24/1  Stagnation in USA?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:56

Aus Amerika kommt interessante Kunde. Im Land mit einer der höchsten Zahlen an Übergewichtigen (68%) und Adipösen (33%) wird nach jüngsten Studien gemeldet, dass sich die Zunahme in den letzten Jahren verlangsamt hat, insbesondere bei den Jungen.

Das hiesse also, dass die Präventionsbemühungen der letzten Jahre doch etwas genützt haben, dass die Kurve nicht mehr linear ansteigt, sondern sich – wenn auch auf hohem Niveau – etwas abflacht. Besteht Grund zur Freude und Genugtuung? Wohl nur mässig. Denn es ist ein schwacher Trost, zu erfahren, dass sich die Anzahl zu dicker Leute bei 68% stqabilisiert. Da man davon ausgeht, dass rund zwei Drittel der Menschen genetisch mit der Fähigkeit ausgerüstet sind, in Zeiten des Wohlstandes „Fettreserven“ anzulegen für Notzeiten, bedeutet dieser Stagnations-Wert doch nichts anderes, als dass in USA das genetische „Potenzial zum Dickwerden“ jetzt voll ausgeschöpft ist!

Der Sieg über die Adipositas wäre also nur ein relativer. Die Natur geht ihren genetisch vorbestimmten Weg bis zum Limit. Was wir jedoch tun können bzw. müssen sind zwei Dinge: weiterfahren mit der intensiven Prävention bei den Jungen, um nach Möglichkeit zu vermeiden, dass sie allzuviel zunehmen. Und zum Zweiten muss eine gezielte Therapie bei den Erwachsenen sich um die „schweren“ Fälle kümmern, am effizientesten heute operativ. Denn dies hätte die nachhaltigste Auswirkung auf die Senkung der Gesundheitskosten. Dass ein grosser Teil der Bevölkerung mit Übergewicht leben muss, deas wird über kurz oder lang zur Normalität werden; dass wir neben den Jungen auch bei Adipösen mit BMI weit über 30 mehr machen müssen als heute, das ist die Erkenntnis aus der jüngsten Entwicklung in USA.