16/12  Kräuterleben

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:30

Grundsätzlich ist immer Skepsis angesagt, wenn Pülverchen dazu beitragen sollen, dass man mühelos schlank wird. Besondere Vorsicht ist angezeigt, wenn solche Produkte nur übers Internet oder per Schneeballsystem über Wiederverkäufer unters Volk gebracht werden. Und nun berichtet die NZZ am Sonntag in ihrer Wissens-Beilage von Fällen, in denen der Konsum solcher Produkte zu bösen Leberschäden geführt hat.

Im Berner Inselspital wurden zwei Patienten behandelt, die an Symptomen litten, für die es zunächst keine vernünftige Begründung zu geben schien. Erst als diese verschwanden, nachdem der Konsum der entsprechenden Präparate abgesetzt wurde… und dann wieder auftraten, als die Pulver erneut eingenommen wurden, war für die Mediziner der Zusammenhang erhellt. Und nun existieren zwei unabhängige Studien, eine vom Inselspital und eine aus dem Universitätsspital in Jerusalem, die insgesamt 22 Fälle von Leberschäden dokumentieren, bei denen in mehr als der Hälfte ein Zusammenhang mit dem zuweilen aggressiv angepriesenen Wunderpulver nachgewiesen wird.

Das bedeutet nun nicht, dass die Produkte aus dem Hause Herbalife, die auch bei uns eine grosse Anhängerschaft haben, generell gesundheitsgefährdend wären. Aber offenbar, so belegen die Studien, kommt es vor, dass bei exzessivem Gebrauch und in bestimmten, noch nicht erforschten Kombinationen, diese Präparate eine schädliche Wirkung entfalten können, ungewollt und unbeabsichtigt zwar, aber eben doch gefährlich. Und die Auswirkungen sind so ausgeprägt, dass das Bundesamt für Gesundheit eine Überprüfung der Zulassung zum Markt (als Nahrungszusatz) für angezeigt hält.