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Von Heinrich von Grünigen um 16:20 |
Rechnen war in der Schule nie meine Stärke. Das hatte wahrscheinlich mit meinen Augen zu tun, deren starke Kurzsichtigkeit erst in der 3. Klasse offiziell realisiert wurde. Vorher war das Wandtafelrechnen für mich eine Mischung aus Spiessrutenlaufen, Scham und Angst: wir hatten so eine hölzerne Installation mit drehbaren Stäben, auf denen Zahlen aufgemalt waren, die in jeweils unterschiedlicher Konstellation multipliziert, addiert, dividiert oder subtrahiert werden mussten. Da ich aber von meinem Platz aus die Zahlen gar nicht lesen konnte, war für mich der Umgang mit diesen identisch mit realer Versagensangst, sobald es ums Rechnen geht…
Se non e vero… so ist es doch eine gute Ausrede für meine Rechenschwäche. Mit einer solchen sehe ich mich aktuell konfrontiert, wenn ich heute lese, dass den Spitälern in der Schweiz durch die Corona-Krise ein finanzieller Schaden in der Höhe von insgesamt 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken entstanden sei. Dabei stolpere ich nicht über die Höhe des Betrags, da offenbar im Zeichen von Corona die „Milliarde“ zur gängigen Währung für alles geworden ist. Nein, was mich irritiert, ist die Formulierung „Schaden“ im Zusammenhang mit den Gesundheitskosten: wenn den Spitälern Einnahmen in der Höhe von knapp 2 Milliarden entgangen sind, so wurde dieser gleiche Betrag doch plus/minus bei den Krankenkassen eingespart! Das heisst: das Gesundheitssystem wurde finanziell entlastet. Und das kann doch kein Schaden sein?
Bei der Finanzierung unserer Gesundheit wurde mir in den letzten Tagen ohnehin ein abgrundtiefer Widerspruch bewusst: da habe ich einerseits kürzlich an einer Video-Konferenz teilgenommen, bei der es um die Frage ging, wie weit durch Präventions-Programme der NGOs die Gesundheitskosten positiv beeinflusst – also gesenkt – werden könnten, während parallel dazu in vielen sozialen und anderen Medien die Forderung artikuliert wird, es sollten die Gehälter der Gesundheits-Fachleute, die sich jetzt als die wahren Corona-HeldInnen erwiesen haben, deutlich verbessert werden! Aber das wird ja dann die Gesundheitskosten deutlich erhöhen…
Was wollen wir nun? Senken oder Erhöhen? Das Geld dafür muss ja von irgendwoher kommen… oder können wir jetzt die „fehlenden“ Spital-Einnahmen umlagern? – – Wie gesagt: Rechnen ist noch immer nicht meine Stärke.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:41 |
Ein Skandal einmal anderer Art. Es ist nicht das Fleisch in der Verpackung, das zu Besorgnis Anlass gibt, es sind die Menschen, die das Fleisch verarbeiten. In USA haben sich grosse Fleischfabriken zu veritablen Viren-Hotspots entwickelt, auch in Deutschland mussten Fleischverarbeiter ihre Betriebe schliessen, weil unter den Angestellten (meist aus dem Osten stammend und unter miserablen Verhältnissen lebend) das Virus grassierte, begünstigt durch die Bedingungen am Arbeitsplatz und die Lebensumstände in der Freizeit.
In Amerika führte dies zu Engpässen in der Produktion, so dass schlachtreife Tiere nicht mehr verarbeitet werden konnten. Die deutsche Satire-Plattform „Der Postillon“ vermeldete ein eigens geschaffenes Label für Fleischprodukte, das – im Stil von Nutri-Score – Auskunft gibt über die Art, wie die Angestellten „gehalten“ werden.
Ob und wie weit die infizierten Fleischverarbeiter das Virus auch auf die Produkte übertragen, geht aus den Berichten nicht hervor. Wird das Fleisch „unter Schutzatmosphäre“ verpackt, kann diese möglicherweise auch die Viren killen. Und beim Braten und Kochen dürfte die Gefahr dann endgültig entschärft sein.
