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Von Heinrich von Grünigen um 16:56 |
Seit zwei Tagen berieseln uns die elektronischen Leitmedien mit politischen Botschaften vom Bundesplatz, damit wir uns verantwortungsbewusst auf die Neubestellung der parlamentarischen Gremien einlassen können. Die Parteien zeigen sich von ihren besten Seiten, geben beredt Auskunft auf alle Fragen und sagen letztlich doch nicht viel mehr als in ihren Programmens teht.
Der Polit-Funke sollte überspringen, anstecken, das ganze Land erfassen bis in den hintersten Winkel, damit auch die Lauen ihre Gleichgültigkeit abschütteln und Verantwortung übernehmen, mitbestimmen wollen im Land. Viele Themen wurden schon angesprochen in diesen zwei Tagen. Von der Gesundheit habe ich bis jetzt noch nichts gehört (vielleicht habe ich es auch einfach verpasst).
Parallel dazu hat in den letzten zwei Tagen die UNO debattiert: in New York fand eine Konferenz statt über nichtübertragbare Krankheiten. Dies sind namentlich Herzkreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Erkrankung der Atemwege und Diabetes. Ihnen sind weltweit 3 von 5 Todesursachen zuzuschreiben. Und drei der vier (Herzkreislauf, Krebs und Diabetes) sind wiederum eng bzw. ursächlich mit Adipositas verbunden.
13 Seiten umfasst der Entwurf für eine internationale Charta, welche die Regierungen aller Länder dazu verpflichten will, diese nichtübertragbaren Krankheiten zu bekämpfen. Dies setzt eine politische Willensbildung voraus. Die Charta braucht starke Worte und die Schweizer Delegation hat ihr zugestimmt. – Mal schauen, ob die Gesundheits-Koalition nach den Wahlen auch nich steht.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:44 |
Der SAPS-Informationstag vom letzten Samstag fand in einer Lokalität statt, in der auch eine Tanzschule und ein Fitness-Center einquartiert sind. Die Tanzkurse vom Vormittag richten sich an Kids und so war es verblüffend zu sehen, wie die kleinen Tänzerinnen und Tänzer von ihren Eltern per Strassenkreuzer herangekarrt wurden. Je imposanter das Fahrzeug, umso winziger erschien das Kindlein, das aus dem Fond kletterte, das Säckchen mit den Ballettschuhen locker schwingend… Und der Gedanke, der mich befiel, war schon fast pervers: Dass die Kinder besser zu Fuss in die Schule gehen sollten, das hat sich ja inzwischen herumgesprochen. und wenn man den einschlägigen Statistiken glauben will, so sieht die Bilanz gar nicht so schlecht aus, wie man pessimitischerweise meinen möchte. Also ist es doch eigentlich nur recht und billig, dass die Kleinen wenigstens zum Sport und zum Ballett gefahren werden – dort bewegen sie sich ja dann.
Kritische Kunde kommt allerdings aus Australien. Dort hat das statistische Amt erfasst, dass 60 Prozent der Erwachsenen nicht auf die gewünschten 30 Minuten „Bewegung“ pro Tag kommen, wobei dei Frauen noch schlechter abschneiden als die Männer. Das hänge mit den jeweiligen Berufen zusammen, wird gesagt, und damit, dass allgemein zu viel Fernsehen geschaut werde. Um Gegensteuer zu geben, wurde nun ein Tag des zu Fuss zur Arbeit Gehens eingeführt. Wie dieser eingehalten wird und was er effektiv bewirken kann, das hängt natürlich ab von der Distanz zum Arbeitsplatz, die zu bewältigen ist. – Hierzulande gibt es die Bewegung Bike to Work (wir sind ja schliesslich polyglott). Das wirkt irgendwie ermunternder und weniger anstrengend.
Dass ungeübte Leute auch bei kleinster Bewegung ins Schwitzen geraten können, das hat unser Informationstag gezeigt. Zwar haben wir nicht getanzt und uns nicht unter die Fitness-Jünger gemischt… dazu hat uns der versuchsweise Umgang mit dem Thera-Band absolut gereicht!
