Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 16:48 |
Eine kalkulierte Welle aus Abscheu und Erregung ging durch das hiesige Medienpublikum, als vor einigen Wochen die letzte Staffel der TV-Serie zuende ging von Ich bin ein Star – holt mich hier raus!, auch bekannt unter der Kurzformel Dschungelcamp.
Der abstossende Reiz dieser Realityshow aus der australischen Wildnis beruht unter anderem darauf, dass die bunt zusammengewürfelte Schar der Protgonisten jeden Tag neue „Prüfungen“ zu bestehen hat. Einige sind akrobatischer Natur, bei anderen gilt es, das individuelle Grausen vor schleimigem und krabbeligem Getier zu überwinden. Die meisten dieser Mut- bzw. Ekelproben bestehen jedoch darin, dass Dinge gegessen werden müssen, die unsereins nie im Leben freiwillig in den Mund nähme, geschweige denn kauen und hinunterschlucken würde.
Vergleichsweise harmlos mutet das Essen von gekochtem Hirsch-Penis an, der hat etwas von einem grösseren Wienerli und erinnerte mich ein wenig an Kuh-Euter, das wir in unserer Jugend – in Ermangelung von anderem Fleisch – nicht ungern gegessen hatten. Schon mehr zu beissen und würgen gaben die rohen Känguruh-Hoden, die Würmer, Maden, Larven und lebendigen Insekten.
Womit wir beim Thema sind: Ernährungswissenschafter vertreten die Ansicht, dass es auf Dauer für das Weltklima erträglicher wäre, wenn die Menschheit mehr Insekten verspeisen würde. Denn die Ökobilanz eines Kilos Grashüpfer sei wesentlich günstiger als bei einem Kilo Speck oder Rinderhuft. Die Speise sei zudem für die Verdauung bekömmlicher und ausgewogener in ihrer Zusammensetzung.
Wer sich jetzt mit Grausen abwendet, möge bedenken, dass es ganze Kontinente gibt auf dieser Welt, auf denen die Menschen regelmässig Insekten futtern, in jeder denkbaren Form und Zubereitung. Ein nachwachsender Rohstoff, gewissermassen, für den nicht ganze Tropenwälder abgeholzt werden müssen, der sich auf einfache Weise züchten lässt und der uns mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt.
Sicher ist solche Kost gewöhnungsbedürftig. Eine Umstellung könnte nicht innerhalb einer Generation erfolgen. Aber wenn uns die Umstände zwängen… es freiwillig zu tun? Gibt es Globetrotter, die in fernen Ländern schon einschlägige Erfahrungen gesaammelt haben?
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:07 |
Ab und zu tauchen Untersuchungen auf, die etwas bestätigen, was man schon zu wissen glaubt, aber doch noch nicht so ganz wahr haben will. Zu diesen Befunden gehört deie Erkenntnis, dass Übergewicht etwas zu tun hat mit der Schlaf-Dauer und dass eine weniger hoch eingestellte Raumtemperatur bei der Gewichtsabnahme untertützend wirken könnte.
Eine aktuelle Studie an der Universität Turin hat diese Sachverhalte erneut bestätigt. Zwar vermeidet die vorsichtige Formulierung eine direkte, quasi mechanisch-kausale Verknüpfung, aber sie zeigt doch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, dass ein Zusammenhang bestehen „kann“. Mit jeder zusätzlichen Stunde Schlaf sinke das Adipositas-Risiko um 30 Prozent. Und zwar nicht nur, weil man während des Schlafens nicht essen kann… der Körper startet in der längeren Schlaf-Phase ganz andere Stoffwechsel- und Regenerationsprogramme, die auch Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben. Umgekehrt kompensiert der Organismus ein Schlaf-Defizit mit erhöhter Nahrungs- und Energieaufnahme.
Bei der Zimmertemperatur verhält es sich ähnlich. Der Körper braucht mehr Energie, um seine eigene Temperatur aufrecht zu erhalten. Die holt er sich aus dem Körperfett. Aber ein einfacher Dreh am Thermostat führt noch nicht automatisch zur Gewichtsreduktion, sagen die Experten. Die Zimmertemperatur kann einer von verschiedenen Faktoren sein, die unseren Lebensstil bestimmen, und auf die wir Einfluss nehmen, die wir verändern könnten. Einen Versuch müsste es wert sein.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 14:12 |
Menschenaffen im Zoo neigen dazu, Übergewicht anzusetzen. Ihre Lieblingsspeise sind süsse Bisquits, nach denen sie regelrecht süchtig werden. Das gehe so weit, sagen die Forscher, dass sie hastig verschlungene Stücke wieder hochwürgen, um sie ein zweites Mal essen zu können… Das wäre dann ein gröberer Fall von Essstörung.
