20/10  Von Pelli lernen?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:31

Es ist heute wichtig, dass man im Fernsehen kommt. Was nicht im TV zu sehen war, hat gar nicht stattgefunden, meinen die Leute. Aber: wie kommt man dort hinein, um zu sagen, was man für wichtig hält?

Mein früherer Kollege Peter Schellenberg, damals noch nicht Herrscher über SF DRS am Leutschenbach, antwortete jeweils bei Publikumsdiskussionen auf die Frage, welche Themen denn vorzugsweise in den aktuellen Rubriken wie „Antenne“ und so berücksichtigt würden: „Grundsätzlich kommt überhaupt nichts im TV vor… und alles, was vorkommt, das sind die Ausnahmen, welche diese Regel bestätigen.“

Nun hat man aber heute Abend in der Arena ein wunderschönes Beispiel dieser Regel erlebt: Vor einer Woche hatte sich FDP-Präsident Fulvio Pelli künstlich erregt darüber, dass es das Schweizer Fernsehen gewagt hatte, den „Fall Ankara“ unseres Bundesrats-Pausenclowns zu thematisieren… und was passiert? Flugs hat er selber in der gleichen Sendung eine Plattform.

Was ist daraus zu lernen? Wer im richtigen Moment laut genug über unser Fernsehen lästert und es schafft, damit in die Medien zu kommen, dem ist ein Sonneplatz unter den Studioscheinwerfern sicher, ganz egal, was er zu sagen hat.

Ganz egal? Könnte das Thema, das uns hier sonst beschäftigt, brisant genug sein, dass sich der nationale Sender in einigen Sonderbeiträgen seiner annehmen würde? Und wie müsste man ihn vorher beschimpfen? In welchem Umfeld? – Vielleicht sollte man sich etwas einfallen lassen.