7/12  Darbellay dreht durch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:37

Mit seinem Trittbrett-Husarenritt gegen jüdische und muslimische Friedhöfe hat sich der profilbeflissene CVP-Präsident ziemlich breitbeinig in verschiedene Fettnäpfe gestellt, aus denen ihm auch eine halbherzige Entschuldigung nicht richtig heraushilft. Offenbar hat sein System Methode, die SVP wo möglich rechts zu überholen. Das hat er jedenfalls auch in der Sache der Gesundheitsprävention bewiesen, wie ein Artikel in Le Matin Dimanche vom 22. November 2009 zeigt.

Dort fordert der CVP-Präsi eine radikale Kürzung aller Präventionsaufwendungen um 10 Prozent, das wären schweizweit 80 Millionen Franken. Das Geld, schlägt er vor, solle umverteilt werden zu Jugend+Sport und allgemeinen Sportorganisationen, die mehr beitrügen zur Gesundung der Bevölkerung als die ganzen Kampagnen von BAG und Gesundheitsförderung Schweiz. Er habe, rühmt er sich, im Rahmen der Wattenwyl-Gespräche schon mit dem neuen Gesundheitsminister Kontakt aufgenommen, und der sei durchaus seiner Meinung, dass man Präventionsexzesse eindämmen müsse.

Dass vorbeugende Kampagnen nichts bringen, das belegt Darbellay mit der Behauptung, die Aktionen gegen Tabak und Alkohol hätten bisher noch niemanden davon abgehalten, diesen Lastern zu frönen. Vielleicht schliesst er von seinem eigenen spezifischen Walliser-Verhältnis zum Rebensaft auf andere… die Statistiken jedenfalls sprechen eine andere Sprache.

Tröstlich bleibt, dass im CVP-Parteiprogramm unter Punkt 3.21 der Satz steht: Wir unterstützen die Prävention und Gesundhetsförderung. – Vielleicht liest er es wieder mal, wenn er sich nicht grad entschuldigen muss.