14/6  Fette Brownies

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:03

Die Sache mit dem „braunen“ Fett ist ja bekannt: es kann Kalorien in Wärme umwandeln und sorgt so dafür, dass ein Mensch, der über dieses Fettgewebe verfügt, nicht an Gewicht zunimmt, einfach gesagt: essen kann, was er will, und dabei doch schlank bleibt.

Und das andere, weniger sympathische Fett ist das „weisse“, das eine Energie-Reserve darstellt, die den grossen Nachteil hat, dass wir sie kaum je wirklich brauchen. Über den Umfang und die Verteilung des „braunen“ Fettgewebes wusste man nicht viel, es wurde angenommen, dass es bei Kleinkindern vorhanden ist, sich dann aber im Erwachsenenalter weitgehend verliert und durch „weisses“ ersetzt wird…

Nun hat eine neue Tomographie-Technik dazu geführt, dass sich das „braune“ Fett eindeutig im Körper identifizieren lässt. Die Untersuchung von rund 2’000 Menschen in Boston hat zu einem interessanten Resultat geführt: mehr Leute, als man ursprünglich angenommen hatte, verfügen über – wenn auch kleine – „braune“ Anteile von Fettgewebe. Knapp 100 Gramm davon können pro Tag mehrere hundert Kalorien verbrennen. Es befindet sich meist am Vorderkörper, zwischen Hals und Brust, und von den Personen, bei denen es sich feststellen liess, hatten 6 Prozent 100 Gramm und mehr…

Diese Menge sei vorsichtig geschätzt, nehmen die Forscher an, denn es zeigen sich Unterschiede je nach der Temperatur der Räume, in denen die Messung erfolgt: bei kalter Temperatur wird mehr brauens Fettgewebe „erkannt“, bei warmer deutlich weniger… Und eine weitere Besonderheit: es sind mehr Frauen, die braunes Fett haben als Männer, am wenigsten haben übergewichtige ältere Herren… Das wäre auch eine Erklärung dafür, weshalb in allen Statistiken weltweit Frauen weniger häufig übergewichtig sind als Männer.

Wie sich diese neuen Erkenntnisse in künftige Adipositas-Therapien integrieren lassen, das wird noch Gegenstand vieler und jahrelanger Studien sein müssen.