13/10  Prä-Adipositas-Syndrom

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:43

Das ist eine gute Geschichte. Der heutige TagesAnzeiger brachte ein Gespräch mit einer englischen Ärztin, die sich unter anderem gegen allzu aufdringliche Marketing-Aktionen der Pharma-Industrie einsetzt. An einem internationalen Ärztekongress hat sie eine Übung gemacht, bei welcher sich die Teilnehmenden überlegen mussten, gegen welche noch nicht vorhandene bzw. bekannte Krankheit am besten ein gewinnbringendes Medikament entwickelt wreden könnte.

Die Kriterien waren einfach: es mussten möglichst viele Menschen „betroffen“ sein, das neue Gebrechen musste einen möglichst wissenschaftlichen Namen bekommen und man musste eine wirkungsvolle Kampagne in der Öffentlichkeit starten können. – Nach diesen Prinzipien haben sich die Kongress-Teilnehmer eine ganze Reihe von möglichen Befindlichkeits-Störungen ausgedacht, die es zu bekämpfen oder zu verhindern galt.

Für uns am naheliegendsten ist das Prä-Adipositas-Syndrom: betroffen wären all jene, die heute noch nicht übergewichtig sind, die Schlanken und die Fitten, alle, die gesund leben und Sport treiben. – Ihnen muss klar gemacht werden, dass sie jederzeit zunehmen könnten und dass ihr Zustand möglicherweise nur ein Vor-Stadium zu einer späteren Übergewichtigkeit ist… die sie vermeiden oder zumindest aufhalten können, indem sie ein gewisses Präparat einnehmen oder ein bestimmtes Programm befolgen.

Das eröffnet auch für unsere Stiftung ganz neue Perspektiven. Wir müssen uns nicht mehr mit denen begnügen, die heute betroffen sind, sondern können unsere Aktivitäten auch schon ausrichten auf all jene, die noch gar nicht wissen, dass sie vielleicht einmal betroffen sein könnten… Wenn wir eine Garantie abgeben könnten, dass alle, die bei uns einen Mitglieder- oder Gönnerbeitrag einzahlen, nie dick werden, dann wäre unsere Zukunft gesichert. – Ob es auch reichen würde, wenn wir versprechen, dass wir sie beraten würden, falls sie trotzdem zunehmen? Mit geschicktem Marketing müsste das eigentlich zu machen sein.