeit genau gleich viele Kalorien zu sich nahmen. Ihr Gesundheitszustand wurde vor dem Versuch und danach minuziös analysiert und verglichen. Und siehe da: es zeigten sich keinerlei signifikante Veränderungen. Es gab selbst bei der Fast Food-Gruppe keinen Vitaminmangel und die mediterranen Esser fühlten sich auch nicht besser als die anderen. Nur die Fast Food-Truppe hatte das Gefühl, in der Zwischenzeit öfters hungrig zu sein.

Welche Schlüsse zieht der TV-Koch aus dem Experiment „Ernährungs-Check“? – Sehr simpel: es komme nicht auf das „Was“ an, sondern einzig auf das „Wieviel“? (Das wäre auch nicht im Widerspruch zum andern grossen Dokumentarfilm-Experiment „Supersize Me!“, wo ein Proband sich längere Zeit ausschliesslich von McDonald’s-Futter ernährte, aber eben in super grossen Portionen, weit über seinen effektiven Energiebedarf hinaus, was dann zu Veränderungen seiner Gesundheitswerte geführt hat.)

Man solle, folgert Mälzer, mit der Ernährung unverkrampft und nicht doktrinär umgehen, allerdings „Mengen-bewusst“, wenn möglich naturnah und frisch zubereitet, und vor allem lustbetont, so dass es schmeckt. – Das sind tröstliche Botschaften. Für uns, die wir nicht nur „gesund“ sein, sondern wenn möglich auch noch unser Gewicht reduzieren möchten, wären allerdings einige Anschluss-Erkenntnisse interesssant gewesen: welche Nahrung uns denn auch in kleinen Mengen gut sättigt, so dass wir nicht in Versuchung geraten, „zu viel“ davon zu nehmen. Denn offenbar – das hat das Experiment bewiesen und wen wunderts – liegt die Krux im „Zuviel“ und nicht so sehr im „Was?“ und im „Wie?“




27/2  Geht an die Nieren

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:41

Es liegt eine Art Fluch auf unserem Bemühen um eine Gewichtsreduktion. Als seinerzeit ein gewisser Dr. Atkins seine Kohlenhydrat-freie Ernährung propagierte, warf man ihm vor, die Gesundheit seiner Anhänger zu gefährden und empfahl, diese „Diät“ nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen. Über Atkins selber kursierten die abenteuerlichsten Gerüchte, unter welch bösen Umständen – Verfettung, Herzschlag – er am Ende seiner Tage aus dem Leben geschieden sei…

Dann realisierten die Ernährungsleute, dass der – massvolle -Verzicht auf Kohlenhydrate doch nicht so schlecht sei und es kamen zahlreiche Varianten von „ketogener“ Ernährung in Umlauf, mit einem erhöhten Anteil an Eiweiss, mit reduzierten Kohlenhydraten und mit wenig Fett. Der Verzicht auf Kohlenhydrate (vor allem am Abend) zugunsten von Eiweiss fand zunehmend Anklang und wurde auch in der Gastronomie akzeptiert…

Und nun? – Jetzt findet die Forschung heraus, dass die Hälfte aller Nierenleiden (in Amerika) möglicherweise auf einen erhöhten Eiweiss-Konsum zurück zu führen sind, denn 50% der Personen, die ein chronisches Nierenleiden haben, haben eine oder mehrere Diäten hinter sich.. Wer eine Low-Carb-Diät absolviere, der nehme mehr Eiweiss zu sich als der sogenannte Normalesser. Das könne an die Nieren gehen. Deshalb sei es unbedingt wichtig, nur „massvoll“ Eiweiss zu verspeisen (im Durchschnitt sollten dies nicht mehr als 1,2 Gramm pro Kilo Körpergewicht sein; wer eine ketogene Diät einhält, nimmt aber fast das Doppelte zu sich, bei Nierenbeschwerden müsste man sich auf die Hälfte beschränken).

Wie mans also macht: ein Pferdefuss ist immer irgendwo versteckt und es bleibt bei der Wahl zwischen Pest und Cholera. Solange man dabei abnimmt.