Wer kein fleischliches Risiko eingehen will, ernährt sich in diesen Zeiten vorzugsweise vegetarisch oder vegan… wobei die Erntehelfer in den Gemüse- und Früchte-Plantagen wohl kaum komfortabler untergebracht sein dürften. Mit Sicherheit im Vorteil ist, wer sich an Bio- und IP-Produkte hiesiger Provenienz hält.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:11 |
Ich trage sie ungern. Das liegt einerseits an der Brille, die sich bei jedem Ausatmer beschlägt, anderseits wohl auch am Bart, der mit abgedeckt werden muss und dabei juckt. Und doch wird es zunehmend zur zwingenden Empfehlung, sich damit auszurüsten.
Als Masken noch Mangelware waren, geisterten erste Videos durch die sozialen Medien, wie mal selber welche herstellen kann, aus Filterpapier, mit Gummiringen und einem Bostitch… Davon wurde allerdings behördlich dringend abgeraten.
Dann kamen die Importe endlich an, tonnenweise, plötzlich waren sie überall erhältlich, zu einigermassen marktüblichen Preisen von rund einem Franken pro Stück, je nachdem, wo man sie erwarb. Sie sehen aus wie in all den Arzt-Serien am TV, hellblau, mit einem eingebauten Drahtbügel, der sich über den Nasenrücken biegen lässt… aber eigentlich sind diese OP-Masken nur eingeschränkt brauchbar, vor allem nicht als Schutz des Trägers vor einer virenverseuchten Umwelt.
Beim ersten Besuch in der TMC-Praxis für Akupunktur wurde mir ein solches Exemplar in die Hand gedrückt, mit der Aufforderung, es beim nächsten Termin wieder mitzubringen, da man nicht über genügend Reserven verfüge… Und bei der Podologin erhielt ist eine Spar-Version, gefertigt aus einlagigem Toilettenpapier, dem wohl jede auch nur ansatzweise Filterfunktion abzusprechen war… aber es sah immerhin nach Maske aus!
Nun lese ich, dass in der Schweiz die Produktion von qualitativ hochstehenden Produkten angelaufen ist, die EMPA-geprüft sind und den strengen Anforderungen amtlicher Stellen genügen. Sie kosten zwar an die 25 Franken pro Stück, dazu kommen noch 7 Franken Versandspesen, aber sie sollen unverwüstlich sein und mindestens zwanzigmal gewaschen werden können, wodurch sich der Preis dann wieder auf das Mass der Einweg-Wegwerf-Masken reduziert.
Soll ich mir nun eine solche Mehrfach-Verhüllung beschaffen? Schon hört man von der gigantischen Umweltverschmutzung durch gebrauchte Masken, deren Abbau-Zeit in der Natur fast so lange dauert wie die der verpönten Raschelsäcklein der Grossverteiler..? Sieht man die Fische im Meer bald mit verbrauchten Masken schwimmen?
Auch wenn die Abstimmung über das ominöse Verhüllungsverbot in einige Ferne gerückt ist: eigentlich ist mir meine unmaskierte Freiheit immer noch lieb und wert, auch wenn ich – als mehrfach Risiko-Gefährdeter – im ÖV deswegen zuweilen mit bösen Blicken bedacht werde.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:13 |
Was ist das für ein Wort? Es ist offenbar ein Programm. Gefunden habe ich es in einem Bericht über eine amerikansiche Präventions-Studie. Sie befasst sich mit der Frage, was es eigentlich brauche, um durch eine Veränderung des Lebensstils eine nachhaltige Veränderung des Körpergewichts zu erreichen, kurz: um abzunehmen.
Dass dies keine einfache Sache ist, wissen alle, die sich ihr halbes Leben lang – meist ohne oder nur mit bescheidenem Erfolg – darum bemüht haben. Die genannte US-Studie kommt zur nicht überraschenden Erkenntnis, dass eine solche Lebensstilintervention mindestens ein Jahr lang dauern muss, dass sie von regelmässigen Konsultationen begleitet sein soll, dass sie multidisziplinär erfolgen muss (von Ernährung über Psyche bis zur Bewegung) und dass das Resultat eher bescheiden anmutet: innerhalb von 6 Monaten können so bis zu 8 Prozent des Körpergewichts reduziert werden. Wenn jemand 100 Kilo wiegt, verliert er mit dieser Intervention in einem halben Jahr 8 Kilo, das sind 1,3 Kilo pro Monat, vorausgesetzt. man hält sich strikt und konsequent an die Vorgaben des Programms.
