30/1  Achtung Ansteckungsgefahr!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:48

Wie wenn wir mit den Greuelnachrichten über die grassierende Grippewelle nicht schon genug hätten, wovor wir uns fürchten sollten, weil es ansteckend ist: nun wird wieder einmal die Geschichte mit den Adipositas-Viren durch die Medien getrieben.

Es geht um den Adenovirus, der durch Husten oder unsaubere Hände übertragen werden kann und der die Fettzellen dazu bringen soll, sich unkontrolliert zu vermehren. Bei Versuchen wurde festgestellt, dass Hühner und Mäuse, die mit diesem Virus infiziert wurden, rascher an Gewicht zulegten als nicht angesteckte Tiere, auch wenn sie die gleiche Menge Nahrung zu sich nahmen. – Studien an Menschen zeigten, dass fast ein Drittel der adipösen Erwachsenen mit diesem Virus infiziert sind, während es bei Normalgewichtigen nur 11 Prozent sind. – Die Viren – so wurde Prof. Nikhil Dhurandhar in einem BBC-Bericht zitiert – befallen verschiedene Organe im Körper, so die Leber, die Nieren, das Gehirn und das Fettgewebe.

Der Professor meint es aber noch gut mit uns. Da es auch viele andere Ursachen für Übergewicht gebe, sagt er weiter, sei es sinnlos, den Kontakt mit Übergewichtigen zu meiden, um einer Infektion zu entgehen… Aber er denkt doch, dass bis in fünf Jahren ein Impfstoff entwickelt sein dürfte.

Die Adipositas-Fachwelt geht mit dieser Erkenntnis eher skeptisch um. Jedes Individuum habe, so wird eingewendet, sein „natürliches Körpergewicht“, auf das man programmiert sei und zu dem man nach jeder Ernährungsumstellung früher oder später wieder zurückkehre. Die Möglichkeiten, bewusst auf seine Grösse, seine Statur und auch sein Gewicht einzuwirken, seien begrenzt. – – Sollen wir über dieser Aussage nun verzweifeln oder Trost daraus schöpfen?