26/2  Agitations-Ärger

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:39

Bei der Lektüre der sonntäglichen Druckerzeugnisse hatte ich mich gefreut über ein  Interview mit dem Direktor des Bundesamtes für Gesundheit. Auf die recht angriffigen und zum Teil etwas tendenziösen Fragen gab er klare und offene Antworten, politisch-pragmatisch bedacht nahm er Partei für das nächste Woche im Nationalrat zur Debatte stehende Präventionsgesetz, das es der Schweiz endlich ermöglichen würde, die ohnehin zu knappen Ressourcen für die Gesundheitsvorsorge gezielter und koordiniert einzusetzen. Er liess sich auf keine Äste hinaus und nicht provozieren und widerlegte mit sachlichen Argumenten eine ganze Reihbe von populistischen Unterstellungen und unbewiesenen Behauptungen, mit denen rechtsbürgerliche Politkreise systematisch die Arbeit des Bundesamtes zu unterminieren und die Gesetzesvorlage zu torpedieren versuchen.

Und dann zappte ich am Abend in die Talkshow auf dem Zürcher Lokalfernsehen, wo ich meinen ehemaligen Journalisten-Kollegen und TV-Mann Filippo Leutenegger hörte, wie er sich furchtbar darüber aufregte, dass der BAG-Mann es in diesem Interview gewagt hatte, eine eigene Meinung zu äussern. Dies hättten, sagte der Herr Ex-Chefredaktor und Neo-Medien-Zampanoo von Herrliberger Gnaden, die Bundesbeamten gefälligst zu unterlassen, da sie nichts weiter seien als die Vollzugsorgane der parlamentarischen Beschlussfassung.

Freund Filippo scheint vergessen zu haben, dass „sein“ Bundesrat Pascal Couchepin es war, der den Auftrag zur Erarbeitung des Präventionsgesetzes gab. Im liberalen Grundansatz mit der Eigenverantwortung als oberstem Prinzip verkörpert es jene Werte, die in anderem Zusammenhang von den bürgerlichen Propagandisten nicht laut genug gerühmt werden können. Die Hetze gegen das neue Gesetz macht betroffen und weckt Zweifel an den Motiven derer, die sie betreiben. Anstatt sich für das – gesundheitliche – Allgemeinwohl der Bevölkerung einzusetzen (wofür sie bei der Amtseinsetzung einen Eid geleistet haben) vertreten sie nur den blanken Eigennutz derer, die sich daran bereichern können, dass andere ihre Gesundheit schädigen. Auch ich hoffe auf Vernunft und Verantwortungsgefühl im Parlament.




25/2  Kompetenz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:15

Besuch heute in der Stoffwechselpraxis Zentralschweiz. Es ist Tag der offenen Tür zur Einweihung/Eröffnung einer neuen interdisziplinären Adipositas-Sprechstunde, zentral gelegen im Bahnhof Luzern. Die Chance einer Neueröffnung liegt darin, dass sich von Anfang an alles funktional und grosszügig planen und anlegen lässt. Da sind die Behandlungs-Plätze für verschiedene therapeutische Anwendungen und Untersuchungen: spezielle Liegen, in der Höhe verstellbar, ausgelegt auf eine Belastung bis zu 600 Kilo. Da sind grosse verschiebbare Türen, so angelegt, dass sich die halbe Wand eines Raumes öffnen lässt. Weit und licht alles, in hellem Weiss, offen und einladend. Im Wartebereich eine lange Bank, solide abgestützt, auf die man sich setzen kann ohne von irgendwelchen Lehnen eingeengt zu werden. Geplant ist dort auch ein visuelles Informations-Zentrum. Eine Waage gibt es mit flacher und grosszügiger Plattform, so richtig einladend um sich darauf zu stellen. Neben der zertifizierten Adipositas-Spezialistin erhält man unter dem gleichen Dach auch Ernährungs- und psychologische Beratung, eine intensive Analyse des Stoffwechsels mit Kalorimetrie und alles, was zu einer seriösen Abklärung der individuellen Übergewichts- und Stoffwechsel-Situation gehört. – Es ist beruhigend zu wissen, dass es an immer mehr Orten Adipositas-Praxen gibt, die über modernste Einrichtungen verfügen und wo die PatientInnen und ihre Probleme ernst genommen werden. Alles Gute zum Start!




