15/2  Diabolisch metabolisch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:59

Das Metabolische Syndrom schleicht sich langsam aber stetig in den Sprachgebrauch. Es beschreibt das gleichzeitige Auftreten von mehreren Gesundheitsrisiken wie Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, hoher Blutzucker und hoher Insulinspiegel… sie alle führen fast zwangsläufig zu Diabetes und zu Herzkreislaufstörungen.

Indem man das Übergewicht – die Adipositas – zu reduzieren versucht, trägt man zur Normalisierung der anderen Messwerte bei… Dass dieser Vorgang mit einer bestimmten Ernährungsweise zusätzlich unterstützt werden kann, das hat heute die Zeitschrift Nutrition & Metabolism publiziert, indem es eine Reihe von Untersuchungen auswerten liess.

Die Erkenntnis ist einfach: Wer bei seiner Ernährung vor allem die Kohlenhydrate reduziert („low carb“) tut mehr zur Behebung des Metabolischen Syndroms als wer vor allem das Fett reduziert („low fat“). Ein Low-Carb-Ernährungskonzept wirkt sich auf die meisten Faktoren des Metabolischen Syndroms positiv aus.

Ist das nun die postume Verklärung der umstrittenen Atkins-Diät? Ist es ein Blankoscheck für das Rohner-Konzept? – Jein, muss man sagen, denn nach wie vor gilt die Wahrheit, dass es kein einzelnes Super-Programm gibt, das in allen Fällen wirkt. Aber offenbar gibt es Indizien, dass wenig Fett mit Eiweiss und viel Kohlenhydraten weniger gesundheitsförderlich ist als viel Eiweiss, etwas Fett und wenig Kohlenhydrate.

Die positive Wirkung hat zu tun mit der Verbindung zwischen Kohlenhydraten und Insulin. Wenig Kohlenhydrate bedeutet wenig Insulin-Ausschüttung, dies wiederum beeinflusst den Haushalt mit dem eigenen Körperfett positiv… und reduziert schlieslich das Risiko für Infarkt und Hirnschlag. – Das „Tödliche Quartett“ – wie man das Metabolische Syndrom auch nennt – ist wird in die Schranken gewiesen.