Die Gorillas Mokolo und Bebac in einem amerikanischen Zoo in Cleavland waren zu dick und wurden auf eine spezielle Diät gesetzt, die dem entsprach, was sie in freier Wildbahn auch zu fressen bekommen hätten: Viel Grünzeug wie Lattich, Löwenzahnblätter, Endiviensalat, Heu, Baumsprösslinge mit saftiger Rinde und zarten Blättern, grüne Bohnen, Flachssamen und Bananen, die mit Vitaminpillen gespickt waren…
Nach einem Jahr hatten die beiden Affen je über 30 Kilo abgenommen und wogen etwa wieder so viel wie ihre Kollegen in der Wildnis… diese hatten jedoch wesentlich mehr Muskeln, da sie mehr Gelegenheit hatten, herumzutoben. Als nächstes steht also Gorilla-Training auf dem Plan…
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob eine solche Gorilla-Diät nicht auch für uns, deren spätgeborene Nachkommen, bekömmlich sein könnte? – Engagierte Veganer würden dies wohl begeistert bejahen. Bei Lichte besehen liegt jedoch nicht nur eine evolutionäre Distanz zwischen uns und unseren biologischen Ururururahnen, sondern es gibt einen markanten Unterschied in der sozialen Situation: keiner der beiden Gorillas verfügte über eigenes Geld, um sich am Kiosk oder im Take Away seine eigene Nahrung zu kaufen! Ein Affen-Experiment wäre erst dann vergleichbar und aussagekräftig, wenn die Tiere die freie Wahl und ungehinderten Zugang zu verschiedensten Speise-Angeboten hätten.
So aber sind sie mit Gefangenen vergleichbar, die keine Entscheidungsfreiheit haben und die in einem extrem totalitären System gezwungen sind, mit dem vorlieb zu nehmen, was ihnen gereicht wird… eine Situation, die unsereins allenfalls im Spital antrifft. Und auch dort bleibt noch der Gang zum Kiosk oder die von Besuchern mitgebrachte Pralinenschachtel. Aber zum Affen machen lassen wir uns nicht.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:37 |
Wer auf seine Ernährung achtet und sich kalorienbewusst verpflegen will, hat oft Mühe beim auswärts Essen. Zuhause hat man in etwa den Überblick und kann sowohl die Mengen abwägen wie deren Kaloriengehalt auf der Etikette nachlesen. Im Restaurant geht das nicht so gut, weil man in der Regel die Rezepte nicht kennt.
Deshalb hat die Regierung in England beschlossen, dass ab Herbst dieses Jahres in Gaststätten und Take Aways die Kalorien pro Menü auszuweisen seien. Allerdings zunächst auf freiwilliger Basis. Erst wenn der Appell keine Beachtung finden sollte, würden entsprechende gesetzliche Auflagen eingeführt.
Umstritten ist allerdings, wie intensiv die KonsumentInnen diese Kalorien-Angaben effektiv nutzen. Ein Versuch in Amerika hat zu einem ernüchternden Resultat geführt: das Essverhalten von 349 Jugendlichen wurde getestet vor und nach der Einführung der Deklarationspflicht. Zwei Drittel davon waren in Begleitung ihrer Eltern.
Die Auswertung der Kalorienzahl der verzehrten Speisen zeigte keinerlei Unterschied zwischen „vorher“ und „nachher“. Weit wichtiger als die Kalorien-Angaben waren andere Faktoren. In erster Linie war es der Geschmack der Speisen, und an zweiter Stelle kam der Preis. Der Einfluss der Eltern aus die Menè-Wahl der Kinder wurde insgesamt als „gering“ erachtet.