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Von Heinrich von Grünigen um 22:11 |
Zeit für eine kleine Zwischenbilanz. Seit mich verschiedene Zipperlein in meiner Beweglichkeit einschränken, habe ich immer wieder von neuem einen Anlauf genommen, durch bewussteres Ernährungsverhalten wenigstens zu vermeiden, dass mein Gewicht weiterhin zunimmt. Dabei habe ich die altbekannten Muster erlebt von anfänglichen Erfolgen, gefolgt von Leichtsinn und Übermut, von Rückfällen und Ausnahmen, nach dem Motto, dass einmal keinmal sei… bis dann das Ein-Keinmal sich als Regel eingeschlichen hatte, von der es kaum noch Ausnahmen gab, was wiederum zum Hochschnellen der Kurve führte und mich dazu bewog, mein Gewicht nicht mehr täglich aufzuschreiben… wohl in der vaguen Hoffnung, beim nächsten Mal möchte es dann etwas weniger sein. Und plötzlich war der Monat auf der Tabelle vorbei.
Nun bin ich seit geraumer Zeit wieder konsequent, verzichte auf Süsses, vom Nachtisch bis zum Bettmümpfeli, schränke die Kohlenhydrate ein, keine Honig-Butterbrote mehr zum Frühstück, keine gezuckerten Fruchtjoghurts, dafür Eiweiss in vielen Formen, magere Milchprodukte (das Naturejoghurt schmeckt wieder wie einst bei Muttern), Huhn (aus Schweizer Freilandhaltung) und allerlei Fisch mit guten Omegafetten drin… Und ich schreibe wieder jeden Tag das Gewicht auf, an den meisten Tagen ist es etwas weniger. Wenn auch nicht viel, so läppert es sich doch mit der Zeit zusammen: schon sind sechs Kilo weg.
Die Hose hängt am Bund wieder lockerer, mit dem Bürostuhl kann ich wieder näher zum Schreibtisch rollen, das Bücken fällt leichter und im Bett drehe ich mich mit weniger Anstrengung von einer Seite auf die andere… kurz, es ist ein durchaus angenehmes Gefühl. Auch wenn ich weiss, dass eine Statistik besagt, der Mensch breche im Durchschnitt nach 18 Tagen eine einschneidende Essensumstellung wieder ab, bin ich doch noch fröhlichen Mutes und schaue diesem Stichtag mit Spannung entgegen. Vielleicht bin ich ja die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Heute war der alljährliche sapsTAG: die Informationsveranstaltung der Schweizerischen Adipositas-Stiftung für Betroffene, GönnerInnen und zugewandte Orte. Es waren doppelt so viele gekommen wie letztes Jahr und die Stimmung war gut. Eingerahmt wurde der Anlass durch einen Auftritt des Stimmungssängers Nöggi, der sich selber vor einem halben Jahr einer Magenoperation unterziehen musste (er erhielt einen Schlauchmagen und hat seither dreissig Kilo abgenommen).
Zum Auftakt gab der Chirurg und Adipositas-Spezialist Renward Hauser einen fundierten Überblick über die verschiedenen Behandlungsmethoden einst und jetzt, inklusive Ausblick auf künftige Optionen der Heilmittelbranche, wobei die Botschaft klar und deutlich war: Adipositas ist ein komplexer Befund und eine dauerhafte Lösung ist noch in weiter Ferne. – Dann skizzierte die Ernährungsberaterin Eva Carmenati die Grundlagen einer ausgewogenen, gesundheitsbewussten Ernährung, was freilich für viele der Anwesenden nach einer Operation oder während jahrzehntelanger Leidenszeit nicht allzu viele Überraschungen bereit hielt.
In einer kurzen praktischen Übung wurden von der Sportwissenschafterin Julia Dober einige einfache Trainingseinheiten ausexerziert, die selbst massiv Übergewichtige mit dem elastischen Theraband zuhause üben können, um ihre körperliche Fitness zu unterstützen. – Eine Reihe von informativen Stand-Präsentationen rundete das Angebot ab, von Gewichtskontroll-Programmen über therapeutische Gruppenkurse für Kinder und Jugendliche bis zur Operations-Technologie und zu logistischen Hilfsmitteln für die Pflege schwerter PatientInnen im Spital. Auf grosses Interesse stiess denn auch der Stand von eBalance, wo die Anwesenden sich online mit dem Programm bekannt machen konnten. Und daneben wurden persönliche Erfahrungen ausgetauscht unter Menschen, die ein gemeinsamer Befund aus der ganzen Deutschschweiz zusammengeführt hatte.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:31 |
Die Geschichte bewegt sich zyklisch. Noch haben wir die Bilder aus China vor Augen, wo gewaltige Massen von Velofahrern, in uniformähnlicher Einheitskleidung und mit der typisch chinesischen Kopfbedeckung durch die autofreien Strassen von Peking radelten, teilweise hochbepackt mit Warenbündeln… und wir fragten uns, was wohl sein werde, wenn im Chinamann und seiner Frau erst der Wunsch nach einem Automobil erwachen würde.
