Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 14:00 |
Braten sollte man möglichst fettfrei. Und die vielen Pfannen, die man uns im Werbe-TV vorführt, zeichnet eine Eigenschaft aus: es brennt nichts an und es klebt nichts (abgesehen davon, dass man sie angeblich auch mit Gewalt nicht zerkratzen kann).
Aber beim Bräunen des Fettes geht es hier nicht um Speisefett und um Pfannen, sondern um Körperfett und um menschliche Wesen. Wie bekannt, hat „braunes“ Körperfett die Eigenschaft, dass es überschüssige Kalorien in Wärme umwandeln kann. Babies und kleine Lebewesen haben viel davon, weil sie sonst zu rasch auskühlen würden. Bei den meisten verwschwindet das braune Fettgewebe mit zunehmendem Alter bzw. es wird „weiss“ und dient nur noch als Fett-bzw. Energie-Speicher.
Nun hört man von einem neuen Hormon – Irisin – das die Eigenschaft hat, weisses Fett in braunes zurück zu verwandeln. Auf diese Weise würde sich der tägliche Grundbedarf an Kalorien erhöhen und die Gefahr einer Gewichtszunahme würde verringert. So weit so verheissungsvoll.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Irisin wird vom Körper selber produziert, und zwar in den Muskeln… wenn man sie tüchtig anstrengt. – Es gilt dann also wieder mal die alte Volksweisheit: Ohne Fleiss kein Preis! Es sei denn, eine kommende Forschergeneration entdeckt eine Möglichkeit, das Hormon synthetisch herzustellen, ohne schädliche Nebenwirkungen. Denn eine Sonnenbank fürs Fett gibt es noch nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:24 |
Die Legende vom heiligen Martin hat vor Zeiten unsere Hunderternote geziert: ein Ritter, hoch zu Ross, der mit edler Geste seinen Mantel zerteilt, um einem frierenden Bettler die Hälfte zu überlassen. Idol und Vorbild für Menschlichkeit, der sich selber für das Wohlergehen der anderen aufopfert.
Nun lesen und hören wir in allerlei Medien, dass es auch in der Politik einen Martin gibt, der sich für andere aufopfert, indem er stellvertretend die Last des ungesunden Essens auf sich genommen habe, was unter anderem bei ihm einen Schwächeanfall ausgelöst hat.
Über diesen Martin fallen nun einige von seinen Kollegen nicht ohne Häme her. Er habe wohl zu viel Kaviar gefuttert und zuviele Cüpli geschlüft, mutmasste ein knorrig-volksnaher Unternehmer aus dem Glarnerland am Fernsehen… Und zeitgleich wurde – welche in Zufall – wieder mal über die Fettsteuer spekuliert.
Wie immer sind alle dagegen, die man befragt. Vor allem die Fast Food-Verkäufer. So liess die McDonald’s-Sprecherin verlauten, man halte nichts davon, denn man wolle ja das Publikum nicht bevormunden. – Hallo!? Was hat eine zweckgebundene Steuer mit Bevormundung zu tun? Eine Lenkungsabgabe ist ein finanzielles Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, um etwas zu erreichen, das sich nicht spontan einstellt. Aber von Bevormundung kann doch nicht die Rede sein, sonst wären alle Autofahrer entmündigt und unter Kuratel, weil auf dem Treibstoff neben dem Zoll auch eine Steuer erhoen wird?!
Das ist eine verquere Logik und ein merkwürdiges Verständnis von Selbstbestimmung. Wo bleibt hier ein Sankt Martin mit Schwert, der sich für die Armen einsetzt?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Kinder werden in den ersten Jahren geprägt durch das, was sie hören. Im positiven wie im negativen Sinn. Sie werden sich ihr ganzes Leben lang an gewisse Formulierungen und Ausdrücke erinnern, das lässt sich nicht mehr abstreifen.