Wie genau dieses Programm im Detail aussieht, das ist aus der genannten Studie nicht ersichtlich; die Empfehlungen und Anweisungen werden sich wohl individuell angepasst auf die jeweilige Anamnese abstützen. Auch wir kennen hierzulande solche multisisziplinäre Adipositas-Programme an spezialisierten Kliniken, die wir in der Beratung all denen empfehlen, die es „ohne Operation“ versuchen versuchen wollen. Aber die US-Studie belegt: es ist kein Sonntagsspaziergang und vor allem keine Sache, die sich „auf die Schnelle“ erledigen liesse. Aber in erster Linie geht es dann darum, nach Eintreten des Erfolgs das erreicht Gewicht auf Dauer zu halten. Und das ist der Knackpunkt.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:09 |
Jetzt grassieren sie wieder. All die absurden und abstrusen Theorien, die einem Science-Fiction-Gruselkabinett entsprungen sein könnten. Auslöser ist ein noch immer unberechenbares Virus, das zwar Ähnlichkeiten mit einigen Verwandten unter den bekannten Erregern aufweist, sich jedoch bis jetzt einer systematischen Analyse seiner Auswirkungen erfolgreich entzogen hat. Das lässt Raum für Spekulationen, die zum Teil wissenschaftlich begründet und untermauert sind, zum Teil jedoch eindeutig dem Reich apokalyptischer Unheils-Visionen entstammen.
Im Zentrum stehen diffuse böse Mächte, etwa verkörpert durch den Milliardär Bill Gates, dubiose Kreise, welche klammheimlich die Weltherrschaft an sich reissen wollen und zu diesem Zweck unsere blühende Zivilisation durch Meinungsterror und finanzielles Ausbluten zerrütten und zerstören wollen, unter aktiver Mithilfe willfähriger Regierungen, die längst das Terrain des demokratischen Rechtsstaates verlassen haben und als Vollzugsgehilfen der finsteren Unholde agieren, und bei denen es sich in Wirklichkeit – davon sind die Verschwörungs-Gläubigen überzeugt – um „Echsenmenschen“ handelt, um Aliens, die vom All aus unsere Erde unterjochen wollen…
Dass wir uns nicht falsch verstehen: nicht jeder, der die aktuellen Massnahmen der staatlichen Corona-Bekämpfung hinterfragt oder gar kritisiert, gehört dieser besonderen Spezies er Verschwörungs-Auguren an. Es gibt durchaus redliche Motive, die Thesen und Analysen der Standard-Virologen zu hinterfragen und auch alternative Gesichtspunkte ins Gespräch zu bringen, sofern sich diese auf faktenbasiertes, belegbares, medizinisch fundiertes Wissen berufen können. Dazu reicht es aber nicht aus, einfach eine „andere Meinung“ zu haben, oder die „Vermutung“ zu äussern, das aktuelle Corona-Virus sei in Wahrheit so harmlos wie jede übliche Sommergrippe…
In einer Radio-Diskussion wurde die Klage erörtert, dass die sogenannten „Mainstream“-Medien sich weigerten, auch alternative Erklärungs-Ansätze diskutieren zu lassen und daher einseitig, verzerrt und unausgewogen informierten. Aber wo genau, müssen wir uns fragen, verläuft denn die Grenze zwischen einem ernsthaften Einwand, der zur Klärung der Sachlage beiträgt, und einer auf mysteriöse Vermutungen und unbelegte Behauptungen gestützten Aussage?
Sollte man allen Ernstes in den Medien die Frage thematisieren, ob Zwei und Zwei tatsächlich Vier ergeben (wie die Schulweisheit uns allgemein zu verstehen gibt), oder ob nicht doch ein Kern des konstruktiven Zweifels bei jenen vorhanden sein könnte, die da dreist von der Vierer-Lüge sprechen und steif und fest behaupten, Zwei und Zwei gebe Fünf?
In einem Punkt stimme ich den Corona-Dissidenten zu: die weitreichenden Massnahmen, welche durch die 1’595 von Covid-19 mit-verursachten Todesfälle (und die nicht bekannte Anzahl der „verhinderten“ Toten) ausgelöst wurden, stehen in einem bedenkenswerten Kontrast zu der anzunehmenden Anzahl von Todesfällen, die jährlich durch die Spätfolgen von Adipositas und deren Begleiterkrankungen (wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Krebs) verursacht werden.
