18/2  Gefragt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:32

Es kommt mir vor, als möchten alle alles wissen. Und immer von mir. Das schmeichelt natürlich. Aber es macht gleichzeitig auch verantwortlich. – Natürlich ist der erste Stiftungszweck, wie er in der Gründungsurkunde der Schweizerischen Adipositas-Stiftung formuliert ist, die Information und die Aufklärung. Und es gehört demnach zu unserer Kernaufgabe, die Öffentlichkeit zu suchen, das Thema und die Problematik bekannt zu machen. Aber in den letzten Tagen hat es sich gehäuft.

Heute war eine Journalistin des alternativen Lokalradios Kanal K aus Aarau bei uns; in einem 15-minütigen Interview wollte sie alles wissen über Entstehung, Behandlung und Prävention der Adipositas. Sie hatte sich sorgfältig vorbereitet, keine Frage ausgelassen und es wurde ein knapper Slalom zwischen den Wendemarken der Zeit und der Inhalte. Letzte Woche erhielt ich ein Interview zum Gegenlesen, das ein halbstündiges Gespräch auf einer halben A4-Seite zusammenfasste… ich erkannte kaum wieder, was ich gesagt haben sollte. Ein Magazin wollte heute Morgen ein Sofort-Statement, was ich denn von der Kampagne der Gesundheitsförderung Schweiz halte, ob die wirklich ihr Ziel erreiche? Nächste Woche habe ich einen Termin bei Radio Capital FM in Bern (der Lokalsender nannte sich früher glaub „ExtraBE“), und Anfang März muss ich in Lausanne bei einem welschen Privatsender antreten. In Planung ist eine Serie auf Radio 24…

Im Prinzip ist das super, das Thema ist angesagt, neutrale Information gefragt. Das merke ich auch, wenn ich zwischendurch wieder einmal dazu komme, die schriftlich per E-Mail eingegangenen Anfragen abzuarbeiten: wir können und dürfen die Leute ja nicht im medizinischen Sinn „beraten“, aber wir können ihnen verständliche Informationen abgeben und sie orientieren über die Anlaufstellen in ihrer Region, wo sie fachliche Hilfe bekommen. Vielen Reaktionen gemeinsam ist der Dank für eine unabhängige, sachliche Orientierung, die publikumsgerecht formuliert ist. Angesichts der Überfülle an Theorien und Konzeptionen, Empfehlungen und Programmen fällt vielen Betroffenen diese Orientierung schwer. Aufklärung ist gefragt.