13/11  Ach wie ekelbar!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:57

Beim sonntäglichen Surfen im Internet gefunden, auf der Website der englischen Herzstiftung British Heart Foundation: Eine Kampagne, die sich an Kinder und Jugendliche richtet, unter dem Motto „Food 4 Thought“ (Nahrung für Gedanken), in der man den Kids das traditionelle Fast food vermiesen will.

„Nicht alle Burger sind gut. Was ist auf deinem Teller?“ heisst es da. Darüber die Abbildung eines saftigen Cheeseburgers, aber man kann nicht erkennen, was zwischen den Brötchen darauf wartet, abgebissen zu werden, denn ein schwarzer Balken verdeckt die Sicht, darauf das Wort „ZENSUR!“ – In kleinerer Schrift darunter die Aufforderung: „Klicke hier, um das unzensierte Bild zu sehen!“. Natürlich klickt man. – „Willst du das wirklich sehen?“ heisst es jetzt, und man kann wählen zwischen „YES“ und „NO“. Und natürlich will man sehen.

Darauf enthüllt sich ein grausliches Bild: Eingeklemmt in die Brötchen-Deckel sind da Fleischabfälle, Knorpel, Innereien… Nicht besser sieht es nach dem gleichen Prozedere bei den Chicken Nuggets aus: Dort, wo vorher neben den Pommes ein verlockendes Nugget lag, ist jetzt ein Häuflein unansehnlicher Fleischfitzelchen von undefinierbarer Herkunft, die wohl niemand so in den Mund nehmen möchte.

Weiter unten auf der Seite dann die Aufforderungen: „Verschaff dir Gehör!“, „Iss gut!“ und „Fühl dich super!“ – Die Kids sollen sich darum kümmern, was sie zu Essen kriegen, sie sollen mitreden, wenn in der Schule verpflegt wird, sie sollen sich informieren, woraus die Lebensmittel zusammengesetzt sind und sie sollen sich mehr bewegen.

Ein grundsätzlich lobenswertes Programm, so weit es die Motivation der Kinder betrifft, sich selber kundig zu machen und aktiv zu werden. – Fragwürdiger wohl in dem sehr pauschalen Ansatz, „Fast Food“ als a priori qualitativ minderwertig darzustellen, als gäbe es keine Richtlinien für die Kontrolle der Produkte und als hätten die Anbieter nicht bereits begonnen, ihre Verantwortung aus eigenem Antrieb besser wahrzunehmen. Ich bin nicht so sicher, ob die Ekel-Bilder allein den kindlichen Konsum eindämmen werden. Den meinen (gelegentlichen) wohl nicht.