Das Problem ist allerdings, dass sich die Massnahmen gegen Corona relativ kurzfristig anhand der Veränderung der Fallzahlen überprüfen lassen, während es sich bei regulatorischen Massnahmen zur Verhinderung (oder zumindest Eindämmung) der Adipositas um eine Generationen-Aufgabe handelt, die von uns allen verlangt, jahrelang „Opfer zu bringen“. Wie problematisch das wäre, zeigt die aktuelle Reaktion all jener, die schon nach wenigen Wochen nach einer sofortigen und kompletten Lockerung und Aufhebung aller Corona-Einschränkungen rufen.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:39 |
Corona macht dick. So simpel diese Aussage ist, so interessant ist das Ergebnis einer Umfrage, die sich als repräsentativ bezeichnet und die in Deutschland Anfang Mai bei 5’000 Personen durchgeführt wurde. Demnach haben während dem gesundheitspolitisch verordneten Hausarrest rund die Hälfte der Befragten ihr Gewicht mehr oder weniger gehalten, ein Drittel hat an Gewicht zugelegt, während 15 Prozent in dieser Periode abgenommen haben.
Interessant dabei, dass mehr Frauen zugenommen haben als Männer. Dies quasi gegenläufig zur Statistik der Prävalenz allgemein, bei der mehr Männer übergewichtig sind als Frauen. Über die Gründe wird gerätselt. Ein beiden Geschlechtern gemeinsamer Aspekt ist die permanente Verfügbarkeit von Nahrung im heimischen Kühlschrank einerseits, aber auch der weitgehende Entfall von früherer körperlicher Aktivität, da sämtliche Fitness- und Sport-Anlagen geschlossen waren.
Dass mehr Männer ihr Gewicht halten konnten, das wird u. a. auch damit begründet, dass die Männer ein allfälliges „Mehr“ an Körperfett durch den Wegfall von Muskelmasse kompensiert hätten. Wie stichhaltig diese Argumentation ist, lässt sich ohne detaillierte Vermessung der Körperzusammensetzung allerdings nicht beurteilen.
So bleibt für Betroffene jetzt nur der Vorsatz, sich wieder mehr körperlich aktiv zu betätigen, wo die allgemeine Lockerung der Klausur – sofern man nicht einer Risikogruppe angehört – dies zulässt. Was man ja auch ohne Corona hätte tun sollen/können.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:34 |
Die Krise bringt es mit sich. Da man den öffentlichen Verkehr möglichst meiden soll, werden Sitzungen und Meetings ausgelagert in den virtuellen Raum, quasi von Home-Office zu Home-Office. Das ist praktisch. Es bringt nicht nur Zeitersparnis, indem die Reisezeiten in Bus, Zug und Tram entfallen, was sich günstig auf die Schlafdauer auswirkt, es eröffnet zudem auch interessante Perspektiven in die heimische Innenwelt von KollegInnen, die man sonst nur im neutralen Sitzungszimmer trifft.
Da sind die kargen Studios mit strengen Bücherregalen im Hintergrund, die lichtdurchfluteten Lofts mit grossen Fenstern, das opulente Mobiliar des friedlichen Mittelstandes und nebenan die düstere Kammer eines schlecht beleuchteten Arbeitsplatzes… Im Hintergrund ist oft Familiäres zu vernehmen (wenn das Mikrophon nicht ausgeschaltet ist), ab und zu schleicht sich ein Haustier durch das Bild und auch die Kamera-Perspektive ist ganz unterschiedlich.
