29/7  Peitsche oder Zuckerbrot?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:42

Brutale Kunde aus USA: die heutige Los Angeles Times berichtet, dass es Firmen und Arbeitsgeber gibt, die begonnen haben, Mitarbeitenden, die zu dick sind oder sich nicht gesundheitsbewusst verhalten, mit Bussen zu belegen. Andere richten Prämien aus für Angestellte, die abgenommen haben oder die nicht mehr rauchen.

Eine Spitalkette in Indiana droht ihren Leuten, ab 2008 alle zwei Wochen 30 Dollar von jenen zu kassieren, deren gesundheitsrelevante Werte (BMI, Blutdruck, Cholesterin) nicht der vorgegebenen Norm entsprechen, so lange, bis alles im grünen Bereich ist… das kostet 750 Dollar im Jahr… keine enorme Summe, aber es läppert sich zusammen. Die Ankündigung wirkt offenbar, verschiedene Leute haben sich auf Anfrage vorgenommen, in der verbleibenden Zeit schon mal abzunehmen…

Eine grosse Krankenkasse sieht vor, die Prämien so flexibel zu gestalten, dass eine „normalgewichtige“ Familie (die nicht raucht) fünfmal weniger bezahlen muss als eine übergewichtige… – Vergleichbare Initiativen anderer Kassen scheinen eine ganze Welle von positiven Reaktionen ausgelöst zu haben, indem es plötzlich schick wurde, in Party-Kreisen „vernünftig“ und bewusst zu tafeln.

Also eigentlich kein schlechter Trend… nur: es bleibt das Problem jener Adipositas-Patienten, die keine Chance haben, ihr Gewicht unter Kontrolle zu bringen. Wie wird es gelingen, diese Gruppe vor ungerechtfertigter „Bestrafung“ zu bewahren? Diese Nuss lässt sich weder mit der Peitsche noch mit Zuckerbrot knacken.