26/9  Tempo Teufel

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:25

Fast Food heisst eigentlich „Schnelles Essen“. Und unabhängig davon, woraus dieses Essen besteht, liegt der Pferdefuss bei der Schnelligkeit, mit der es verzehrt wird.

Ein Experiment mit der Uhr hat einen interessanten Tatbestand ans Licht gebracht. Man hat verschiedene Gruppen von Frauen angewiesen, „schneller“ oder „langsamer“ zu essen. Und die Evaluation ergab: die Schnellessenden hatten im Schnitt in 9 Minuten 646 Kalorien verdrückt; die Langsamessenden dagegen nahmen während 29 Minuten im Schnitt bloss 579 Kalorien zu sich. – Die Differenz von 67 Kalorien zwischen „schnell“ und „langsam“ mag nicht gewaltig erscheinen, aber die Regelmässigkeit der Nahrungsaufnahme hat es in sich: bei drei Mahlzeiten pro Tag ergibt dies eine Abweichung von 201 Kalorien, schon fast eine halbe Tafel Schokolade. Und hochgerechnet aufs Jahr macht der Unterschied sage und schreibe 73’365 Kalorien aus. Und diese Menge entspricht 10,5 Kilo Fett!

Nun lässt sich die Rechnung natürlich auch in die andere Richtung anstellen: wer pro Mahlzeit 20 Minuten länger isst, der verbringt täglich eine ganze Stunde mehr am Esstisch. Aufs Jahr macht das 365 Stunden; umgerechnet ergibt dies 15,2 ganze Tage, die so „verfressen“ werden; in Arbeitszeit umgemünzt wären es 45 Arbeitstage, oder ganze 9 Wochen am Arbeitsplatz… – Das erinnert ein wenig an jene Berechnungen, die sagen, dass man mit Joggen zwar seine Lebenszeit verlängern könne… allerdings nur um etwa so viel, wie das Joggen selber an Lebenszeit verbraucht. Sicher: Bewegung (wie auch eine vernünftige Essensweise) trägt bei zur allgemeinen Verbesserung des Gesundheitszustandes, man lebt also nicht nur länger, sondern auch besser. Und das könnte zumindest einen Versuch wert sein.