Spannend auch die Vielfalt der Geräte. Unlängst hat jemand offenbar während seines Jogging-Trips per Handy an der Besprechung teilgenommen, denn der Hintergrund aus freier Natur veränderte sich fortlaufend, auch wenn man das Schnauben des Läufers nicht hören konnte. Ich selber muss immer darauf bedacht sein, dass die Lärm-Immussionen der verschiedenen Baustellen, von denen ich aktuell umzingelt bin, nicht den Dialog überlagern…
Aber insgesamt stellt diese Möglichkeit der elektronischen Konferenz doch eine praktische Erleichterung im Alltag dar, die man wohl auch „nach“ der Krise nicht völlig missen möchte, nur schon deshalb, weil sie uns ein individuelles Verhalten erlaubt, das wir im gemeinsamen Sitzungsraum so gar nicht praktizieren könnten. ZOOM sei Dank.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:20 |
Fast scheint es so. Die Menschen führen sich auf, als wären sie allesamt in einer riesengrossen Version von „Dornröschen“ gefangen gewesen und durch den erlösenden Kuss des Prinzen endlich wieder zum Leben erweckt worden… Ich habe es am eigenen Leib erfahren: die häusliche Enge des Home-Office hat mich davon abgehalten, in den letzten Wochen aktiv im Blog zu kommunizieren. Nicht, weil die Erlebnisschlaufe à la „täglich grüsst das Murmeltier“ sich immerfort wiederholt hätte, das nicht. Aber irgendwie war zuhause das Ablenkungs-Potenzial zu gross: Kühlschrank, TV, Zeitungslesen, Kreuzworträtsel, Enkel-ZOOM… und zwischendurch gemütlich Plegern… alles Dinge, die im Bürobetrieb nicht möglich sind und die davon abhalten, sich Gedanken zu mache, die über den Tag hinaus führen.
Und jetzt kommen also die „Lockerungen“. Plötzlich hat man das Gefühl, die Welt stehe einem wieder offen (mit einigen Ausnahmen), bei gebotener Vorsicht, selbstverständlich, aber das gilt ja auch für viele andere Bereiche des Alltags, in denen wir Auflagen und Einschränkungen als selbstverständlich hinnehmen und erfolgreich praktizieren.
Gestraft sind wir Dicken. Ist es ein Zufall, dass uns zeitgleich mit den Lockerungen erstmals offiziell durch das BAG bestätigt wird, was wir hier schon vor Wochen sagten: dass Adipositas-Betroffene tatsächlich dem Risiko ausgesetzt sind, bei einer allfälligen Corona-Infektion einem schwereren Verlauf der Krankheit zu unterliegen als Menschen mit einem kleinen bzw. „normalen“ BMI. Amtlich der Gruppe mit erhöhtem Risiko zugerechnet werden Menschen mit einem BMI über 40. Von diesem Gewichts-Indx an hat jemand das Recht, auf Home-Office zu bestehen oder – falls dies nicht möglich ist – einen alternativen Job ohne Ansteckungsrisiko zugewiesen zu bekommen. Attestierende ÄrztInnen müssen sich nun an diese BAG-Vorgabe halten.
Andere Studien besagen unmissverständlich, dass der direkte Zusammenhang zwischen der Schwere des Krankheits-Verlaufs und der Schwere des Patienten aufgrund breiter Fall-Analysen belegt ist: je grösser der BMI, desto schlimmer die Erkrankung. Damit erfährt die neue Freiheit einen deutlichen Dämpfer, den wir allerdings bitte nicht als „Bevormundung“ beklagen und bekämpfen sollten, sondern der als überlebenswichtige Empfehlung zu begrüssen ist, nicht mehr und nicht weniger, mit der gebotenen Vernunft und in persönlicher Verantwortung umgesetzt.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:29 |
Es ist eine zweischneidige Nebenwirkung. So angenehm bequem viele Aspekte des Home-Office-Betriebs sein mögen: die permanente Verfügbarkeit der häuslichen Lebensmittel-Vorräte und der jederzeit freie Zugang zum Kühlschrank bilden ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die ohnehin schon gebeutelten Risikogruppen.
Bereits mehren sich besorgte Stimmen in allen Foren, die vor den Gefahren einer zu üppigen, angst-, langeweile- oder frustbedingten Nahrungsaufnahme warnen. 400 Kalorien pro Tag weniger verbrauche ein Mensch im Quarantäne-Arrest, wurde berechnet. Dies würde bedeuten, dass man – vorausgesetzt, man isst nach wie vor gleich viel wie zuvor – im Lauf von 14 Tagen rund 1 Kilo zunimmt. Nun ist aber die Wahrscheinlichkeit gross, dass man nicht nur ebenso viel isst wie früher, sondern dass man überdies Trost und Entspannung in der Nahrung findet mit zusätzlichen Naschereien.
