3/4  Wir arbeiten dran

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:32

Das war ja wieder ein thematisch reichhaltiger Tag: die Nachricht im Blatt, dass gemäss einer aktuellen Auswertung der Gesundheitsstudie im Kanton Zürich 44% der Männer und 27% der Frauen übergewichtig sind. – Im Kassensturz der Beitrag über den massenhaften Konsum von hochgefährlichen und völlig wirkungslosen Psychopharmaka als Schlankheitstabletten aus dem Internet (und wir schreiben uns die Finger wund, um davor zu warnen!), und ebenfalls im Internet der Hinweis, dass nach einer Untersuchung in Deutschland übergewichtige Menschen (mit BMI zwischen 25 und 30) im Alter statistisch keine höhere Sterblichkeitsrate haben als normalgewichtige Alte… (was aber nichts aussagt über die Krankheiten, unter denen sie allenfalls gewichtsbedingt zu leiden haben).

Mittagessen beim Italiener, auf Einladung eines Vertreters einer freundlichen Bank, die unter anderem einen Charity-Fonds unterhält. Eine sympathische Einrichtung für wohltätige Zwecke. Soweit ich es als blutiger Bank-Laie verstanden habe, werden Gelder – mit Einverständnis der Kunden – auf besonderen Anlagen platziert, wo sie ordentlichen Gewinn abwerfen… aber die Bank ist bereit, auf einen Teil ihrer Kommission zu verzichten und diesen einer gemeinnützigen Institution zukommen zu lassen. Hier würde also fremdes Geld indirekt für uns arbeiten… ein schöner Gedanke, dass es auch mal denen gut gehen könnte, denen es sonst nicht so gut geht.

Wir diskutieren beim Essen über weitere Möglichkeiten, zu Geld für die Stiftung zu kommen. Eine Option wären Spenden im Todesfall. Wer an den Folgen von Übergewicht stirbt, der sollte quasi automatisch einen Teil seines Vermögens der Adipositas-Stiftung vermachen… klingt einleuchtend, aber… – Aber die Realität ist doch eine andere: man stirbt nicht direkt an Übergewicht, sondern in der Regel an dessen Folgekrankheiten, an Herzschlag, Diabetes, Krebs… und siehe da: statt Kranzspenden bittet man, der  Herzstiftung zu gedenken, der Diabetesgesellschaft oder der Krebsliga… und die gute alte Adipositas steht wieder mal in der Ecke. Ist eben auch keine reputierliche Krankheit. Noch nicht. Wir arbeiten dran.