Dann legte die Wirtschaft die ersten Billig-Autos vor und leitete damit die Motorisierung des gelben Kontinentes ein. Bei uns toben absurde, parteipolitische Kämpfe um jeden einzelnen Parkplatz, jede Fahrspur und jeden Veloweg… Wobei die Stadtväter und -mütter nicht müde werden, sich auf dem Drahtesel wenigstens fotografieren zu lassen, um ihre umweltfreundliche Grundgesinnung zu demonstrieren.
Die Förderung von HPM – Human Powered Mobility – ist ein Fernziel, aber der Weg dorthin erweist sich als extrem mühsam und beschwerlich. – Vielleicht gibt es der Bewegungs-Bewegung nun einen Anschub, wenn man zur Kenntnis nimmt, was sich in Amerika tut, wo nach unseren Vorstellungen die Leute mit Benzin in den Adern zur Welt kommen und zum nächsten Kiosk oder zum Briefkasten mit dem Strassenkreuzer fahren:
Einem aktuellen Bericht des englischen Guardian zufolge ist New York City dabei, den grössten öffentlichen Velo-Service der USA einzurichten. Das bleibt nicht ohne Folgen: von 2009 bis 2010 hat die Zahl der Velo-Pendler in NYC um 13 Prozent zugenommen, in den letzten fünf jahren hat sich die Anzahl der Velofahrer verdoppelt; seit 2009 wurden 300 Kilometer neue Velowege erstellt, bis 2030 sollen es deren 3’000 sein. Ab nächstem Sommer werden 10’000 Fahrräder an 600 Bezugs-Stellen zur gratis Benützung bereitstehen… Wo sich noch vor kurzem die berühmten gelben Taxis in den Strassenschluchten stauten, zirkuliert bald ein Heer von Velos, zur Verfügung gestellt von einer fortschrittlichen Stadtverwaltung.
Vielleicht macht das Beispiel ja Schule auch bei uns, wie alles, was aus Amerika kommt.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:57 |
Es seien, sagte man früher, wenn die Waage ein höheres Gewicht anzeigte als das gewünschte, die Knochen. Man habe eben „schwere Knochen“ und sein darum eigentlich gar nicht richtig übergewichtig.
Diese Ausrede habe ich selber jahrelang auch gebraucht, bis mir ein professioneller Body-Scan definitiv die Augen öffnete: mit einer Art Röntgenkamera wurde ich ganzheitlich beleuchtet, und auf einem Bildschirm erschien ich in hellgrauer Gestalt, wobei verschiedene Regionen des Körpers unterschiedliche eingefärbt waren, heller oder dunkler, je nachdem, ob es sich um Muskelmasse oder Fett handelte. Darin eingebettet war das feine Skelett, auch hier war die Knochendichte durch die Farbe gekennzeichnet, und der prozentuale Anteil der verschiedenen Bestandteile am gesamten Körpergewicht war in Zahlen ausgewiesen.
Das Skelett mit seinen über 200 Knochen macht dabei gerade mal 11 Prozent eines „normalgewichtigen“ Köpers aus, also um die 8 Kilo. „Leichter“ oder „schwerer“ Knochenbau können dabei eine Abweichung von bis zu 3 Kilo ausmachen. – Daneben gibt es jedoch auch künstliche Zulasten, wie Kollegin Rosa Aspalter in ihrem Kurier-Blog schlüssig nachwies: es geht um Implantate bzw. Gelenk-Prothesen.
Ein künstliches Kniegelenk wiegt – je nach Fabrikat – rund ein Pfund. Etwas leichter (gut 400 Gramm) ist ein Hüftgelenk. Die inwendige Verstärkung eines gebrochenen Oberschenkelknochens schlägt mit 100 Gramm zu Buche. Viel weniger wiegt etwa ein High-Tech-Gerät wie ein Herzschrittmacher, nämlich nur gerade 30 Gramm… es sei denn, es handle sich um ein Fabrikat aus der seinerzeit mit grimmigem Polit-Humor verspotteten DDR-Produktion. Frage: Warum ist der UdSSR-Chef Leonid Breschnew von so massiger Gestalt? Antwort: Er hat einen Herzschrittmacher aus der DDR!