Kinder, die schon früh ein „Gewichtsproblem“ haben, sind davon besonders betroffen, wenn dieses durch eine ungeschickte Wortwahl begleitet wird. Deshalb ist es besonders wichtig, darauf zu achten, wie man mit Kindern über deren Gewicht spricht. Die Empfehlung der Ernährungsspezialistin Nicole German von diet blog ist ultimativ: Vergessen sie es! Gebrauchen sie das Wort „Gewicht“ dem Kind gegenüber niemals! Nichts ist schlimmer als wenn ein solches Problem auch noch in Worte gefasst und ins kindliche Bewusstsein eingehämmert wird.
Wie aber soll man denn „ohne Worte“ etwas dagegen tun? Die Vorschläge von German sind einfach und einleucntend:
- Spiele mit dem Kind, damit es möglichst viel in Bewegung ist.
- Beziehe die ganze Familie in die Aktivitätren und den Ernährungsplan ein, damit das Kind nicht isoliert wird.
- Lass das Kind beim Einkauf selber wählen. Nicht einfach, was ihm schmeckt, sondern lass ihm die Auswahl aus verschiedenen gesunden Angeboten. Was es selber ausgewählt hat, das wird es auch eher essen.
- Sei immer ein gutes Vorbild, auch wenn das Gewichtsproblem noch nicht ausgeprägt ist. Achte selber auf ausgewogene Mahlzeiten und vermeide Ausdrücke wie „zu dick“, „zu fett“, „abnehmen“, „Diät halten“. Sprich statt dessen von „gesund“ und „ungesund“
- Zwing das Kind nicht, seinen Teller leer zu essen. Lass es vom Tisch gehen, wenn es satt ist. So lernt es auch, mit Mass und Vernunft zu schöpfen.
Weitere Empfehlungen hat die Academy of dietetics and nutrition formuliert. Aber in der Praxis braucht es wohl noch einiges an Übung, um keine Fehler zu machen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:38 |
Amerika ist und bleibt das Land der Superlative – auch der Supergewichte. Eine Studie, die online im International Journal of Obesity publiziert wurde, besagt, dass die Anzahl der Übergewichtigen und Adipösen in USA insgesamt etwas langsamer steigt als bisher. Das ist der gute Teil der Nachricht.
Der schlechte Teil der Nachricht besagt, dass die Anzahl derer, die extremes Übergewicht haben (das sind Menschen mit einem BMI von über 40, d.h. mit mehr als 50 Kilo Übergewicht), dass dieser Anteil der Bevölkerung viel rascher wächst als jener der moderat Übergewichtigen.
Die Studie hält einfach statistische – quantitative – Veränderungen in der Dimension der Bevölkerungsgruppen fest, ohne nach einer Begründung zu fragen oder eine Erklärung zu suchen. Bei differenzierter Betrachtung sieht man zudem, dass einzelne Bevölkerungsgruppen sich ausgeprägter verhalten als andere. Indem etwa die farbige Bevölkerung (noch immer) rascher und mehr zunimmt als der weisse Teil, oder Frauen mehr als Männer…
Was die Forscher am meisten beschäftigt ist die Tatsache, dass diese nach wie vor wachsende (wenn auch etwas verlangsamte) Zunahme des Anteils der Übergewichgtigen und der stark Adipösen stattfindet obwohl die Anstrengungen zur Aufklärung und zur Eindämmung der Epidemie auf verschiedenen Ebenen voran getrieben wurden. – Heisst das, dass es naturgegreben im Trend der Gesellschaften liegt, dass zugenommen wird? Und dass alle präventiven Massnahmen a priori zum Scheitern verurteilt sind?
