25/5  Eglisau (7/12) und ich…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:33

Zugegeben, über sich selber zu schreiben ist nicht jedermanns Sache. Früher galt bei altgedienten Journallisten noch der Brauch, von sich selber als „der Schreibende“ zu schreiben, um das identitätsstiftende Fürwort „Ich“ zu vermeiden. Man wolle sich nicht wichtig machen, sagte man, und flüchtete sich in eine Floskel, die zunehmend verstaubt und antiquiert wirkte.

Dies gilt allerdings nicht für all jene, die schon zu Lebzeiten ihre Autobiografie schreiben oder schreiben lassen. So quasi eine vorgezogene Baschisierung des banalen Daseins, für das allerdings die kleinen Baschis oder Paris Hiltons weit weniger Verantwortung tragen als jene Treuhänder der Information, die sich der Berichterstattung schuldig machen.

Gut, aber jetzt zurück nach Eglisau. Das Interessante an dieser einen Ausgabe Nummer 7 ist oder war, dass ich, weil ich zwei Tage lang dabei war, Dinge weiss und kenne, die in der Sendung gar nicht vorkommen. Oder von denen nur ein kleiner, redaktionall gestalteter Ausschnitt zu sehen ist. Ein Müsterchen quasi aus einem viel grösseren Volumen, Rosinen gewissermassen, herausgepickt aus dem Kuchenteig. Und das hat mich fasziniert.

Insgesamt haben wir wohl fünf Stunden Material aufgenommen, in der Migros-Filiale vor den Regalen mit dem grössten Versuchungspotenzial, hoch über dem Städtchen in den Reben, im gemütlichen Café neben der Konditorei und zuletzt im Kreise sitzend in einem Freizeit- und Partyraum. Und die Redaktion hat es verstanden, aus dieser schier unübersichtlichen Fülle von Aussagen, Fragen, Antworten und vor allem Bildern eine Auswahl zu treffen, die in sich stimmig ist und eine wahrhaftige Wiedergabe der Inhalte vermittelt, die wir „produziert“ haben.

Dafür möchte ich der Crew hier ein Kompliment machen, denn auch sie steht unter dem enormen Erfolgsdruck, dass sie Woche für Woche eine Sendung abliefern muss, die interessiert, die den Erwartungen des Publikums gerecht wird die auch die Menschen in Eglisau ins rechte Licht rückt. Dass dies wöchentlich gelingt, das ist nicht selbstverständlich und darf auch mal anerkannt werden.