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Von Heinrich von Grünigen um 23:37 |
Das war ein eindrücklicher Vormittag, heute. In aller Frühe bin ich in den Neigezug gestiegen und in einem quasi leeren Wagen durch den Gotthard – die alte Röhre noch, mit all ihren Schlaufen und Windungen – gebraust. Um halb zehn war ich in der Hauptstatd Bellinzona. Dort, in einem altehrwürdigen, schön restaurierten Kloster trafen sich verschiedene Südschweizer Organiationen, die sich mit Übergewicht und Adipositas befassen, zu einer Informationsveranstaltung. Einberufen hatte diese die Gruppierung ASIPAO – das Kürzel steht für Associazione della Svizzera Italiana Persone Affette di Obesità.
Deren Präsidentin, eine quirlige Powerfrau, hat den Anlass organisiert. Man würde ihr ihre extreme Adipositas-Karriere nicht ansehen! Vor 9 Jahren wollte sie ihrem massiven Übergewicht mit BMI über 50 ein Ende setzen und unterzog sich einer Magenband-Operation. Anfangs sprach sie gut an, nahm in zwei Jahren 70 Kilo ab, doch dann gab es Komplikationen mit dem Band und sie hatte in kurzer Zeit 80 Kilo wieder zugenommen. Nach einer Bypass-Operation vor vier Jahren konnte sie diese 80 Kilo erneut abnehmen und hat ihr neues Gewicht seitdem gehalten.
Tanja, das Energiebündel, skizzierte die Ziele und die Aktivitäten der ASIPAO. Sie decken sich weitgehend mit denen unserer Adipositas-Stiftung: es geht um Information und Aufklärung, Beratung auch für Betroffene und um die Botschaft, dass adipöse Menschen keine Schuld an ihrer Krankheit trifft. Das soll Mut machen und den Bettroffenen die Kraft geben, eine Veränderung einzuleiten. Vorgestellt wurden ein Programm für übergewichtige Kinder und Jugendliche, das in Pionierarbeit entwickelt wurde, sowie ein interdisziplinäres Beratungsteam für Essstörungen. Ärzte informierten über die verschiedenen Mothoden der bariatrischen Chirurgie und über neue Tendenzen bei der medikamentösen Therapie von Übergewicht und Diabetes.
Symbol der ASIPAO ist ein flammender Phoenix, der aus der Asche emoprsteigt und den Neubeginn des Lebens anzeigt. Tanja hat ihn gewählt als leuchtendes Sinnbild für ihr eigenes neues Leben. Der Gruppe wünsche ich viel Erfolg und eine nachhaltige Aktivität. Wir werden in Kontakt bleiben. Der Tunnel ist durchschlagen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:35 |
Es gibt ja verschiedene Methoden, den Fettanteil im Körper zu messen. Dass dem BMI nicht immer zu trauen sei, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Es gibt die elektronischen Waagen, auf die man sich mit blossen Füssen stellt, es gibt die Handgriffe, die man fest umklammert, es gibt die feinen Elektroströme, die uns von Kopf bis Fuss ausmessen… und nun gibt es neu den 3D-BodyScanner.
Die dreidimensionale Bestandesaufnahme unserer Fettpolster hat nichts zu tun mit den (zu unrecht) so genannten Nacktscannern in den Flughäfen: Es sind 16 Sensoren und 32 Kameras, die in 6 Sekunden eine Art Rundum-Photokopie des Körpers erstellen. Dazu stellt man sich in eine zwei Meter hohe Box, die aussieht wie eine Passbild-Maschine am Bahnhof. Das Fetterfassungs-Gerät wurde in England entwickelt. Bis jetzt hat man über 2’000 Männer und Frauen analysiert, um die genaue Verteilung des Fettes an ihren Körpern zu dokumentieren.
Im Unterschied zu den herkömmlichen Messmethoden (mit Ausnahme der Röntgengeräte, die in Kliniken anzuttreffen sind) wird hier in einer plastischen Abbildung genau ersichtlich, an welchen Körperpartien das Übergewichts-Fett eingelagert ist. – Um das Gesundheitsrisiko abzuschätzen würden die gute alte Waage und das schlichte Messband durchaus reichen, sagen konservative Experten. Nein, entgegnen die Erfinder des neuen Messinstrumentes, diese genaue Kenntnis der Fettablagerungen würde erst eine gezielte und adäquate Behandlung erlauben.