Jedenfalls können wir heute den Implantaten keine Schuld am Gewichtsexzess geben, selbst wenn wir alle unsere dadurch ruinierten Gelenke ersetzt hätten. Das ist gut zu wissen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:05 |
Wer abgenommen hat, veranschaulicht das Ausmass der Gewichtsreduktion gerne mit der Anhäufung von Butter-Packungen, die dem „verlorenen“ Gewicht entsprechen. Denn: Butter ist die wohl reinste Verkörperung von Fett.
Nun gibt es die verschiedensten Arten von Butter, von der Bio-Alpenkräuter-Butter über die Käserei- oder Vorzugs-Butter, die verschiedenen lokalen Molkerei-Varianten bis zur gemeinen Kochbutter, nicht zu reden vom ausgelassenen Schmalz… alle sind Fett, aber alle haben spezielle Besonderheiten, sowohl geschmacklich wie bezüglich ihrer Konsistenz und ihrer Eigenschaften in der Küche und anderswo, etwa beim letzten Tango.
Und ähnlich verhält es sich offenbar mit unserem körpereigenen Fett, das wir in den entsprechenden Zellen bunkern und das uns adipositasmässig in verschiedener Hinsicht belastet, wie Forscher an der Universität Graz in einer aktuellen Studie herausgefunden haben:
So sind es offenbar die Fette selbst, die bei ihrem Abbau ganz bestimmte Signal-Moleküle aussenden, welche ihrerseits die Stoffwechselprozesse beeinflussen und steuern. Mehr über diese kompliozierten Vorgänge zu wissen, kann helfen, neue Therapien zurVermeidung von Übergewicht und Adipositas zu entwickeln. Noch steht die Forschung erst am Anfang. Das „beste“ Fett ist wohl immer noch das, das wir gar nicht essen… auch wenn die gute Butter noch so verführerisch schmeckt!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:56 |
Heute wurde zum allerersten Mal der internationale Tag des Testamentes begangen. Unser Landessender hat dem Thema zwei Stunden Sendezeit gewidmet, wie immer informativ und fundiert, von allen Seiten beleuchtend.
Hilfswerke und gemeinnützige Organisationen, die Geld brauchen, sind auf dieses Finanzierungsvehikel angewiesen: begüterte Leute dazu bringen, in ihrem Testament einer bestimmten Institution zu gedenken, ihr Bares oder Wertsachen zu hinterlassen.
Das soll, nimmt man an, gut sein zur Beruhigung des Gewissens, falls im Jenseits doch eine Art Bilanz gezogen wird. Und da das letzte Hemd bekanntlich keine Taschen hat, tut man gut daran, die irdischen Habseligkeiten zu verteilen. Geld in die Matratze einzunähen, das bringt zwar kurzfristig etwas, solange man lebt (wenigstens können es die Grübelmänner und Konsorten dann nicht verludern und zerspekulieren, auch wenn es keinen Zins trägt und nicht „arbeitet“), aber langfristig besteht natürlich das böse Risiko, dass die Nachlassverwalter, unwissend, wie sie ohne Testament sind, die durchgelegene Greisenmatratze mit gerümpfter Nase entsorgen oder in die Kehrichtverbrennung bringen, mitsamt den eingenähten Moneten. Und da ist der Wärmenutzen in der Fernheizung dann relativ bescheiden…
Besser ist es also, zu Zeiten einen Teil des Reichtums – wie immer man auch dazu gekommen sein mag – einer Institution wie der Adipositas-Stiftung zu vermachen. Denn das ist ja unser Handicap: Übergewicht ist zwar einer der zentralen Auslöser für tödliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Krebs… aber niemand denkt daran, unser zu gedenken. Unter der Todesanzeige ist das Konto der Krebsliga aufgeführt, oder das der Herzstiftung, weil dies erfassbare, „ursächliche“ Phänomene sind. Dabei könnten einige der Opfer noch lustig leben, wenn sie beizeiten gelernt hätten, ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten. – Ich will nicht jammern, auch die Koleginnen und Kollegen der andern Organisationen brauchen Geld. Aber für den Fall wäre hier unser Spenden-Konto: PC 87-404427-9. Vielen Dank.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:18 |
Nein, es wäre zu schön, wenn es so ein kleines Programm gäbe, das man auf sein cleveres Telefönchen herunterladen könnte und das dann selbsttätig die ganze Gewichtskontrolle übernehmen würde. Aber das gibt es (noch) nicht. Die Entwicklung ist jedoch rasant. Vor wenigen Jahren noch war es das höchste der Gefühle, wenn man ein Protokoll-Formular hatte, in das sich eintragen liess, was man im Lauf des Tages zu zu sich genommen hatte und was man mittels gezielter Bewegung verbrauchte.
