3/7  Trübe Aussicht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 13:55

Irgend einmal, denkt man, müsste es ja ein Ende haben mit der Zunahme des Zunehmens! Weltweit laufen Aktionen und Kampagnen, die Menschen sind sich des Problems bewusst, nicht wenige haben ihren Lebensstil überprüft und verändert, soweit es eben ging, und trotzdem…

Die jüngsten Nachrichten aus Amerika sind ernüchternd: das Adipositas-Problem hat sich erneut „intensiviert“. In 23 von 50 Staaten ist die Anzahl der adipösen Menschen gestiegen, gesunken ist sie in keinem einzigen. Zudem sind inzwischen in 30 US-Staaten 30 und mehr Prozent der Kinder übergewichtig oder adipös.

Die amerikanische Regierung hatte sich vorgenommen, bis 2010 die Adipositas-Rate in allen Staaten auf unter 15% zu senken… dieses Ziel kann bei weitem nicht erreicht werden. Nach wie vor (zum 5. Mal in Folge) ist Mississippi der „fetteste“ Staat, mit 32% adipösen Erwachsenen (in der Schweiz beläuft sich dieser Anteil auf 10%). Ein einziger Staat (Colorado) hat weniger als 20% Adipöse. 1980 betrug der Durchschnitt aller Staaten noch 15 Prozent.

Kommt dazu, dass man in USA befürchtet, die aktuelle Wirtschaftskrise könnte eine verschärfende Auswirkung haben, indem mehr Leute sich von billigem Junk-Food ernähren müssen und die „gesunden“ Nahrungsmittel teurer und damit für viele unerschwinglich werden. – Da würde plötzlich das historische „Modell“ gar nicht mehr gelten, das uns im Wissen hielt, während des letzten Krieges habe man kein Übergewichts-Problem gehabt, weil die Leute eh zu wenig zum Essen hatten und die Lebensmittel rationiert waren. Nicht einmal die Nostalgie ist noch, was sie einmal war.