24/2  Nicht simpel gestrickt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:47

Dass der Weg zu einem leichteren Körpergewicht mit unbequem harten Steinen gepflastert ist, das wissen alle, die ihn schon einmal beschritten haben, egal, wie weit sie dabei gekommen sind.

Nun hat eine Forschergruppe einen Tatbestand empirisch bestätigt, der für uns praktische Abnehmer altvertraut und längst bekannt ist: Abnehmen ist schwieriger als man sich das gemeinhin vorstellt!

Eine banale Erkenntnis, weiss Gott. Und wie kam es dazu? In vielen international anerkannten Richtlinien und Empfehlungen wird davon ausgegangen, dass eine Reduktion um täglich 500 Kalorien gegenüber dem Grundbedarf zu einem Gewichtsverlust von ca. einem Pfund pro Woche führen müsste. Rechnerisch stimmt das duchaus, entsprechen doch 7’000 Kalorien etwa einem Kilo Körperfett.

In der Wirklichkeit des Abnehmens haben wir es aber nicht mit stabilen, quasi linearen Systemen zu tun, sondern mit einem dynamischen Komplex, der laufenden Veränderungen unterworfen ist. Während des Gewichtsverlusts passt sich der Organismus den neuen, reduzierten Gegebenheiten flexibel an und verändert den Stoffwechsel, indem er seinen eigenen Kalorienverbrauch, den Grundbedarf, fliessend reduziert, bis er sich wieder stabilisiert und im Gleichgewicht bleibt. Die Abnahme stagniert.

Wer sich also zu ehrgeizige Ziele setzt und in kurzer Zeit viel abnehmen möchte, ist automatisch zum Scheitern und damit zur Frustration verurteilt. Aber das ist eigentlich keine neue Erkenntnis, nur die Bestätigung dessen, was wir entweder schon gewusst oder dann doch geahnt haben.

Wer meint, der menschliche Organismus sei eine Maschine, in welcher einfach die berechenbaren Gesetze der Physik und der Chemie am Werk sind, der täuscht sich. Zum Glück, denn so simpel sind wir nicht gestrickt und so leicht macht es uns das Leben nicht, leichter zu werden.




23/2  Dr. med. App

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:49

Der Schweizer Bundesrat – höre ich in den Nachrichten – denkt daran, die Geldbusse massiv zu erhöhen, die fällig wird, wenn jemand erwischt wird, wie er am Steuer eines Autos sein Handy bedient. Das wirkt auf den ersten Blick vernünftig, denn Handy und Autofahren erhöhen das Risiko für Unfälle.

Aber was, wenn der Handygebrauch überlebenswichtig ist? – Das Smartphone als zentrales Werkzeug in der Gesundheitsversorgung, diese neue Perspektive wird vom Gesundheitsministerium in England beschworen. Bald, vernimmt man, würden die Hausärzte ihren Patientinnen und Patienten per Rezept bestimmte „Apps“ verschreiben.

Übers Internet hat das Ministerium die Bevölkerung aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie die neue Telefon-Technologie im Dienste der Gesundheit angewendet werden könnte. Dies waren die häufigsten Vorschläge für entsprechende Apps:

  • Langzeit-Überwachung von chronischen Krankheiten (z.B. Diabetes)
  • Hilfe in posttraumatischen Stress-Situationen
  • Überwachung des Blutdrucks und anderer Funktionen
  • Orientierung über Gesundheits-Angebote und Standorte
  • aktuelle Tipps zum gesunden Essen und zur Fitness

Per App könnte geklärt werden, welche Klinik gerade offen hat und wie man dorthin gelangt. Übers Telefon könnte man eine Erst-Konsultation einholen und Daten zur Analyse eingeben. Eine App kann die Patienten daran erinnern, dass und wann sie Medikamente einnehmen oder den Blutdruck messen sollen. Per Telefon können Rezepte und Produkte-Empfehlungen vermittelt und Lebensmittel-Fakten abgerufen werden.

