1/12  Eine Frage des Gewichts?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:38

Eine Angst, die viele übergewichtige Menschen beschäftigt, oft im Unterbewussten, weil es für manche ein etwas anrüchiges Thema sein mag, ist die Ungewissheit, ob die WC-Schüssel, wenn man irgendwo zu Gast ist oder sich in einer etwas älteren sanitären Einrichtung aufhält, nicht mitsamt der menschlichen Überlast aus der Verankerung in der Wand bricht und splitternd unter dem entblössten Hintern auf den Boden knallt…

Wem das – wie mir – schon einmal wirklich passiert ist (die Erinnerung daran ist ein Mix aus Schreck, Schmerz und befreiendem Lachen, unterlegt mit kernigen Flüchen über den Pfusch der Amateur-Installateure, die viel zu kurze und zu kleine Dübel verwendet hatten), für den ist die Auskunft eines WC-Schüssel-Herstellers tröstlich, den ich heute im Auftrag eines ratsuchenden SAPS-Kunden konsultiert habe:

Die Schüsseln sind von allem Anfang an so produziert, dass sie eine Belastung von sage und schreibe 400 Kilo aushalten! – Die allfällige Schwachstelle ist also, wie meine Erfahrung gezeigt hat, die Stärke der Fixierung in der Wand. Dies ist tröstlich zu wissen und mag manchen erleichtern, der sich bis jetzt nur ganz vorsichtig auf die Klobrille niedergelassen hat, mit der einen Hand sich hinten an der Wand abstützend, die andere noch an der Türfalle (sofern diese in Griffnähe ist), aber auch hier heimgesucht von der diffusen Befürchtung, die Falle möchte unter der Last ausreissen und man könnte im Klosett gefangen bleiben, weil sich die Türe von innen nicht mehr öffnen lässt.

Ich bin froh über diese Information aus berufenem Keramik-Manufaktur-Munde. Wobei: Liegt es allein am Gewicht? Spielt nicht auch die schiere Grösse eine Rolle? In den neuen Intercity-Zügen gehe ich gerne in das Behinderten-WC, hier kann sich auch unsereiner ohne Verrenkung wieder anziehen und die Wasserknöpfe drücken… aber dort lauert ein anderes Problem, das der zielgenauen Präzision, wenn man sich vorkommt wie ein Astronaut in der Raumstation MIR, der den winzigen Blechnapf zu treffen versucht. Auf dass alles gut ablaufe.