18/8  Ein Vorbild?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:06

Die Meldung stand heute ohne eigentliche Wertung in einzelnen Zeitungen. Im Kanton Thurgau soll an den Volksschulen künftig eine „Znünikontrolle“ durchgeführt werden.

Ich halte das grundsätzlich für eine gute und nachahmenswerte Idee. Da ergreift endlich jemand die Initiative und sagt: So, jetzt ist Schluss mit Wenn und Aber und man sollte… jetzt machen wir etwas! – Beispiele von einzelnen Schulen, vor allem auch Kindergärten, gibt es bereits, wo sich die Praxis mit Erfolg durchgesetzt hat. Die Eltern bekommen Empfehlungen, was als „Znüni“ akzeptiert ist und was nicht, und die Kinder deponiern ihre Lunchpakete und was nicht regelkonform ist, wird konfisziert.

Nun ist es allerdings (Stichwort: Staatskunde) noch nicht so weit. Es handelt sich erst um eine Motion, die dem Kantonsparlament vorgelegt werden soll. Die Antragstellerin, Monika Thomann-Hablützel (SVP), ist gelernte Haushaltlehrerin, sie kennt also sowohl den Schulbetrieb wie die Problematik der Ernährungskunde. Mir imponiert ihr Mut, das heisse Eisen anzupacken.

In den Zeitungen kommt auch die Lehrerschaft zu Wort. Sie ist – der neue Vorsteher des Stadtzürcher Schulamtes dürfte sich darüber nicht wundern – alles andere als begeistert. Denn die „Znünikontrolle“ sieht leider nach zusätzlicher Arbeit aus, deshalb hört man bereits das Lehrerjammern auf Vorrat: Viel zu schwierig! Wenn wir schon das Rauchen und das Kiffen nicht in den Griff kriegen, wie sollen wir denn das Essen Überwachen?

Man darf gespannt sein, wie das Parlament in der Sache entscheiden wird. Schadem, ist dieser Vorstoss nicht im Glarnerland eingereicht worden. Aber so hat Mostindien eine Chance, sich als zukunftsweisend zu profilieren.