Bleibt die Frage nach den Kosten und den Nutzen und dem Verhältnis der beiden zu einander. Denn irgendjemand müsste die Sache ja dann bezahlen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:20 |
Ich muss sagen, die Kost im Tagungshotel schmeckt prima! Diskret gesalzen, alles selber zubereitet, innovative Speisen, die nicht aufliegen… freundlich serviert. Die Portionen nicht übertrieben üppig – und doch fällt mir auf, dass wir Leute mit am Tisch haben, die schaffen es, mehr als die Hälfte der jeweiligen Portion auf dem Teller zurück zu lassen! Nicht, weil es nicht schmecken würde. Aber offenbar aus Prinzip und mit einer bemerkenswerten Disziplin.
Gut, einer der Kollegen sagt von sich, er habe eine Gemüse-Allergie. Auf den Salat als Vorspeise verzichtet er grundsätzlich. Vom Teller nimmt er nur das Fleisch und die Kohlenhdrat-Beilagen, alles, was aus dem Garten kommt, lässt er liegen. Ich habe ihn diese Tage beobachtet, um herauszufinden, ob er ev. krank aussehe. Ich merke ihm allerdings kaum etwas an. Vielleicht kommt das deshalb, weil die Gartenprodukte in veränderter Form zu sich nimmt: Die Tabakblätter konsumiert er getrocknet, fein geschnitten und in dünnes Papier gewickelt… und die Trauben nimmt er in dunkelroter, flüssiger Form zu sich.
Wie auch immer, es trifft zu, dass alle, die ihr Essen teilweise auf dem Teller wieder in die Küche zurück gehen lassen, dünner sind als ich. Ich habe das nie gelernt und denke, dass ich dies auch gar nicht möchte.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:08 |
Eine spezielle Erfahrung steht mir bevor. Ich bin an einem Tagungsort tief im Entlebuch in einem Seminarhotel, das sich einer ganz besonderen Küche rühmt. Alle Produkte stammen aus der Gegend, alles ist selbstgemacht, soweit es geht, und das Versprechen wird abgegeben, dass die Gäste trotz reichlichen 5-Gang-Menüs kein Gramm zunehmen würden. Die Leute sollen beim Wort genommen werden!
Auf der Fahrt in die Abgeschiedenheit kam im Gespräch mit meiner Banknachbarin unter anderem die Rede auch auf die Präventionsbestrebungen in Sachen gesunde Ernährung, wie sie z.B. in Kindergärten praktiziert werden. Dabei monierte meine Reisebegleitung, dass es nachgerade an Hysterie grenze, wie den Kindern heute die Freude an sogenannt ungesunden Genussmitteln vergällt werde und dass die Massnahmen zu pauschal angewendet würden, ohne die individuelle Ernährungs-Situation der einzelnen Kinder zu berücksichigen.
Das sei, sagte meine Nachbarin, ähnlich wie vor hundert Jahren, als man auf der ganzen Linie die Onanie verteufelt habe und den jungen Leuten ohne jede wissenschaftliche Grundlage die schlimmsten Gefahren im diesseits und im Jenseits eingeredet habe… Ich zuckte zusammen und meinte, so einfach dürfe man sich den historischen Vergleich denn doch nicht machen… Aber wie argumentieren wir das rational?
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Von Heinrich von Grünigen um 22:47 |
Die Dame am Telefon war offenbar Mitarbeiterin eines Sozialdienstes auf Gemeindeebene. Sie war am Ende ihres Lateins und hoffte, an unserem Beratungstelefon Hilfe zu finden. Es ging um ein Heim für betreutes Wohnen, in dem sie für jemanden zuständig war, der mit einer geistigen Beeinträchtigung seinen Weg durchs Leben zu finden hatte. Dieser Mensch war stark übergewichtig, adipös mit BMI über 40, und sollte endlich sein Gewichtsproblem in den Griff bekommen.
