10/12  McHealth’s

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 20:52

Eine Studie, die nachdenklich macht, und die sich – zum Glück – vorläufig nur auf Amerika bezieht. Dort gibt es offenbar Kinderspitäler, in deren unmittelbarer Nähe, wenn nicht sogar im Spital selber, sich eine McDonald’s-Filiale befindet oder wo der Clown Ronald als kinderfreundliches Maskottchen präsent ist.

Ob bei Kindern und Eltern, die solche Spitäler besuchen, eine veränderte Einstellung gegenüber Fast Food anzutreffen sei, sollte eine Untersuchung herausfinden. Das Resultat war deutlich. Nicht nur war bei dieser Gruppe der Fast-Food-Konsum als solcher höher, diese Leute waren sogar auf Befragung hin der festen Überzeugung, dass Fast Food „gesünder“ sei als anderes Essen…

Was ist daraus zu folgern? Der Mensch ist anfällig für einfache Botschaften, auch wenn diese gar nicht explizit formuliert sind. Und auch wenn – wie ja immer wieder festzuhalten ist – ein gelegentlicher Hamburger noch kein gesundheitliches Problem darstellt, so lässt sich doch offenbar eine unbewusste Konditionierung erreichen, indem das Markenzeichen im entsprechenden Umfeld positioniert wird.

Die VerfechterInnen der Selbstverantwortung (und ich habe heute heftig mit einer solchen diskutiert) wenden dann jeweils ein, es sei „nur“ eine Frage der eigenen Stärke, des Willens und vor allem der Erziehung im Elternhaus, dass man im freien Markt die richtige Entscheidung treffen könne. Auch wenn ich ihr – im Prinzip – noch so gerne zugestimmt hätte: diese Studie beweist, dass ganz offensichtlich nicht alle unsere Entscheide auf der rein rationalen Ebene ablaufen.