9/7  Pfund für Pfund

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:52

Es gibt einen Richt- bzw. Erfahrungswert bezüglich der Kosten für ein Kilo „verlorenes“ Fett beim Besuch einer Institution oder Klinik: 1’000 Franken (in Worten: eintausend). An diesem Betrag lässt sich der Kosten/Nutzen-Effekt der verschiedenen Programme zur Gewichtskontrolle messen.

Weit unter Preis wird nun das Kilo bzw. das Pfund Fett in England gehandelt: um des schnöden Wortspiels willen wird ein Pfund mit einem britischen Pfund verrechnet, das sind gerade mal 1 Franken und 75 Rappen nach aktuellem Kurs. Das jedenfalls ist ein Pilotversuch der britischen Gesundheitsbehörde in Essex, wobei es nicht einmal um Bargeld geht, sondern um Einkaufs-Gutscheine.

Eine Motivation soll dieser materielle Anreiz sein, nach dem Vorbild einer Aktion in USA, wo die Übergewichtigen ebenfalls mit finanziellen Entschädigungen angespornt worden sind. Der Versuch soll im September mit zunächst 100 Teilnehmenden starten. Die Probanden erhalten Beratung, wie sie abnehmen können, und werden nach 3 Monaten wieder gewogen. Die Gesundheitsbehörde verspricht sich davon mehr als von der finanziellen Unterstützung einzelner Fitness-Abonnements, die dann doch nicht benutzt würden…

Die Fachwelt reagiert verhalten bis skeptisch: die Aktion verführe dazu, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel abzunehmen, wird gesagt, das sei nicht nachhaltig, der Jojo-Effekt sei programmiert, der Gewichtsverlust an sich müsste ausreichender Anreiz sein um abzunehmen…

Ergänzend zum geldwerten Bon (ein £ pro Pfund) wird auch ein professionelles Foto-Shooting angeboten. Vielleicht ist dies ein noch wirksamerer Anreiz, wenn die verschlankte Form auf Glanzpapier festgehalten und am Schlafzimmerschrank aufgehängt wird…