8/4  Kein Fleisch?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:49

Ich gebe es zu, es war ein leckeres Mahl. Nach dem Kino-Besuch (der Film „Die Standesbeamtin“ von Micha Lewinsky gefiel mir weitaus besser als offenbar den meisten Kritikern der schreibenden Zunft, die ihn in der Luft zerfetzt haben) gab es im Kino-eigenen Restaurant noch eine Portion Spare Ribs, gut durchgebraten und honigfein gewürzt, ein Wonneschmaus, wie es sich gehört.

Ist es gut oder schlecht, Fleisch zu mögen? Angesichts der markanten Umweltbelastung, die mit der Produktion von Fleisch verbunden ist, wäre es ein Gebot der Vernunft, dessen Verzehr unter Kontrolle zu halten. Medizinisch gesehen stellt „rotes“ Fleisch ein relativ hohes Gesundheitsrisiko dar für manche Krankheiten, die auch mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden. Und es ist eine Tatsache, dass VegetarierInnen in der Regel weniger übergewichtig sind als Karnivoren.

Und dennoch kommt eine Studie aus Texas zu einem interessanten Befund: 2’500 junge Leute zwischen 15 und 23 wurden untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass jene, die sich vegetarisch ernährten, tatsächlich „gesünder“ assen, was den Konsum von Früchten und Gemüse betrifft, und dass sie im Schnitt weniger übergewichtig waren als die „normal essenden“ KollegInnen… aber gleichzeitig ergab die Studie, dass Leute, die in ihrer Jugend einmal vegetarisch gelebt hatten, später zu viel radikaleren Methoden griffen, wenn sie abnehmen wollten, zu illegalen Schlankheits-Pillen, Abführ- und Entwässerungsmitteln, zum Erbrechen nach dem Essen… auch litten sie häufiger unter unkontrollierten Ess-Attacken.

Soll man also sein Kind loben, wenn es in die vegetarische Phase kommt? Oder soll man ihm schonend beizubringen versuchen, dass ein moderater Fleischkonsum durchaus auch zu einer ausgewogenen Ernährung gehört? – Wer hat Erfahrung?