Diese Fragen lassen sich weder positiv noch negativ beantworten, denn es fehlt die Evidenz für einen Vergleich, was wäre, wenn keine Massnahmen stattgefunden hätten. Ein Methodenstreit ist daher müssig. Es ist nach wie vor besser, etwas zu tun, als nichts zu tun.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:00 |
Der Wettkampf zwischen dem amtierenden und dem kandidierenden US-Präsidenten spitzt sich zu. Die Mechanismen, die dabei wirken, sind für uns altgediente Demokraten schwer zu durchschauen und das amerikanische Volk scheint sich freiwillig völlig irrationalen Einflüssen auszuliefern. Nach dem nächtlichen TV-Duell habe ich ohnehin den Eindruck, „was“ da gesagt worden war sei völlig unwichtig, von Belang sei einzig das „Wie“…
In diesem Sinne ist es nicht weiter als folgerichtig, wenn man als Kriterium für die Meinungsbildung auch die Lieblings-Speisen der beiden Kontrahenten heranzieht und deren Rezepte unter die Lupe nimmt. – Barack Obama ist ein bekennender Koch, der selber gerne am Herd steht. Eines seiner Favoriten-Gerichte ist ein selbstgemachtes Chili con Carne. – Mitt Romney dagegen lässt sich als Geburtstags-Schmaus jeweils gerne von seiner Gattin ihre leckeren Hackfleisch-Küchlein mit Kartoffelstock und Maiskolben servieren. Das sagt schon einiges.
Beide sind offenbar keine Kostverächter. Wer von ihnen der „amerikanischere“ ist, das lässt sich aufgrund dieser beiden Menüs kaum belegen, denn beides ist US-Food, wie es auch hier z.B. im „Stars&Stripes“ auf der Karte steht. – Aber vielleicht muss man die präsidialen Schmankerln selber nachkochen und auf der eigenen Zunge zergehen lassen, um eine kompetente Meinung abgeben zu können. – Die genauen Rezepte dazu finden sich hier.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:24 |
In England gibt es (auf freiwilliger Basis) klare Vereinbarungen mit der Industrie was die TV-Werbung für ungesundes Junk-Food betrifft, die sich an Kinder richtet. Eine aktuelle Untersuchung über den Anteil an Werbespots für fett-, zucker- und salzreiche Nahrungsmittel im Umfeld von Kindersendungen hat nun aber ein ernüchterndes Bild gezeigt.
Zwischen 2008 (das jahr, in dem die Vereinbarung in Kraft trat) und 2010 hat sich der Anteil dieser unerwünschten TV-Spots gerade mal von 13 % auf 11,7 % reduziert. Die Industrie hat also entweder ihre eigenen (freiwilligen) Zusagen nicht eingehalten oder sonst Mittel und Wege gefunden, um die Grundsätze, auf die sie sich verpflichtet hat, zu unterlaufen.
Da das Essverhalten der Kinder in hohem Masse von dem bestimmt wird, was sie im TV sehen, sind die englischen Kinderärzte besorgt, dass die Zunahme von Übergewicht und Adipositas bei Kindern durch „freiwillige“ Massnahmen nicht aufzuhalten sei. Die Industrie habe – so die Schlussfolgerung – im freien Markt gar keine andere Chance als mit regelwidriger Werbung ihre Absätze zu sichern…
Zur gleichen Erkenntnis kommt auch eine Studie der IASO (International Association for the Study of Obesity) mit dem Titel: Eine Junk-Food-freie Kindheit 2012: Marketing für Essen und Trinken bei Kindern in Europa.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:49 |
51 ist er geworden. Das ist kein Alter, auch nicht für einen dicken Menschen. An Herzversagen sei er gestorben, sagt der ärztliche Befund. Er hatte einen BMI von 38. Das ist zwar viel, aber doch nicht extrem.
Der überraschende Tod vom Dirk Bach gibt zu Spekulationen Anlass. Ist er ein Mahnmal für die lebensbedrohende Gefährlichkeit von Übergewicht und Adipositas? Hat er sich mit seinem Lebenswandel überfordert? War er bereits seit längerer Zeit gefährdet? Wollte er zu viel abnehmen?
In seiner Wohnung habe man Medikamente gefunden zur Senkung des Bludrucks und gegen einen zu hohen Cholesterin-Wert. Hat er also um die Gefahren gewusst? Hat er die Signale ignoriert und trotzdem „ungesund“ gelebt? Stand er – wie etwa Ottfried Fischer alias „Der Bulle von Tölz“ – vor dem Problem, dass sein Dicksein so sehr zu seinem Markenzeichen geworden war, dass er es nicht aufgeben konnte oder wollte?