Und was lernen wir daraus? – Isolierte Massnahmen allein bringen wohl (noch) nicht viel… Vor allem erfolgt keine „automatische“ Umstellung der Lebensgewohnheiten, bloss weil neue Informationen oder Indikatoren verfügbar sind. Parallel dazu braucht es Aufklärung, Motivation, „Indoktrinierung“ in einem positiven Sinn, indem den Kids (und deren Eltern) schon früh die Vorzüge einer gesunden bzw. „richtigen“ Ernährung beigebracht werden. Erst ein konsequentes und nachhaltiges Training kann auf Dauer Erfolge bringen… Es ist, das wissen wir inzwischen, eine Generationen-Aufgabe, bei der man sich nicht vorzeitig entmutigen lassen darf!
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:05 |
Christian Rach ist ein deutscher Sternekoch, der fürs Fernsehen marode Gastronomiebetriebe zu sanieren versucht. Manchmal gelingt es ihm, wenn die Besitzer die Gnade haben, seine Empfehlungen und Vorschläge anzunehmen und umzusetzen. Als innovativer und qualitätsbewusster Küchenchef hat er sich einen Namen gemacht, der inzwischen selber zum Gütesiegel geworden ist. Rach, der Restauranttester ist ein viel beachtetes Sendekonzept. (Von der eher bescheidenen Nachahmer-Sendung, die in der Schweiz nach gleichem Muster produziert wird, wollen wir hier nicht reden.)
Nun ist Rach dazu übergegangen, nicht nur Gaststätten zu testen, sondern ebenfalls Lebensmittel, die im Handel erhältlich sind. Er tut dies aus freien Stücken und ohne Auftrag der Industrie, in Zusammenarbeit mit einem neutralen Prüfinstitut. Mit Kollegen unterzieht er ausgewählte Produkte einem sensorischen Verkostungs-Test, regstriert und bewertet Geschmack, Aussehen, Rezepturen… dann werden die für gut befundenen Artikel im Labor einer chemisch-stofflichen Prüfung unterzogen, ob der Inhalt mit der Deklaration übereinstimmt, ob versteckte schädliche oder gefährliche Keime enthalten sind, wie es mit der Reinheit steht, etc.
Erst wenn alle Aussagen positiv sind, wird einem Produkt das Label Rach getestet zuerkannt. Dieses erscheint vorerst nur in seiner Website. Rach ist glaubwürdig und unabhängig. Seine Empfehlung an die KonsumentInnen: glaubt nicht alles, was auf der Packung steht. Kauft nur Dinge von denen ihr wisst, was drin ist. Seid kritisch und wählerisch. Das gilt auch für uns.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:56 |
Eine überaus fröhliche Frau Regierungsrätin aus dem Aargau ist heute Abend in der Sendung Giacobbo / Müller aufgetaucht: Susanne Hochuli. Sie verantwortet die Gesundheit, das Soziale und das Militär. Und sie hat mit verblüffender Schlagfertigkeit die Sticheleien von Victor pariert und parodiert. Das Geheimnis ihrer Mediengewandtheit lüftet sich beim Lesen ihres Curriculums: sie war in ihrem früheren Leben als Journalistin unter anderem auch beim SF tätig… Dass die Komödianten dies nicht deklariert haben, grenzt schon fast ans Guttenbergsche.
Aber davon wollte ich ja eigentlich gar nicht berichten, sondern darüber, dass Hochuli – als grüne Politikerin – solide zum Militär steht und dass sie, als Gesundheitsdirektorin, sich, wie sie selber sagte, Sorgen macht wegen der Tatsache, dass immer mehr Soldaten und Rekruten übergewichtig sind. Sie sei deshalb bereits beim VBS-Chef Ueli Maurer vorstellig geworden.
Leider habe ich den entsprechenden Vorstoss nicht gefunden… hier hat Wikileaks eindeutig versagt. – Aber ich erinnere mich aus eigener Erfahrung ans Dicksein in der Armee: solange du jung bist und das Gewicht sich einigermassen in Grenzen hält, kommt man locker mit. Die Probleme setzen dann ein, wenn die Ordonnanzuniformen ab Stange nicht mehr gross genug sind, wenn es Spezialanfertigungen für den Gürtel braucht, wenn sich die Hemden nicht mehr schliessen lassen… Dass ich etwa auf der Kampfbahn in der Zappe secken geblieben wäre, das ist mir zwar erspart geblieben, aber eng wars! Und den ganzen Wanst über die Bretterwand zu wuchten, das war ein Stück Schwerstarbeit, vor der die sportlichen Athleten verschont blieben.
