2/6  Lächeln für Qualität

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:30

Gesund soll das Essen sein. Nicht zu fett, nicht zu kalorienreich, aber doch schmackhaft. Und vor allem: sauber und bekömmlich zubereitet! – Damit hapert es aber nachweislich, seit auch hierzulande die Zulassungspraxis im Gastgewerbe etwas liberaler, um nicht zu sagen lascher geworden ist. Immer wieder hört und liest man von Beanstandungen durch die Aufsichtsbehörden… aber eigentliche Tansparenz herrscht doch nicht, da sich sowohl die Behörden als auch die Gastro-Organisationen weigern, die entsprechenden Zertifikate – ob positiv oder negativ – öffentlich zu machen. Der Konsument hat also eine Art russisches Hygiene-Roulett zu spielen, bei dem er erst im Nachhinein, allenfalls anhand eines verdorbenen Magens, feststellen muss, dass es mit der Sauberkeit in Küche und Lokal nicht so ganz gestimmt hat.

In Deutschland ist der Befund ähnlich, und die kritische Konsumenten-Organisation Foodwatch macht sich mit einer Unterschriftensammlung stark dafür, dass ein System für die Qualitäts-Angabe eingeführt wird, das sich offenbar in Dänemark bewährt hat: Signal der Kontrollbefunde per Smiley. Bei einer Umfrage durch ein Meinungsforschungs-Institut haben sich 87 Prozent der Befragten für ein solches System auch in Deutschland ausgesprochen.

Diese offensive Deklaration der Gastro-Qualitätsbefunde hatte in Dänemark neben der Kunden-Information auch noch eine weitere willkommene Nebenwirkung: sie spornte die Gastronomen an, an der Verbesserung ihrer Kriterien zu arbeiten, um möglichst bald einen lächelnden Smiley aushängen zu können. Während 2002 noch 70% der überprüften Etablissements mit einer Bestnote (breit strahlendes Smiley-Grinsen) brillieren konnten, waren es sechs Jahre später bereits 83 Prozent! – Nachahmenswert!