Dirk Bach war einer der seltenen Sympathieträger für dicke Menschen… aber die auffällige Art und Weise, wie er seine Rundlichkeit zum dominanten Merkmal machte, hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass er vom grossen Publikum unterschätzt wurde. Man hat ihn seiner kindlichen Putzigkeiten wegen in die Schublade der komödiantischen Leichtgewichte gesteckt, ohne die künstlerischen Qualitäten wahrzunehmen, die ihn auszeichneten.
Wir wissen zu wenig von seinem wirklich Leben, um uns eine Meinung bilden zu können. Ob er wirklich seiner Körperfülle direkt zum Opfer gefallen ist, kann ohne Kenntnis der medizinischen Hintergründe nicht beurteilt werden. Mutmassungen sind müssig. Wir nehmen Abschied von einem, der sich für uns zum Clown machte und der dabei doch einer der unseren geblieben ist.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:47 |
Die Segnungen der sogenannten westlichen Kultur und Lebensart breiten sich aus. Zum Nachteil der Menschen. Die Botschaft ist nun im Orient angekommen. „Leben auf der Überholspur“ bedeutet: ständig unter Stress stehen, im Wettbewerb um Erfolg und Ansehen keine Rücksicht nehmen, Genuss und Nervenkitzel über alles stellen…
Das Indian Doctors Forum in Kuwait hält jährlich einen Kongress ab, der unter einem bestimmten Motto steht. Für nächstes Jahr ist das Thema Adipositas im Vordergrund: als Wurzel und eigentliche Ursache einer Reihe von lebensbedrohlichen Begleiterkrankungen, nicht übertragbar zwar im medizinischen Sinn, aber „übertragen“ eben durch den hektischen westlichen Lebensstil, den man als Hauptverursacher von Krankheitsbildern ertappt hat wie Adipositas, Herzinfarkt, Diabetes…
Mit einer breit angelegten Informationskampagne und zahlreichen Veranstaltungen will das Indian Ärzteforum Kuwait die Bevölkerung für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil sensibilisieren. Dazu gehören u.a. auch obligatorische Gesundheitschecks für Firmenangehörige sowie ein schriftlicher Gesundheitsführer, der gratis an die verschiedenen ielgruppen der Bevölkerung abgegeben wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:24 |
Dieser Tage war bei verschiedenen Gelegenheiten zu hören, wie sehr und wie viel bei uns Missbrauch durch Verschwendung von Lebensmitteln getrieben wird. Es fängt damit an, dass schon bei der Ernte auf dem Feld nur „die Guten“ ins Töpfchen kommen… auf dem Weg zum Kunden bzw. Käufer findet nochmals eine radikale Selektion statt. Dann sind es die älteren Damen an der Gemüsetheke im Supermarkt, die jede Frucht einzeln in die Hand nehmen, daran herumquetschen und sie dann wieder zurücklegen…. Wehe, wenn so ein Obst einen Fleck oder eine Unreinheit hat… dann wird es gnadenlos liegen gelassen.
Letzte Woche habe ich in einem Radiobetrag von den „Essensrettern“ gehört, die beim Einkaufen bewusst und gezielt die Ware nehmen, die kurz vor dem Ablaufdatum steht oder bei Gemüse und Obst jene, die schon kleine Mängel aufweisen, weil diese sonst am Ende des Tages weggeworfen würden. Das setzt natürlich voraus, dass das Gekaufte dann relatuv zügig verarbeitet wird, weil sich sonst der Wegwerfprozess nur vom Laden nach Hause verlagert.
Haben Sie gewusst, dass es eine eigene Website gibt, die sich dieser Thematik widmet? Und die nützliche Informationen enthält für alle, die bewusst und vernünftig mit der Ressource Nahrung umgehen wollen? Und einen Newsletter, den man abonnieren kann? Sich da mal einzuklinken ist alles andere als überflüssig.
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