Ein simples Gegenmittel hat ein findiger Mensch auf facedbook beschrieben: Hänge in deinen Kühlschrank einen Zettel, auf dem in grossen Buchstaben steht: „Du hast keinen Hunger – dir ist bloss langweilig! Mach die verdammte Kühlschrank-Tür wieder zu!!!“
Und dann publiziert jedes Heftchen Empfehlungen und Fitness-Übungen. Sogar unser liebes Radio bringt am Vormittag nun eine Rubrik „Fit mit Brigitt“ mit Anleitungen zu anregendem Bewegen… die sich besonders angenehm anhören, wenn man um diese Zeit noch im Bett liegt…
Aber was ist mit den Adipositas-Betroffenen? Mit denen, die ohnehin schon Mühe haben, sich ohne Schmerzen zu bewegen? Denen ihr Körpergewicht verbietet, zu hüpfen, zu springen und alle die muskelstärkenden Bewegungen auszuführen? – Zu ihren Gunsten sei hier an die SAPS-Broschüre erinnert: „Bewegen! – Aber wie?“. Das Büchlein enthält eine Reihe von Bewegungs-Übungen in drei verschiedenen „Härtegraden“, die auch unter „schwersten“ Bedingungen praktikabel sind. Die Online-Version ist sogar „animiert“, indem die Zeichnungen sich bewegen und den Ablauf der Übung zeigen, sobald man mit dem Cursor darüber fährt.
Also los, Faulpelze, worauf wartet ihr noch?
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Von Heinrich von Grünigen um 15:59 |
Der erste April war gestern. Er ist irgendwie scherzfrei verlaufen, jedenfalls waren die medialen Jux-Angebote so dezent, dass man sie kaum wahrgenommen hat. Wenn es ums „Erwischen“ geht, hat dieses also eine andere Definition bzw Bedeutung.
Hat „es“ mich erwischt? Diese Frage stelle ich mir seit dem letzten Wochenende. nachdem ich bei mir zuerst ein anhaltendes Frösteln bemerkte, gefolgt von einem leichten Anstieg der Körpertemperatur (37,7). Gegen Abend begannen sich Schmerzen im ganzen Körper, allen Gelenken und in jedem einzelnen Muskel bemerkbar zu machen, so dass ich während der Nacht kaum ein Auge schliessen konnte, auf der steten Suche nach einer passenden Position zwischen Matratze und Decke. Am folgenden Tag hielten Gliederschmerzen und Temperatur an, blieben jedoch stabil. Ich hütete das Bett und schlürfte ungezuckerten Tee, vermied jedoch Medikamente.
Nach zwei Tagen war die Temperatur wieder normal, die Schmerzen liessen nach und – vor allem – der Appetit kam wieder zurück: ein untrügliches Zeichen, dass Besserung angesagt war.
Und was jetzt? Hatte mich das Virus „light“ befallen und war von meinem an sich noch funktionsfähigen Immunsystem erfolgreich abgewehrt worden? Oder war es eine schlichte saisonale Erkältung? Ich durchsuchte das Internet nach verlässlichen Informationen über die untrügbaren Anzeichen. Ich habe zwar etwas gehustet, aber nicht „trocken“… Ich verspürte einen gewissen Reiz in der Luftröhre, aber keinerlei Atemnot. Und wenn ich mir die einschlägigen Videos anschaute, musste ich feststellen: so richtig befallen hatten mich die Viren sicher nicht.
Als Angehöriger der Risikogruppe hatte ich die Vorgaben konsequent eingehalten, meine einzige Eskapade war der Einkauf im Grossverteiler, bei dem schon Dosierung und Desinfektion bestens funktionierten und wo ich peinlich darauf achtete, keinem Mitmenschen näher als zwei Meter zu kommen.
Nun warte ich täglich darauf, ob es eventuell einen Rückfall mit neuen, „passenderen“ Symptomen gibt. Ich wiege mich nicht in der (falschen) Hoffnung, ich könnte allenfalls schon resistent sein, von Immunität ganz zu schweigen. Und ich halte mich nach wie vor an die Vorschriften, im guten Glauben daran, dass diese nicht noch weiter verschärft werden würden. Daumen drücken!
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