Wie auch immer: einst galt die Armee als die Schule der Nation, der sich alle zu unterziehen hatten, ob dick oder dünn, gross oder klein, dumm oder gescheit… Und fast alle haben wir es überlebt. Heute, wo die Auswahlverfahren viel selektiver sind, kann Übergewicht ein Grund sein für Untauglichkeit. Mich würde interessieren, was die Aargauer Gesundheitsadirektorin in dieser Sache ihrem Departementschef vorgeschlagen hat.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:26 |
Ich habe einen Laden. Keinen grossen und nicht einen ganzen, aber doch einen Anteil. Vielmehr einen Anteilschein. Ich bin Genossenschafter, und das kam so.
In der kleinen Ortschaft, an deren Rand unser Ferien- und Weekendhäuschen steht, gab es vor langer Zeit einen richtigen Tante-Emma-Laden. Als Kinder haben wir immer dort eingekauft. Die Konfitüre und die Ravioli gab es in Zweikilobüchsen, von jedem Produkt nur eine Sorte. Gekauft wurde, was es hatte im Lädeli. Überleben konnte die alte Frau nicht, beziehungsweise: nach ihrem Tod fand sich niemand, der den Laden weitergeführt hätte. So stand er viele Jahre leer, das kleine Haus an der Strassenkreuzung schien unbewohnt und verlassen.
Im Nachbardorf, mit dem die Gemeinde fusioniert hatte, gab es einen VOLG. Der bot ein etwas breiteres Sortiment und wurde von zwei jüngeren Frauen geführt. Aber der Laden war weder Fisch noch Vogel. Früchte und Gemüse waren nicht immer frisch, das Angebot konnte nicht Schritt halten mit dem, was man sich inzwischen von den grossen Migros- und Coop-Filialen her gewohnt war. Im nahen Städtchen war neu ein Denner entstanden und jede Tankstelle hatte einen Lebensmittel-Verkakuf eingeführt. Vor vier Jahren musste der VOLG schliessen.
Da taten sich die Leute aus den kleinen Ortschaften zusammen und bildeten ein Genossenschaftsunternehmen. Sie richteten aus eigener Kraft einen Vitamarkt ein, mit einem limitierten Angebot zwar, aber viele Produkte direkt aus der Nachbarschaft, von Bauernhöfen und von lokalen Metzgereien und Bäckereien. Identifizierbar also, man kannte und kennt die Produzenten, es sind zertifizierte Bio-Bauern, die Transportwege sind kurz, die Ware ist naturbelassen und frisch…
Das Sortiment erfüllt weitgehend die Kriterien eines nachhaltigen Lebensmittelkonsums, und wenn immer ich in der Gegend bin, mache ich einen Abstecher und decke mich ein. Vielleicht kaufe ich dann etwas über das hinaus, was wir unbedingt für den Speisezettel brauchen, aber weil es ein Stück weit ja auch „mein“ Geschäft ist, fördere ich gerne den Umsatz, mache einem Schwatz mit dem Personal, für das ich mich mitverantwortlich fühle, und komme mir dabei irgendwie gut vor.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 20:02 |
Wieder eine Sitzung in Bern. Was ich nicht bedacht hatte: Seit dem letzten Mal war der ÖV neu organisiert worden und die Trams haben zum Teil andere Nummern. So sass ich am Bahnhof und wartete geduldig auf einen Fünfer, der einfach nicht kommen wollte. Innerhalb von zehn Minuten sprachen mich drei Männer mittleren Alters in reichlich abgetragener Kleidung an und fragten sinngemäss:
Hätteted der mer nid öppis Münz zum ässe?
Nun wollten wir nicht pingelig sein und die Leute darüber aufklären, dass man Geld ja gar nicht essen könne… aber die Häufung der Anfragen in so kurzer Zeit gab mir doch zu denken. Und alle brauchten das Geld für Esswaren, sagten sie. Früher hatte ich mich noch auf Dispute eingelassen, war mitgegangen zum Bratwurststand, um sicherzustellen, dass sich meine Batzen nicht unerwegs in Drogengeld verwandelten…
Überhaupt sind die Ansprüche gestiegen. Früher wurde man direkt gefragt: Hesch mer e Schtutz? Heute reicht diese Münze wohl nicht mehr aus. Der letzte, der mich heute in dieser Sache ansprach, hatte eine glimmende Zigarette in der Hand. Ok, dachte ich, wenns dafür reicht, wird es mit dem Hunger wohl nicht so schlimm sein… Auch wenn ich objektiv durchaus einige Geldstücke in meinem Portemonnaie gehabt habe, auf die ich problemlos hätte verzichten können, war subjektiv heute klar nicht mein wohltätiger Tag. Ich tat, was all die anderen, die mit mir auf das Tram warteten, taten: ich schüttelte den Kopf, hob die Schultern, schaute weg.
