10/9  Idefix, der Retter

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:16

Die Wahl von Abkürzungen für wissenschaftliche Forschungsprogramme kann indirekt etwas aussagen über den Geist, in dem das Projekt angepackt wird. So jedenfalls erscheint es mir, wenn ich lese, dass Anfang September im europäischen Rahmen eine umfassende Studie namens IDEFICS gestartet wurde.

Mit dieser Formel verbindet sich spontan der kleine, pfiffige und tapfere Hund von Obelix (den man ja eigentlich hätte Obesix taufen müssen), der seinen Meister und dessen unerschrockenen Gefährten aus so mancher brenzliger Situation errettet hat. Aber die Wirklichkeit klingt dann prosaischer: Identification and prevention of dietary- and lifestyle-induced health effects in children and infants, zu Deutsch: Erkennung und Prävention von Ess- und Lebensstil-bedingten Auswirkungen auf die Gesundheit bei Kindern und Kleinkindern.

Die auf fünf Jahre angelegte Studie hat die 2-10 jährigen im Visier, dient also der Früherkennung und der Frühprävention. 23 europäische Forschungsinstitute beteiligen sich an der Studie, die zum Ziel hat, konkrete Massnahmen zur Adipositas-Prävention in Kindergärten und Schulen zu entwickeln. Auf dieser Basis sollen Leitlinien für Gesundheitsförderung und Prävention erarbeitet werden, die in den angeschlossenen Ländern zur Anwendung kommen werden.

Und wo, fragt man sich, ist da die Schweiz? – Auf den ersten Blick ist nicht ersichtlich, ob und in welcher Form sie mitmacht. Zu hoffen bleibt, dass Erkenntnisse daraus auch bei uns Eingang in den schulischen Alltag finden, wenn es so weit ist. Es wäre schade, wenn wir – wie die widerspenstigen Gallier – uns dagegen wehren würden, Modelle anzuwenden, die anderswo bereits erprobt sind.