20/8  Global Food

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:26

Fast Food ist etwas, das – wie sein Name sagt – „schnell“ geht. Schnell zubereitet, schnell über die Theke, schnell verzehrt. – Bei McDonald’s ist Schnelligkeit die Garantie für Frische. Ich durfte mal hinter die Küchenkulisse schauen und war fasziniert von dedm Timing, das da in der Zubereitung im Sekundentakt läuft, mit der Stoppuhr, vom Moment, da der gefrorene Hackfleischklops aus dem Tiefkühler kommt, bis er zwischen Brötchenscheiben eingeklemmt den Besitzer wechselt.

Global Food ist etwas, das die ganze Welt umspannt. Damit meine ich nicht meine tiefgekühlten Himbeeren, die ich mir für das Frühstücksmüsli auftaue und und die aus Chile in die Migros kommen. Ich meine auch nicht den Max Havelaar-O-Saft beim coop, der aus Brasilien kammt, das sind verhältnismässig harmlose Transfer-Produkte. – „Global“ ist ein Angebot dann, wenn es ein weltumspannendes Netz braucht, um es herzustellen und wieder unter die Leute zu bringen.

Ein Beispiel für diese globale Vernetzung ist die Kaffeekette STARBUCKS: unter dem Slogan The Magic Bean Shop wurde in einer instruktiven Grafik dargelegt, wie die Zutaten für einen einzelnen Kaffeebecher aus 19 Ländern kommen und mit welch rasantem Wachstum sich der Anbieter innerhalb von knapp 20 Jahren zu einem Giganten mit 6’200 Filialen entwickelt hat, und jeden Tag kommen drei Neu-Eröffnungen dazu…

Und trotzdem ist STARBUCKS ein Zwerg, wenn man sein Umsatz-Volumen mit dem von McDonald’s vergleicht: zehnmal grösser ist der Burger-Brater mit 31’000 Restaurants in 118 Ländern und 1,5 Millionen Angestellten. Inzwischen ist er weltweit zu einem Synonym für US-Esskultur geworden, und doch hat er es in keinem Land am Markt so schwer, wie zuhause, wo in den 13’000 „Macs“ der Umsatz nachlässt und das Image schlecht ist…

Grösse allein garantiert also noch keinen Erfolg. Und doch ist es eine Tatsache, dass diese beiden Food-Fabrikanten mit ihren Produkten weltweit den Geschmack der Massen bestimmen können, unabhängig davon, ob die Menschheit wirklich zum Kaffee einen Schuss Caramel-Sauce braucht oder ob die mit der Stoppuhr hergestellten Fritten mehr oder weniger Fett enthalten als andere Speisen. Sie sind eine Marktmacht und wir haben mit ihnen zu leben.