Nach einiger Zeit realisierte ich: das Tram mit der Nummer 5 trug jetzt die Nummer 6 und war das „blaue Bähnli“, das von Muri kam und in den Westen fuhr. Ich kam noch rechtzeitig zur Sitzung.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 21:03 |
Wenn immer möglich Vollkorn, so lautet die gängige Empfehlung zur Nahrungsumstellung, denn Vollkornprodukte sättigen besser und haben einen günstigeren Glykämischen Index, d.h. bei ihrer Verdauung spielt das Insulin eine weniger verhängnisvolle Rolle als beim Verzehr von raffinierten Produkten und Weissbrot.
Nun werden uns die Vorzüge des vollen Korns zusätzlich in einem neuen Licht dargestellt, geradezu verklärt: Wer ausreichend Vollkornbrot isst, der hat eine besssere Chance, nicht an Herzkreislaufkrankheiten zu sterben und dadurch insgesamt ein längeres Leben. Dies hat eine Studie über 9 Jahre an 500’000 Leuten gezeigt. Zudem senkt Vollkorn das Krebsrisiko und die Anfälligkeit für Entzündungen der Atemwege…
Der lebensverlängerde Wohltäter ist der hohe Anteil an unverdaualichen Nahrungsfasern. Diese – und zwar nur die Getreide-Fasern, nicht Faserstoffe aus Gemüse und Obst! – haben, in ausreichendem Masse genossen, eine positive Wirkung auf die verschiedensten Bereiche des Stoffwechsels. Für einen erwachsenen Mann beträgt die empfohlene Menge ca. 30 Gramm täglich, für eine Frau sind es 25 Gramm.
Eine faserstoffreiche Ernährung – „wie zu Urzeiten“ – sei dem Menschen zuträglicher als die moderne, westliche Kost, heisst es. Immerhin müssen wir die Körner nicht mehr mit den eigenen Zähnen mahlen.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 22:37 |
Eine Forschergruppe an der Universität Bonn hat einen neuen Mosaikstein im Verwirrspiel um den Fettstoffwechsel gefunden: ein Eiweiss, das auf der Membran der Fettspeicherzellen sitzt und zusammen mit anderen Wirkstoffen den Zellstoffwechsel beeinflusst. Durch diese Entdeckung wird die Hoffnung geweckt, dass sich mit neuen Medikamenen auch neue Perspektiven eröffnen könnten, um die Fettspeicherung zu reduzieren und Adipositas zu beeinflussen.
Die Versuche wurden bisher an Zell- und Gewebestrukturen im Reagenzglas durchgeführt. Als nächstes sollen entsprechende Experimente mit Säugetieren – Mäusen – durchgeführt werden, ehe an eine Anwendung beim Menschen zu denken ist. Die Hoffnung braucht also einen langen Schnauf.
Fettspeicherzellen – das ist eine weitere Erkenntnis – dienen nicht nur als Energie-Reservoirs, in denen nicht verbrauchte Kalorien für spätere Zeiten aufbewahrt und verfügbar gehalten werden, sie sind gleichzeitig auch so etwas wie „Endlager“, denn die Fettsäuren, die in den Lipidverbindungen vorhanden sind, können anderen Zellen Schaden zufügen. Durch ihre „Einlagerung“ in den Depots werden sie also gewissermassen unschädlich gemacht und sicher aufbewahrt, bis sie allenfalls aufgebraucht werden.
Die Vorstellung, aus wie vielen kleineren und grösseren Fettzellen mein Übergewicht in der Grössenordnung von 60 Kilo etwa bestehen mag, was hier für ein Energiepotenzial aber auch für eine Schädigungskapazität schlummert bzw. sich in einem permanenten Zustand der Verfügbarkeit befindet, könnte einen schwindlig machen. Irgendwo müsste es doch einen Schalter geben, der sich von „Speichern“ auf „Verbrauchen“ umlegen liesse. Vielleicht wird der eines Tages doch noch gefunden.
|
Info
Letzte Artikel
Suche
Facebook
Archiv
|