26/11  Gnade des Vergessens

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:02

Alles hängt mit allem zusammen. Eine Langzeit-Studie hat Zusammenhänge zwischen Adipositas und Alzheimer aufgezeigt. Seit 1958 wurden die Daten von über 2’300 Teilnehmern ausgewertet und in statistischen Wahrscheinlichkeits-Modellen hochgerechnet, um festzustellen, ob es eine signifikante Korrelation gibt zwischen Körpergewicht umd dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

Und – wen wundert es? – tatsächlich: das geringste Alzheimer-Risiko besteht, wenn man (Mann oder Frau) über ein „normales“ Gewicht verfügt und sich lebenslang fit hält bzw. gehalten hat. Das Risiko nimmt zu, wenn man übergewichtig ist, und es ist ebenfalls erhöht, wenn man (das gilt vor allem für Männer) in jüngeren Jahren untergewichtig war. Auch markante Gewichts-Schwankungen im mittleren Alter (zwischen 30 und 50) erhöhen das Alzheimer-Risiko klar.

Was sollen wir nun mit dieser – hier stark verkürzt wiedergegebenen – Erkenntnis anfangen? Auch markante Gewichts-Veränderungen können die Alzheimer-Krankheit befördern… sollen wir also aufs Alter eher dick bleiben? Ist es am Ende eine Art von Passiv-Therapie, wenn wir nichts unternehmen? Und müssen wir uns Sorgen machen, wenn wir unerwartet Gewicht verlieren sollten? Und müssen wir Adipösen von jetzt an besonders aufmerksam auf die Signale unserer Vergesslichkeit achten, weil wir davon auszugehen haben, dass unser Risiko auch hier erhöht ist? – Das Wissen um diese Zusammenhänge kann belasten. Die Gnade des Vergessens hilft uns weiter.