Wer sie wohl beraten könnte, wie am besten mit dieser Person umzugehen sei? Einerseits müsste man sie mit konsequenter Hand anleiten und überwachen können… anderseits aber gehörte es gerade zur Stärke dieses Wohnkonzeptes, dass die Bewohner möglichst viel Eigenverantwortung übernehmen konnten. Frühstück und Mittagessen wurden gemeinsam eingenommen, da war eine Steuerung der Essensmenge einigermassen möglich. Am Abend kochten die Leute für sich, da war das Essen über den Einkauf zu beeinflussen; aber was war mit den Zeiten dazwischen?
Wie konnte ein unkontrolliertes Snacken verhindert werden, wenn es sogar „normal“ intelligente Leute nicht schafften, am Bratwurststand vorbei zu gehen, ohne der Versuchung zu erliegen? Und ich weiss, wovon ich rede! – In solchen Momenten wird uns bewusst, wie begrenzt unsere Möglichkeiten sind, Hilfe anzubieten. Ich verwies die Dame an einige Kliniken und Institutionen in ihrer Region, von denen ich annahm bzw, zu wissen glaubte, dass sie über konkrete, praktische Erfahrungen im Umgang mit besonderen Patienten verfügen. Ich hoffe, dass diese Piste für die Ratsuchende zu einem Ziel fühlt, denn es gibt Situationen, in denen die Einsamkeit greifbar wird, wenn man auf sich allein gestellt bleibt.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:02 |
Heute traf sich wieder mal unser Fähnlein der Aufrechten. Der harte Kern zumindest. Das sind Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen, die sich mit Ernährung, Bewegung, Übergewicht und Volksgesundheit (modern: Public Health) befassen. Seit einigen Jahren bilden wir eine NGO-Allianz, damit wir unsere Anliegen in der Öffentlichkeit und auch in der Politik besser vorbringen können. Die meisten von uns engagieren sich in dieser Sache ehrenamtlich, weil wir überzeugt sind von der Bedeutung unserer Anliegen. Gelegentlich allerdings beschleichen uns Zweifel, ob wir auch wirklich etwas bewirken können…
So zum Beispiel bei der Bewegung: Unsere Umwelt ist immer mehr darauf angelegt, dass wir uns nicht mehr körperlich bewegen und anstrengen müssen. Deshalb ist es wichtig, dass schon sehr früh bei der Planung von Bauten und Siedlungen darauf geachtet wird, dass wieder Frei- und Bewegungsräume geschaffen werden, welche die Menschen einladen, sie zu nutzen.
Das ist bei weitem nicht so selbstverständlich wie es tönt. Die Verantwortung dafür liegt bei der untersten politischen Ebene, bei den Gemeinden. Deshalb hat unsere Allianz unlängst Vertretungen aller Fachrichtungen zu einer Tagung eingeladen, die sich mit der Frage befasste, wie es gelingen könnte, das Bewegungs-Bewusstsein wieder in den Alltag zurück zu holen. Ein Protokoll wurde erstellt mit einer Vielzahl von Anregungen und Empfehlungen, eine Bestandesaufnahme von Ideen, die sich bereits bewährt haben und die man anderswo umsetzen könnte, ohne das Rad neu erfinden zu müssen.
Aber wie bringt man diese Gedanken nun unters Volk, zu den möglicherweise Interessierten? Zu jenen, die verantwortlich und zuständig wären? Um eine flächendeckende Information auszulösen, brauchte es viel Geld, das zwar irgendwo vorhanden wäre… aber sicher nicht gerade auf uns gewartet hat. – Also gehen wir in kleinen Schritten vor und bieten unsere Erkenntnisse zunächst im Internet an, auf einer entsprechenden Website, wo man das über 100 Seiten starke Dokument Strukturelle Bewegungsförderung in der Gemeinde ansehen und herunterladen kann. So ist zumindest dokumentiert, was geleistet wurde. Und vielleicht bewirkt es etwas.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:34 |
Als Knirpse haben wir uns spielend darin geübt, unsere Gespänlein zu untersuchen… Dabei ging es uns weniger um das Auffinden von unbekannten Krankheiten als um die genauere Kenntnis der körperlichen Besonderheiten unserer „Patientinnen“. In der Rolle des „Doktors“ erhielt jeder Eingriff eine quasi wissenschaftliche Legitimation. So waren wir es wenigstens von unseren eigenen Besuchen bei den Halbgöttern in Weiss gewohnt.
Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient hat einen ganz besonderen Einfluss auf den therapeutischen Erfolg ärztlicher Massnahmen. Bestimmend ist dabei eher das Veerhalten des Mediziners als das der Patienten. Entsprechender Anschuungs-Unterricht wird uns fast täglich auf vielen TV-Kanälen zuteil, vom misanthropisch-aggressiven Dr. House bis zu Dr. Frank, dem Arzt, dem die Frauen vertrauen…
Am Beratungstelefon der Schweizerischen Adipositas-Stiftung gibt es nach wie vor häufige Klagen, dass übergewichtige PatientInnen mit ihrem Hausarzt nicht oder nicht gut über Gewichstfragen reden könnten. Er habe kein Verständnis für ihre Nöte und Probleme, kritisiere sie, mache ihnen Schuldgefühle.
Im American Journal of Preventive Medicine ist nun ein Artikel erschienen, in dem genau diese Frage thematisiert wird. 40 Hausärzte wurden während anderthalb Jahren bei über 460 Gesprächen mit übergewichtigen und adipösen PatientInnen beobachtet. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und ausgewertet, ohne dass die Ärzte jedoch wussten, worauf geachtet wurde. Drei Monate nach den jweiligen Gesprächen wurde kontrolliert, ob und wie viel die Patienten abgenommen hatten.
Interessant war, dass die Leute bei Ärzten, welche sich anteilnehmend, ermutigend und verständnisvoll auf das Gewichts-Gespräch eingelassen hatten, klar abgenommen hatten, während die Patienten jener Ärzte, die reserviert und kritisch blieben und vor allem Anweisungen gaben, nicht abnahmen oder gar zugenommen hatten. Je verständnisvoller und motivierender der ärztliche Zuspruch war, desto mehr wurde abgenommen.
Als Referenzpersonen spielen Ärzte und Ärztinnen also eine zentrale Rolle. Durch ihr eigenes Verhalten den Patienten und deren Problemen gegenüber bestimmen sie massgeblich die Erfolgschancen. Ein guter Arzt ist die beste Medizin, war mal ein Buchtitel. Beim Abnehmen ist das nicht anders. Nur haben wir das seinerzeit nicht so geübt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Als der Landmann noch gemessenen Schritts über die Scholle ging und der Schmied am Amboss den Hammer schwang, da bedeuteten Arbeit und Beruf in reichem Ausmass auch körperliche Ansgtrengung. Heutige Berufsbilder lassen kaum mehr Bewegung zu. Ein Forscherteam in Kanadischen Montréal hat die Daten zum Alltagsverhalten der Bevölkerung, die während der letzten 30 Jahren erfasst wurden, ausgewertet und eine verblüffende Feststellung gemacht.
Zwar ernährten sich die Kanadier im Verlauf dieser drei Jahrzehnte immer gewundheitsbewusster, auch nahm das Ausmass an gezielter sportlicher Betätigung stetig zu – und doch war das Körpergewicht in der gleichen Zeit um 10 Prozent angestiegen. – Wie kam es zu diesem Paradox? Das konnte – so lautete die Erkenntnis – nur daher rühren, dass sich im gleichen Zeitraum die meisten Berufsbilder ebenso klar verändert hatten, zugunsten von mehr Automatisierung, mehr Bürojobs, mehr sitzender Tätigkeit am Bildschirm…
Zwar fehlte es nicht an innovativen Ideen und Vorschlägen, wie etwa dem Büro-Arbeitsplatz mit Laufband, wo man im Stehen seinem Job „nachgehen“ könnte… aber so richtig flächendeckend durchgesetzt haben sich derlei Lösungen ja nie. Auch hört man wenig mehr von den kollektiven Fitnessübungen in fernöstlichen Fabriken oder anderen angeordneten Aktivitäten in dieser Richtung.