Das Ministerium hatte eine Auswahl der besten Vorschläge ins Internet gestellt; diese wurden in einem Monat über 14 Millionen mal abgerufen. Nun soll diese Dienstleistung konsequent ausgebaut werden.

Online-Gesundheitsangebote für Mobiltelefone sollen in die neue englische Gesundheitsstrategie einfliessen. Vielleicht ein Mittel, um dem auch hierzulande sich abzeichnenden Mangel an Hausärzten entgegen zu wirken? Schön und gut wäre es, aber möglicherweise nur eine Zwischenstufe auf dem Weg zum total(itär)en Gesundheits-Staat. Dieser bestünde wohl darin, dass jedem Säugling ein Analyse-Chip eingepflanzt wird, der den Menschen ein Leben lang begleitet, ihn laufend analysiert, die Daten laufend an eine Gesundheits-Zentrale meldet und sofort Alarm schlägt, wenn sich ein Leiden abzeichnet…

Dann aber stellt sich die Frage: Wie „krank“ ware denn dies?




22/2  Kuhsaft

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:49

Einst tranken wir sie direkt ab Zitze vom Euter des lieben Viehs. Heute ist sie das Endprodukt eines hochraffinierten Prozesses und viele Kinder ekeln sich vor kuhwarmer Frischmilch, als wären sie im Dschungelcamp.

In den Grossverteilern gibt es ganze Regale voll von milchigen Flüssigkeiten, von der Vorzugs-, der Vollmilch bis zum Magermilch-Drink, von den zahlreichen Vitamin-Beigaben ganz abgesehen, und den Milchersatz-Getränken aus Soja, Kokos oder was immer sonst für Quellen, um der offenbar zunehmend grassierenden Laktose-Intoleranz auszuweichen.

Einst hatten wir die Vollmilch vom Bauernhof direkt bezogen, sie dann über Nacht im Keller in Schüsseln aufgestellt, um am Morgen die dicke, Falten werfende Rahmschicht abzuschöpfen. Beim Aufkochen bildete sich eine Haut… die liebte ich, auf einem Stück Brot, mit ihrem nussigen Geschmack. Heute ist die Industriemilch homogenisiert, pasteurisiert, uperisiert, kastriert…

Für alle, die sich kalorienbewusst ernähren wollen/müssen bleibt die Frage, wie „mager“ denn die Trinkmilch sein solle, damit sie noch schmeckt und doch nicht dick macht. („Blaue Milch“ nannte man früher das Getränk der armen Leute, aus dem jeglicher Rahm auszentrifugiert war.)

Swissmilk, die Vermarktungsgesellschaft der Schweizer Milchproduzenten, lanciert nun eine Kampagne, um der weit verbreiteten Meinung zu begegnen, Vollmilch sei weniger geeignet, wenn es ums Abnehmen geht. Pro Glas beträgt der Unterschied zwischen Vollmilch und Milchdrink – sagt die Ernährungs-Fachfrau Marianne Botta Diener – gerade mal 20 Kalorien.

Das klingt nach wenig. Macht aber, aufs Jahr gerechnet, 7’300 Kalaorien aus. Und das ist ein Kilo Körperfett. Natürlich schmeckt mir das Vollmilch-Joghurt besser als das mit 0,2% Fett… Alles ist also eine Frage des Masses und der Menge. Und wenn ich mir den Luxus des Wohlgeschmackes leiste, dann müsste ich diesen anderswo kompensieren. Was leichter gesagt ist als getan. Die Kuh kämmert es eher wenig, sie macht ihre Milch nach dem uralten Rezept von Mütterchen Natur.




21/2  Zaubereien

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 19:35

Wir haben das Buch gelesen und den Film gesehen, haben die Musik geliebt: Somewhere Over The Rainbow... und uns entführen lassen in die träumerische Welt der Kindersehnsüchte. Und seitdem ist der Begriff „Oz“ untrennbar verbunden mit entlarvtem faulem Zauber. – Er, der Zauberer von Oz, der mit Täuschung und Tricks die Illusion aufrecht erhält, er sei allmächtig und unbesiegbar, wird von einem kleinen Hund demaskiert, der den Vorhang herunter reisst, hinter dem sich das mickrige Männchen verbirgt, wenn es die effektvolle Zaubermaschine bedient.

