24/3  Déja vu

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:45

Mit den Columbo-Krimis ist es so eine Sache. Du weisst, dass du sie im Lauf der Zeit alle schon mehrmals gesehen hast. Du kannst sie sogar bereits einigermassen chronologisch einordnen, ausgehend von der Tiefe der Furchen, die das Detektivgesicht ebenso zerknautscht aussehen lassen wie dessen Mantel.

Und doch: jedesmal, wenn du in eine der wöchentlichen Wiederholungen hineinzappst, denkst du zuerst einmal, da sei noch ein neuer gefunden worden, einer, den du bisher verpasst hast. Und du schaust interessiert zu, bis du irgendwann merkst, dass dir die Gesichter doch bekannt vorkommen und dass du einzelne Aussagen schon einmal gehört hast… aber du kannst nachdenken wie du willst, du kommst nicht drauf, mit welchem Trick der schlaue Inspektor am Schluss den oder die Schuldigen überführt. Denn wer der Täter ist, das weiss man ja in der Regel von Anfang an.

Und dabei stellt sich mit diesem Erkennen des Kennens auch so etwas wie Enttäuschung ein: je länger zu zuschaust, umso bekannter wird dir die Story. Du könntest jetzt ohne weiteres weiterzappen, weil dir immer klarer wird, dass du den Film schon einige Male gesehen hast… aber je vertrauter dir die Szenerie vorkommt, desto stärker wird gleichzeitig die Neugierde, die Auflösung zu kennen oder nochmals zu erfahren, an deren Details du dich partout nicht mehr erinnern kannst.

Und irgendwie habe ich das Gefühl, diese Situation sei durchaus symbolisch für anderes, das man bereits mehr als einmal erlebt zu haben meint.