13/5  Meister im Paradies

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:39

Ich kann nicht behaupten, ich hätte den Match mit aussergewöhnlicher Spannung verfolgt. Fussball gehört nicht zu meinen favorisierten Interessen, auch wenn ich vor vierzig Jahren einmal ganz nahe dran war, als ich ein Studienjahr in Sheffield/England verbrachte und dort die Fussball-WM stattfand und die Schweizer und Deutschen bei uns in „unserem“ Stadion spielten und ich mir dabei ein Zubrot verdiente als Mitglied der Dolmetscher-Gruppe, wodurch ich einmal sogar in einen ganz persönlichen Nah-Kontakt geriet mit einem damals schon als hochkarätig gehandelten Spieler namens Beckenbauer.

Aber das ist lange her. Und jetzt hat also der FCZ die Schweizer Meisterschaft gewonnen und Frau Oeri all das schöne Geld umsonst aufgeworfen. Die Tumult-Szenen zum Abschluss werden wir in den nächsten Tagen noch bis zum Überdruss in Zeitlupe sehen können und die Medien haben wieder ein Erreger-Thema, was vielleicht ein wenig vom Doris-Superwoman-Hype ablenken könnte.

Vor einiger Zeit ist uns ein Werbeprospekt zugestellt worden, was die körperliche Ertüchtigung von übergewichtigen Menschen betrifft. Die Sache nennt sich Yoga for Slimmers und vermittelt einen neuen, bewussten Umgang mit dem eigenen Körper, was sich auch positiv auf den ganzen Stoffwechsel auswirken soll. Eine ansprechende Sache, die voll im Trend liegt.

Das jedenfalls hat mir heute ein TV-Bericht bestätigt: in USA gibt es zurzeit einen regelrechten Yoga-Boom. Die Kursangebote schiessen aus dem Boden wie Pilze und treiben dabei auch wunderliche Blüten. Als dankbar für den Filmbericht erwies sich das sogenannte „Nackt-Yoga“, bei dem die Teilnehmer auf das Tragen jeglichen Textils verzichten, mit dem Ziel, sich selber und ihren Körper „mit jeder Faser, jedem Wulst und allem, was an ihm hängt“ zu akzeptieren. Gezeigt wurde eine Männergruppe und der Bewegung wird eine grosse Zukunft vorausgesagt. Da gehen wir ja paradiesischen Zeiten entgegen.