Drum ist es für mich fast unverständlich, wie jemand dazu kommt, eben diesen Begriff zu wählen, um die Illusion von allheilender Medizinalkunst zu erwecken. Sehr populär ist im amerikanischen Fernsehen die Dr. Oz Show. Da sitzt das brave Publikum im Studio und sieht zu, wie ein Mensch über Gesundheitsfragen spricht und Präparate zum Kauf empfiehlt, dem man eigentlich ein Occasions-Auto nur mit grösster Vorsicht abkaufen würde. Vertrauenserweckend wirkt Dr. Oz auf mich ebenso wenig wie sein überaus berühmter und beliebter Kollege Dr. House. Aber mit den Ärzten ist es sowieso eine irreale Sache. Offenbar fliegen dem exzentrischen Zyniker House – auch wenn er nur eine Kunstfigur ist – die Herzen der Weiblichkeit flächendeckend zu.

In dem Beitrag, den ich weiter oben als Beispiel verlinkt habe, propagiert Dr. Oz „natürliche“ Lebensmittelzusätze, die den Gewichtsverlust beschleunigen sollen. Vor solchen Zusätzen warnt die amerikanische Fachwelt. Nicht alles, was in kommerziellen Werbesendungen verhökert wird, sei wissenschaftlich erprobt und unbedenklich. Bei manchen Produkten fehle die Zulassung und bestünden Risiken für bestimmte Patientengruppen.

Schön wäre es, wenn sich die Gewichtsprobleme einfach so Oz-mässig wegzaubern liessen. Aber es bleibt die Täuschung in der Illusion. Irgendwann kommnt der kleine Hund und reisst den Vorhang herunter. Und dahinter steht ein ertappter Betrüger. Das haben märchenhafte Geschichten so an sich.




20/2  Hilfe im dicken Alltag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:46

Eigentlich müsste diese Information all jene nicht betreffen, die mit eBalance erfolgreich am Abnehmen sind. Das sind aber nicht alle, die in der Schweiz von Adipositas betroffen sind. Dies dürften über eine halbe Million sein.

Wer ein Übermass an Gewicht mit sich herumschleppt, hat nicht nur eine ganze Reihe von Diskriminierungen und Benachteiligungen zu ertragen, selbst wenn es ihm äusserlich gelingt, sein Schicksal gelassen zu nehmen, nein, er hat in seinem ganz normalen Alltag mit einer Vielzahl von Unannehmlichkeiten zu kämpfen, die ihm vielleicht gar nicht mehr alle bewusst sind, weil er sich daran gewöhnt hat (so wie man sich über die Zeit an die Macken und Besonderheiten seines alten Autos gewöhnt… bis man dann mal ein neues Modell fährt) oder weil man sie gezielt vermeidet, so dass die Irritation gar nicht erst eintritt.

Simple Verrichtungen, von der Körperhygiene bis zum Ankleiden, vom Sitzen auf der WC-Schüssel oder im Lehnstuhl bis zum Aufenthalt in einer Klinik… sie können Probleme bieten, Qualen bereiten, Unsicherheit auslösen.

Hierfür gibt es Hilfssmittel, über die man vielfach zu wenig gut Bescheid weiss. Oft fehlen geeignete Gegenstände in Spitälern und Arztpraxen, von der richtigen Sitzgelegenheit bis zur für Höchstgewichte geeigneten Waage, von der passenden Manschette des Blutdruck-Messgerätes bis zur stabilen Gehhilfe nach der Operation.

Wer sich einen Überblick verschaffen will, was es auf diesem Gebiet alles gibt, sei es für den privaten Haushalt oder für eine klinische Praxis, der findet eine Fülle von Informationen im Internet. Dabei handelt es sich um Spezial-Anfertigungen, denn die meisten der medizinischen Hilfsgeräte, die normalerweise zur Verfügung stehen, reichen hächstens aus für eine Belastung bis zu 90 Kilogramm. – Es ist gut zu wissen, wohin man sich wenden kann, wenn man Hilfe braucht.