Jedenfalls scheint für die kanadischen Forscher erwiesen, dass der Bewegungsmangel im Job einer der Hauptgründe für die nach wie vor grassierende Gewichtszuahme ist. Empfehungen werden allerdings keine abgegeben. Alle 45 Minuten eine kommandierte Lockerungs- und Bewegungsübung – das würde unseren freiheitsdurstigen Deregulierungskämpfern zu deutlich gegen den Strich gehen. Und doch bleiben uns am Ende nur solche Massnahmen, denn der wiederholte Appell an die Eigenverantwortung bringt es offenbar nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Heute will ich das Loblied auf ein Dessert singen. Dort wo es herkommt nennt man es Prinzessinnentorte. Und etwas Adliges hat es durchaus an sich, auch wenn man es hierzulande eher unter dem Namen seines Ursprungslandes kennt.
Charakteristisch ist der grün gewölbte Überzug aus dünnem Marzipan, mit Puderzucker bestäubt und allenfalls mit etwas Rahm oder Schokolade verziert. Die Marzipanschicht spannt sich über ein Polster aus luftiger Rahmcrème mit Vanillegeschmack. Dieses Crème-Polster wiederum ruht auf einem zarten Bisquitboden, der mit einem Hauch von Himbeermarmelade bestrichen sein kann… hier gehen die Rezepte auseinander, einige reden von Aprikose oder Kirsche, mitunter auch in gebrannter Form.
Das Naschwerk hört auf den Namen Schwedentorte. Und wenn ich eine sehe, kann ich nicht widerstehen. Es gibt sie auch in gefrorener Form. Frisch aufgetaut schmecken sie am besten. Zum Glück hat es nur vier Portionen à 80 Gramm in einer Packung, sonst würde ich mich auf einen Sitz bis zum Zerplatzen überfuttern.
Das uns verbleibende Leben ist zu kurz, um eine Schwedentorte nicht zu essen…
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Von Heinrich von Grünigen um 13:58 |
Ernährungsbewusste Kreise sind sich einig: es wäre hilfreich und nützlich, wenn in den Gaststätten auf den Menüplänen jeweils auch gerade die Kalorien angegeben wären, die eine bestimmte Mahlzeit enthält. Das würde all jenen, die ihre tägliche Energieaufnahme kontrollieren, die Erfassung erleichtern.
Vor Jahren habe ich einen entsprechenden Vorstoss bei GastroSuisse unternommen, bin damit aber ins Leere gelaufen, indem man mir unmissverständlich zu bedenken gab, dass eine solche Deklarationspflicht die grosse Mehrheit der helvetischen Gastronomen gnadenlos überfordern würde.
Mit Interesse habe ich deshalb gelesen, dass es nun in England seitens der Gesundheitsbehörde Bestrebungen gibt, diese Kalorienangaben in Speiselokalen verbindlich zu erklären. Dass die Restaurateure darüber nicht erfreut sind, versteht sich von selbst. Nun hat eine der grössten Mahlzeiten-Coupon-Firmen Englands bei über tausend KundInnen eine Befragung zu diesem Thema durchführen lassen.
Diese ergab, dass ein Drittel der Befragten gegen die Pläne des Gesundheitsministeriums waren. 19 Prozent gaben an, sie wollten auf keinen Fall wissen, wieviele Kalorien ihre Mahlzeit enthalte und 44 Prozent sagten sogar, eine solche Information würde ihr Restaurant-Erlebnis „ruinieren“… Nur gerade 27 Prozent würden die Kalorien-Angaben begrüssen. Mehr als die Hälfte gaben an, es wäre besser, solche Informationen zwar auf Abruf verfügbar zu haben, aber sie nicht auf die Menükarte zu drucken. Die Empfehlung, welche die Coupon-Firma an die Restaurants gibt, lautet demnach, man solle die Kalorienmengen und Nährwerte der Speisen auf kleinen Flugblättern zur Verfügung stellen, für den Fall, dass vom Kunden danach gefragt wird. – Transprenz auf Abruf, sozusagen.
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