11/10  Asterix und Obelix

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:21

Des Kaisers unsägliche Eurofussballmaskottchen, die wir in den kommenden Jahren bis zur Übelkeitsgrenze am Bildschirm und anderwo sehen werden, haben die Namen erhalten, die sie verdienen: so blöd, dass ich sie mir nicht einmal merken kann. Aber vielleicht will ich das auch nicht. Irgendwie passen sie fast noch zu dem dümmlich grinsenden Alt-Funktionär, der daneben steht.

Zwei Persönlichkeiten von ganz anderem Format, die seit Jahrzehnten ihren Platz in unseren Herzen haben, sind die beiden braven Gallier, Asterix und Obelix. Und wenn man die Sache genauer betrachtet, so stellt man fest, dass die beiden eigentlich in recht typischer Weise die heute gängigen Stoffwechsel-Grundtypen verkörpern.

Da ist Obelix, der ganz eindeutig das Adipositas-Gen hat, also die vererbte Fähigkeit, Energie in Form von Körperfett einzulagern. Er entspricht dem Jäger-und-Sammler-Typ, der viel Eiweiss braucht, der in kurzer Zeit grosse Mengen vertilgen kann und in der Lage ist, für die mageren Jahre Reserve anzulegen. – Und da ist Asterix, das schmale, wendige Kerlchen, immer in Bewegung, alert und schnell. Er setzt keinen Speck an, er verbrennt vorneweg was er verspiesen hat, er gehört zu den Viehzüchtern und Ackerbauern, ein Kohlehydrat-Typ.

Obwohl: wenn man den gallischen Speiseplan betrachtet, so stellt man fest, dass sich beide auf die gleiche, an sich „ungesunde“ Weise ernähren, von Unmengen Wildschweinbraten, die sie beim Festbankett am Schlusse eines jeden ihrer Abenteuer im Schein der Grillfeuers verzehren.

Vielleicht müsste man die beiden, bei Kindern überaus beliebten Figuren vermehrt herbeiziehen, wenn es darum geht, schon den Kleinen die Unterschiede zwischen den genetisch bedingten Stoffwechseltypen zu erklären. Bleibt dann noch Idéfix, der kleine weisse Hund. Aber der ist so viel unterwegs auf seinen kurzen Beinchen, dass er keine Chance hat, je Fett anzusetzen. – Mal schauen, ob die zackenlockigen EM-Trottelchen auch noch für eine pädagogisch wertvolle Aufgabe taugen.