12/3  Bloggerstolz

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:25

Was kann einen Blogger zu tiefst beleidigen? Ist er empfindsam gegen Beschimpfung, gegen Verleumdung und üble Nachrede? Zuckt er zusammen, wenn man ihm unterstellt, dass er Lügengeschichten verbreite, es mit der Faktentreue nicht Ernst nehme? Läuft er dunkelrot an, wenn man ihm vorwirft, einen schlechten Stil zu schreiben, der Sprache nicht mächtig zu sein?

Nein. All dies perlt am Blogger ab wie am Lotusblatt, es kann ihn nicht berühren und nicht treffen, denn er weiss ja, dass er der Beste ist. Und sollte es sich aunahmsweise um einen bescheidenen Blogger handeln, der gelegentlich von Selbstzweifeln benagt wird und sich in stillen Stunden selber heimlich hinterfragt – dann gibt es immer noch die Fangemeinde, die Leserinnen und Leser, die ihm von Zeit zu Zeit in ihren Kommentaren bescheinigen, wie gern sie seine Texte läsen und dass sie seine Beiträge schätzten.

Was begehrt das Bloggerherz noch mehr?

Was ist es also, das wie eine glühende Lanze tief ins Bloggermark treffen kann und ihn irre werden lässt an dem, was er täglich oder vielmehr nächtlich tut? – Es ist zum Beispiel diese ganz einfache, schlichte Frage, die mir Andy B., ein studierter Mensch mit Welterfahrung, heute per E-Mail gestellt hat, nachdem ich ihm den Link zu meinem letzten Beitrag geschickt hatte. Er schrieb mir: sehr schön – hast du’s selber geschrieben?