Dann kamen erste kleine Taschenrechner-artige auf Geräte auf, in die man eintippen konnte, was man gegessen hatte. Das bot den Vorteil, dass man nicht nach jeder Mahlzeit nach Hause an den PC musste bzw. dass am Abend die Hälfte vergessen ging, wenn man nicht wie früher eine Notiz auf Papier angefertigt hatte. – Bald gab es erste entsprechende Programme auch für Aufklapp-Handys, die aber meist nicht den lokalen, regionalen oder lokalen Ernährungsgepflogenheiten entsprachen.
eBalance – das wissen alle, die das Programm erfolgreich anwenden – ist ein gutes, praxiserprobtes System. Aber der eine oder andere Nutzer vermisst doch die Möglichkeit, am Esstisch selber, unterwegs und in jeder Lebenslage, sein Protokoll nachführen zu können um einen Überblick über die tägliche Bilanz zu gewinnen.
Dass es eine solche Option nun gibt, nicht als Konkurrenz aber als Ergänzung zu bestehenden Programmen, das hat heute der Tages-Anzeiger anschaulich dokumentiert. Eine App, welche Lebensmittel-Infos bietet, Kalorien kalkuliert, Protokoll führt und Bilanzen zieht… Wer damit technisch zurecht kommt, wird sich über die Unterstützung freuen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:29 |
Dem Ereignis war heute nicht auszuweichen. Radio und Fernsehen berichteten flächendeckend, die Presse liess Experten zu Wort kommen. Es ging um den Tag von zehn Jahren, an dem die Welt in Schrecken und wortlosem Staunen den Atem anhielt.
Ich erinnere mich noch gut (wie offenbar viele andern auch): ein halbes Jahr zuvor war ich in den Ruhestand getreten, hatte zum Aussteig und zum Abgewöhnen noch ein kleines Pensum mit Spezialaufgaben übertragen bekommen. Zu diesen gehörten auch die Recherchen und die Erstellung eines Berichts darüber, wie gut die drei Studio-Gebäude von Radio DRS in Basel, Bern und Zürich gegen denkbare terroristische Angriffe geschützt waren und was allenfalls vorzukehren sei, um fehlende Sicherheit zu erhöhen… und natürlich auch, was das etwa kosten würde.
Wir nahmen also damals als Betrieb im öffentlichen Dienst – und im ebensolchen Interesse – eine mögliche Bedrohungslage durchaus ernst, auch wenn bis dato noch keine echt lebernsgefährlichen Vorkommnisse eingeetreten waren, ausser den periodischen Besuchen von Gruppen kurdischer Einwanderer, die auf ihre Situation in der Heimat aufmerksam machen wolllten… im Irrtum befangen, wenn an einem Haus das SRG-Logo drauf sei, dann sei auch Fernsehen drin.
Ich hatte also einige Wochen an diesem Bericht geschrieben, mit Experten gesprochen, Offerten eingeholt, Berechnungen angestellt und eben den letzten Satz der Schlussfolgerungen in den PC getippt (die darin geipfelten, dass die Herstellung absoluter – oder nur schon relativ hoher – Sicherheit unverhältnismässig teuer wäre, angesichts der realen Bedrohungslage).
Da kam einer meiner Kollegen ins Büro gestürzt und forderte mich auf, ins Foyer zu kommen, wo eine Gruppe von Leuten gebannt am Fernseher sassen und wo man eben das zweite Flugzeug in den zweiten Turm krachen sah. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Solche Szenen gab es doch nur im Science-Fiction-Film! Das KONNTE nicht Wirklichkeit sein… aber einer der nächten Gedanken war doch der, dass ich tatsächlich nicht daran gedacht hatte, dass ein vollgetanktes Flugzeug absichtlich auf unser Studio abstürzen könnte. – Der Rest ist dann Geschichte.
Falls jemand jetzt den Bezug zum Abnehmen und zur gesunden Ernährung vermisst, für den habe ich noch einen Link. Er lässt sich bequem anschauen am halben freien Tag des Knabenschiessens. Es geht um ein Interview von 53 Minuten mit einem Rohkost-Pionier über ganz verschiedene Aspekte natürlicher Lebensmittel und deren allfällige Gefahren für unsere Gesundheit.
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