16/6  Sex sells

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:21

Eine alte Weisheit, neu bewiesen. Forscher haben in einer breit angelegten Studie an der Wirtschaftshochschule Leuven (Belgien) empirisch nachgewiesen, dass Männer (allerdings war keiner der Probanden über 30), nachdem sie Bilder von Frauen in Bikinis oder Unterwäsche gesehen haben, eher Lust auf Schokolade als auf Fruchtsalat verspüren…

Die wissenschaftliche Begründung ist sehr differenziert und sagt sinngemäss aus: nach einer sexuellen/erotischen (optischen) Stimulierung entsteht das unbewusste Verlangen nach sofortiger Ersatzbefriedigung, die sich darin äussert, dass bei einer Auswahlmöglichkeit das „lohnendere“ Objekt gewählt wird, sei das nun ein (möglichst grosser) Geldbetrag oder ein (möglichst süsses) Nahrungsmittel.

Dass „Sex“ als Verkaufs-Anreiz in der Werbung allgegenwärtig ist, das haben wir ja längstens gemerkt bzw. wir merken es nicht einmal mehr. Was also kann uns diese Studie an neuen Erkenntnissen bringen? – Könnte es sein, dass wir (zumindest wir Männer, denn mit Frauen wurden keine Vergleichs-Studien gemacht) deshalb unkontrolliert zunehmen, weil wir Tag und Nacht von leicht geschürzten Missen umzingelt sind? Und daher unbewusst im Zweifelsfall die Kalorienbombe wählen, wenn wir die Sexbombe schon nicht bekommen können?

Wäre die Gewichtszunahme das Resultat von permanenten oralen Ersatzbefriedigungen, die wir uns spontan gönnen, ohne dass wir uns dessen gewahr werden? Und gilt das gleiche Phänomen auch für nabelfreie Tops im Tram? Oder für die Stringbändchen über dem Hosenbund und dem Steissgeweih? Was kommt da noch alles auf uns zu? Haben wir überhaupt eine Chance, dem Zwang zu Süssem zu entkommen, der uns durch das aktuelle Bekleidungsreglement auferlegt wird? – Ein weites Feld tut sich auf, das zu unserem Wohl erforscht sein will.