22/11  Verdoppeln

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 20:33

Alle, die sich mit dem Versuch befassen, die Adipositas-Epidemie in den Griff zu bekommen, stellen sich die Frage, ob das denn auch gelingen könne. Gespannt wartet man auf neue statistische Werte und ruft den Sommer aus, sobald die erste Schwalbenfeder sichtbar wird.

Die Amerikaner waren da wieder mal gründlich: Eine Studie, die letzte Woche publiziert wurde, zeigt erschreckende Perspektiven auf. Ein Experten-Team hat aufgrund der Faktenlage und der Trends der letzten Jahre hochgerechnet, wie es in zehn Jahren aussehen wird. Im Jahr 2018 werden 43% der AmerikanerInnen adipös sein (gegenüber 31% im Jahre 2008) und die Kosten für die durch Übergewicht und Adipositas verursachten Krankheiten werden 20% der gesamten Gesundheitskosten ausmachen.

Dass der US-Kongress sich über die Kostenexplosion beklage sei so lange unglaubwürdig, als er sich weigere, griffige Beschüsse zu fassen, um wirksame Massnahmen umzusetzen. Das kommt uns bekannt vor. Auch hierzulande wird – aus politischer Leisetreterei – auf regulierende Massnahmen möglichst verzichtet, damit jeder freiwillig seine Eigenverantwortung hochhalten kann… Heute belaufen sich (aktuell) die Folgekosten der Adipositas auf 10% unserer totalen Gesundheitskosten. Bis in zehn Jahren werden sie sich, wenn die amerikanischen Auguren richtig liegen, auch bei uns verdoppeln.