4/3  Der Velo-Lift

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:28

Es war nur eine kleine Mitteilung, heute, in der Zeitung. Und auf der andern Seite ein grösserer Artikel. Beide betrafen das Radfahren: eine statistische Kurzmeldung besagte, dass in der Stadt Zürich im letzten Jahr weniger Velo gefahren wurde als im Vorjahr. Am schlechten Wetter kann es kaum gelegen haben, und auch nicht dran, dass zu wenig getan würde für die Radler. Bei der Städteplanung nehmen die Anliegen und Bedürfnisse der Zweiradfahrenden inzwischen eines festen Raum ein und wo immer möglich werden bei neuen Strassenführungen und bei Quartier-Erweiterungen die gelben Fahrstreifen aufgemalt, erfreulich velofreundlich… und doch: woran mag es liegen, dass man bei weitem nicht so viele Velozipedisten sieht, wie es Platz hätte auf den Fahrradwegen? Manchmal kommt man sich als Biker richtig einsam vor.

Und die andere Meldung betraf einen Bericht über einen „Velo-Lift“ in der norwegischen Stadt Trondheim. Dort hatte man 1993 bei einer viel befahrenen Steigung eine Art unterirdischer Mini-Seilbahn installiert, mit einer Plattform, die am Strassenrand, quasi entlang dem Trottoir, läuft und auf der man sich mit dem rechten Fuss abstellen kann, damit man mitgezogen wird und mühelos die steile Strasse überwinden kann. Nach der Einrichtung dieses Hilfsmittels habe sich die Velo-Frequenz auf der besagten Strecke vervielfacht. – So etwas könnte, folgerte der Artikelschreiber, doch auch in Zürich an einer verkehrsreichen Strecke eingebaut werden.

Warum nicht? Schön wäre es. Doch wer bezahlt eine solche Investition? – Beim Vorbild hat man offenbar Abonnemente zu einem bescheidenen Preis verkauft (ich kann mir allerdings noch nicht vorstellen, wie das kontrolliert wird) und der Betrieb solle sich durchaus rentieren. Jedenfalls sind offenbar noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um das Velofahren attraktiv und schmackhaft zu machen. Im Interesse der Bewegungsförderung wäre so etwas durchaus wünschenswert.